kalorien/punkte zählen, um sicherzugehen, genug zu essen?

#1
hallo :)

es wird ja eigentlich immer gesagt, dass man auf keinen fall kalorien zählen soll, wenn man eine es hat oder eine neigung dazu.
habe eigentlich noch nie kalos gezählt, doch etwa 2-3 jahre lang weightwatchers-punkte.
momentan zähle ich nichts. vor etwa zwei monaten hatte ich versucht, mit ww-punkte-zählen meine selbstdisziplin wiederzuerlangen, hat aber nur ca. 1 woche geklappt.
habe dann manchmal nach einem tag alles zusammengezählt und dabei ist mir oft aufgefallen, dass ich morgens nur einen kleinen teil meines gesamtbedarfs (jedenfalls weniger als gängigerweise empfohlen) zu mir genommen haben und das frühstück mit mittagessen zusammen auch oft nur ein zu geringer teil meines gesamtbedarfs waren...

habe mir überlegt, es könnte vielleicht sinnvoll für mich sein, kalorien zu zählen mit dem ziel, morgens und mittags genug zu essen, damit ich später keine FAs bekomme.

was meint ihr dazu?
Zuletzt geändert von Fevri am Mo Jul 26, 2010 0:09, insgesamt 1-mal geändert.

Re: kalorien/punkte zählen, um sicherzugehen, genug zu essen

#2
nein, kalorien zu zählen ist nicht sinnvoll. niemals.
du deutest ja auch an, daß du damit eingrenzen möchtest, was du essen "darfst" (tagesbedarf an kalorien) - so wirst du nicht gesund!


Fevri hat geschrieben:vor etwa zwei monaten hatte ich versucht, mit ww-punkte-zählen meine selbstdisziplin wiederzuerlangen, hat aber nur ca. 1 woche geklappt.
habe dann manchmal nach einem tag alles zusammengezählt und dabei ist mir oft aufgefallen, dass ich morgens nur etwa ** bis ** meines gesamtbedarfs zu mir genommen haben und das frühstück mit mittagessen zusammen auch oft nur ** meines gesamtbedarfs waren...
übrigens sind zahlenangaben hier nicht erwünscht.
Zuletzt geändert von Anonymous am Mo Jul 26, 2010 7:00, insgesamt 1-mal geändert.
"Walk the dark path
Sleep with angels
Call the past for help
Touch me with your love
And reveal to me my true name"

Re: kalorien/punkte zählen, um sicherzugehen, genug zu essen

#3
sorry, habs editiert.

ich will mich ja nicht wirklich eingrenzen, sondern eher sichergehen, dass ich nicht zu wenig esse...
glaube nämlich, dass ich im moment meinem hungergefühl nicht so vertrauen kann.

mich an anderen menschen zu orientieren ist im moment schwierig, da ferien sind und meine derzeitigen bezugspersonen größtenteils mein vater (mit dem ich mich ja schlecht vergleichen kann) und meine mutter(die sehr unregelmäßig isst) sind und es außerdem in meiner umgebung keine anderen veganer_innen gibt.

Re: kalorien/punkte zählen, um sicherzugehen, genug zu essen

#4
Hallo Fevri,

schön dass du wieder da bist :)

Ich würde Kalorien/Punkte oder sonstirgendwas tunlichst unterlassen.
Wie wäre es, wenn du dir stattdessen einen Ernährungsplan aufstellst.
Mit 3 Haut- und 2 bis 3 Zwischenmahlzeiten?
Du weißt ja, was dein Körper braucht und wie viel, da sollte das ja schon fast ein leichtes sein ;)

Ansososnten würde ich dir einen besuch beim Ernährungsberater ans Herz legen. Der macht das wirklich professionell und achtet darauf, dass auch "unliebsame" Dinge wie Fette auf dem Plan stehen.

