Hm, bei mir ist es oft so, dass ich zwischen den Extremen Dankbarkeit und teilweise Klammern aus Verlustangst und großen Unmut, Wut und unguten Äußerungen weil ich mich selbst nicht mag, mit mir selbst nicht klarkomme, Dinge, die sich etwas unangenehm anfühlen nicht kompensieren oder „vernünftig“ darstellen kann (also zB in Ruhe sage bitte lass das ich mag das nicht oder das und das stört mich sondern eine wilde Grimasse reiße und im meckernden, teilweise verachtenden, wütenden Ton von mir gebe ich will das nicht lass mich in Ruhe mach dies mach das ich will nicht blabla) – und ich muss sagen, das ist eines meiner Hauptstichworte: magelnde bzw teilweise nicht vorhandene emotionale Selbstregulation. Ich steigere mich unbeabsichtigt, unbewusst und größtenteils mit Kontrollverlust behaftet in kleinste Dinge rein, heule rum, dramatisiere, reagiere mit einem kindischen wütenden Trotz etc etc. Bei jeder Kleinigkeit fühle ich mich scheinbar sehr angegriffen bzw glaube, meine Welt stürzt ein.
Ich weiß dabei aber, dass es nicht so schlimm ist und sehe es innerlich gar nicht so schlimm, aber ich bin scheinbar so sehr darin verworren und fühle so stark mit mir, meinem Leben und vor allem in meinem Leben mit, dass ich diese Position nicht einnehmen kann sondern unaufhörlich von meinen überschwappenden mich niederdrückenden, überrumpelnden Gefühlen dermaßen eingenommen werde, dass ich einen Kontrollverlust erleide und das Gefühl habe, mitgerissen zu werden und dann so reagiere. Es ist beinahe so, als könnte ich einfach keine Verbindung zu meiner Vernunft herstellen in diesen Momenten, da meine Gefühle mcih so überrumpeln mit einem so intensiven Impuls, dass ich den Kontakt zu meiner vernunftbehafteten, logischen, rationalen Seite verliere.
Und mittlerweile habe ich begriffen, was mir meine Bulimie brachte: denn ich habe sie nie, wie teilweise andere Menschen, die ebenso B haben, mit denen ich mich ausgetaushct habe, irgendwie genossen bzw gut gefunden haben bzw bewusst wussten, was es ihnen bringt oder sie sich doch irgendwie besser fühlen dadurch, es aber entgleist ist und außer Kontrolle geraten ist und so ihr Leben zerstört hat etc etc. Ich für mich habe die B immer als schlimm und belastend empfunden und in meinem Bewusstsein keinen Grund gefunden, warum ich diese Krankheit überhaupt habe weil es offensichtlich keinen Vorteil für mich zu geben schien, außer etwas innere Abtötung und Betäubung, was aber auch nur bedingt und teilweise funktionierte, bzw. das Entziehen von Verantwortung in dem Augenblick (also so eine Art Ausrede vor mir selbst zu haben, warum ich jetzt was nicht fühlen/ machen kann) bzw habe ich mich durch die B sogar noch immens schlechter gefühlt (wobei ich mcih die letzten Jahre dann sowohl mit als auch in kurzen Phasen ohne sehr schlecht gefühlt habe, ich keinen richtigen Unterschied mehr sah und so auch die Motivation, rauszukommen sehr gering für mich war) – ich empfinde es immer noch so, dass es mir dadurch noch schlechter geht als eh shcon und ich mcih noch viel schuldbehafteter, nichtsnutziger, schwächer und kaputter fühle. Doch mittlerweile habe ich begriffen, dass ich damit versucht habe, sowohl mich selbst als auch meine Umgebung „vor mir selsbt zu schützen“ – weil ich diese Schwankungen und naiv-kindischen Ausbrüche selbst kaum aushalte, es mir unheimlich peinlich ist und es so anstrengend ist, andere damit zu belasten bzw immer wegen Unsinnigkeiten zu streiten, Menschen zu verletzen die mir was bedeuten. Und ich selbst schäme und hasse mich sehr dafür, weil ich gar nicht so sein möchte.
Und ich habe angst, verliere Hoffnung und Sinn ,weil ich mir denke, wenn das immer so bleibt bzw so weitergeht mit meinen Launen? Das belastet mich und meine Umgebung unheimlich. Dadurch falle ich auch immer wieder in Depressionen, weil cih das Gefühl habe, nicht frei zu sein, weil ich nicht so sein mcöhte und mich so außer Kontrolle fühle. Und diese Aggressionen sind so unspezifisch und ziellos. Jeder, der sich mir dann nähert bekommt etwas ab, und die, die mir was bedeuten und dann versuchen, auf mich eizugehen besonders...
Dann möchte ich auch ncihts mehr, als bloß das Ende meiner Existenz, weil ich mich frage Wozu das Ganze? Ich leide, alle anderen leiden, und ich sehe keine Veränderung...
Ich muss zugeben, ziemlich ziemlich ZIEMLICH an meinen Freund gebunden zu sein – nicht materiell, nicht aus wirtschaftlichen Gründen, nicht weil mir etwas zum körperlichen Überleben fehlen würde ohne ihn:
Es ist 'nur' die Liebe an sich, die mich mit Übermächtigkeit an ihn festbindet.
Ja, so geht es mir auch...wenn wir zu sehr zu oft zusammenkleben, dann fühle ich mich schnell bedrängt, vor allem aber auch blockiert in meinem „Streben“ (ich werde teilweise so hyperaktiv weil ich das Gefühl habe ncihts zu machen, regelrecht festzukleben, dass ich in so ein zwanghaftes Streben verfalle, und wenn er mich dann umarmt oder wieder einen halben Tag nur kuscheln möchte ist das in dem Moment der pure Horror für mich ,weil ich mich dann so festgehalten und eingesperrt fühle, eben besonders schlimm wenn in den nächsten Tagen eine Prüfung ansteht oder ich das Gefühl habe schon länger nichts mehr gemacht zu haben) und dann werde ich verzweifelt aggressiv, versuche es zu unterdrücken, werde dann hibbelig, und irgendwann bricht ein unguter Satz aus mir raus, wodurch ich ihn verletze, dann geht er auf Distanz oder geht ganz und wir sehen uns dann wieder 1-2 Tage nicht, was mir dann aber gar nichts bringt weil ich dann nur grüble und mich erst nicht konzentrieren kann.
