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essgestört und mutter

Verfasst: Mi Feb 10, 2010 22:08
von allesklara
hallo,
ich dachte mir ich eröffne hier mal ein neues thema.
mich würde mal interessieren, ob es hier auch mütter gibt, die essgestört sind..
ich bin selber mutter eines 2,5 jährigen sohnes..
wie geht ihr damit um.. ich meine als mutter muss man seine Kinder ernähren, und wenn man das schon bei sich nicht richtig kann, wie soll es dann bei den kleinen gehen.. :?:
ich hab mal irgendwo gelesen, dass magersüchtige mütter dazu neigen ihre kinder zu überfüttern..
und adipöse mutter ihre kinder nich genug ernähren..
ich habe auch große angst davor, dass mein sohn später mal dick wird, und er das gleiche durchmachen muss wie ich als kind..
ich höre darauf, was er sagt, er muss auch nicht aufessen, aber beim thema süßigkeiten ist es schon kritisch.. da achte ich sehr genau drauf, dass er nicht zu viel isst.. genau genommen, gibts kaum süßigkeiten für ihn..

leider isst er auch sogut wie kein gemüse.. was es nicht grad leicht macht ihn gesund zu ernähren..

also gibts hier auch mütter die das gleiche problem wie ich haben?

lg klara

Re: essgestört und mutter

Verfasst: Mi Feb 10, 2010 22:11
von ja,ne,is klar
gibt es auch einen Vater bei Euch?

Re: essgestört und mutter

Verfasst: Mi Feb 10, 2010 22:22
von Sabriel
Hi

Ich habe 2 mädels . Meine große ist 9 und die kleine 4.
Also ich denke nicht das wir schlechtere Mütter sind als andere. Wir haben eine Krankheit, so wie viele andere Mütter auch, die haben halt dann depris, Borderline o....
Die sind auch körperlich viell. angeschlagen. Ich denke die (meisten) Mütter versuchen immer das beste für ihre Kinder zu tun, alles richtig macht wohl keiner. Aber wenn man seine Kinder liebt und sich mühe gibt ist das schon die halbe arbeit.
Ich glaube du bist eine gute Mutter trotz deiner ES. Also keine Sorge.

Also ich mach das bei meinen so: Es gibt bei uns einsüßigkeiten schub - der ist immer voll mit verschiedenem, da dürfen sie ( biss vor dem essen ) immer ran ohne fragen, am anfang dachte ich die essen den schub mit aber das hat aufgehört nun muss ich denen schon manchmal das süße hinterher tragen damit es gegessen wird. :D

Aber ich weiß was du meinst. Es gibt Tage da hat meine große einfach keinen Hunger ( Ich die immer essen kann - kein sattgefühl ) kann das oft nicht verstehen und habe dann schweine Angst das sie Es hat. Blöd ich weiß. Ich koche oder kaufe in der Zeit immer alles was sie eigentlich immer gerne ist, so umgehe ich es meistens.
Aber aufgegessen wird bei uns schon (eigentlich) immer - weil es immer ein süßen Nachtisch gibt und den gibts nur wenn der Teller leer ist.

Wie gesagt jeder macht es anders und ich denke nichts ist da falsch oder richtig. So lange die Kinder sich wohl Fühlen

Re: essgestört und mutter

Verfasst: Do Feb 11, 2010 0:20
von mary jane
hallo, interessantes thema...
Sabriel hat geschrieben:Es gibt Tage da hat meine große einfach keinen Hunger ( Ich die immer essen kann - kein sattgefühl ) kann das oft nicht verstehen und habe dann schweine Angst das sie Es hat. Blöd ich weiß. Ich koche oder kaufe in der Zeit immer alles was sie eigentlich immer gerne ist, so umgehe ich es meistens.
kinder sind ja im grunde noch unverdorben(er) und hoeren besser auf sich und ihren koerper. vielleicht sollte man sie lassen? hm obwohl ich natuerlich auch immer zusehen wuerde, dass wenigstens etwas gegessen wird. aber ich denke man kann kindern auch vertrauen oder?
Sabriel hat geschrieben:Aber aufgegessen wird bei uns schon (eigentlich) immer - weil es immer ein süßen Nachtisch gibt und den gibts nur wenn der Teller leer ist.
das wuerde ich auch anders machen! ;)
warum sollen kinder aufessen, obwohl sie schon satt sind? dann essen sie ja mehr als gut fuer sie ist und sie lernen auch nicht, dass man eben aufhoeren soll, wenns genug ist. (das was wir alle lernen muessen)
ich sollte als kind immer aufessen. ich durfte zwar was liegen lassen, aber dann wurde ich ganz schief angesehen und war eben nicht lieb (wurde weniger geliebt, dachte ich immer).