Liebe Grüße,
Bumble

Re: kalorien/punkte zählen, um sicherzugehen, genug zu essen

#5
Bumblebee hat geschrieben: Ich würde Kalorien/Punkte oder sonstirgendwas tunlichst unterlassen.
Wie wäre es, wenn du dir stattdessen einen Ernährungsplan aufstellst.
Mit 3 Haut- und 2 bis 3 Zwischenmahlzeiten?
Du weißt ja, was dein Körper braucht und wie viel, da sollte das ja schon fast ein leichtes sein ;)

Ansososnten würde ich dir einen besuch beim Ernährungsberater ans Herz legen. Der macht das wirklich professionell und achtet darauf, dass auch "unliebsame" Dinge wie Fette auf dem Plan stehen.
Hallo Bumblebee, ich mache ja gerade ein selbsthilfeprogramm (aus dem buch "essattacken stoppen"), bei dem man jeden morgen plant, wann man haupt-und zwischenmahlzeiten zu sich nimmt. allerdings artet be mir oft die abendmahlzeit in einen FA aus...
ich bin mir sehr unsicher, wieviel mein körper braucht, da ich vor meiner leichten ms lange zeit punkte gezählt habe, dann hatte ich einige monate lang ein als normal bezeichenbares essverhalten, dann hatte ich eine leichte ms (habe eig. ganz ok gegessen, aber keine süßigkeiten), dann bulimie (ohne kotzen, aber mit kompensation durch fasten) und jetzt, wo ich mit dem fasten aufgehört habe, BED -.- ich glaube ich weiß gar nicht, wie ich mich richtig ausreichend ernähre.

wegen dem ernährungsberater: bezahlt das unter umständen die krankenkasse?
habe außerdem befürchtungen, dass mit ein ernährungsberater den veganismus ausreden will, der jedoch für mich ethisch und politisch begründet ist und nicht diättechnisch.
und schließlich weiß ich nicht, ob ich mich tatsächlich an die dort gemachten pläne halten könnte...

Re: kalorien/punkte zählen, um sicherzugehen, genug zu essen

#6
Hm, das wär eher so gemeint, dass ja in eigentlich fast jedem Essgestörten ein kleiner Ernährungsexperte steckt.
Ich bin mir fast sicher, du könntest für jemand anderen sofort einen Plan aufstellen ;)
wegen dem ernährungsberater: bezahlt das unter umständen die krankenkasse?
Bei mir hat sie es zu einem Großteil gezahlt. Ich hatte eine Notwenidgkeitsbescheinigung vom Therapeuten und es war sogar speziell für Essgestörte (Dr. Ambrosius nennt sich die Organisation).

Das mit dem Veganismus... Nun ja, wenn du dir sicher bist, dass es nichts mit der Essstörung zu tun hat, wirst du denen das schon beibringen können.
und schließlich weiß ich nicht, ob ich mich tatsächlich an die dort gemachten pläne halten könnte...
Was hast du zu verlieren?

Re: kalorien/punkte zählen, um sicherzugehen, genug zu essen

#7
piccola hat geschrieben:nein, kalorien zu zählen ist nicht sinnvoll. niemals.
du deutest ja auch an, daß du damit eingrenzen möchtest, was du essen "darfst" (tagesbedarf an kalorien) - so wirst du nicht gesund!
Hallo!
Also in dem Punkt muss ich dir widersprechen. Ich denke nicht, dass man das so pauschal sagen kann.
Ich habe seit Mitte September nicht mehr erbrochen und habe natürlich in der ersten Zeit viel zu wenig gegessen, einfach aus Angst viel zuzunehmen (ich war nicht untergewichtig!). Dadurch habe ich viel zu wenig gegessen, hatte dauernd Hunger und jeder Tag war eine Quälerei.
Ich habe dann begonnen die Kalorien zu zählen und bin draufgekommen, dass ich viel zu wenig gegessen habe und total unterversorgt war. Da wäre die logische Folge irgendwann gewesen, dass ich es nicht gut durchhalte. Wer hält auch andauernden Hunger aus?
Auf mein Körpergefühl konnte ich mich ja nicht verlassen, das war ja total gestört. Ich hatte kein Gefühl für die Nahrungsmittel. Weder für ihren richtigen Geschmack noch für ihre Wertigkeit.