Vor allem, wenn wir mehrere Tage hintereinander viel Zeit miteinander verbringen gerate ich leicht in dieses Gefühl „Oh Gott ich kann nicht aus“ (war auch teilweise früher die Sucht betreffend, weil ich angst hatte tagelang einfach nicht brechen zu können usw usf) und dann werde ich ungut. Und da ich es versuche zu unterdrücken, aber durch fehlende emotionale Selbstregulation nicht kann bzw es auch nicht mehr funktioniert irgendwie und ich es auch leider oft gar nicht bemerke, wenn ich was verdränge, bricht es dann so aus mir raus.
Auf alle Fälle merke ich, wenn wir uns schon 2-3 Tage nicht sehen, dass ich eine unglaubliche Sehnsucht entwickle und wie viel er mir eigentlich bedeutet. Ebenfalls nicht aus einer ersichtlichen Abhängigkeit heraus, sondern einfach, weil ich ihn liebe.
Aber ich denke, dass es auch bei den meisten „normalen“ Menschen so ist, dass zu viel gemeinsame Zeit kontraproduktiv ist, weil man sich irgendwann dann satt hat, zeit für sich braucht, seine ruhe möchte etc etc...und man mit ein bisschen abstand wieder mehr respekt hat bzw merkt, wie viel man sich bedeutet und was man an dem anderen hat und schätzt und dass man noch was für denjenigen empfindet.
Ich fühle mich schnell erstickt und erdrückt, vor allem wenn ich auf B-Entzug bin, dann bin ich teilweise sehr hyperaktiv und meine, die ganze Zeit etwas tun zu müssen. Sehr nervig, nur ich weiß auch nicht so genau wie ich dieses problem wiederum angehe.
Hmh, das was du beschreibst kenne ich auch, nur bei mir ist es gerade so eine hin und hergerissenheit zwischen der Angst Verlassen zu werden und der Angst erdrückt oder Verlangsamt zu werden weil ich sowieso das Gefühl habe nichts auf die Reihe zu kriegen und die Angst in mir noch so tief sitzt „faul“ zu sein bzw nicht „ernsthaft“ am leben teilzunehmen und zu versuchen was zu erreichen (denn wenn man spaß hat macht man ja offensichtlich „nur Blödsinn“ und keinesfalls was produktives – weil, wie ich schon zuvor irgendwann beschrieben habe, sitzt tief von mir der glaube, dass arbeit etwas ernstes, unangenehmes, ansterngendes ist, alles andere ist Jux und Tollerei und damit erreicht man ja nun mal gar nichts -.- ) – wenn ich anfange, mich gut zu fühlen und zu freuen, dann ist es sowieso vorbei, dann werde ich sowieso nie Erfolg haben im Leben und vor allem untergehen (diese Befürchtungen und Definitionen (Erfolg = hart arbeiten = überleben = das einzig wahre und wichtige, alle anderen sind nichts) sitzen mir noch immer tief in den Knochen durhc jahrelanges unbewusstes Selbsteintrichtern und durch das Gefühl der Gefangenheit in der Bulimie und das Gefühl von allen überholt und zurückgelassen werden hat sich das bei mir scheinbar so extrem zwanghaft manifestiert.
Wie ich das jetzt wieder umprogrammiere ist mir allerdings noch selbst ein Rätsel.
Zumindest bin ich schon so weit, dass ich in meinem Bewusstein und mit meiner Vernunft begreife, dass freude gut und wichtig ist, schön ist, angenehm und wichtig ist. Früher war das so eingefleischt bei mir, dass ich das auf keinen Fall darf, dass es sogar in meinem Bewusstsein so festlag.
Wow, deine Bindung ist ja wirklich extrem eng. Ich glaube, ich stoße meinen Freund immer wieder weg bzw. ich glaube ich sabotiere sie auch teilweise unterbewusst mit meinen borderlinehaften Anfällen, damit sie nicht so eng wird, einerseits weil ich mich momentan schnell bedrängt fühle in dem Sinne von gebremst in meiner „Produktivität“ (obwohl ich ja dann gar nicht so produktiv bin wenn ich alleine bin, auch teilweise rumschlendere usw...ich falle oft in so ein inneres Chaos, eine Undefiniertheit, innere Wirrungen und kann mich selbst nicht mehr von meiner Umwelt abgrenzen, dümple den ganzen Tag so vor mich hin und stehe dabei immens unter Druck weil ich nie das Gefühl habe jetzt wirklich zu entspannen bzw wirklich was zu machen und zu schaffen. Teilweise fehlt mir sehr diese Klarheit). Mir fehlen einerseits fixe Strukturen, andererseits auch Flexibilität und manchmal notwendige Spontanität. Da verfalle ich dann und drehe fast durch wenn plötzlich alles anders ist als gedacht. Meist reagiere ich dann wie ein kleines trotziges Kind, dass nicht bekommt was es will weil alles immer so laufen muss wie es glaubt und immer alles bekommen muss, weil sonst ist es unausstehlich.
Und weiters glaube ich, dass ich ihn wegstoße, damit die Bindung nicht zu eng wird, damit ich nicht irgendwann verlassen werden kann und angst haben muss gar nicht mehr leben zu können (obwohl das wahrscheinlich durch die Nähe die wir jetzt haben und meine Dramatisierung, meine extremen Schwankungen und Gefühlsausbrüche teilweise eben mit empfundenem Kontrollverlust und Selbstverletzung auch dazu führen würde und ich alleine auch nicht klarkommen würde weil ich scheinbar immer noch sehr stark (über)lebensunfähig bin – ich meine ich lebe ja natürlich und offensichtlicherweise noch, nur wie ist halt die frage) – also gefühlsmäßig zu sehr abhängig zu sein – was ja eigentlich sowieso lächerlich ist weil ich wie gesagt alleine auch ziemlich unfähig bin und die Nähe die wir bereits miteinander teilen locker reichen dürfte, dass ich mich in meinem Wahnsinn und extrem empfundenen Schmerz irgendwo spontan runterschmeißen würde (was ich bezüglich ersterem vielleicht so und so tun könnte).
