Where is my mind - Abwärtsspirale

#1
Hallo,

ich befinde mich zur Zeit in einer extremen Abwärtsspirale und weiß nicht mehr, wo mir der Kopf steht.
Ich kann mich zu nichts mehr aufraffen, morgens, wenn ich aufwache, fängt es bereits an, da würde ich am liebsten einfach liegen bleiben und weiterschlafen, weil ich keine Kraft habe aufzustehen. Zu duschen, mich zu schminken oder einfach nur mit jemandem zu reden, ist ungeheuer anstrengend.
Nachts kann ich nicht schlafen und liege oft bis 5,6 manchmal auch bis 7 Uhr morgens wach im Bett, weil die Gedanken einfach nicht aufhören.

Seit Oktober/November letzten Jahres befinde ich mich in ’Therapie’, jedenfalls, wenn man es so nennen kann. Anfangs sollte ich wöchentlich kommen, doch jetzt meint die Therapeutin, dass es vollkommen ausreichend wäre, wenn ich nur noch alle 2 Wochen käme. An sich ist es so, dass ich in der Stunde selbst ganz gut reden kann, es fällt mir nicht leicht, aber dadurch, dass die Therapeutin einen sehr sympathischen Eindruck macht, geht es meistens doch ganz gut, also so sehe ich das zumindest, wie sie das sieht, weiß ich nicht.
Auf die Stunden ’freue’ ich mich meistens, weil ich ansonsten mit niemandem über meine Probleme reden kann, die Freude ist allerdings immer getrübt von dem Gedanken, dass die Frau ja auch schließlich dafür bezahlt wird mir zuzuhören …. :(
Zu Beginn der Therapie, war mir das noch nicht so bewusst, aber letztens meinte mein Vater zu mir, dass die Therapeutin nur so nett zu mir ist, damit ich wiederkomme und die Therapie nicht abbreche …. das Blöde daran ist, dass er irgendwie sogar Recht hat. Nicht dass ich denke, sie wäre eine Heuchlerin, aber im Grunde genommen wird sie dafür bezahlt, dass sie mir zuhört und mir Hilfe zur Selbsthilfe leistet, da ist der Gedanke meines Vaters gar nicht so abwegig, wie ich es gerne hätte.

In der Therapie selbst, reden wir immer nur über meine ’Zukunft’ – super, v.a da ich ja auch so große Wünsche an sie richte -.-
Ich sehe in meinem Leben keinen Sinn, schon seit 2 Jahren nicht mehr, was soll ich ihr da bitte erzählen, wenn sie mich nach meinen Zukunftszielen fragt?!

- „Dass ich nicht mehr allzu lange lebe!“

?

Mir scheint einfach alles sinnlos, wie soll ich denn da auf solche Fragen antworten?
Sie lenkt alles, was ich sage, auf die Zukunft – alles.
Klar, eigentlich sollte ich mich ja auch auf die Zukunft konzentrieren, aber mich belastet die Vergangenheit viel zu sehr, als dass ich sie jetzt einfach aus- und die Zukunft einblenden könnte.
Die Bulimie ist in den Stunden eher ein Tabuthema, ich bin mir zwar durchaus darüber im Klaren, dass sie nur ein Symptom ist, aber dessen Ursache liegt ja in meiner Vergangenheit, die wiederum genauso wenig wie die Bulimie angesprochen wird.
Ich hab schon so oft versucht, das Gespräch auf die Vergangenheit oder die Bulimie zu lenken, aber nicht einmal ging die Therapeutin näher darauf ein.
Was mich in der letzten Stunde unheimlich aufgeregt hat war, dass, als ich mit den Nerven mal wieder vollkommen fertig war, sie meinte, ich wäre eine hübsche, intelligente junge Frau …. ich selbst finde mich total hässlich, da kam es fast schon ironisch rüber und ich habe mich gefragt, ob sie das jetzt nur wieder sagt, um mich als ’Kunden’ nicht zu verlieren, oder welchen Sinn es ansonsten gehabt haben sollte ….

Ich kann nicht einmal genau sagen, wann es angefangen hat, wahrscheinlich hab ich es anfangs auch noch gar nicht so richtig bewusst als "unnormal" empfunden, aber in letzter Zeit wird es immer extremer. Ich kann mich selbst nicht mehr ertragen, weder mein Aussehen, noch meine Persönlichkeit, wirklich gar nichts mag ich an mir.
Ich bin der festen Überzeugung total hässlich zu sein, es kam schon vor, dass andere Leute mir gesagt haben, dass ich ein hübsches Mädchen sei (ohne dass ich vorher irgendwelche Andeutungen oder so gemacht hätte, dass ich mich hässlich finde), aber anstatt mich darüber zu freuen, werde ich innerlich total aggressiv und denk mir, dass die Leute das nur aus Mitleid zu mir gesagt haben und es eh nicht ernst meinen. Mir geht es wirklich nicht darum Komplimente zu erhaschen, ich glaube ja sowieso niemanden, dass er es ernst meint, nur weiß ich so langsam nicht mehr was ich tun soll .....