Bis jetzt habe ich es geschafft und ich zähle Kalorien. Natürlich nicht jede Einzelne, weil ich ja jetzt wieder mehr ein Gefühl dafür bekommen habe, wie mich die Nahrungsmittel sättigen, was ich vielleicht nicht zu viel essen sollte und außerdem (und das ist ganz wichtig) habe ich mittlerweile schon wieder ein Sättigungsgefühl. Ohne dem finde ich es extrem schwer, sich auf seinen Körper zu verlassen und auf ihn zu hören. Weil meiner hätte andauernd nach Nahrung gerufen, egal wie viel ich gegessen hätte.


@ Fevri:

Also damit will ich nur sagen: Probier es aus! Was für andere nicht passt kann für dich passend sein. Du musst dir aber schon im Klaren darüber sein, dass es gefährlich werden kann, wenn man das Kalorien zählen dazu nutzt immer weniger zu essen bzw. das Spiel "Heute .... kcal morgen schaff ich weniger" zu spielen.
Das kam bei mir nicht in Frage, weil ich ja gesund werden wollte, aber ich denke schon, dass man da aufpassen muss nicht in die Magersucht zu kippen.

Mir hat es wie gesagt geholfen. Meine Therapeutin empfand die Idee damals auch nicht als die glorreichste, aber als ich ihr erklärte, warum ich es tue, hat sie mich (zumindest einbisschen) verstanden.

Probier es aus =) aber nimms nicht zu genau.

Alles liebe!
Cooky
auf Urlaub

Re: kalorien/punkte zählen, um sicherzugehen, genug zu essen

#8
cooky hat geschrieben:Ich habe dann begonnen die Kalorien zu zählen und bin draufgekommen, dass ich viel zu wenig gegessen habe und total unterversorgt war. Da wäre die logische Folge irgendwann gewesen, dass ich es nicht gut durchhalte. Wer hält auch andauernden Hunger aus?
Auf mein Körpergefühl konnte ich mich ja nicht verlassen, das war ja total gestört. Ich hatte kein Gefühl für die Nahrungsmittel. Weder für ihren richtigen Geschmack noch für ihre Wertigkeit.
Hallo cooky,

ich weiß nicht, ionwiefern du Dich auf Dein Körpergefühl nicht verlassen kannst/konntest. Du hattest Hunger und hast nachgezählt und tadaa was kam raus? Du hattest zu wenig gegessen. Und was sagt einem Hunger? Äh, eigentlich das Gleiche. :?: :!: :? Und das man vom Kalorien zählen ein Gefühl für die Wertigkeit oder gar den Geschmack von Lebensmitteln bekommt, finde ich auch abwegig.

lg

aire
Zuletzt geändert von aire am Mo Jul 26, 2010 10:07, insgesamt 1-mal geändert.

Re: kalorien/punkte zählen, um sicherzugehen, genug zu essen

#9
Hallo,

ich würde auch nicht sagen, dass kalorien-zählen grundsätzlich schlecht ist.
Wie du ja schon geschrieben hast, kannst du nicht einschätzen, wie viel dein Körper wirklich braucht.
Und solange du dir einen vernünftigen Plan aufstellst, bei dem du die kcal berechnest , finde ich es für den ANfang okay.
Eine Vorraussetzung dafür ist aber, dass du GENÜGEND kcal zu dir nimmst, und den Plan nicht dazu nutzt, um nachzuschauen, dass du nicht zu viele kcal zu dir nimmst. Das fände ich schon ein wenig schwer, da man als Essgestörte ja immer versucht, nicht zu viel zu essen. Da müsstest du schon sehr aufpassen!

Und ich stimme zu, dass du dich mit einem Plan nicht "frei" ernähren kannst.
Sagen wir mal, du sitzt morgens da und denkst dir den plan aus. Hast grade vielleicht Lust auf Käse zum Abendbrot. Dann kommt der Abend und schwupps hast du keine Lust mehr auf Käse sondern auf Nutella. und dann ? Fängst du an zu grübeln, isst Nutella, fühlst dich schlecht, weil du nicht "durchgehalten" hast und schon ist der FA da.

Ich kann mir grade nicht soo gut vorstellen, wie du diesen Plan aufstellst ?
Wir wäre es, wenn du vor jeder Mahlzeit ausrechnet , wie viel es hat & dann noch ergänzt, falls du am Abend zu wenig kcal gegessen hast ? Es ist sehr zwiespältig, wie du merkst, weil du meiner Meinung nach sehr an Zahlen hängst.