Mit dem eben geschriebenen möchte ich weder einen Selbstmord androhen noch sonst etwas, ganz im Gegenteil, ich fühle mich gerade ganz gut und besser, geordneter, klarer, innerlich „vollkommener“ (dazu muss ich gleich noch was schreiben), aber wenn ich wieder in so eine chaotische Borderline-Gefühlsausbruchphase komme weiß ich nicht ob das nicht irgendwann mal möglich wäre...
Zu der inneren „Vollkommenheit“ bzw. besser gesagt Ganzheit: ich bin draufgekommen, dass diese Ruhelosigkeit, Hyperaktivität und der Drang, ständig was leisten und tun zu müssen, einerseits aus einer inneren Leere her kommt, weil ich mich dann auch nicht damit und vor allem nicht mit mir selbst befassen möchte, aber hauptsächlich durch ein Gefühl der inneren Unvollkommenheit: ich habe oftmals das Gefühl dass ein ganz wichtiger, großer Teil von mir fehlt und es ist so etwas wie eine fieberhafte Suche danach bzw. ein panisches davon ablenken....
Ja, dass man sich schnell an Situationen gewöhnt kenne ich nur zu gut. Bei mir ist das dann so, auch wenn diese Situation dann ungut, unangenehm oder auch leidvoll ist, wie es eben bei der B der Fall ist, bin ich trotzdem so statisch und unflexibel, dass ich mich daran klammere und regelrecht riesige Ängste entwickle, diese „Routine“ zu verlieren.
Ich komme mit Veränderung gar nicht klar.
Aber wenn etwas alltäglich wird langweilt es mich irgendwann auch und ich werde dem überdrüssig.
(mir fällt wieder mal auf wie kompliziert und paradox ich eigentlich bin und dass man es mir sowieso nie recht machen kann...)
Hmh, mir geht es auch so, dass mein Freund eigentlich der einzige wirklich gute Freund ist. Sonst habe ich noch eine ziemlich gute Freundin und ein paar Menschen, die ich an einer Hand gut abzählen kann, die ich noch als Freunde bezeichen würde, der Rest der Leute würde ich gerade mal als Bekannte einstufen wenn überhaupt. Also prinzipiell kenne ich schon einige Leute, nur zu den meisten davon habe ich eigentlich überhaupt keinen Kontakt mehr.
Einerseits, weil ich mir sehr schwer tue jemanden an mich ranzulassen, ich mich in den letzten Jahren stark isoliert habe, ich wie gesagt etwas anstrengend und kompliziert bin, und momentan halt auch unerträglich.
Wenn man nicht ganz eng mit mir verwandt ist, mich unheimlich liebt oder einen kompletten Dachschaden hat hat man keinen wirklichen Kontakt zu mir, scheint bei mir gültig zu sein.
Ach ja, und mein Freund will ziemlich oft Sex, was mir auch angst macht bzw meinen Unmut schürt. Denn sobald ich mich auch nur in irgendeiner Weise psychisch oder physisch unwohl fühle, was so gut wie immer der Fall ist, habe ich so gut wie keine Lust darauf. Oft, wenn wir uns so etwa ein paar Tage oder eine Woche nicht sehen, dann schon, aber eben auch nicht auf x-mal und nur rumliegen...
Das macht meinem Freund auch ganz schön zu schaffen. Vor allem, weil ich auch stark zwischen Sexualität und „lieb haben“ bzw. einfach nur (asexuell) dem anderen seine Liebe zeigen zu trennen scheine und er eben nicht. Er ist halt dann schon öfters frustriert oder fühlt sich etwas zurückgewiesen.
Hmh, ich hab fast immer auch eher Angst, dass ihm was passiert als dass er mich nicht mehr möchte. Bei mir kommt die Angst (auch andere Dinge betreffend bzw auch teilweise unspezifisch) in heftigen, teilweise paralysierenden teilweise panischen Schüben, in denen ich manchmal glaube, dass mein Herz gleich aussetzt weil ich mich so aufrege oder so extrem empfinde.
Und ja, ich kann nachvollziehen, was du empfindest. Mir geht es zwar nicht genau so – also in dem von dir beschriebenen exakten Zusammenhang - aber ich kenne starke Verlustängste, Anflüge von extremen Gefühlen wie zerbrechlich das Leben ist usw usf.
Und ja, wenn ich einen Anflug mit Verlustängsten wegen meinem Freund habe, reagiere ich großteils auch mit Kälte und Gefühllosigkeit, aus Selbstschutz vermutlich. Bzw krieg ich auch teilweise Heulanfälle und fange an zu Klammern, meinen Freund regelrecht zu vereinnahmen. Sind bis jetzt und momentan allerdings nur sehr kleine und kurze Klammer und/ oder Heulanfälle. Meist eher heulen, fast immer Kälte.
Ich weiß nicht, ich habe das Gefühl, dass mein Selbstschutz auch teilweise daraus besteht, dass ich meine Umwelt verzerrt wahrnehme, gar nicht wirklcih mitbekomme was gerade vorgeht bzw mich abwesend, wie in einem Traum, surreal fühle und auch manchmal so überreizt und überfordert bin, dass ich gefühllos zu sein scheine bzw. durch Überreizung so gut wie paralysiert bin, alles noch mitbekomme und empfinde, aber mich nicht mehr richtig dazu äußern kann oder adäquat reagieren kann. So als würde meine Feinmotorik verloren gehen, als wäre ich zu schwach auf alles einzugehen oder als wäre ich teilweise sogar gelähmt, wobei ich aber unter dieser erstarrten Oberfläche gänzlich da bin und alles mitfühle und auch großteils mitbekomme.
Ja, genau, weil das Jetzt, die Gegenwart, viel zu viel zu Verkraften wäre!!!
Hm, bei mir ist es dann so, dass ich nicht bewusst alles wegschiebe, sondern das ganz unterbewusst und automatisch geht und ich dann wie auf Drogen, sehr benommen bin.
Ich muss auch oft weinen, weil ich gerade von Schönheit überwältigt bin. Und in letzter Zeit auch des öfteren ,weil das Leben so ist wie es ist (wenn du verstehst was ich meine) – manchmal muss ich weinen ,weil ich so traurig und überwältigt bin, dass alles so ist wie es ist und es so ungewertet ist (also dass Dinge einfach passieren, Lebewesen sterben, ohne eine Bösartigkeit dahinter, dass die Dinge ihren Lauf nehmen, die Welt sich jede Sekunde ein Stückchen weiterdreht, jeder Moment einzigartig und vergänglich ist und alles passiert wie es eben passiert).
