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Damit Leben oder Leben lassen...

Verfasst: So Nov 28, 2010 15:45
von mary131
Man geht durch die Welt und sieht überall LM, Essen, glückliche Menschen die eine Freude am Essen und Trinken haben...Man interpretiert Essstörungen in Menschen weil sie so schlank sind, man ist eifersüchtig darauf, das jmd schlank ist oder normal essen kann, man ist traurig wenn man sieht wie andere ihr Leben meistern...
Ich ertrage das alles nicht mehr...ich kann nicht nichts essen, kann aber auch nicht einfach essen, kann mir keinen Plan machen, kann aber auch nicht ohne Konrolle...und ich will nicht mehr dagegen ankämpfen müssen, die ganze Zeit darüber nachdenken müssen, andauernd diesen shice machen...aber ich schaff es nicht...ich weiß nicht wie das macht mich noch mehr verrückt...ich suche immer nach etwas das alles ändert aber ich finde es nicht...ich spüre mich nicht mehr ich habe keine Gefühle mehr, alles ist betäubt...ich bin alleine aber will es ja auch sein...und tief im inneren will ich sie doch gar nicht aufgeben, da es das einzige ist was mir halt gibt, aber je mehr hasse ich mich dann wieder und meinen Körper...
Das kanns aber nicht sein, ich will nicht so ein Leben...doch was verdammt nochmal fehlt mir?? ich finde es nicht...nd ich zweifle daran das ich es jemals finden werde, die Zeit vergeht ich vegetiere Tag für Tag und das solls sein??Am liebsten würde ich einfach das Leben lassen...

Re: Damit Leben oder Leben lassen...

Verfasst: So Nov 28, 2010 20:36
von Serafina
Hallo Mary131,

ich kann dich so gut verstehen. Mir geht es genauso wie dir. Das hätte ich geschrieben haben können.
Weiß denn jemand von deiner ES? Wohnst du noch zu Hause oder allein? Erzähl doch mal einbisschen von dir, wenn du magst.
Ich hoffe so sehr, dass wir den Teufelskreis durchbrechen und irgendwann den Absprung in ein glückliches Leben schaffen werden.

Liebe Grüße
Serafina

Re: Damit Leben oder Leben lassen...

Verfasst: Mo Nov 29, 2010 17:47
von Winterkind
Du sprichst mir aus der Seele.
Es geht mir exakt genauso. Es ist unaushaltbar.
Ich frage mich auch ständig, wie es andere schaffen in meinem Alter sich auf das Leben, die Zukunft zu freuen. Wie sie alles als Herausforderung sehen können. Selbst wenn ich gesund wäre, hätte ich Angst vor dem Leben und würds nicht wollen. Aber wie kommt das?
Warum kann man nicht den ganzen Qualen ein Ende setzen? Was gibt es uns wenn es uns, wenn wir ehrlich sind, doch ncihts gibt?

Fragen. Fragen. Fragen!

Re: Damit Leben oder Leben lassen...

Verfasst: Mo Nov 29, 2010 21:41
von EarlySunrise
Winterkind, ich glaube nicht, dass du, wenn du wirklich gesund wärst Angst vorm Leben haben würdest. Das ist einfach Teil der Krankheit.

Re: Damit Leben oder Leben lassen...

Verfasst: Di Nov 30, 2010 15:03
von Winterkind
Aber diese Ängste müssen doch schon vorher vorhanden gewesen sein, oder? Sonst wäre es doch eigentlich nicht zu der Krankheit gekommen..?

Re: Damit Leben oder Leben lassen...

Verfasst: Do Dez 02, 2010 22:34
von Bounty16
Ich habe auch schreckliche Zukunftsängste , frage mich warum dies bei vielen meiner Mitmenschen nicht so ausgeprägt ist . Wenn ich Angst habe flüchte ich mich oft in FAS ..bin mir bewusst dass es ein Trugschluss ist. Immer wenn ich schlanke Menschen sehe , egal wo frage ich mich ob sie wohl auch eine Esstörung haben und sich mit den gleichen Gedanken quälen !

Re: Damit Leben oder Leben lassen...