Alles Gute!
Gott würfelt nicht.

Re: kalorien/punkte zählen, um sicherzugehen, genug zu essen

#10
aire hat geschrieben:
cooky hat geschrieben:Ich habe dann begonnen die Kalorien zu zählen und bin draufgekommen, dass ich viel zu wenig gegessen habe und total unterversorgt war. Da wäre die logische Folge irgendwann gewesen, dass ich es nicht gut durchhalte. Wer hält auch andauernden Hunger aus?
Auf mein Körpergefühl konnte ich mich ja nicht verlassen, das war ja total gestört. Ich hatte kein Gefühl für die Nahrungsmittel. Weder für ihren richtigen Geschmack noch für ihre Wertigkeit.
Hallo cooky,

ich weiß nicht, ionwiefern du Dich auf Dein Körpergefühl nicht verlassen kannst/konntest. Du hattest Hunger und hast nachgezählt und tadaa was kam raus? Du hattest zu wenig gegessen. Und was sagt einem Hunger? Äh, eigentlich das Gleiche. :?: :!: :? Und das man vom Kalorien zählen ein Gefühl für die Wertigkeit oder gar den Geschmack von Lebensmitteln bekommt, finde ich auch abwegig.

lg

aire
Hey du ;)

Also ich konnte mich nicht darauf verlassen, weil ich einfach immer Hunger hatte und Unmengen in mich hineinstopfen hätte können --> mein Körper hat mir nicht gesagt, wann es genug ist!
Auch als ich eigentlich genug Kalorien zu mir nahm war es noch lange nicht genug um meinen Hunger zu stillen, aber es war mit der Zeit dann aushaltbarer und ich habe kein Gewicht verloren. Mein Hungergefühl war anfangs dennoch vorhanden und ist dann, denke ich, einerseits durch die geringer werdende Dehnung des Magens, die Umgewöhnung des Körpers aber auch durch die Therapie weniger geworden.

Du bezeichnest es als abwegig, dass man durch das Kalorien zählen ein Gefühl für die Wertigkeit/Geschmack von Nahrungsmitteln bekommt und da stimme ich dir zu. Das habe ich aber auch nicht geschrieben ;) Sondern dass ich es damals nicht hatte.

Die Wertigkeit habe ich dann durch Erfahrung kennen gelernt. Dadurch dass ich alles essen konnte fand ich mit der Zeit heraus, was mich satt macht, was mich müde macht, was mir einen Energieschub gibt, was mich erfrischt usw. (= für mich Wertigkeit).
Dass ich durch das Kalorien zählen wieder den Geschmack der Nahrungsmittel "schmecke" habe ich ja so nicht geschrieben.
Ich hatte nur mit der Zeit dann die Möglichkeit ruhigen Gewissens zu essen und nicht mehr alles hinunterzuschlingen und damit habe ich die Nahrungsmittel wieder schmecken können.

Liebe Grüße,
Cooky
Zuletzt geändert von cooky am Mo Jul 26, 2010 14:55, insgesamt 1-mal geändert.
auf Urlaub

Re: kalorien/punkte zählen, um sicherzugehen, genug zu essen

#11
huhu,

auch ich bin der Meinung, dass bei Kalorienzählen wohl nie etwas dauerhaft gesundes bei rauskommen kann, denn irgendwie macht man es doch immer zur Kontrolle, ob nun in die eine oder andere Richtung ?

Es hat was vom Aspekt des Wiegens, hauptsache man kommt bei irgendwelchen selbsterwählten, als 'in Ordnung' befundenen Werten heraus und hält diese oder besser noch: Ist immer einen Ticken drunter.

Für mich steht fest: Übers Wiegen kann ich kein gesundes Körpergefühl aufbauen, denn ich werde mein Gefühl immer abhängig von der Zahl machen, bzw. es ihr anpassen.
Ebenso: Übers Zahlenzählen der Kalorien kann ich kein gesundes Hunger/Sättigungsgefühl (eben auch wieder: Körpergefühl) aufbauen, da ich mich nach genormten Zahlenwerten richte und nicht nach meinem Gefühl.

