WARUM wird man eigentlich krank?

#1
Eine Frage, die mir seit kurzen nicht mehr aus dem Kopf geht...

Was treibt einen an, sich so etwas abscheuliches wie selbst erbrechen selber anzutun?
Ich weiß noch wie viel Angst ich als Kind hatte, einen Magen-Darf-Infekt zu bekommen, weil ich nix schlimmer fand, wie das sich erbrechen...

Und nun???


Ich versteh mich in dieser Hinsicht selber nicht...

Ich habe alles, was ich brauche... eine (meist) intakte Familie, einen tollen Freund, wenige, aber gute Freunde, einen wunderbaren süßen kleinen Hund, ein großes Hobby, einen schönen Beruf...

Ich habe auch keinen großartigen Grund in der der Vergangenheit nach schlimmen zu suchen... ich hatte wie ganz viele andere GESUNDE eine normale Kindheit... meist eine glückliche...

Hm... beschäftigt mich einfach sehr, WAS hat einen in der Gewalt, um soetwas zu tun... Was geht vor in diesem Körper? In dieser Seele?

Schon mal drüber nachgedacht?

Manchmal habe ich die Gedanken, ich m*ssb**ch* das alles doch nur als einfache Diät, obwohl ich weiß, dass es ein Trugschluss ist, aber das ist mir egal im Moment des geschehens... Suche aber nach irgendwelchen psychischen Sachen, um mich selber schön rauszureden... Das macht mich ganz schön wütend auf mich selber...

Und WIE kann das zu einer Sucht werden... Fragen die ich so unverständlich finde... SUCHT... Sucht stellt sich für mich immer in Verbindung mit Genuss... Alkohol... Zigaretten... Drogen... Spielen... All das hat zumindest WÄHREND man es ausführt einen gewissen Genussfaktor... oke, bei Drogen weiß ich jetzt ned inwiefern man solche genießen kann... aber ich denke anfangen tut es mit einer Art von Genuss, wenn man zb gut drauf ist, alles lockerflockig sieht etc...

Aber Bulimie? Das is doch ned schön wenn man über der Schüssel hängt und sich den Finger in den Hals steckt... Alles, aber kein Genuss...

Seltsame Gedankengänge, die momentan in mir spucken... :|
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Re: WARUM wird man eigentlich krank?

#2
Kann das alles ziemlich gut nachvollziehen, Feli :?
Was treibt einen an, sich so etwas abscheuliches wie selbst erbrechen selber anzutun?
Ich weiß noch wie viel Angst ich als Kind hatte, einen Magen-Darf-Infekt zu bekommen, weil ich nix schlimmer fand, wie das sich erbrechen...
Also ich 'unterscheide' da irgendwie zwischen krankheitsbedingtem und selbst herbeigeführtem Erbrechen, wie es bei der Bulimie der Fall ist. Ersteres finde ich nach wie vor fies, zweiteres eher weniger, bin da aber auch meist gar nicht richtig anwesend, sondern eher in einer Art Trance, weiß grad nicht, wie ich es besser beschreiben soll.
Zuletzt geändert von hermelin am Do Jun 03, 2010 19:48, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße



Sie glauben, Sie verstünden, was Sie denken, was ich gesagt habe, aber ich bin mir nicht sicher, ob Sie begreifen, dass das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meine.

- Richard Nixon

Re: WARUM wird man eigentlich krank?

#3
also hinsichtlich dem "genießen" (du meintest wie bei drogen, alkohol, zigaretten):
ich habe seit ich mich erinnern kann, gerne gegessen (und ich liebe auch heute noch die gemeinschaft mit menschen beim essen!)...bulimie ist ja nich nur des brechen (des is wirklcih nich schön, außer in manchen momenten der freiheit, der "erleichterung"), sondern eben auch das essen, fressen.
bei mir ist es oft so, dass ein FA mit genuss anfängt, ich esse und finde es lecker, ich möchte mich nach bestimmten dingen "belohnen", kaufe mir leckere sachen, die ich gerne esse, kann dann nicht mehr aufhören und esse immer weiter, dann ist es egal was und dann wirds schlimm, da hört der genuss auf und wird immer mehr zur sucht :/
tja...soviel zu dem bereich

Re: WARUM wird man eigentlich krank?

#4
hi...

wir sind suchende und suchen das fehlende im essen.
so irgendwie müssen wir unsere sucht auch sehen. es tut so gut zu essen, bis man anfängt zu fressen-das ist dann die bestrafung, und dann das übergeben-erleichterung des druckes in körperlicher und psychischer hinsicht.
essen ist schön und macht glücklich. wir müssen erkennen, was uns wirklich fehlt und was wir brauchen, bevor wir fressen.
ich weiss sehr kluge worte, aber ich rede es mir jeden tag ein um endlich gesund zu werden.

lg w
erinnerungen sind kleine sterne am himmel, die tröstend in das dunkel leuchten...

Re: WARUM wird man eigentlich krank?

