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Es wäre doch so einfach .

Verfasst: Fr Sep 03, 2010 22:21
von moon_willow
ja . das wäre es . wenn nicht .. UND da ist das problem . was hindert mich denn daran, einfach normal zu essen?! denn es ist nicht schwer. es ist das normalste der welt . warum klappt es dann nicht? es wäre so verdammt leicht! ich VERSTEHE es nicht . ich habe die ursachen meiner ES weitestgehend erforscht, durchleuchte mich selbst von oben bis unten - KENNE mich! ich denke es mir sogar oft : morgen stehst du einfach auf und gehst frühstücken . wie jeder andere. es ist keinen gedanken wert. und schon gar keine frage des 'sinns des essens' . einfach ganz normal. doch was passiert am nächsten morgen? ich stehe auf, gehe ins bad und überlege schon, wie ich unbemerkt einkaufen gehen kann und wann ich allein zuhause bin, um nen FA zu schieben . dann dreht sich der ganze tag nur noch darum . wenn es dann 'erledigt' ist, habe ich zeit für alles andere . und wenn ich allein zuhause bin, kann es sogar sein, dass ich extra nochmal losfahre und ein zweites mal einkaufe, nur um das ritual dann zu wiederholen . dann sehe ich eigentlich keinen sinn darin, hinterfrage es aber trotzdem nicht. ich habe nur den gedanken: ESSEN! und dann mache ich das . naja, was danach kommt, muss ich nicht sagen . ich mache es einfach . ich brauche es nicht mal! und trotzdem fehlt etwas, wenn ich es nicht mache . ich halte es eigentlich nicht mal aus ohne. ich meine, mittlerweile bekomme ich keine schlechte laune mehr und habe mich auch soweit unter kontrolle, meine wut nicht an anderen auszulassen, was wohl daran liegt, dass ich im moment zum glück keine depressive grundstimmung habe. ich lebe mein leben, bin im grunde zufrieden damit, habe spaß, unternehme dinge mit freunden und vertreibe mir die zeit auch mit dingen, die ich wieder für mich entdeckt habe (lesen z.b., was ich in meinen schlechtesten zeiten nie gemacht habe, früher allerdings sehr oft). ich habe endlich etwas konkretere pläne für meine zukunft, habe keine negativen gefühle mehr mir selbst gegenüber .. und doch ist die B so präsent. warum tue ich es nicht einfach? warum stehe ich nicht morgens auf und gehe frühstücken? warum esse ich nicht einfach, wenn ich hunger habe? so wie jeder? es ist doch ganz einfach.

naja, ich musste das jetzt mal loswerden ..
liebe grüße

Re: Es wäre doch so einfach .

Verfasst: Sa Sep 04, 2010 8:05
von Jump_
Wenn es so einfach wäre, diese vielen "WARUM"`s zu beantworten, dann wären wir vielleicht bald alle nicht mehr in diesem Forum, weil wir dann endlich die ANtwort auf all unsere Fragen hätten, wüssten, wie wir vorzugehen haben.

Tja, so einfach ist es leider nicht.
Mir fallen nichtmals paar passende Worte ein, denn ich bin nicht anders als du.
Machst du eine Therapie?

Ich denke.. dieses "warum" und alles zu hinterfragen bringt eigentlich gar nichts. Meistens sind meine Kämpfe am erfolgreichsten, wenn ich mir Pläne mache, aber nicht alles hinterfrage, obwohl das anscheinend auch bei vielen Menschen helfen soll. Tja, wir sind halt alle individuell.
Man sollte sich einfach immer wieder alles Negative, was die Bulimie bringt, vor die AUgen halten.

Liebe Grüße (und schau mal in deinen blog ;) )

Re: Es wäre doch so einfach .