Ich weiß doch selbst wie es ist, wenn man zunehmen sollte und es sich in einem Rausch gesunden Menschenverstandes auch wieder vornimmt und sowieso schon alle Kalorienwerte von xtausend Nahrungsmitteln kennt.... im Endeffekt war es doch auch hier reiner Selbstbetrug: Ob man die Zahlen nun wieder durch (zu viel) Sport runtgergemogelt hat oder einfach aus Prinzip überall noch ein paar Kalorien draufgepackt hat, so nach dem Motto: Da stehen fünfzig drauf, also rechne ich mit sechzig.
Und zumindest ich hatte es nie geschafft tatsächlich umzusetzen, WIRKLICH Ü B E R den Tagesbedarf zu essen, weil ich mir ausgerechnet hatte, dass jetzt noch zwei Stück Kuchen fehlen, damit ich auch tatsächlich zunehme und nicht stagniere mit dem Gewicht.

Fazit:
Rein theoretisch könnte es vielleicht sogar funktionieren - jeden Tag seine Kalorien über den Bedarf hinaus noch zu essen, um zuzunehmen oder nicht abzunehmen.
Aber mal im Ernst:
Wer auf dem Weg des echtens Gesundens ist, der zählt nicht; der sollte lernen aufzuhören mit der ständigen Essensbeschäftigung (in Gedanken).
Ist es nicht nur wieder eine Möglichkeit kontrollieren 'zu dürfen', sich weiterhin immens damit zu beschäftigen und sich seine EssensPläne anhand von Kalorien zusammenzustellen, ohne dabei wirklich drauf zu achten, dass der Körper das aber gerade gar nicht will?
Kann jemand wirklich 'zulassen' an einem Tag dann auch übers Limit zu essen, wenns ihn denn gelüstet; wenn er doch aber seine Kaloriengrenze im Kopf hat?

Tut mir leid, wenn manches ein wenig schroff klingt - aber für mich hört es sich einfach nach einer neuen, mit dem Verstand gerechtfertigten, Methode an, sich viel mit dem Thema Lebensmittel & Essen zu beschäftigen, mit Einteilung und Zahlen und Plänen - kurz; nach einer Kontrolle, die da nicht sein sollte und doch glatt verhindert, ein echtes Gefühl zu entwickeln.
Nicht böse auffassen, bitte =)

Liebe Grüße
wispy
Kraft kommt nicht aus körperlichen Fähigkeiten, sie entspringt einem unbeugsamen Willen.

Re: kalorien/punkte zählen, um sicherzugehen, genug zu essen

#12
Wispy hat geschrieben:huhu,

auch ich bin der Meinung, dass bei Kalorienzählen wohl nie etwas dauerhaft gesundes bei rauskommen kann, denn irgendwie macht man es doch immer zur Kontrolle, ob nun in die eine oder andere Richtung ?

Es hat was vom Aspekt des Wiegens, hauptsache man kommt bei irgendwelchen selbsterwählten, als 'in Ordnung' befundenen Werten heraus und hält diese oder besser noch: Ist immer einen Ticken drunter.

Für mich steht fest: Übers Wiegen kann ich kein gesundes Körpergefühl aufbauen, denn ich werde mein Gefühl immer abhängig von der Zahl machen, bzw. es ihr anpassen.
Ebenso: Übers Zahlenzählen der Kalorien kann ich kein gesundes Hunger/Sättigungsgefühl (eben auch wieder: Körpergefühl) aufbauen, da ich mich nach genormten Zahlenwerten richte und nicht nach meinem Gefühl.

Ich weiß doch selbst wie es ist, wenn man zunehmen sollte und es sich in einem Rausch gesunden Menschenverstandes auch wieder vornimmt und sowieso schon alle Kalorienwerte von xtausend Nahrungsmitteln kennt.... im Endeffekt war es doch auch hier reiner Selbstbetrug: Ob man die Zahlen nun wieder durch (zu viel) Sport runtgergemogelt hat oder einfach aus Prinzip überall noch ein paar Kalorien draufgepackt hat, so nach dem Motto: Da stehen fünfzig drauf, also rechne ich mit sechzig.
Und zumindest ich hatte es nie geschafft tatsächlich umzusetzen, WIRKLICH Ü B E R den Tagesbedarf zu essen, weil ich mir ausgerechnet hatte, dass jetzt noch zwei Stück Kuchen fehlen, damit ich auch tatsächlich zunehme und nicht stagniere mit dem Gewicht.

