Seite 1 von 1

reine gewohnheit?

Verfasst: Do Mär 18, 2010 18:11
von jaspery
ich weiß nicht mehr was ich machen soll.mir ist bewusst, dass die bulimie mir schadet, aber trotzdem kann ich nicht aufhören.ich habe zurzeit wenig geld und hab daher weniger FA, doch sobald ich wieder mehr geld zur verfügung habe weiß ich genau, dass ich zum nächsten supermarkt laufe und ich dann nicht mehr aufhören kann zu essen.tag für tag.die bulimie gibt mir halt, was mach ich denn wenn ich nicht mehr täglich daueresse:-(konnt mich jetzt seit 5 tagen beherrschen, will es auch weiter versuchen normal zu essen...doch es fällt mir zu schwer.ich komm einfach nicht aus diesen teufelskreis mehr raus :cry:

Re: reine gewohnheit?

Verfasst: Do Mär 18, 2010 18:47
von maruja
hi jaspery,

"reine" gewohnheit - nein. gewohnheit: ja. sucht ist ein alternativverhalten, um situationen auszuweiichen, denen man sich nicht stellen will. aus angst, mangelndem selbstvertrauen, warum auch immer. und es wird zur gewohnheit, von der man nicht mehr lassen kann :arrow: sucht, eben.
konnt mich jetzt seit 5 tagen beherrschen, will es auch weiter versuchen normal zu essen
normal...oft bedeutet das für bulimiker/innen trotzdem strikte kalorienreduktion. nach dem motto "alles oder nichts". wie schätzt du das bei dir ein? bedeutet normal für dich, ausreichend zu essen? das wäre die basis, um dem teufelskreis zu entkommen. ein allererster, kleiner schritt.

hast du hilfe? thera oder jmd, der dir zuhört?

lg
maruja

Re: reine gewohnheit?

Verfasst: Do Mär 18, 2010 18:58
von Pantoufle
Hey jaspery.
herzlich willkommen.
als reine gewohnheit würde ich es nicht bezeichnen.
fünf tage ohne?
hast du dich denn in diesem zeitraum so "normal wie möglich" ernährt - falls du dafür noch ein gefühl hast, oder einen plan, oder was auch immer..- ?
wenn ja, dann ist das super und nicht selbstverständlich!
manchen fällt es schwer, auch nur ein paar stunden ohne bulimischem verhalten zu leben.
hast du schonmal an eine therapie gedacht?
dein leidensdruck ist ja(verständlicher weise) sehr stark...
alles gute für dich!
liebe grüße,
pantoufle

Re: reine gewohnheit?

Verfasst: Do Mär 18, 2010 19:10
von jaspery
hi...

hab schon öfter über eine therapie nachgedacht.glaub aber nicht, dass ich mich jemals dazu überwinden kann.
so banal es auch klingt...ich hab angst davor, wie leute über mich denken, wenn sie es erfahren.
daher hab ich es noch keinen von meinen freunden erzählt.
ich esse zurzeit soviel, dass ich nicht zunehme, also wahrscheinlich viel zu wenig.
doch sobald ich mehr esse wird der drang zum klo zu rennen übergroß und das will ich vermeiden.

danke für eure antworten:-)

lg jaspery

Re: reine gewohnheit?

Verfasst: Do Mär 18, 2010 19:26
von maruja
doch sobald ich mehr esse wird der drang zum klo zu rennen übergroß und das will ich vermeiden.
auch wenn es überwindung kostet: nur durch eine ausreichende kalorienzufuhr lässt sich der kreislauf durchbrechen, und zur thera: kein mensch muss etwas davon wissen, wenn du es nicht WILLST

:wink:

und dein momentaner weg führt - sorry für die härte - diretissima in richtung therapie.

bitte warte nicht, bis es zur unerträglichen qual wird...

Re: reine gewohnheit?

Verfasst: Do Mär 18, 2010 20:23
von Pantoufle
jaspery hat geschrieben: will es auch weiter versuchen normal zu essen...
doch
es fällt mir zu schwer.
ich komm einfach nicht aus diesen teufelskreis mehr raus :cry:
... ja. eben nein. du schreibst, du schaffst es alleine nicht, schreibst aber auch
glaub aber nicht, dass ich mich jemals dazu überwinden kann.
...
was gedenkst du denn dann, außer therapie anfangen, bekannten/verwandten anvertrauen, gegen deine krankheit zu tun?
von einer therapie müsste niemand aus deinem umfeld etwas erfahren.
von einer beratungsstelle (wie ist das?) oder einer selbsthilfegruppe (?) auch nicht.
du brauchst keine angst haben, was ein therapeut über dich denken könnte.
das ist (s)ein job ;)
weißt du, jeder anfang ist schwer :)

Re: reine gewohnheit?

Verfasst: Do Mär 18, 2010 21:13
von Malpica
"
reine" gewohnheit - nein. gewohnheit: ja. sucht ist ein alternativverhalten, um situationen auszuweiichen, denen man sich nicht stellen will. aus angst, mangelndem selbstvertrauen, warum auch immer. und es wird zur gewohnheit, von der man nicht mehr lassen kann sucht, eben.
:arrow: :?: nee sorry, aber der Drang danach abzunehmen steht da bei mir an erster Stelle, und das schlechte Gewissen, evtl. zuviel gegessen zu haben, und deshalb meinen Körper entleeren zu müssen. Sicherlich auch die Kombination besser mit negativen Gefühlen umzugehen, auch wenn man sich diesen gestellt hat. Reine Gewohnheit...

Wie ist das bei euch?

Re: reine gewohnheit?

Verfasst: Do Mär 18, 2010 23:25
von maruja
der Drang danach abzunehmen steht da bei mir an erster Stelle
mmn steht(stand) an allererster stelle die überzeugung, dass das leben erst dann so richtig los geht und gelingt, wenn ich dünn bin. das ist gedanke n°1. der drang, dünn zu sein und dieses ziel auf biegen und brechen erreichen zu wollen ist folglich die n°2.

ursache für dieses "sich so schmal wie möglich zu machen" leigt bei mir jedenfalls schon darin, mich dem leben nicht stellen zu wollen, wie es ist.

aber mich würde auch interessieren, wie das bei euch ist. welche gedankenkette für euch danintersteckt.

Re: reine gewohnheit?

Verfasst: Fr Mär 19, 2010 21:40
von Marilene
Käme es überhaupt nicht infrage für dich, dich einer dritten Person anzuvertrauen? Einer Freundin, die du schon ewig kennst?! Wenn schon keinem Thera?

Naja, reine Gewohnheit. Jein. Die Bulimie verselbstständigt sich natürlich nach einer gewissen Zeit, es bedarf keines besonderen Auslösers mehr, man hat sie wohl mehr oder weniger in den Alltag integriert :?
Mir persönlich hilft es sehr, mit anderen Leuten zusammen zu essen. Dann artet es nicht aus. Habe das Unwohlsein diesbzgl in der letzten Zeit weitesgehend abgelegt, wobei das aber auch nur hier (wo ich studiere) der Fall ist und nicht zuhause, wo die ES begann.

Ich bin ehrlich, ich schaffe das leider auch nur nicht allzu oft und esse sicherlich auch zu wenig, um nicht irgendwann Heißhungeranfälle zu kriegen. Allerdings liegt mein Problem darin, dass ich kein Mittelmaß finde. Die Grenze, ab der ich mir sage, so, das war zu viel, da kannst du auch gleich alles in dich reinstopfen, liegt leider schon bei dem geringsten Völlegefühl.