Wenn ich Bilder von mir sehe, auf denen ich mal in Ordnung aussehe (in meinen Augen), denk ich mir dabei trotzdem, dass es nur ein Bild ist, eine Momentaufnahme und dass ich in Wirklichkeit gar nicht so aussehe wie auf dem Bild, sondern viel hässlicher .... Manchmal da gibt es Tage, in denen ich mein Gesicht mag, wenn ich in den Spiegel gucke, aber anstatt mich damit zufrieden zu geben, rede ich mir ein, dass es nur an den Lichtverhältnissen oder anderen Faktoren liegt und ich in Wirklichkeit viel schlimmer aussehe, als mein Spiegelbild, das ich sehe ....
Mittlerweile geht es sogar schon so weit, dass ich wie im Wahn nach irgendwelchen Makeln suche, damit ich mich wieder hässlich fühlen/finden kann.

Ich kann nicht einmal mehr richtig offen lachen, weil ich mich selbst dafür schäme, dabei sind meine Zähne vollkommen in Ordnung, aber in Momenten, in denen man dann eigentlich lachen würde, bin ich total gehemmt ....

Mir ist bewusst, dass sich das hier alles ziemlich gestört und bescheuert anhört und die Meisten sich denken werden "arbeite an deinem Selbstbewusstsein", " Jammer nicht so rum" usw. , aber damit ist mir ja nicht geholfen.

Es gab in der Vergangenheit nicht einmal einen Auslöser, früher als Kind hab ich mir da noch nie solche Gedanken zu gemacht und wenn ich mir Bilder von damals ansehe, find ich mich komischerweise nicht hässlich, aber gleichzeitig kommt dann wieder der Gedanke " das war früher, guck dich doch mal jetzt an, guck dir an wie Du aussiehst, wie hässlich Du bist".


Seit einiger Zeit denke ich immer wieder, dass ich früher, als Kind, vielleicht (s*x**ll*) m*ssb**ch* worden bin.
Ich kann mich nicht an sehr viel erinnern, aber es gab so "Schlüsselszenen", die mir noch heute im Kopf rumschwirren.
Vielleicht bin ich auch einfach nur total irre und bilde mir alles ein, ich weiß es wirklich nicht

Als ich noch sehr klein war (3,4,5? ich kann mich echt nicht mehr erinnern, wie alt ich damals war) musste oder habe ich des Öfteren mit meinem Vater zusammen gebadet, ich weiß nur noch, dass er immer mit dem Rücken zur Wand saß und ich ihm frontal gegenüber also quasi am Ende der Badewanne und da verlässt mich die Erinnerung auch schon wieder .... All die Jahre konnte ich mich nie daran erinnern, zusammen mit ihm gebadtet zu haben, aber als ich dann zufällig ein altes Fotoalbum gefunden habe und darin Bilder von mir als Kleinkind sah, kam die Erinnerung zurück .... in Bruchstücken.

An was ich mich auch noch sehr gut erinnern kann ist, dass ich früher immer oft bei meinen Eltern im Bett geschlafen habe und morgens als meine Mutter schon aufgestanden war, hat mein Vater mich so am Rücken gestreichelt (unter dem Schlafanzug) und wollte mit der Hand auch immer weiter nach vorne, aber da habe ich mich so komisch gewindet und dann hat er es gelassen. Das ist total häufig vorgekommen, aber wie gesagt, ich kann mich nicht mehr gut erinnern und die Erinnerungen sind so bruchstückhaft ....

Dann gab es einmal eine Situation (glaub da war ich schon etwas älter, so 6 oder 7) ,als ich gerade aus der Dusche kam und mich im Badezimmer abgetrocknet habe. Da kam er und meinte ich solle das Handtuch mal weglegen, aber ich wollte nicht, aber irgendwann hab ich es dann doch getan (warum weiß ich nicht, da fehlt die Erinnerung wieder) und dann ist er gegangen ....

