Wispy hat geschrieben:huhu,
auch ich bin der Meinung, dass bei Kalorienzählen wohl nie etwas dauerhaft gesundes bei rauskommen kann, denn irgendwie macht man es doch immer zur Kontrolle, ob nun in die eine oder andere Richtung ?
Es hat was vom Aspekt des Wiegens, hauptsache man kommt bei irgendwelchen selbsterwählten, als 'in Ordnung' befundenen Werten heraus und hält diese oder besser noch: Ist immer einen Ticken drunter.
Für mich steht fest: Übers Wiegen kann ich kein gesundes Körpergefühl aufbauen, denn ich werde mein Gefühl immer abhängig von der Zahl machen, bzw. es ihr anpassen.
Ebenso: Übers Zahlenzählen der Kalorien kann ich kein gesundes Hunger/Sättigungsgefühl (eben auch wieder: Körpergefühl) aufbauen, da ich mich nach genormten Zahlenwerten richte und nicht nach meinem Gefühl.
Ich weiß doch selbst wie es ist, wenn man zunehmen sollte und es sich in einem Rausch gesunden Menschenverstandes auch wieder vornimmt und sowieso schon alle Kalorienwerte von xtausend Nahrungsmitteln kennt.... im Endeffekt war es doch auch hier reiner Selbstbetrug: Ob man die Zahlen nun wieder durch (zu viel) Sport runtgergemogelt hat oder einfach aus Prinzip überall noch ein paar Kalorien draufgepackt hat, so nach dem Motto: Da stehen fünfzig drauf, also rechne ich mit sechzig.
Und zumindest ich hatte es nie geschafft tatsächlich umzusetzen, WIRKLICH Ü B E R den Tagesbedarf zu essen, weil ich mir ausgerechnet hatte, dass jetzt noch zwei Stück Kuchen fehlen, damit ich auch tatsächlich zunehme und nicht stagniere mit dem Gewicht.
Fazit:
Rein theoretisch könnte es vielleicht sogar funktionieren - jeden Tag seine Kalorien über den Bedarf hinaus noch zu essen, um zuzunehmen oder nicht abzunehmen.
Aber mal im Ernst:
Wer auf dem Weg des echtens Gesundens ist, der zählt nicht; der sollte lernen aufzuhören mit der ständigen Essensbeschäftigung (in Gedanken).
Ist es nicht nur wieder eine Möglichkeit kontrollieren 'zu dürfen', sich weiterhin immens damit zu beschäftigen und sich seine EssensPläne anhand von Kalorien zusammenzustellen, ohne dabei wirklich drauf zu achten, dass der Körper das aber gerade gar nicht will?
Kann jemand wirklich 'zulassen' an einem Tag dann auch übers Limit zu essen, wenns ihn denn gelüstet; wenn er doch aber seine Kaloriengrenze im Kopf hat?
Tut mir leid, wenn manches ein wenig schroff klingt - aber für mich hört es sich einfach nach einer neuen, mit dem Verstand gerechtfertigten, Methode an, sich viel mit dem Thema Lebensmittel & Essen zu beschäftigen, mit Einteilung und Zahlen und Plänen - kurz; nach einer Kontrolle, die da nicht sein sollte und doch glatt verhindert, ein echtes Gefühl zu entwickeln.
Nicht böse auffassen, bitte =)
Liebe Grüße
wispy
Hey Wispy
Ich fasse das nicht böse auf.
Für mich ist natürlich der Status "ich zähle meine Kalorien" nicht der, den ich endgültig erreichen möchte
Mir persönlich hat es besonders am Anfang geholfen. Mittlerweile zähle ich die Kalorien kaum noch, da das Hunger- und Sättigungsgefühl mich recht gut leitet.
Es macht mich auch nicht nervös, wenn ich nicht weiß, wie viele Kalorien etwas hat.
Ich war vor 3 Wochen in Griechenland auf Urlaub, all inclusive

und habe es genossen.
Ich zwinge es keinem auf, es muss jeder für sich selber wissen und ich sage nicht, dass es normal ist Kalorien zu zählen oder dass es ungefährlich ist.
Für mich war es ein guter Weg, da ich eben dadurch das Gefühl "gute" und "böse" Lebensmittel loswerden konnte und ich jetzt gut essen kann.
Ich verstehe all eure Bedenken und bin mir sicher, dass es NICHT für jeden der richtige Weg ist, für mich hat es gepasst, aber ich glaube, dass ich sowieso einen ziemlich komischen Weg gegangen bin.
Also um es auch noch einmal zu betonen: Ich möchte das Kalorien zählen nicht hochloben und ich möchte auch nicht, dass es so rüberkommt, als wäre es super, wenn man sein Leben lang Kalorien zählt. Das ist natürlich nicht der Fall.
Aber ich bin am Weg es gänzlich loszulassen und bin froh, dass ich mit der Methode bis jetzt ganz gut gefahren bin.
Ich hatte aber auch nicht das Bedürfnis "so wenig wie möglich" zu essen!!! Das war bei mir nicht Thema.
Natürlich wollte ich nicht Unmengen zunehmen, das stimmt schon. Aber wie gesagt, ich bin zufrieden damit wie es bei mir gelaufen ist.
Vielleicht werde ich nie ein "normales" Verhältnis zu Nahrungsmitteln haben, aber das ist mir alles lieber als über der Kloschüssel zu hängen, zu hungern oder sonstiges.
Ich erlaube mir selbst, dass ich mir Zeit nehme um einen möglichst normalen Umgang mit dem Essen zu "erlernen". Das geht nicht von einem Tag auf den anderen.
Wie gesagt, dass Kalorien zählen nicht normal ist und ich das spüren muss und das Thema Essen nicht zu viel meiner Zeit einnehmen sollte ist mir alles klar und möchte ich auch für meine Zukunft nicht.
Mein Ziel ist es, dass ich einfach esse, wenn ich Hunger habe und zwar das was mir schmeckt und das kann ich jetzt schon recht gut ohne die Kalorien mitzählen zu müssen.
Ich verstehe all die Kritik, aber ich für mich habe meinen Weg als passend empfunden und bis jetzt funktioniert es und mein Essverhalten wird immer normaler. Das muss nicht bei jedem so sein, bei mir ist es so. Ob es jemals normal sein wird, weiß ich nicht. Aber ich kämpfe dafür!
Vielleicht sollte ich "meinen persönlichen Weg" hier aber nicht so promoten, denn ich sehe schon auch die Gefahr die dahinter steckt und ich weiß, dass es kein Patentrezept ist.
Und was vielleicht doch noch ganz wichtig ist: Ich war/bin in Therapie. Das hat auch viel dazu beigetragen, dass ich an dem Punkt angekommen bin wo ich jetzt bin.
Liebe Grüße,
Cooky