"Verdiene" ich meine ES?
Verfasst: Do Sep 23, 2010 20:30
Hallo meine Lieben!
Ich habe eine Frage an euch, die eventuell etwas dämlich klingt, aber dennoch durchaus ernst gemeint ist: "Verdiene" ich meine ES überhaupt? Ich meine, mir ist klar, dass die ES absolut nix positives ist oder so, nix, was man sich erarbeitet und dann froh ist, es zu haben, aber mir fällt kein besseres Wort dafür ein, was ich meine. Was ich damit sagen will ist folgendes: Wenn ich auf mein Leben zurückschaue ist es (fast) überall ein absolutes Bilderbuchleben. Ich hatte die tollste Kindheit, die man sich vorstellen kann mit vielen Freunden und in der Natur spielen, zwei Eltern, die mich liebten und verwöhnten und körperliche Gewalt war ein Fremdwort für mich. Gut, okay, die zwei haben sich recht oft gestritten, aber ich denke es war noch im "normalen Rahmen", was ich so mitbekommen habe, wird es von Psychologen ja auch nicht gut geheißen, wenn Eltern nie streiten und Konflikte runterschlucken. Ich habe eine Schwester, die nur ein Jahr jünger ist und die damals meine beste Vertraute und ständige Spielgefährtin war. Naja, dann kam ich in die Volkschule, wo auch alles sehr normal ablief und ich gut Anschluss fand. In der höheren Schule hatte ich dann schon recht mit Mobbing zu kämpfen, aber das ist echt das einzige, was in meinem Leben schief gelaufen ist und auch da hatte ich privat genügend Freunde, eine tolle Familie im Hintergrund und eine liebende Schwester.
Dennoch habe ich irgendwann meine Essstörung entwickelt und ich frage mich: Bin ich einfach so schwach und nicht belastbar? Warum bekomme ich mit einem absoluten Vorzeigeleben eine ES und andere, die echt nix als sch*** in ihrem Leben erfahren mussten, sind dadurch nur stärker geworden und führen ein gutes eigenverantwortliches Leben.
Auch jetzt in der Therapie muss ich oft auf die Frage, was mich so beschäftigt sagen: Nichts, mir geht es eigentlich wirklich gut. Nur die Bulimie ist halt da... Komme mir dann immer so lächerlich und undankbar vor, ich denke mir dann oft, ich bin wohl die Patientin von meinem Therapeut, die am wenigsten Grund für die Therapie hat.
Bitte schreibt mir jetzt nicht, dass es schon irgendwas geben wird, wo's mir schlecht geht, mehr als oben geschildert gab's bei mir echt nie....
Wie ist das bei euch? Und was denkt ihr über mich, wenn ihr diesen Text lest? Wäre euch über ehrliche Antworten sehr dankbar.
gglg, Hörnchen
Ich habe eine Frage an euch, die eventuell etwas dämlich klingt, aber dennoch durchaus ernst gemeint ist: "Verdiene" ich meine ES überhaupt? Ich meine, mir ist klar, dass die ES absolut nix positives ist oder so, nix, was man sich erarbeitet und dann froh ist, es zu haben, aber mir fällt kein besseres Wort dafür ein, was ich meine. Was ich damit sagen will ist folgendes: Wenn ich auf mein Leben zurückschaue ist es (fast) überall ein absolutes Bilderbuchleben. Ich hatte die tollste Kindheit, die man sich vorstellen kann mit vielen Freunden und in der Natur spielen, zwei Eltern, die mich liebten und verwöhnten und körperliche Gewalt war ein Fremdwort für mich. Gut, okay, die zwei haben sich recht oft gestritten, aber ich denke es war noch im "normalen Rahmen", was ich so mitbekommen habe, wird es von Psychologen ja auch nicht gut geheißen, wenn Eltern nie streiten und Konflikte runterschlucken. Ich habe eine Schwester, die nur ein Jahr jünger ist und die damals meine beste Vertraute und ständige Spielgefährtin war. Naja, dann kam ich in die Volkschule, wo auch alles sehr normal ablief und ich gut Anschluss fand. In der höheren Schule hatte ich dann schon recht mit Mobbing zu kämpfen, aber das ist echt das einzige, was in meinem Leben schief gelaufen ist und auch da hatte ich privat genügend Freunde, eine tolle Familie im Hintergrund und eine liebende Schwester.
Dennoch habe ich irgendwann meine Essstörung entwickelt und ich frage mich: Bin ich einfach so schwach und nicht belastbar? Warum bekomme ich mit einem absoluten Vorzeigeleben eine ES und andere, die echt nix als sch*** in ihrem Leben erfahren mussten, sind dadurch nur stärker geworden und führen ein gutes eigenverantwortliches Leben.
Auch jetzt in der Therapie muss ich oft auf die Frage, was mich so beschäftigt sagen: Nichts, mir geht es eigentlich wirklich gut. Nur die Bulimie ist halt da... Komme mir dann immer so lächerlich und undankbar vor, ich denke mir dann oft, ich bin wohl die Patientin von meinem Therapeut, die am wenigsten Grund für die Therapie hat.

Bitte schreibt mir jetzt nicht, dass es schon irgendwas geben wird, wo's mir schlecht geht, mehr als oben geschildert gab's bei mir echt nie....
Wie ist das bei euch? Und was denkt ihr über mich, wenn ihr diesen Text lest? Wäre euch über ehrliche Antworten sehr dankbar.
gglg, Hörnchen