Ich weiß nicht, inwiefern man eine Verbindung zu diesen Erinnerungen herstellen kann, aber meine Mutter war seit jeher darauf bedacht, dass ich mich in Gegenwart meines Vaters nicht zu "aufreizend" kleide (sollte nicht "leichtbekleidet" (in Unterwäsche oder Nachthemd) im Haus rumlaufen , also ansonsten war es nie ein Problem, nur halt wenn mein Vater auch anwesend war.

Das Verhältnis zu meiner Mutter ist eigentlich schon immer, seit ich denken kann, ziemlich gespannt gewesen.
Damals, als ich ihr von der Bulimie erzählte, hat es mich unheimlich viel Überwindung gekostet, aber ihr war bzw. ist anscheinend gar nicht wirklich bewusst, was das für ein Vertrauensbeweis meinerseits war, denn seitdem sie davon weiß, häufen sich die Situationen, in denen sie mich mit diesem Wissen erpresst.
Wenn ich nicht das tue, was sie möchte, heißt es immer sofort „Dann werde ich mal X und Y erzählen, dass Du jeden Tag kotzt“ und das hat sie mit so einem fiesen Unterton gesagt, dass mir fast schlecht wurde :(
Wenn ihr danach ist, durchwühlt sie mein ganzes Zimmer, letztens fand sie dabei 2 Kotztüten und als wenn es nicht schon peinlich und demütigend genug gewesen wäre, machte sie dann allen Ernstes auch noch Bilder von den Tüten und drohte mir, die Bilder per MMS an Freunde von mir zu senden ….
Ich habe wirklich gehofft, dass sie mich unterstützen und mir helfen würde, aber genau das Gegenteil ist eingetreten.
Wenn sie einkaufen geht, kauft sie massenweise Süßigkeiten, ich fühl mich oft wie die Made im Speck. Es ist nicht so, dass ich nicht dagegen ankämpfen würde, aber ich meine, wie soll man denn auch reagieren, wenn sie mal wieder 2 volle Tüten mit Süßigkeiten eingekauft hat und einen dann auch noch dazu auffordert, diese in die Schränke einzuräumen?
Ein paar Tage später, haben wir uns gestritten, weil sie mich (wieder mal) angelogen hatte und ich darüber mit ihr sprechen wollte. Blöd nur, dass sie an einem Gespräch absolut 0 Interesse hatte, war aber auch klar, sie gibt nicht etwas zu, oder sieht es ein, wenn sie einen Fehler gemacht hat.
Naja, jedenfalls war sie total außer sich, weshalb ich beschloss in mein Zimmer zu gehen, weil ich keine Lust hatte, dass nachher womöglich noch alles eskalieren würde … Ich ging also zur Treppe, wo mir meine Mutter entgegenkam, es war genug Platz für uns beide um ganz normal weiterzugehen, aber stattdessen rampelte sie mich an (sie mich, nicht umgekehrt!!!!), rastete daraufhin aus und schlug mich.
Ich war in dem Moment so perplex, ich hab wirklich nichts getan, es war genug Platz für uns beide und da ich weiß, wie schnell sie sich aufregt, hatte ich auch nicht vor sie absichtlich zu provozieren. Bin danach schnell auf mein Zimmer gegangen und für den Rest des Abends auch nicht mehr herausgekommen.

Kann sein, dass der Text etwas wirr geschrieben ist, aber ich bin grad echt ein bisschen durcheinander ….

Gestern war im Bad und irgendwie hat meine Mutter es geschafft sich leise hochzuschleichen, ich bekam es nämlich nicht mit. Da sie die Schlüssel zu allen Türen im Haus einkassiert hat, kann ich die Badezimmertüre nicht abschließen, genauso wenig wie meine Schlafzimmertüre, aber das ist hier jetzt nicht so wichtig.
Naja, auf einmal stand sie jedenfalls im Badezimmer, während ich über der Toilette hing – ganz tolles Gefühl, kann ich euch nur sagen …. Sie ist dann wieder total ausgerastet und meinte irgendwas von wegen „ Seit wann steckst Du dir denn den Finger in den Hals? Ich dachte immer, das käme alles von alleine hoch! Du willst doch nur abnehmen!“ und bla bla bla bla.
Wenn ich nicht das tue, was sie will, ignoriert sie mich entweder (die angenehme Variante), oder sie erpresst mich, wie ich es oben schon angesprochen habe.


Sich über Bulimie zu informieren, sieht sie gar nicht ein. Als ich ihr vorschlug, ein Buch für Angehörige zu lesen, speiste sie das mit folgenden Worten hab „ Fräulein, ich bin xx Jahre alt, da muss ich kein Buch über Bulimie zu lesen“ , um Missverständnisse gleich aus dem Weg zu räumen, sie hat absolut keine Ahnung von Essstörungen, der Satz war also nicht so gemeint, von wegen „ Ich weiß was Bulimie ist, da brauch ich kein Buch“ ….