Ja, ich bin auch teilweise sehr leidenschaftlich, dann wieder total kindisch-trotzig-zwider und dann wieder so überfordert dass ich nur kalt bin.
Ich bin ziemlich äähh liebesfähig oder wie sagt man? Leidenschaftlich – wenn ich mich einer Sache denn annehme. Der Rest wird nur leidlich nebenher erledigt und das Leben wird ganz nach folgendem Motto ausgerichtet;
Willst du einst an nichts mehr haften, lebe deine Leidenschaften!
um ehrlich zu sein hört sich das aber wundervoll an...
Ja, mir fällt es auch schwer, mich mit ganzem Herzen fürs Leben zu entscheiden – weil man dann eben auch wieder für diese Entscheidung Verantwortung übernehmen müsste und zu seiner Meinung stehen müsste (wie mir meine inneren Definitionen aufs Auge drücken – und Meinungen sind demnach auch so eine Art Prinzipien, also so gut wie irreversibel, außer es gibt einen wirklcih driftigen Grund. Alles ist schwarz und weiß und einmal eine Entscheidung gefällt bedeutet keine Gnade, kein zurück, damit zu leben, mit der Ernsthaftigkeit klarkommen und Verantwortung ist nun mal etwas sehr sehr ernstes) – ich will mich demnachn nicht fürs Leben entscheiden, weil ich das Gefühl habe, wenn ich meine Meinung oder einen eingeschlagenen Weg ändere, dann bin ich falsch, hinterhältig, unentschlossen, nicht ernsthaft (und erreiche niemals meine vermeintlichen Ziele und habe somit nie Erfolg) und habe das Gefühl dass ich mich dafür für immer und ewig schämen und rechtfertigen müsste vor anderen und vor allem vor mir selbst. Mit eingezogenem Schwanz durchs Leben gehen und auf ewig Reue für meine „Fehler“ zeigen. Tief in meinem Inneren ist das alles leider immer noch so sehr festgefahren, auch wenn ich es doch von meiner Vernunft her und in meinem Bewusstsein so viel besser weiß. Aber naja, ich müsste ja eigentlich perfekt sein (für mich, nach meinen Definitionen der Perfektion), und alles, was an mir davon abweicht, ist hassenswert (in diese alten klischeehaften Denkmuster verfalle ich (sehr selten, aber dennoch) teilweise heute noch).
Geht es dir eigentlich so überhaupt anders? Besser? Nimmst du das Leben anders wahr, seit du die B hinter dir gelassen hast? (ich meine abgesehen von der nicht vorhandenen Lebensbejahung) Fühlst du dich emotional stabiler? Hat sich etwas für dihc verändert? In deinem Leben, in dir, um dich? – Entschuldige meine Neugierde, du musst mir natürlcih nicht antworten, wenn du nicht möchtest...
Hmh, ich merke auch, dass ich zu Symptomverschiebungen neige und eben, wenn ich seltener k* raste ich dafür öfters aus oder finde andere mich schädigende Dinge wenn ich nicht klarkomme. Obwohl es da nicht immer so offensichtliche und klare Zusammenhänge gibt, wie auch bei der B selbst – manchmal lief es in meinem Leben besser, ich fühlte mich aber schlechter und die Krankheit war besser, manchmal lief es besser, ich fühlte mich auch besser, die Krankheit war aber weit schlechter, etc etc in allen möglichen Variationen...natürlich kann ich schon irgendwie sagen, dass wenn es allgemein schlechter in meinem Leben läuft u ich mich schlecht fühle ich labiler bin und mehr dazu geneigt bin die Krankheit heftiger auszuleben bzw bin angreifbarer für FA/k. Aber wirkliche Regelmäßigkeiten kann ich da bis heute nicht wirklich erkennen.
Ja, ich nenne es „das Konzept der konstruktiven Egozentrik“ – sich so weit selbst lieben und selbst schützen, dass man mit seinem Leben zufrieden ist, genug Zeit für das hat was man machen möchte und auch für sich selbst, sich selbst achtet und schätzt. Weil erst daraus resultierend kann man anderen helfen, für andere da sein, wirklich unbeschwert zuhören, frei sein, jemanden lieben. Denn wie soll jemand jemand anderen wirklich unbeschwert lieben, wenn er sich selbst nicht einmal liebt oder auch nur irgendwie zu schätzen weiß?
Da ist denke ich schon einiges dran. Denn wenn man selbst zugrunde geht und nur mit sich selbst und seinem eigenen Leid beschäftigt ist, wie kann man da wirklich für jemand anderen da sein, offen sein für Eindrücke von außen?? Ich merke das stark bei mir selbst.
Und gerade wenn ich mich selbst unterdrücke und ignoriere wird das Leiden besonders groß und ich bin nur noch mehr mit mir beschäftigt obwohl ich genau das Gegenteil erreichen wollte.
Wenn man so sehr mit anderen mitleidet, dann ist man selbst so kaputt und leidend, dass man denen dann erst recht nicht helfen kann sondern sich nur dazulegen und mit ihnen untergehen kann.
Hm, nein, ich glaube viele Menschen kommen mit ihrem Denken nicht so weit, dass sie Dinge, Zustände hinterfragen oder sihc in andere so hineinversetzen, dass sie richtig begreifen was das Leben in einem Zoo, in der 3ten Welt, in einem Kinderarbeitslager bedeutet bzw haben nicht mal den blassesten Dunst, dass ihr Kleidungsstück von einem kleinen misshandelten Arbeiterkind in einem verarmten Land für einen Spottpreis hergestellt wurde. So lebt man in seiner eigenen (glücklichen) bunten Scheinwelt ganz unbeschwert vor sich hin, regt sich über Lappalien auf, und wenn dann einmal jemand was sagt über die armen Tiere oder Menschen da draußen, dann schaut man kurz bedrückt und äußert sein Bedauern und im nächsten Moment kauft man sich etwas neues hübsches und alles Leid ist wieder vergessen und alles ist gut.