Fazit:
Rein theoretisch könnte es vielleicht sogar funktionieren - jeden Tag seine Kalorien über den Bedarf hinaus noch zu essen, um zuzunehmen oder nicht abzunehmen.
Aber mal im Ernst:
Wer auf dem Weg des echtens Gesundens ist, der zählt nicht; der sollte lernen aufzuhören mit der ständigen Essensbeschäftigung (in Gedanken).
Ist es nicht nur wieder eine Möglichkeit kontrollieren 'zu dürfen', sich weiterhin immens damit zu beschäftigen und sich seine EssensPläne anhand von Kalorien zusammenzustellen, ohne dabei wirklich drauf zu achten, dass der Körper das aber gerade gar nicht will?
Kann jemand wirklich 'zulassen' an einem Tag dann auch übers Limit zu essen, wenns ihn denn gelüstet; wenn er doch aber seine Kaloriengrenze im Kopf hat?

Tut mir leid, wenn manches ein wenig schroff klingt - aber für mich hört es sich einfach nach einer neuen, mit dem Verstand gerechtfertigten, Methode an, sich viel mit dem Thema Lebensmittel & Essen zu beschäftigen, mit Einteilung und Zahlen und Plänen - kurz; nach einer Kontrolle, die da nicht sein sollte und doch glatt verhindert, ein echtes Gefühl zu entwickeln.
Nicht böse auffassen, bitte =)

Liebe Grüße
wispy
Hey Wispy :)

Ich fasse das nicht böse auf.

Für mich ist natürlich der Status "ich zähle meine Kalorien" nicht der, den ich endgültig erreichen möchte ;)
Mir persönlich hat es besonders am Anfang geholfen. Mittlerweile zähle ich die Kalorien kaum noch, da das Hunger- und Sättigungsgefühl mich recht gut leitet.
Es macht mich auch nicht nervös, wenn ich nicht weiß, wie viele Kalorien etwas hat.
Ich war vor 3 Wochen in Griechenland auf Urlaub, all inclusive ;) und habe es genossen.

Ich zwinge es keinem auf, es muss jeder für sich selber wissen und ich sage nicht, dass es normal ist Kalorien zu zählen oder dass es ungefährlich ist.
Für mich war es ein guter Weg, da ich eben dadurch das Gefühl "gute" und "böse" Lebensmittel loswerden konnte und ich jetzt gut essen kann.

Ich verstehe all eure Bedenken und bin mir sicher, dass es NICHT für jeden der richtige Weg ist, für mich hat es gepasst, aber ich glaube, dass ich sowieso einen ziemlich komischen Weg gegangen bin.

Also um es auch noch einmal zu betonen: Ich möchte das Kalorien zählen nicht hochloben und ich möchte auch nicht, dass es so rüberkommt, als wäre es super, wenn man sein Leben lang Kalorien zählt. Das ist natürlich nicht der Fall.
Aber ich bin am Weg es gänzlich loszulassen und bin froh, dass ich mit der Methode bis jetzt ganz gut gefahren bin.

Ich hatte aber auch nicht das Bedürfnis "so wenig wie möglich" zu essen!!! Das war bei mir nicht Thema.
Natürlich wollte ich nicht Unmengen zunehmen, das stimmt schon. Aber wie gesagt, ich bin zufrieden damit wie es bei mir gelaufen ist.
Vielleicht werde ich nie ein "normales" Verhältnis zu Nahrungsmitteln haben, aber das ist mir alles lieber als über der Kloschüssel zu hängen, zu hungern oder sonstiges.