Was die Therapie betrifft, denkt sie z.B, dass ich, indem ich sie mache, gleichzeitig aufhören würde zu kotzen. Da das ja aber bisher nicht der Fall ist, will sie mich nun zum Neurologen oder Psychiater schleppen, damit ich mit Tabletten ruhig gestellt werde. Und NEIN, es geht ihr nicht um mein Wohlergehen, denn dann würde sie sich mal mit mir unterhalten, mir Fragen stellen, sich selbst über Bulimie informieren o.ä , ihr geht es einzig und allein darum, dass die Kotzerei aufhört um nichts anderes.

So, mehr fällt mir gerade nicht ein, wer sich alles durchgelesen hat, bekommt von mir ’nen Keks, ist wirklich lang geworden, aber es ist das erste Mal seit langen, dass ich meine Gedanken mal wieder aufschreibe, habt bitte Verständnis.



Liebe Grüße,
Hermelin
Liebe Grüße



Sie glauben, Sie verstünden, was Sie denken, was ich gesagt habe, aber ich bin mir nicht sicher, ob Sie begreifen, dass das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meine.

- Richard Nixon

Re: Where is my mind - Abwärtsspirale

#2
Okay, mir fallen zwei Dinge dazu ein.

Erstens: Ja, deine Therapeutin wird bezahlt dafür, dass sie dich therapiert. (Stell dir mal vor, es wäre nicht so, dann hättest Du ein schlechtes Gewissen, oder? :wink: ) Egal, vergiss den Teil in Klammern. Sie wird zwar bezahlt, aber glaubst Du, sie ist Therapeutin geworden wegen dem Geld? Ich glaube eher, sie mag Menschen und möchte Dir helfen. Und wenn sie sagt, Du ist hübsch, dann gehe ich einfach mal davon aus, dass es stimmt. :) Lass Dir das nicht schlecht reden :!:

Und zweitens: Wenn Deine Mutter Dir mit ihren dummen Drohungen kommt, dann lass Dich nicht erpressen. Lass sie doch machen. Soll sie doch der Welt erzählen, dass Du kotzt und Deinen Freunden Bilder schicken. Was soll da passieren? Erstmal bezweifle ich, das sie das tut, denn eignetlich schämt sie sich auch für deine Essstörung. Und wenn sie es macht, hat sie eigetnlich nur aller Welt bewiesen, was für eine fiese Nuss sie ist. Oder wie würdest Du das interpretieren, wenn Du eine MMS von der Mutter Deiner Freundin mit Kotzfoto kriegst?? Jedenfalls weißt Du dann, wer Deine wahren Freunde sind. Am Ende kriegst Du vielleicht sogar Hilfe von wem.

Ansonsten tust Du mir echt Leid, Deine Familie ist ja echt... ohne Worte. Und das eingangs mit dem müde sein und Schlafstörungen kenne ich leider nur zu gut.... :roll:

Re: Where is my mind - Abwärtsspirale

#3
hey hermelin,
aire hat das ja wie immer auf den punkt getroffen! ;)
was ich noch anzumerken haette...
hast du mit deiner thera mal ueber deine vermutungen gesprochen, dass du m*ssb**ch* worden sein koenntest? ist sicher wahnsinnig schwer das ueber die lippen zu kriegen, waere aber sicher sinnvoll. dann kannst du mit ihr vielleicht mal versuchen herauszufinden was dran ist?! weiss deine thera ueber die jetzigen verhaeltnisse in denen du lebst?
ich finde, dass du dort keine chance hast klarzukommen und keine aussicht auf besserung hast. denn jedesmal, wenn du an dir gearbeitet hast ensteht ein neuer konflikt der dich wieder fertig macht und dein (evt neu erworbenes) selbstwertgefuehl sofort zunichte macht. wie alt bist du? kannst du vielleicht bald ausziehen?

deiner mutter aus dem weg zu gehen ist nicht nur die angenehmere wahl, sondern der einzige weg! du kannst es ihr naemlich nicht recht machen. da kannst du dich wahrscheinlich auf den kopf stellen. das war bei mir und meiner mutter genauso. sie hat wirklich viel energie dareingesteckt mir das leben schwer zu machen. und jedes friedensangebot meinerseits ist auf ablehnung gestossen!!! wirklich traurig.

