Hallo ihr Lieben,

Mir liegt etwas ziemlich schwer auf dem Herzen, das ich einfach gern "niederschreiben" würde...

Mein vater hat seit4 Jahren eine andere Frau, die sehr dominant ist..ihr "ich bin da, akzeptiert das" hat mich in meiner MS-Phase nur noch mehr unter Druck gesetzt..
Die Lage hat sich stark verschlimmert..sie ist nie zufrieden mit mir..kaum ist sie im haus, trau ich mich nicht mehr aus dem zimmer. Neulich wollte ich, damit ihre Wäsche nich verfärbt, meine (neue und bunte)seperat waschen..da hat sie mit meinem Vater gelästert wie verschwenderischich sei..mir aber nichts gesagt..

Jetzt ist es so, dass ich eigenes "Essengeld" kriege..das vergisst mein vater regelmäßig..Wenn ich übers Wochenende weg bin, kriege ich gar kein Geld dafür.
Anfang dieser woche wurde es so kalt, dass ich die Heizung angemacht hab, aber als "die Neue" gesehen hatte, dass mein Bruder das Fenster offen hatte, hat sie damit gedroht, sie heizung auszumachen, dann müssten wir uns eben wärmer anziehen..

Ich fühl mich sehr unwohl im haus und habe das Gefühl, hier nur noch eine Last zu sein. Dass ich nur interessant bin, wenn ich einen fehler mache oder geld koste.

Beide "Erwachsene" haben mir und meinem Bruder gesagt, dass nur wir der Grund wären, warum sie hier überhaupt noch wohnen und dass sie lieber in ein anderes haus gezogen wären.
Dafüt kann ich doch aber nichts? tut mir ja echt Leid, dass ich auf der Welt bin..aber das hätte mein vater sich früher überlegen müssen..Von ihm bin ich wirklich sehr enttäsucht

Na,ja vllt. könntet ihreinfach ein paar Worte, ratschläge oder erfahrungsberichte schreiben. ich weiß nicht, wie ich das aushalten soll..auch wenn sich die Beispiele nicht so dramatisch anhören..

LG, bright

Hallo, vielleicht könnt ihr so ne Art Familienrat machen. Kannst du deine "Erwachsenen" darum bitten? Einfach mal ne Runde, wo ihr alle zusammen sitzt und wo alles gesagt werden darf, ohne zurecht gewiesen zu werden. So könnt ihr, also du und dein Bruder sagen, wie ihr euch fühlt und vielleicht ändert das ja was.
Ansonsten könntest du evtl. auch nur einen Brief an deinen Vater und die Neue schreiben, wo du alles mitteilst, was dir sonst schwer fällt direkt zu besprechen. Doch Familienrat find ich irgendwie besser. Haben wir früher mit unseren Kids auch gemacht, machen wir eigentlich heute noch.

Alles Liebe
cogito

hallo bright

irgendwie kann ich mich total in deine lage hineinversetzen. meine mutter hatte öfters partner, die ich absolut nicht ausstehen konnte. das schlimme ist, dass sie sich in dieser zeit nicht mehr wirklich für uns (meine schwester und mich) interessiert hat. irgendwie kam man in dieser zeit auch nicht an sie ran.
im nachhinein muss ich sagen, dass ich aber damals etwas "übertrieben" habe. man konnte es mir einfach nicht recht machen, weil keiner von denen mein echter vater war.
als kind ist das einfach schwer zu akzeptieren, dass da ein neuer mann/eine neue frau an der seite der mutter/des vaters ist.

aber vielleicht ist dein vater ja offener für diese gespräche? hast du ihn schonmal darauf angesprochen?
wenn ja, wie hat er reagiert?


liebe grüße
jersey

Vielen Dank für eure Antworten!

Ich bin 17 Jahre und geh noch zur Schule.
Ich kann nirgends anders hin, weil ich kein eigenes Einkommen hab und meine Mutter hat nur eine ganz kleine Wohnung.

Zu dem Familienrat:

Ich war vor 2 Jahren in Therapie, da hat meine Thera mit meinem Vater geredet, dann hab ich zweimal mit ihm geredet, mit "der Neuen"und ihm dann nochmal.