In wie weit muss man sich abgrenzen, wo ist die Grenze zum Ungesunden – wie viel darf man in sich hinein lassen?
Puh, das frage ich mich auch oft, das ist so schwer zu sagen. Ich denke das kann man nicht Generalisieren, das ist für jeden vermutlich ein wenig anders, aber ich kann leider nicht mal bei mir selbst in den meisten Situationen diese Grenze festlegen oder auch nur ansatzweise ziehen.
Hm, ich frage mich auch oft, ob ich mich gehen lasse...ich bilde mir zumindest ein dass ich mir Mühe gebe, und durch diese Kontrollverlustsgefühle weiß ich gar nicht so recht, was ich nun wirklich willentlich selbst tue und was nicht...ich habe, besonders auch wenn ich was tue, oftmals (immer im Nachhinein, z.B.: wenn ich eine Prüfung habe) das Gefühl, nicht annähernd alles gegeben zu haben.
Und ich kann auch sonst schwer einschätzen, was in der Vergangenheit wie war, ob ich doch noch was tun hätte können (meist mach ich mir sowieso Vorwürfe, dass ich was tun hätte können), weil ich nicht mal mehr das Erlebte so erinnere wie es abgelaufen ist sondern ich mich meist auch nicht wirklich erinnern kann wie was genau war (also von den Emotionen her) und ich könnte dann Stunden darüber senieren und etliche Versionen durchspielen und am Ende komme ich immer zu dem Schluss dass ich einfach alles ganz anders machen hätte müssen.
Aber im Vorhinein kann man das nicht wissen und was geschehen ist ist geschehen. Aber erst gestern habe ich mich über mich selbst geärgtert bzw innerlich für etwas ein wenig gehasst, was ich im Vorhinein einfach nicht wusste. Es handelte sich um eine Kleinigkeit, aber ich war trotzdem wütend auf mich obwohl ich es nicht wissen konnte und auch nicht in Erfahrung hätte bringen können aber trotzdem kam die Wut und ich dachte warum hab ich das nicht intuitiv anders gemacht? Ich hätte das wissen müssen...
Genau so denk ich mir oft ich hätte dies und das können müssen und hätte ich es nur so und so gemacht, wär alles anders und besser verlaufen vermutlich. Im Nachhinein ist man immer schlauer, oder zumindest fast immer oder hat Ideen wie es besser laufen hätte können weil man ja schon weiß wie es gelaufen ist, und trotzdem das wohl offensichtlich nicht meinem Wissen und meinem Handeln und meiner Verantwortung unterliegt, wie es dann wirklich abläuft, wenn ich nur nach bestem Wissen und Gewissen zu einem Zeitpunkt handle und wie es dann nun ausgeht, gebe ich mir ständig die Schuld. Und halt nicht nur für solche Dinge, im Prinzip gebe ich mir (zumindest unterbewusst) immer die Schuld. Warum Kinder hungern müssen, warum die Natur ausgebeutet und zerstört wird. Schließlich lebe ich hier und könnte es doch irgendwie ändern, oder?
Wie kann man das alles wissen und trotzdem einfach so in seiner Welt weiterleben und nichts tun? Aber irgendwie tue ich das doch?
Ich glaube, dieses Schuldgefühl kommt besonders davon, dass ich oft das Gefühl hab keine Kontrolle oder nur bedingt Kontrolle zu haben, und auch sehr davon, dass meine Mutter mir früher als Kind die Schuld an vielen Dingen gegeben hat, die verschwunden oder kaputt gegangen sind. Sogar für Gegenstände, die ganz offenscihtlich an natürlichem Verschleiß kaputt gingen. Und dann konnte ich mir stundenlang was anhören. Wie undankbar und zerstörerisch ich bin, dass man mir sowieso nichts in die Hand geben kann weil ich eh wirklich alles kaputt mache. Seit jeher fühle ich mich wie eine undankbare Zerstörungsmaschine, die man sowieso bevormunden muss weil man ihr gar nichts in die Hand geben darf außer man will dass es kaputt geht. Drum habe ich auch oft dann nur das in die Hand bekommen, bei dem es „eh schon wurscht“ war.
Meine Mutter ist überhaupt heute noch so, dass sie mich bevormundet, nicht großartig aber zb wenn es kalt draußen ist und meint ich bin zu leicht angezogen redet sie so lange auf mich ein bis ich reumütig zustimme zb einen Schal zu nehmen von dem sie der Meinung ist dass ich ihn brauche oder sie ihn mir heimlich in die Tasche schmuggelt oder ihn mir selbst umbindet und so aufzwingt. Obwohl ich ihn dann wirklcih gar nicht brauche bzw lieber das machen würde was ich für richtig halte.
Mein Freund meinte auch, ich würde automatisch oft eine Rebellionshaltung einnehmen, und das tue ich in solchen Situationen, aber auch anderen bei meiner Mutter, weil ich scheinbar schon im Vorhinein im Unterbewusstsein das Gefühl habe, gleich wieder gezwungen und bevormundet zu werden ,dass ich gleich sehr harsch protestiere, schnell etwas lauter werde und meinen Unmut in kindlich trotzig gefärbte Aussagen verpacke und auf Abwehrhaltung gehe. Also, wenn man mich dann z.B.: zum zweiten Mal fragt, ob ich das wirklcih nicht will fange ich schon an mich zu sträuben oder sage gleich mit lautstarkem Unmut dass ich das absolut nicht will. Gleichzeitig habe ich aber dann auch das Gefühl, übergangen und ignoriert zu werden ,wenn man mir nicht wegen Dingen bescheid bibt, wie es mein Freund manchmal dann eben nicht tut, wenn man mich nicht fragt (ich empfinde das teilweise als respektlos, unfreundlich und irgendwie immer gegen mich gerichtet), ob ich das jetzt möchte sondern einfach macht oder beschließt, weil ich in meinem Leben so oft das Gefühl hatte von anderen bewusst ignoriert und übergangen zu werden (meist von Freunden die beschließen, dass sie jetzt das und das machen, und egal obs mir passt oder nicht sie machen das jetzt und ich komm halt einfach mit und wenn nicht ist ihnen das auch nur zu recht) – und da neige ich stark dazu, wieder in dieses trotzige Kleinkindschema zu fallen und werde gleich aggressiv. Und ich hasse das zb, wenn ich noch nicht mit dem Essen fertig bin (esse halt oft langsam), und mein Freund ohne zu fragen mir was vom Teller klaut obwohl ich das noch essen wollte. Aber hauptsächlich, weil ich das Gefühl habe nicht respektiert zu werden. Und eben auch, wenn er mir was nicht erzählt, was Strukturveränderungen in dem Tagesablauf angeht. Z.B.: er hat erfahren er muss dann und dann für 3h dort und dort hin, dann erfahre ich das oft erst, wenn er sich schon fertig macht und ich ihn frage was er da jetzt eigentlich macht. Oh, hab ich dir das gar nicht gesagt?? Hab ich wohl vergessen....und das bei mir, wo ich eh so schwer mit spontanen Veränderungen vor allem im groben Tagesablauf klar komme.