Ich erlaube mir selbst, dass ich mir Zeit nehme um einen möglichst normalen Umgang mit dem Essen zu "erlernen". Das geht nicht von einem Tag auf den anderen.
Wie gesagt, dass Kalorien zählen nicht normal ist und ich das spüren muss und das Thema Essen nicht zu viel meiner Zeit einnehmen sollte ist mir alles klar und möchte ich auch für meine Zukunft nicht.
Mein Ziel ist es, dass ich einfach esse, wenn ich Hunger habe und zwar das was mir schmeckt und das kann ich jetzt schon recht gut ohne die Kalorien mitzählen zu müssen.

Ich verstehe all die Kritik, aber ich für mich habe meinen Weg als passend empfunden und bis jetzt funktioniert es und mein Essverhalten wird immer normaler. Das muss nicht bei jedem so sein, bei mir ist es so. Ob es jemals normal sein wird, weiß ich nicht. Aber ich kämpfe dafür!

Vielleicht sollte ich "meinen persönlichen Weg" hier aber nicht so promoten, denn ich sehe schon auch die Gefahr die dahinter steckt und ich weiß, dass es kein Patentrezept ist.
Und was vielleicht doch noch ganz wichtig ist: Ich war/bin in Therapie. Das hat auch viel dazu beigetragen, dass ich an dem Punkt angekommen bin wo ich jetzt bin.


Liebe Grüße,
Cooky
Zuletzt geändert von cooky am Mo Jul 26, 2010 19:10, insgesamt 2-mal geändert.
auf Urlaub

Re: kalorien/punkte zählen, um sicherzugehen, genug zu essen

#13
Huhu liee Cooky,

danke für die netten Erklärungen nochmal :)

Ich mus sagen, mit gefällt deine Einstellung und wie du das Ganze angehst, da spreche ich dir mein Kompliment aus :D
Hatte das ja auch nicht direkt auf dich bezogen, sondern einfach allgemein.
Ich freue mich, dass es bei dir so gut klappt =)

Liebe Grüßchens
Wispy
Kraft kommt nicht aus körperlichen Fähigkeiten, sie entspringt einem unbeugsamen Willen.

Re: kalorien/punkte zählen, um sicherzugehen, genug zu essen

#14
Wispy hat geschrieben:Huhu liee Cooky,

danke für die netten Erklärungen nochmal :)

Ich mus sagen, mit gefällt deine Einstellung und wie du das Ganze angehst, da spreche ich dir mein Kompliment aus :D
Hatte das ja auch nicht direkt auf dich bezogen, sondern einfach allgemein.
Ich freue mich, dass es bei dir so gut klappt =)

Liebe Grüßchens
Wispy
Hey =)

Ich diskutiere recht gerne und erkläre auch meine Standpunkte sehr gerne, höre aber auch andere Meinungen. Ich finde, man kann von anderen Menschen so viel lernen und daher sehe ich (solange sie in einer angemessenen Form erfolgt) Kritik als sehr positiv.

Ich hatte anfangs auch sehr große Bedenken, ob ich dadurch nicht in die Magersucht rutschen könnte. Aber darüber bin ich glaub ich gut hinweggekommen.

Danke für dein Mitfreuen :)

Darf ich fragen, wie bei dir gerade der "Stand der Dinge" ist?

Liebe Grüße,
Cooky
auf Urlaub

Re: kalorien/punkte zählen, um sicherzugehen, genug zu essen

#15
Ich denke grob die Kalorien zu zählen kann für den Anfang gar nicht schlecht sein, allerdings muss man dazu auch wissen wie hoch der eigene Gesamtbedarf in etwa ist. Mit der Zeit bekommt man dann ein ungefähres Gespür dafür was man sich erlauben darf und was nicht, aber natürlich sollte man auch auf seinen Körper hören und ihm auch mal mehr geben, wenn er danach verlangt. Allerdings muss man - gerade als jemand mit ES - auch sehr aufpassen, dass man nicht irgendwann nur noch am kalorienzählen ist. Ich neige auch immer gerne dazu etwas ausarten zu lassen, habe das aber noch selbst erkannt und wollte mir meinen Tag nicht mehr vom ständigen Kalorien zählen diktieren lassen und habe deshalb zum Glück wieder damit aufgehört. Aber ich denke das muss man für sich selbst herausfinden.