Enttäuscht von mir selbst -war etwa die Klinik umsonst?

#1
Ich habe schreckliche Angst wieder total in die Bulimie zurück zu fallen. Ich war zwar während der Klinik auch nicht ganz davon weg, aber es lief alles schon viel besser, aber seit einiger Zeit passiert es wieder täglich :cry: Das "komische" ist, ich bin mir so sicher wie noch nie, dass ich die Bulimie nicht mehr haben will, daher verstehe ich es nicht warum ich wieder so zurück falle? Mir schmeckt das Essen ja nichtmal, gibt mir auch nicht den Kick den ich suche (weiss nicht wie ich es sonst beschreiben soll), generell habe ich seit einiger Zeit keine Lust am Essen. Ich Ekel mich vor vielen Sachen, habe keinen Appetit und kann auch nie sagen was ich essen will :| UND TROTZDEM schieb ich meine Anfälle, ich versteh es nicht, ehrlich!
Gut in meinem Leben läuft nicht alles wie es sein sollte, aber trotz allem kann ich doch wohl nach 9 Monaten Therapie das Essen mal auf die Reihe bekommen und auch nicht mehr diese scheiß Angst vorm zunehmen haben, aber es scheint wohl nicht so! Aber ich muss es schaffen! Mein Freund und ich wollen heiraten und ein Baby und dafür muss ich gesund sein und er wäre auch furchtbar enttäuscht von mir...

Bitte helft mir!
Wo ist bitte der Anfang vom Ende?

Re: Enttäuscht von mir selbst -war etwa die Klinik umsonst?

#3
Hey Phoebe, schön Dich mal wieder zu lesen! :D

Was brauchst du? Was fehlt dir? Weißt du, warum du immer wieder Rückfälle hast? Wie geht es dir?
Ich habe das Gefühl, dass ein Teil von dir noch nicht gesund sein will und dieser kleine Teil sich immer wieder aufbäumt, so nach dem Motto: "Sieh mich an, es gibt mich noch.". Und ich kann mir auch vorstellen, dass dieser Teil, der noch an der Krankheit hängt, jetzt etwas anderes, etwas neues braucht...

Alles Liebe, deine Colour
If defeat is for quitters, then the victory remains in the try.

Re: Enttäuscht von mir selbst -war etwa die Klinik umsonst?

#4
Hey Phoebe!

Mach dich nicht selber fertig. Was du durchmachst, ist ganz normal und gehört einfach zum Prinzip "Sucht".
Ab einem bestimmten Zeitpunkt wird aus dem "Lustprinzip" ein "Suchtprinzip" Man "muss" weitermachen, obwohl sich innerlich alles dagegen sträubt. Denke nur an den Alkoholiker, der die Flasche Wodka leertrinken muss, obwohl er sich vor dem Alkohol regelrecht ekelt.
Ich denke es ist ein extrem harter Lernprozess durch den wir durchmüssen, man kann sich nicht von heute auf morgen mal eben umprogrammieren. Die Suchtstrukturen in unserem Gehirn sind zu stark.
Aber sie sind auch veränderbar. Man muss nur am Ball bleiben. Schmeiss jetzt nicht alles hin, versuche weiterzukämpfen so gut es geht und überlege, was dir das Essen noch gibt, warum du im Moment noch nicht so damit umgehen kannst, wie du es dir wahrscheinlich wünscht.

Alles Liebe und viel Kraft.
Du bist nicht allein.

Re: Enttäuscht von mir selbst -war etwa die Klinik umsonst?

#5
Hallo Phoebe,

kann mich der kleinen Colour nur anschließen, bin auch froh, Dich wieder zu lesen. :D

Nein, ich glaube nicht, dass die Klinik für die Katze war. Du hast da etwas gelernt und hast Dich verändert. Hast vielleicht neue Freunde gefunden, Dinge über Dich herausgefunden, gelernt, mit Problemen anders umzugehen, oder was auch immer noch.

Ich denke, dass der Grund nicht im Essen selbst liegt, wie Du ja auch beschreibst. Es ist eher irgendwas in Deinem Leben, was Du suchen solltest. Vielleicht macht Dein Freund zu viel Druck, oder Du willst eigentlich doch (noch) kein Bay, oder irgendein anderer Lebensbereich, der Dich ankotzt. Vielleicht schaust Du mal, welche Gedanken Du i den FA's hast, oder in welchen Situationen die auftreten, dann kommst Du der Ursache bestimmt auf die Spur....

lg

aire

Re: Enttäuscht von mir selbst -war etwa die Klinik umsonst?