Er hat immer gesagt "klar, da muss sich was ändern, es tut mir Leid, dass du so traurig bist" aber es hat sich nie was geändert. Sogar als es mit meiner ES richtig gefährlich wurde hat er ne mit mir drüber geredet. Er war froh, dass ich meine Thera als "Aufpasserin" hatte.

Das ist jetzt ein bisschen unangenehm, aber ich finds auch furchtbar, dass ich sie immer beim Sex höre. Vorallem in der Schulzeit..wen wir alle zu serlben Zeit "ins Bett" gehen.
Sie stöhnt und schreit immer so laut, dass man es nicht mal durchs Radio übertönen kann.

@ Jersey

genauso ist es bei mir, genauso...null Interesse, sogar wenn ich krank war kam nichts.

Ganz am Anfang fragte mich mein Vater "Was hältst du davon, wenn sie hier ein Zimmer bekommt?"
Meine Antwort "Bitte nicht!"--> Sie bekam ihr Zimmer
"Was hältst du davon, wenn sie hier einzieht?"
Ich:"Ich möchte das nicht" einen Monatspäter, war sie hier eingezogen...

Und so ging es immer weiter...

hallo bright

tut mir leid, dass du dich in deinem eigenen zu hause nicht wohl fühlen kannst
was sagt denn deine mutter dazu? sprichst du mit ihr darüber?
vielleicht kann sie ja mal mit deinem vater sprechen...

bright hat geschrieben:Er hat immer gesagt "klar, da muss sich was ändern, es tut mir Leid, dass du so traurig bist" aber es hat sich nie was geändert.

sprich ihn doch nochmal drauf an. zusammen mit deinem bruder. denn ich gehe davon aus, dass er sich auch nicht wohl fühlt?
wann war das denn, als ihr das letzte mal gesprochen habt?

bright hat geschrieben:Sogar als es mit meiner ES richtig gefährlich wurde hat er ne mit mir drüber geredet. Er war froh, dass ich meine Thera als "Aufpasserin" hatte.

vielleicht ist dein vater mit all dem etwas überfordert. mein vater ist das auch. meine schwester war sogar in der psychatrie wegen svv und bulimie, aber er hat sich dafür nicht interessiert. scheint zumindest so. ich denke schon, dass er sich sorgen um dich macht, aber vielleicht weiss er einfach nicht, wie er damit umgehen soll. ich kenn das auch von meinem freund.
vielleicht ist das bei männern allgemein ein "problem"...

ohje, und das mit dem hören ist unangenehm - das versteh ich total!
und ich würd wahrscheinilch meinen vater auch nicht darauf ansprechen wollen...
vielleicht solltest du es ihm schreiben, wenn du nicht reden willst?

Hey Jersey,

Das letzte Mal hab ich im Frühling/Sommer mit ihm geredet.

Meine Mutter kriegt das natürlich alles mit. Sie sagt jedes Mal, achja der Papa und ich können ja einfach einmal die Woche telefonieren..sie hat das ständig gesagt und nie is was passiert.
Darauf hab ich sie das letzte Mal vor einer Woche angesprochen. Sie hat auch gesagt, klar, das muss geändert werden..

Das mit dem "nochmal drauf ansprechen" wird eben von mal zu mal schwieriger...Ich komm mir halt auch verarscht vor, wenn die immer nur sagen, aber nie was machen..und Mein Bruder jammert zwar auch ganz schön, aber wir haben "resigniert" was immer wir gefragt werden oder wozu wir beschuldigt werden, wir sagen halt "ja. mach ich.gut.ja"
Es fehlt die Kraft, da ne Diskussion anzufangen..

Zu den "abendlichen Geräuschen": Ich "fürchte" meine Thera hats meinem vater mal gesagt, in einem Elterngespräch. Denn danach wurde meist gewartet, bis wir Kinder in unseren Zimmern waren. Aber wie gesagt, das is auch nich mehr so...

hallo bright,

schade, dass keiner von beiden (vater oder mutter) sich die zeit nimmt und mit euch darüber spricht.

bright hat geschrieben:
Zu den "abendlichen Geräuschen": Ich "fürchte" meine Thera hats meinem vater mal gesagt, in einem Elterngespräch. Denn danach wurde meist gewartet, bis wir Kinder in unseren Zimmern waren. Aber wie gesagt, das is auch nich mehr so...

denkst du, dein thera hat einfluss auf deinen vater? vielleicht kann er ihn ja nochmal darauf ansprechen, wenn du gar nicht weiterkommen solltest?