#5
also ich glaube schon dass das erbrechen auch mit genuss zu tun hat! bei mir war es ganz sicher so. am essen hatte ich meist eher weniger spaß... alles reingestopft und eh kaum mehr geschmeckt, mich beeilt in so kurzer zeit wie möglich so viel wie möglich reinzustopfen damit es nicht zu lang drinnen bleibt bis ich kotze... ich habs auch oft gemerkt dass ich wirklich IRGENDWAS gegessen hab einfach um mich übergeben zu können.... und auch wenn ich das erbrechen an sich nicht wirklich mochte, mochte ich doch das gefühl dabei.... war so eine art svv würd ich meinen... ich denke man hat auch serotonin ausschüttung dabei und es macht auch körperlich süchtig! ist also wirklich nicht so weit weg von drogen und alkohol (und beim alkohol gehts ja auch weniger um den genuss bezüglich des geschmacks genauso wenig wie bei zigaretten...)
Frauen machen Diäten während Männer Karriere machen. - A. Schwarzer

Re: WARUM wird man eigentlich krank?

#6
Was treibt einen an, sich so etwas abscheuliches wie selbst erbrechen selber anzutun?
Ich weiß noch wie viel Angst ich als Kind hatte, einen Magen-Darf-Infekt zu bekommen, weil ich nix schlimmer fand, wie das sich erbrechen...

Und nun???
Ich habe bis heute Angst vor so einem Infekt (obwohl ich seit Jahren keinen hatte) Ich hasse es, wenn ich wegen dem Alkoholkonsum k* muss :| ... Naja, selbstinduziertes Erbrechen ... das bedeutet, dass einem nicht wirklich total mies übel ist, tut nicht weh usw... Ich finde es bei mir auch ehrlich gesagt nicht ekelhaft, nur bei anderen halt 8)

:roll:
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: WARUM wird man eigentlich krank?

#7
ich hatte vor ein paar monaten eine magendarmgrippe und das erbrechen war ganz schrecklich, aber da hab ich mich das gleich gefragt. der bedeutende unterschied ist, dass das eine mehr oder weniger selbstbestimmt und kontrollierbar ist, das andere ist ein würgen und entzieht sich jeder kontrolle.

Re: WARUM wird man eigentlich krank?

#9
AmanteDeDieu hat geschrieben:also hinsichtlich dem "genießen" (du meintest wie bei drogen, alkohol, zigaretten):
ich habe seit ich mich erinnern kann, gerne gegessen (und ich liebe auch heute noch die gemeinschaft mit menschen beim essen!)...bulimie ist ja nich nur des brechen (des is wirklcih nich schön, außer in manchen momenten der freiheit, der "erleichterung"), sondern eben auch das essen, fressen.
bei mir ist es oft so, dass ein FA mit genuss anfängt, ich esse und finde es lecker, ich möchte mich nach bestimmten dingen "belohnen", kaufe mir leckere sachen, die ich gerne esse, kann dann nicht mehr aufhören und esse immer weiter, dann ist es egal was und dann wirds schlimm, da hört der genuss auf und wird immer mehr zur sucht :/
tja...soviel zu dem bereich
Mir geht es da eher wie floraflora... ich genieße mein essen nicht... Hauptsache VIEL, hauptsache SCHNELL... WAS, das war mir in den extremsten Phasen ja sowas von egal...


Aber stimmt... ich musste grad an meine letzte M-D- Erkrankung denken und dieses erbrechen war in der Tat ganz anders... va kommt meist gar nix... Außer ekligbitteres GAllenzeugs...



ich versteh mich trotzdem ned :roll:

Ich such auch nix... weil mir ja nix fehlt...


Langsam bin ich auch soweit, doch endlich einen Therapeuten aufzusuchen, in der Hoffnung Klarheit zu bringen...


Ich denke, wenn man eine Ursache hat, kann man sicherlich versuchen diese zu bekämpfen... Und gesund werden :?:
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Re: WARUM wird man eigentlich krank?

#10
ich glaube ja immer noch dass es bei mir keine bestimmte Ursache gibt. Klar bin ich emotional und schwach in mancher Hinsicht, ´schnell verletzbar usw aber das gründet auf nix. Das ist einfach mein Charakter. Vielleicht hilft es wenn ich noch intensiver mit einem Therapeuten über alles nachdenke, aber einen bestimmten Grund finden wir bestimmt nicht. Ich werds versuchen, aber kann mir echt nicht vorstellen dass es was bringt. Ich kann mir nur vorstellen, dass es gut tut mal jemandem alles erzählen zu können. Jemand der es mir auch irgendwie ordnet.

Manchmal genieße ich meine FA's. Ich suche mir das aus was ich am leckersten finde. Manchmal ist es aber auch einfach nur die Sucht. Ich esse irgendwas ganz normales, eine ganze normale Portion so wie andere auch, aber erbreche es trotzdem. Ich denke das sind zwei verschieden Sorten FA die man unterscheiden sollte. Umso mehr man drin steckt umso mehr wird es zur Sucht. Umso mehr Essen benötigt man, umso mehr wird es die Sucht, statt nur das Verlangen.
Ich hatte übringens nich nie eine Magen-Darm Grippe. Ich kenne kotzen nur durch Alkohol oder Bulimie. Also nur im Rauschzustand.

Re: WARUM wird man eigentlich krank?

#11
AmanteDeDieu hat geschrieben:also hinsichtlich dem "genießen" (du meintest wie bei drogen, alkohol, zigaretten): [...]
bei mir ist es oft so, dass ein FA mit genuss anfängt, ich esse und finde es lecker, ich möchte mich nach bestimmten dingen "belohnen", kaufe mir leckere sachen, die ich gerne esse, kann dann nicht mehr aufhören und esse immer weiter, dann ist es egal was und dann wirds schlimm, da hört der genuss auf und wird immer mehr zur sucht :/
tja...soviel zu dem bereich
geht mir genau so :?
Leben ist Zeichnen ohne Radieren.