Das war zu seinem Geburtstag auch so. Er hatte gerade ein Praktikum, wo er jeden Tag 8h zur Theaterprobe musste, und es gab für seinen Geburtstag schon ein paar Änderungen, die er mir dann mitgeteilt hatte. Deshalb bin ich am nächsten Morgen früher aufgestanden (ich hab ihn noch mehrmals darauf hingewiesen, dass ich was vor habe und genau wissen mcöhte, wann er in der Früh weg muss weil ja sein Geb ist etc etc) mit ihm, hab dann gesagt: Ah ja, gut ich geh dann mal das Vorbereiten weil deine Probe beginnt ja shcon um 10 um dann spontan die Antwort zu bekommen: Äh, nein, das hat sich dohc noch mal geändert, die beginnt um 9. Ich hab extra eingekauft und alles vorbereitet usw usf und dann wirft er das so einfach über den Haufen.
Und so etwas regt mich dann halt auf, weil ich es als unnötig empfinde. Hätte er es mir einfach gesagt als er es erfuhr hätte ich mich danach richten können. Aber nein...
Er weiß wie sehr ich das hasse aber er vergisst trotzdem immer wieder. Und ich fühle mich dann halt ignoriert und nicht respektiert. Und werde dementsprechend wütend und aggressiv. Egal, ob es sich um eine spontane Veränderung im Tagesablauf handelt, um etwas längerfristiges was ich mir wegen fehlender Info anders vorstelle und in die Richtung was organisiere um zu erfahren dass meine Mühen umsonst waren obwohl es gereicht hätte es mir einfach mitzuteilen, oder darum geht dass er oder wer andres sich ungefragt meine Sachen ausborgt und ich das dann durch Zufall bemerke, weil cih sehe dass es anders daliegt etc etc....
Das man sich etwas von mir ausborgt und mich nicht fragt macht mich wegen der Respektlosigkeits-Sache teilweise wütend. Weil ich das Gefühl habe, andere denken sich jaja, das wird schon passen oder ist mir eh wurscht ich nehms mir einfach das wird schon passen...und dann natürlich sogar vergessen mir hinterher was zu sagen...deshalb macht es mich wütend nicht weil cih niemandem was gönne oder borgen möchte. Ich fühle mich dann nur irgendwie verachtet.
Oder auch wenn mein Freund was benutzt und das wird alle und ich das nächste Mal es benutzen will und es ist nicht mehr da...ups, hab ich vergessen. Toll. Ich hab mcih schon drauf gefreut und es ist weg. Wär ja kein Problem hätte er was gesagt hätt ichs einfach nachgekauft. Aber so fühl ich mich dann irgendwie so übergangen. So als wäre ich unwichtig.
Und teilweise merke ich auch, dass ich das was meine Mutter bei mir macht auch teilweise bei meinem Freund mache (mit dem drauf Einreden weil man meint es besser zu wissen)...und meist fällt es mir gar nicht wirklich auf...z.B.: beim Frühstück machen oder so sag ich ihm oft mach doch dies und das und ich wills aber anders etc etc...und heb das auf oder leg das dahin usw usf. So als hätte ich nur Kritik für ihn über und eh an allem was auszusetzen. Das ist eben auch großteils so, wenn ich mich unwohl fühle. Und ich glaube, ich habe durch diese früheren Erfahrungen, oft die Schuld zugewiesen zu bekommen und bevormundet zu werden, das Gefühl eines Kontrollverlustes erlitten und versuche deshalb oft übermäßíg kontrolliert zu sein und alles zu kontrollieren. Darum tue ich mir auch sehr schwer, etwas aus der Hand zu geben, würde am liebsten sowieso alles selbst machen (gar nicht ,weil ich dneke alles besser zu können sondern es teilweise so zwanghaft ist weil ich mich nur so einigermaßen gut fühle bzw mein Freund zb öfters Dinge vergisst und bei mir dann so ein Gefühl des Enttäuscht-werdens eintritt und ich mir denke hätte ich es gleich selbst gemacht und nicht ihm gesagt weil er ja meinte ich kann nicht alles selbst machen und er übernimmt was), nur um das Gefühl zu haben, mein Leben lenken und bestimmen zu können. Ich denke gar nicht, er ist unfähig, aber ich weiß er vergisst oft was, weil er teilweise unachtsam ist bzw ganz andere Dinge im Kopf hat und ich halte das einfach nicht aus. Das macht mich teilweise wahnsinnig. Weil ich immer x mal nachdenke und vieles einigermaßen plane bzw gerne ein etwas geordnetes Leben habe und es gar nicht mag, wenn um mich herum Chaos herrscht, ich uninformiert bin etc, weil oft in mir so ein Chaos und Durcheinander, so eine Unwissenheit herrscht und ich eigentlich gar nicht weiß was ich will. Und wenn was schief läuft hätte ich so natürlich im Nachhinein wieder das Gefühl, wenn ich bloß mehr aufgepasst hätte, mich mehr angestrengt hätte, dann wäre alles anders verlaufen. Ich hätte ja was tun können aber ich habe einfach nicht aufgepasst, nicht alles gegeben.
Jaja, ich bin voller Komplexe und innerer Konstrukte, die ich und andere mir eingetrichtert haben.