Ich hab schon oft überlegt, meineThera wieder miteinzuschalten, aber wenn die mich hören würde, wär ich gleich wieder patientin

Dabei bin ich wirklich clean!!!
Es ist nur so,dass sich die familiären Verhältnisse nicht gebessert haben und ich unter diesen Umständen wieder "reinrutschen" könnte...

Manchmal sind es eben schon dieselben Gedanken wie "damals".."Es muss doch mal jemand sehen, wie wichtig mir das is, wie schlecht ich mich fühle,es muss doch mal jemand was anderes sagen, als "achgott, das wird schon wieder, weißt du übrigens, was mir neulich passiert ist?" es hört nie jemand richtig zu! ich denk manchmal, ich müsst ne "notbremse" ziehn...das ist es wahrscheinlich...

bright hat geschrieben: Ich hab schon oft überlegt, meineThera wieder miteinzuschalten, aber wenn die mich hören würde, wär ich gleich wieder patientin

achso, ich dachte du bist noch in therapie. sorry!
na, dann ist es natürlich nicht so leicht, deinen thera wieder anzurufen. dafür ist er ja eigentlich auch nicht (mehr) zuständig...

bright hat geschrieben:Es ist nur so,dass sich die familiären Verhältnisse nicht gebessert haben und ich unter diesen Umständen wieder "reinrutschen" könnte...

ich weiss, dass es nicht einfach ist, probleme zu lösen - gerade familiäre. aber die bulimie kann dir dabei auch nicht weiterhelfen. es wird immer phasen in deinem leben geben, die hart sind, aber die kannst du mit der krankheit nicht aus der welt schaffen. ja, ich weiss, das klingt etwas hart, aber hör nicht auf zu kämpfen. du bezeichnest dich selbst als ehemalig, hast also einen RIESEN schritt gemacht, der sicherlich nicht einfach war...

sprich doch mit deinem vater nochmal offen drüber.
sag ihm auch, dass du angst hast, wieder abzurutschen, weil du einfach nicht weisst, wie du mit der situation umgehen sollst. dass du dich nicht wohl fühlst und ihr nach einer lösung suchen müsst.

Liebe Bright,

deine Familiensituation ist gerade wirklich kompliziert. Ich weiß, es ist sau schwierig mit deinem Vater und seiner Freundin darüber zu reden. Aber wenn du willst, dass sich etwas ändert, dann musst du all deinen Mut zusammen nehmen und mit ihnen offen darüber reden. Und wenn sie es beim erstenmal nicht verstehen, dann musst du eben lauter werden. ICh kann sehr gut verstehen, wie viel Überwindung dich das kosten mag. ICh habe mich früher auch nie getraut meine Meinung zu verteidigen. Ja, ich bin damals in die Essstörung gerutscht weil ich mich nicht anders wehren konnte. Und... nein, es hat mir nicht weiter geholfen. Die Situation in der Familie wurde noch unerträglicher und ich noch schwächer. Du siehst, es wird dir rein garnichts helfen. Du hast ja selber geschrieben, dein Vater hat dich nie darauf angesprochen.
Also, setz dich für dich und deine Bedürfnisse ein. Es kann dir ja eigentlich nichts passieren. Dein Vater wird dich trotzdem weiterhin lieben, auch wenn du vielleicht mal laut werden musst.

Drück dir die Daumen

Danke für eure lieben Antworten!

Im Prinzip weiß ichs ja auch, dass ich was sagen muss, damit sich was ändert..
Vielleicht versuch ich zumindest mal aus der Situation heraus zu sagen, wenn mir was nicht passt!

Weitere Schwierigkeit: Mein Vater hat damals zwar was geahnt, weil ich eben abgenommen hab und nichts essen wollte. Aber er hat nie "offiziell" von meiner B* gewusst..

Ich versuch eben so gut wie es geht, mal "dagegenzuhalten"