Re: essgestört und mutter

Verfasst: Do Feb 11, 2010 1:19
von crisu1
Wirklich ein interessanter Thread. Ich stelle mir auch oft die Frage, ob ich denn jemals eine gute Mutter sein werde. Ich hab zwar noch keine Kinder, aber vor allem auch aus dem Grund, weil ich mir unsicher bin, ob ich denn überhaupt schon reif genug dafür bin.
Obwohl ich mir dann oft denke, wann ist man das schon.

Ich denke auch, wie Sabriel, dass du eine gute Mutter bist. Eine Mutter versucht doch immer (oder sagen wir größtenteils) das Beste für ihre Kinder zu tun. Fehler dabei zu machen ist ok, das ist menschlich. Und was du bedenken musst, du bist dir deiner Lage bewusst. Das ist, so denke ich, schon sehr viel wert. Du bekennst dich und deine Krankheit, machst dir Gedanken darüber. Wieviele Mütter machen das, obwohl sie es nötig hätten?

Ich bin selbst ein gezeichnetes Kind, meine Mutter ist Alkoholikerin und ich denke, dass sie auch eine ES hat. Sie hat sich nie Gedanken gemacht, was sie da tut, und schon gar nicht, was sie mir antut. Mittlerweile hat sich das Ganze verändert, und ich merke, wie sie verkrampft versucht alles wieder gut zu machen. Das funktioniert aber nicht mehr, in der Zeit, wo ich sie gebraucht hätte, war sie nicht da.
Und da sehe ich den Unterschied. Du bist soweit, dass du drüber nachdenkst, einen Thread aufmachst um Meinungen zu hören. Du scheinst dich mit dem Thema zu beschäftigen und mir kommt vor, als ob es dich nicht in Ruhe lassen würde. Genau deshalb glaube ich auch, dass du eine gute Mutter bist. Ich denke, es liegt nicht daran, dass man alles richtig macht, das schafft niemand. Es liegt vielmehr daran, dass man sich Mühe gibt, sich selbst auch reflektiert und versucht sein Bestes zu geben.
Wichtig wäre vielleicht, dass du deine Krankeit nicht unmittelbar vor deinem Kleinen auslebst. Vielleicht ist es sogar ein guter Moment selbst gemeinsam mit ihm zu lernen. Für dich!

Sabriel hat geschrieben:Hi
Aber aufgegessen wird bei uns schon (eigentlich) immer - weil es immer ein süßen Nachtisch gibt und den gibts nur wenn der Teller leer ist.

Wie gesagt jeder macht es anders und ich denke nichts ist da falsch oder richtig. So lange die Kinder sich wohl Fühlen
Da bin ich der Meinung wie Mary Jane. Das würde ich auch nicht so machen. Ich musste auch immer alles aufessen und was ist daraus geworden? Ein Vielfrass :wink: Sicher, bei uns war es so, dass sich jeder selbst seinen Teller anrichten durfte, aber Kinder (oder so wie ich damals) hatten einfach größere Augen als sonst was, ich konnte das nicht abschätzen. Es ist, denk ich, nicht förderlich, Kinder einen Nachtisch zu versprechen, um alles brav aufzuessen. Was will man damit bezwecken? Gerade Kinder sind noch in der Lage, zu wissen und zu spüren, wann sie genug haben. Tutst der Nachtisch nach zwei, drei Stunden nicht auch? Aber egal, wie Sabriel im anschließenden Satz auch meinte, jeder macht es anders. Und daher denke ich, liebe allesklara, solange und soweit du dir bewusst über deine Krankheit bist, und wirklich versuchst etwas dagegen zu tun, soweit bist du auch eine gute Mutter- das ist nur menschlich.
Liebe Grüße und alles Liebe für dich und deine familie, Crisu