Besonders, wenn mein Freund den ganzen Tag rumliegen möchte oder ich mich von irgendetwas abgehalten fühle habe ich besonders große Angst. Eben wegen dieses so oft bei mir auftretenden Gefühls des Kontrollverlustes. Nicht nur durch das Borderline, sondern auch stark durch die Bulimie und die Fas...oft habe ich das Gefühl ich bin eine tickende Zeitbombe und muss so schnell wie möglich so viel wie möglich machen, so lange ich noch halbwegs Kontrolle habe, damit ich überhaupt irgendwie was auf die Reihe bekomme und nicht komplett hinten zurückliege, weil cih könnte jederzeit für längere Zeit wieder ganz die Kontrolle verlieren.
Und dann werde ich hyperaktiv, zittere, schiebe Riesen-Ängste, kriege meine Heulanfälle und glaube alles ist aus.
Ich habe eben oft das Gefühl, keine Zeit zu haben, weil ich mich dauernd in Details verrenne und hängen bleibe wenn ich nicht gar für Stunden außer Gefecht gesetzt bin, und dass ich oft keine Kontrolle über mein Leben und somit auch über mich habe.
Und dadurch schiebe ich oft so viel Angst vor mir her dass ich gar nicht mehr denken kann, zittere und wie eine Irre durch die Gegend laufe und fieberhaft versuche so viel wie möglich auf einmal zu machen während ich halbert einen Herzkasperl kriege, und am Schluss nur noch heulend und zitternd in einer Ecke liege und gar nichts mehr machen kann ,weil cih mcih so aufrege und den Weltuntergang vor mir sehe.
Das hängt halt auch mit dem zusammen, worüber wir schon mal geschrieben haben – die niedrige Frustgrenze und Belastbarkeit – also emotionale Toleranzgrenze und Durchhaltevermögen. Und Gelassenheit. Sofort reinsteigern und überreagieren. Geht der eine Weg nicht und man trifft auch nur auf die kleinste Unebenheit (gar nicht daran zu denken wenn es mal eine richtige Mauer ist), gibt es keinen anderen Weg mehr sondern alles ist vorbei. Alles sinnlos und zwecklos. Man kann nur Aufgeben und kapitulieren. Sich schämen und seine eigene Unfähigkeit, Unvollkommenheit, Fehler- und Lasterhaftigkeit anerkennen und sich reumütig zurückziehen und nie wieder einen Mucks von sich geben. Denn wenn man so unfähig ist, braucht man erst gar nicht mehr den Mund aufzumachen. Man soll froh sein, wenn man nicht gleich erschlagen und gefoltert wird, sondern noch in der Ecke liegen darf.
Man hätte es anders machen können. Aber man hat nicht. Nun muss man mit den Konsequenzen leben und das annehmen. Aus. Punkt. Alles vorbei. Es gibt nur einen Weg und wenn der nicht richtig gewählt wurde gibt es keine zweite Chance. Alles irreversibel, alles unbarmherzig.
Diese Gefühlskette wird dann in Momenten des Scheiterns kombiniert mit fehlender emotionaler Toleranzgrenze und Durchhaltevermögen ausgelöst. Und dann sehe ich eben nur noch schwarz. Lasse mich nicht mehr beruhigen, nehme kaum mehr was wahr außer Verzweiflung und blinde Panik und kann nicht mal mehr selbst runterkommen, auch wenn ich weiß es ist nicht so sondern dass das nur festgefahrene Muster und Mechanismen in mir sind. Das überrollt mich mit so einer Gewalt, dass ich eben nur noch den Kontrollverlust wahrnehme.
ich denk mir auch oft, vielleicht ist es gerade dieser überdruss, weil ich eigentlich alles habe was ich brauche, dass ich mir selbst probleme suche und mache, damit ich beschäftigt bin
Ja, das denke ich mir auch oft...was wäre erst, wenn ich wirklich essentielle Probleme hätte, die mir wirklich an die Substanz gehen würden...wenn z.B.: Krieg wäre, eine Naturkatastrophe, eine Hungersnot, ich mein Dach über dem Kopf verlieren würde etc etc...
Dazu muss ich aber sagen, ich finde jedes Ding oder Situation, die als Problem wahrgenommen wird und jeder als subjektiv leidvoll wahrgenommene Zustand hat sein Recht, ernst genommen zu werden, egal ob es für andere auch leidvoll oder schlimm empfunden werden würde oder nicht. Denn ich bin ich und niemand anderes und für mich ist das nun mal so. Für andere ist wieder etwas anderes auslaugend und anstrengend.
Ich will damit nur sagen, ich will weder mir noch jemand anderem sein Recht auf subjektive Wahnehmung und Emotionen absprechen, geschweige denn kann ich sagen wie ein anderer Zustand für mich wäre, den ich nicht kenne (ich kann nur Mutmaßungen anstellen bzw. aufgrund anderer ähnlicher eigener Erlebnisse darauf schließen und abschätzen, wie es für mich sein könnte), geschweige denn wie es wäre in der Situation wenn ich gar jemand anderer wäre und somit (zumindest ein wenig) anders fühlen und denken würde.
Dennoch denke ich auch, dass ich mir teilweise selbst Probleme schaffe, und vor allem weil ich sehr inkompetent bin was angenehme, glückliche Lebensführung angeht (wie schon mehrfach erwähnt) und alles immer dramatisiere – ich habe sehr ungünstige Strukturen und Schemata entwickelt, die für mich riesige Stolpersteine sogar alleine in meiner täglichen Routine darstellen, auch wenn eigentlich sonst keine weitern Belastungen in dem Moment vorhanden wären.
In der Schule hatte ich mehrere Jahre auch sowas wie eine beste Freundin, auch wenns für mich zugegebenermaßen eher so etwas wie ein Gesprächspartner während der ätzenden Schulzeit war, als eine richtig tiefe Freundschaft. Sie war so ein wenig diese Art Alltags-Lebedame, dessen kompletter Lebensinhalt selbiger war. Und ich kann eine dauerhafte Oberflächlichkeit & Lästerei auf den Tod nicht ausstehen. Wie kann man eine halbe Stunde lang darüber sinnieren, dass man sich ohne Ohrringe so nackt fühlt... wie kann man es tatsächlich als ein 'momentan echtes Problem' bezeichnen?
puh, ähm jo, das frag ich mich dann schon auch...
obwohl ich muss sagen, ich kenne das auch gut von mir nahestehenden Personen, und ich merke, wenn ich mehr Zeit mit diesen Leuten verbringe, fange ich an mich zu adaptieren (bin irgendwie teilweise wie ein Chamäleon bzw. Spiegel von anderen Leuten und verfalle manchmal in Reaktions-Gegenreaktionsschemata, wo ich eben spontan und intuitiv wie eben durch diese festgefahrenen Methoden in mir, wenn mir zb jemand 2x sagt zieh dir doch was an und ich in Trotz verfalle...) und entwickle ,wenn ich nicht aufpasse, relativ unbewusst ähnliche Verhaltensweisen und rede und seniere dann auch über Müll. Bis es mir dann selbst auffällt oder ich darauf aufmerksam gemacht werde.