Verfasst: Fr Dez 03, 2010 7:09
von Butterblume89
ZUkunftsängste belasten mich auch total! Einfach nur zu wissen was ist in der Zukunft auch wenn ich mittlerweile endlich ne vorstellung hab was ich nach meiner Ausbildung machen will habe ich angst es nicht zu schaffen.
Ich frag mich auch immer warum ich es nicht einfach hinkrirge zu essen OHNE ein schlechtes gewissen,kalorien zählen etc.sob viele menschen essen einfach fpr die is essen was nebenbei was normales...und ich für mich ist das ne fast unlösbare herausforderung ohman :?

Re: Damit Leben oder Leben lassen...

Verfasst: Fr Dez 03, 2010 7:23
von jen
hallo,

die angst vor dem leben kenne ich nur zu gut. einige jahre habe ich diese mit mir herumgetragen. in diesen jahren stand ich dem tod näher als dem leben, gedanken an den tod beruhigten, während mich gedanken an das leben völlig aufwühlten und mir angst bereiteten. es gab mir damals sicherheit, zu wissen, dass ich mein leben jederzeit beenden kann.

heute empfinde ich es mehr als erschreckend, dass ich bereits mit zehn solche gedanken mit mir herum geschleppt habe. denn die zeiten haben sich geändert und es ist nun nahezu umgekehrt. ich habe das leben lieben gelernt und eher respekt vorm tod, manchmal auch angst vor diesem moment.

was ich damit sagen will: ich verstehe euch, doch eure situation ist veränderbar. und allein an euch liegt es, auf welcher seite ihr am ende dann wirklich steht. ob ihr weiterhin angst vorm leben habt, oder ob ihr euch auf das leben einlassen und es ebenfalls lieben lernen könnt.

ich bin auch überzeugt davon, dass diese angst vorm leben und verbundenheit zum tod stark mit der krankheit zusammenhängt. in meinem fall war es zumindest so. natürlich müssen vorher ansätze da gewesen sein, doch ich denke, in dieser ausprägung würden sie sich ohne die bulimie nicht äußern. wir menschen haben alle mal ängste oder zweifel, doch ein gesunder mensch geht anders damit um. wenn ich heute vor etwas angst habe, dann rede ich mit jemandem darüber und versuche, die situation so zu ändern, dass ich keine angst mehr haben muss. damals bin ich wie gelähmt stehengeblieben, ohne irgendetwas tun zu können. natürlich war das so... denn woher bitte hätte ich die kraft für einen weiteren kampf nehmen sollen?

du kannst nicht essen, aber auch nicht nicht essen. das ist eine sehr treffende beschreibung für eine essstörung, finde ich. du hast es immerhin erkannt. und du willst nicht mehr so weitermachen, mary. und die anderen, die ihr geantwortet habt, fühlt teils ähnlich.

werdet aktiv. hört auf, passiv das leben an euch vorbeiziehen zu lassen. steht auf und fangt an, zu kämpfen. sucht euch hilfe. die jahre, die ihr an die ES verschwendet, sind verlorene jahre. ihr werdet sie nie wieder zurückbekommen und hinterher vielleicht irgendwann darum trauern - wenn es dazu überhaupt noch kommt. das leben ist so schön. werdet teil davon. bleibt nicht am rande stehen, um all die anderen zu beobachten, die es scheinbar geschafft haben. stürzt euch selbst hinein. und wappnet euch zuvor mit einer ausrüstung. macht eine therapie, geht in eine klinik. aber lasst euch helfen. jede einzelne von euch kann es schaffen. wenn ihr nur selbst daran glaubt.

lg, jen

Re: Damit Leben oder Leben lassen...

Verfasst: Fr Dez 03, 2010 7:33
von Butterblume89
jen hat geschrieben:hallo,

werdet aktiv. hört auf, passiv das leben an euch vorbeiziehen zu lassen. steht auf und fangt an, zu kämpfen. sucht euch hilfe. die jahre, die ihr an die ES verschwendet, sind verlorene jahre. ihr werdet sie nie wieder zurückbekommen und hinterher vielleicht irgendwann darum trauern - wenn es dazu überhaupt noch kommt. das leben ist so schön. werdet teil davon. bleibt nicht am rande stehen, um all die anderen zu beobachten, die es scheinbar geschafft haben. stürzt euch selbst hinein. und wappnet euch zuvor mit einer ausrüstung. macht eine therapie, geht in eine klinik. aber lasst euch helfen. jede einzelne von euch kann es schaffen. wenn ihr nur selbst daran glaubt.

lg, jen
sehr schön geschrieben ich hab tränen in den augen das hat mich jetzt gerade extrem berührt!