Re: essgestört und mutter

Verfasst: Do Feb 11, 2010 2:02
von mary jane
crisu1 hat geschrieben: du bist dir deiner Lage bewusst. Das ist, so denke ich, schon sehr viel wert. Du bekennst dich und deine Krankheit, machst dir Gedanken darüber. Wieviele Mütter machen das, obwohl sie es nötig hätten?
jaa, das denke ich auch!! ich wollte ueberhaupt auch noch schreiben, dass ich ja niemanden kritisieren moechte. das war schlichtweg meine meinung bzw so wuerde ich es machen... aber sich ueberhaupt gedanken zu machen und sich BEWUSST zu sein, ist das aller wichtigste!!
und ausserdem denke ich auch, dass man aus so einer krankheit wie bulimie unheimlich viel lernen kann (fuers ganze leben) und zwangslaeufig tut sobald man anfaengt sie zu besiegen/ an sich zu arbeiten! daher denke ich auch, dass bulimiker (und leute mit anderen mentalen problemen, die aber an sich arbeiten) ganz grossartige muetter (vaeter) sein koennen!

Re: essgestört und mutter

Verfasst: Do Feb 11, 2010 2:53
von aire
Also zunächst einmal halte ich die Angst, dass das eigene Kind auch mal eine ES entwickelt, für begründet. Erstens mal, weil es tagtäglich das essgestörte Verhalten beoachtet. Bildet euch nicht ein, das könnt ihr verstecken. Zweitens, weil es von seiner Mutter weniger adäquaten Stressbewältigungsstrategien lernen kann. Deshalb muss es auch keine ES werden, vermutlich kann es auch Alokoholismus oder Spielsucht werden wenn’s fertig ist. Ich vermute, es hilft dem Kind, wenn es noch andere Vorbilder aus näherer Nähe erlebt., z.B. den Vater.

Ne ganz blöde Idee ist es natürlich, auf übergewichtige Menschen zu zeigen und dem Kind zu sagen „Sieh Dir mal den A** an. Fett muss man doch nicht werden, da kann man doch gegensteuern.“ Erstens lernt das Kind dann, das Gewicht machbar ist und zweitens hat es Angst, nicht mehr geliebt zu werden, sollte es zunehmen. Schlecht also.

Edit: Danke Hörnchen :oops: Weiß nicht, was ich da letzte Nacht gemacht habe.

Re: essgestört und mutter

Verfasst: Do Feb 11, 2010 3:39
von kleines Ich-bin-ich
*hüstel* Aire, dein Beitrag ist doppelt gemoppelt. ;) Da kann man alles 2x lesen - und das ohne betrunken zu sein. *fg*

@ Sabriel: Hm, wenn du jetzt dann in die Klinik gehst, wär das doch auch eine gute Möglichkeit, mit nem Thera darüber zu reden, wie ihr mit dem Essen bei den Kindern umgehen solltet. Ich persönlich (nur meine Meinung!) würde es für besser empfinden, wenn du die Kinderchen einfach so viel essen lassen würdest, wie sie wollen, die können noch so schön natürlich mit dem ganzen umgehen!

Aber im Endeffekt kann denk ich keine Mutter ihre Kinde vor einer ES beschützen. Ich hatte eine schier perfekte Mutter, musste nie etwas essen, durfte aber immer alles essen, hatte die volle Unterstützung beider Eltern - und hänge trotzdem überm Klo... Naja. Ich wünsche euren Kindern jeden Fall alles Gute für die Zukunft und euch gute Besserung (Vor allem dir, Sabriel, für die Klinik! :) ),
gglg,
Hörnchen :)