#6
Danke für eure Antworten!!!
Vielleicht macht Dein Freund zu viel Druck, oder Du willst eigentlich doch (noch) kein Bay, oder irgendein anderer Lebensbereich, der Dich ankotzt.
Ich glaub nicht, bzw. ich glaube ich mach mir den Druck selber um ihn nicht zu enttäuschen, aber genau kann ich das nicht sagen! Thema Baby... das ist mein sehnlichster Wunsch und ein sehr sensibles Thema bei mir :oops:
Ich denke es ist ein extrem harter Lernprozess durch den wir durchmüssen, man kann sich nicht von heute auf morgen mal eben umprogrammieren. Die Suchtstrukturen in unserem Gehirn sind zu stark.
Aber sie sind auch veränderbar. Man muss nur am Ball bleiben. Schmeiss jetzt nicht alles hin, versuche weiterzukämpfen so gut es geht
Aber wie lange muss ich denn noch kämpfen? Bin ich zu ungeduldig? Nein aufgeben werd ich sicher nicht, ich will diese beschissene Bulimie nicht mehr haben :evil:
Was brauchst du? Was fehlt dir?
Ich weiss es nicht? Keine Ahnung... Oder doch? Manchmal male ich mir mein Leben aus, wie ich es gerne hätte und es sind auch keine utopischen Vorstellungen und dann kommt oft die Wende wo ich denke es wird nie so sein.
Ich habe das Gefühl, dass ein Teil von dir noch nicht gesund sein will und dieser kleine Teil sich immer wieder aufbäumt, so nach dem Motto: "Sieh mich an, es gibt mich noch.". Und ich kann mir auch vorstellen, dass dieser Teil, der noch an der Krankheit hängt, jetzt etwas anderes, etwas neues braucht...
Das komische ist, bevor ich in die Klinik gegangen bin, war dieser Gedanke sehr präsent! Aber jetzt ist es so, dass ich wirklich davon weg will. od mach ich mir selber was vor?

[quotewelchen kick suchst Du denn?
ich muss!mein Freund wär furchtbar enttäuscht von mir!
wo ist der eigene Wille?
][/quote]
Ich dachte ich hab den eigenen Willen! Kick.... Das war für mich immer das Essen und jetzt...

Ich denke schon viel nach an was es scheitert od was mich da blockiert... Mir kommen da auch immer wieder Dinge, wo ich denke an dem könnte es liegen! Ich erzähl einfach mal:

Bin ja leider immer noch auf der Suche nach einer neuen Arbeit und da ich bald nicht mehr krankgeschrieben werde, muss ich mich wohl bald arbeitslos melden :oops: :x :cry: Mein Chef hofft ja immer noch, dass ich wieder bei ihm arbeite, aber das ist für mich so unvorstellbar wie nochmal was! Ich bekomm aber auf meine Bewerbungen nur Absagen, aber ich möchte doch nur arbeiten, mir fällt zu Hause schon die Decke auf den Kopf! Trotzdem hab ich auch tierische Angst davor, mir machen die Menschen Angst :oops: Ich kann nicht sagen warum, aber ich meide ja auch die Öffentlichkeit, wenn ich nicht unbedingt raus muss, dann bleib ich zu Hause, nur manchmal zwing ich mich dazu od geh halt nur mit meinem Freund raus, da fühl ich mich sicherer!

Oder wie jetzt, ich hab null Hunger, hab aber schon wieder das Kribbeln in den Finger mir was reinzustopfen (mein Freund ist grad ausgegangen), ich hab keine Ahnung was das soll??? Oft ist es auch so, dass wenn ich alleine bin, ich nichts auf die Reihe bekomme, da komm ich mir so unfähig vor, haltet mir für verrückt, aber sobald mein Freund von der Arbeit zu Hause ist, fällt da irgendwas von mir ab und mir gehts besser! Kann ich etwa nicht mal alleine sein?

mit dem Essen ist es dann auch so, wenn er mir nicht sagt, ich muss jetzt was essen, dann ess ich halt nix od nur soviel dass ich sag OK das ist noch im Rahmen.Ich weiss ich habs ja in der Klinik gelernt und ich möchte es auch jetzt gerne weiterführen, aber ich hab solche Angst davor! Mich nervt das ja selber, aber ich hab so eine Angst immer noch davor zuzunehmen :oops:
Wo ist bitte der Anfang vom Ende?