Meine Mutter ist teilweise auch so, und ihre Freundinnen sind noch viel schlimmer. Obwohl sie mir selbst oft sagt sie sind nur „Freundinnen“ und wenn es ihr mal wirklich an die Substanz geht wird sie wohl eher nicht auf sie zählen können. Aber sie ist sich dem bewusst und meint ,dass sie es aber genießt, zeitweise so unterhalten zu werden und ein wenig Gesellschaft zu haben.
Ja, ich denke auch dass es gute Gründe gibt, warum Depressionen und Burnout und andere psychische Erkrankungen so rapide zunehmen. Das liegt nicht nur daran, dass man plötzlich Namen und Definitionen für bestimmte pathologische Verhaltensweisen und Leidenszustände hat (schon auch, dass die Krankheiten eben durch diese Klassifikationssysteme diagnostizierbar werden), weil es muss ja auch ein Bedarf da sein bzw. eine bestimmte Häufigkeit eines Klassifikationsmusters auftreten, dass die Leute anfangen sich mit diesen Erscheinungen auseinanderzusetzen und zu befassen und es Ausbildungslehrgänge für professionell ausgebildete Personen für die Behandlung dieser Patienten und zur Verbesserung der Lebensqualität dieser.
Hmh, genau. Ich denk mir so oft, warum hab ich dieses Leben hier, warum?? Ich habs gar nicht verdient, ich weiß es nicht zu schätzen, ich zerstöre und verschwende alles und bin undankbar obendrein. Andere würden sich (wie meine Mama so schön zu sagen pflegt) alle 10 Finger abschlecken wenn sie das hätten was ich hätte und wirklich jede kleinste Chance in größtem Dank nutzen. Warum kann ich mein Leben nicht also jemandem geben, der es auch verdient??
Ich muss dazu sagen, natürlich gibt es noch viele Menschen, denen es vom Wohlstand her wesentlich besser geht als mir (ganz abgesehen von Zufriedenheit, Glücksgefühlen, innerem Wohlbefinden), aber eben noch vielen vielen anderen noch um einiges schlechter. Ich habe alles, was ich zum Leben brauche, ein Dach über dem Kopf und kann mir im Prinzip alles was ich am nötigsten brauche leisten, und ich darf Bildung genießen. Ich hatte keine extrem traumatischen, schrecklichen Erlebnisse, wurde nie v*rg*wa*ig*, misshandelt oder ähnliches und eine gute Kindheit.
Ich bin jetzt nicht megamäßig verwöhnt und mir wurde auch nicht alles in den Hintern geschoben, ich habe auch nicht immer alles bekommen was ich wollte, aber mir hat es dennoch an nichts essentiellem gefehlt. Und es ist auch noch heute so, wenn ich mir wirklich etwas sehnlichst wünsche (vorausgesetzt es ist halbwegs vernünftig und im leistbaren Bereich und eine Anschaffung wert und ein langfristiger Wunsch), dann würden mir meine Eltern es mir auch vermutlich kaufen – natürlich nicht einfach so und sofort aber wenn sie merken würden, dass ich etwas wirklich möchte, dann würden sie mir durchaus zu einem Anlass zumindest etwas draufzahlen oder so...
Auch, wenn ich gestehe, dass mir wahrscheinlich noch öfter aus Wut die Tränen kommen, als nur aus Dankbarkeit oder Trauer (das ist vielleicht ätzend).
Oh ja, das kenn ich zu gut -.- ich hasse das so sehr, wenn ich mich wirklich aufrege und dann anfange zu streiten werde ich oft so wütend und alles steigt in mir hoch, dass mir dann eben auch nur zu oft die Tränen kommen – und das wirkt dann halt oft lächerlich bzw ich schäme mich dafür. Und wenn ich da gerade mit meiner Mum streite, dann macht sie sich immer darüber lustig oder hält mir wieder mal vor, wie mimosenhaft ich bin und dass ich das absichtlich mache mit dem Vorwand, das man Mitleid mit mir hat. (Obwohl ich die Logik nicht so ganz verstehe, warum man Mitleid möchte wenn man wütend ist). Sie reagiert dann meist mit großem Unmut. Aber eben nicht, weil sie bösartig ist, sondern weil ihre Mutter oft versucht hat, andere emotional zu erpressen, indem sie wegen jeder Kleinigkeit angefangen hat zu weinen.
Ich finde es übrigens auch wirklich schön, mich hier mit dir auszutauschen zu können

Mich freut es jedes mal riesig, wenn du antwortest – und sei nicht böse, wenn es mal etwas länger still um mich ist, vergessen hab ich's nie, brauch nur manchmal etwas Zeit zum Gedanken-Ordnen.
Oh ja, es ist ein unglaublicher Input den du mir immer gibst und es bringt mich richtig zum Nachdenken was du schreibst, ich fühle mich verstanden und kann sehr viel mit deinen Worten anfangen!!
Nein, natürlich bin ich nicht böse, ich brauche auch immer etwas Zeit, um zu antworten, komme nicht immer gleich dazu und zum Internet, auch weil ich so wie du immer sehr viel mitzuteilen habe.
Und ich will mir auch die Zeit nehmen, richtig zu antworten und nicht irgendwas zu schreiben weil ich gerade gestresst bin oder mir irgend ein Termin im Nacken sitzt.
Ich bin sehr froh, dass du mir überhaupt antwortest und dich mit mir austauscht
Ich wüsch dir auf alle Fälle eine tolle Woche und freu mich schon wieder von dir zu hören!!!
Ganz liebe Grüße,
Corda