Verfasst: So Sep 05, 2010 0:15
von moon_willow
hey (: erstmal danke für deine antwort!
Jump_ hat geschrieben:Wenn es so einfach wäre, diese vielen "WARUM"`s zu beantworten, dann wären wir vielleicht bald alle nicht mehr in diesem Forum, weil wir dann endlich die ANtwort auf all unsere Fragen hätten, wüssten, wie wir vorzugehen haben.
jaa, du hast ja recht .. aber ich verstehe mich in der hinsicht nicht, dass es einfach schon mehr gewohnheit als 'gewolltes verhalten' ist. ich meine, ich kann es mir auch anders vorstellen . ich fände es sogar ganz normal, einfach zu essen, wenn ich hunger habe und dann den tag weitergehen zu lassen. so ging es mir in meinen schlimmsten phasen nicht. da schien es mir geradezu unmöglich, auch nur irgendetwas zu essen, ohne ein schlechtes gewissen zu haben. es ist so verwirrend :|
Jump_ hat geschrieben:Machst du eine Therapie?
ja, ich war in therapie. bis ich gemerkt habe, dass es mir nichts mehr bringt, weil ich in diesem '2-personen-verhältnis' keinen sinn mehr sah. ich kam mir einfach 'gestört' vor, wenn ich mit der thera geredet habe. ich muss sagen, ich bin ein sehr realistischer mensch und ich mag es nicht, das gefühl zu haben, dass jemand mir gegenüber nicht das sagt, was er wirklich denkt, sondern das, was er glaubt, mir sagen zu 'müssen', um mich nicht 'aus der bahn zu werfen' oder um 'meine psyche zu schonen' . da fühle ich mich nicht ernstgenommen und das kann ich absolut nicht ausstehen. :wink: vielleicht war sie auch nicht die richtige person dafür. ich habe mich entschlossen, in eine selbsthilfegruppe zu gehen (mir hilft es mehr, erfahrungen auszutauschen bzw mit anderen betroffenen zu reden) und eventuell noch einen thera-versuch zu starten - wahrscheinlich aber mit einem mann als thera. weil ich denke, dass männer einfach nicht so viel 'um den heißen brei herumreden' und irgendwie direkter sind. ich kann mich da auch täuschen, aber ich kann grundsätzlich mit männern besser reden, sie kommen mir nicht so 'falsch' vor. nicht falsch verstehen, aber ich fühle mich dabei irgendwie besser 8)
Jump_ hat geschrieben:Ich denke.. dieses "warum" und alles zu hinterfragen bringt eigentlich gar nichts. Meistens sind meine Kämpfe am erfolgreichsten, wenn ich mir Pläne mache, aber nicht alles hinterfrage, obwohl das anscheinend auch bei vielen Menschen helfen soll. Tja, wir sind halt alle individuell.
Man sollte sich einfach immer wieder alles Negative, was die Bulimie bringt, vor die AUgen halten.

Liebe Grüße (und schau mal in deinen blog ;) )
stimmt, im grunde bringt es eh nichts. aber wie gesagt, gestern musste es einfach mal raus ^^ pläne sind bei mir eher kontraproduktiv, weil ich dann schon wieder zu viel 'kontrolliere' (ich muss dazusagen, vor der B war ich grenzwertig MS, also hatte ich diese 'kontrollbedürfnis' immer ziemlich stark) und naja, ich glaube, wenn ich dann pläne mache, würde ich mich wieder in etwas hineinsteigern und absolut strikt und ausschließlich nach den plänen leben, irgendwie unfrei und freudlos . aber wie du schon sagst, wir sind alle individuell und bei anderen mag es vielleicht die lösung sein (: das mit dem 'folgen und nachteile' der B vor augen halten ist eines der dinge, die mich wirklich zum denken bringen. dadurch kann ich mich schon öfters wieder etwas auf die richtige bahn lenken - immerhin etwas :)

PS: in meinen blog hab ich schon geschaut (: und auch gleich was dazu geschrieben . danke für deine lieben comments (:
liebe grüße :D