du musst aber verstehen, dass es NICHT DEINE SCHULD IST. deine mutter hat eigene probleme, denen sie sich vielleicht nicht bewusst ist. offensichtlich laesst sie ihre ganze frustration, wut etc an dir aus. du bist eben die schwaechere und da kann sie es ja machen.
deine mutter hat sicher eine andere wahrnehmung, zb. koennte sie deine krankheit als kritik auffassen oder dass du sie vielleicht aergern willst.
meine mutter hat alles an mir abgelassen. gegen meinen vater haette sie nie etwas gesagt, wenn er die stimme erhoben hat, dann war sie ruhig.
das mit den schluesseln kenn ich auch alles. super, wenn man wirklich nie und nirgendwo seine ruhe haben kann!!


zur thera faellt mir noch ein, dass du vielleicht auch auf ihre fragen eingehen solltest. ich verstehe was du meinst, dass du ueber die vergangenheit reden moechtest. aber vielleicht verfolgt sie auch einen hintergedanken bei ihren ganzen zukunftsfragen?!!? sie wird sicher wissen was sie tut! vertrau ihr doch einfach mal und lass dir nicht so einen muell einreden, dass sie ja bezahlt wird. das ist doch total nebensaechlich. schliesst diese tatsache aus, dass sie dich mag und dir helfen will?! NEIN.



wenn du dich mal wieder so voellig haesslich und unausstehlich findest, dann ueberleg dir mal warum das so ist!
welches bild haben dir deine eltern vermittelt, dass es dir so ins hirn und herz eingebrannt ist, dass du auch jetzt noch daran glaubst? nach deinen beschreibungen ist es jetzt nicht schwer vorstellbar...

ich finde du solltest ein tagebuch fuehren oder hier deine gedanken aufschreiben. ausserdem solltest du tatsaechlich an deinem selbstbewusstsein arbeiten. fang an buecher darueber zu lesen, so dass du verstehst warum du dich so fuehlst um solchen gedanken dann engegenzukommen!!! :-)

ganz liebe gruesse und ich wuensche dir viel kraft da heile rauszukommen!!!
Enemies
They stick to my head
They run with my feet
I'm doomed to be bad

Re: Where is my mind - Abwärtsspirale

#4
Hallo,

erstmal Danke für eure Antworten :wink:

aire
Sie wird zwar bezahlt, aber glaubst Du, sie ist Therapeutin geworden wegen dem Geld? Ich glaube eher, sie mag Menschen und möchte Dir helfen. Und wenn sie sagt, Du ist hübsch, dann gehe ich einfach mal davon aus, dass es stimmt. Lass Dir das nicht schlecht reden
Weißt Du, wenn mir jemand anders das erzählen würde, was ich hier erzähle, würde ich vermutlich auch so antworten, aber
ich mache mir da ernsthaft Gedanken zu, ob es vielleicht nicht doch wahr ist.
In den Stunden gab es schon viele Augenblicke, die mir total peinlich und unangenehm waren, das habe ich ihr auch gesagt.
Sie sagte, dass ich mich für nichts schämen müsste und davon abgesehen, würde sie ohnehin nicht darüber bzw. über mich urteilen.
Naja, eigentlich sollte ich mich damit wohl zufrieden geben, aber dass sie nicht über mich urteilt, das kann ja so nicht ganz stimmen. Jeder Mensch bewertet und (be)urteilt Situationen, andere Menschen etc. , also wird sie mich auch irgendwo bewerten, nur dann zu sagen, dass sie es nicht täte, finde ich irgendwie unaufrichtig.
Vielleicht hat sie sich auch nur unglücklich ausgedrückt, keine Ahnung, wahrscheinlich interpretiere ich ohnehin viel zu viel in die Worte anderer Leute, aber trotzdem .... :?


mary jane
hast du mit deiner thera mal ueber deine vermutungen gesprochen, dass du m*ssb**ch* worden sein koenntest?
Bisher noch nicht, also ich hab schon oft darüber nachgedacht, wann und wie ich das Thema zur Sprache bringen könnte, aber letztlich ist es immer bei dem Gedanken geblieben. Auf mich wirkt meine Therapeutin sehr 'zielorientiert', es gibt mehrere Dinge, die ich gerne ansprechen würde, mich aber nicht traue, weil ich denke, dass sie ihren Plan unterbrechen würden, also dass sie nicht in ihr Konzept passen.
Irgendwie geht es in den Stunden halt immer nur um die bzw. meine Zukunft, wenn ich versuche andere Sachen, wie z.B die Bulimie oder meine Schlafstörung anzusprechen, geht sie darauf nie weiter ein, sondern lenkt das Gespräch, wie so oft , mal wieder auf die Zukunft.
weiss deine thera ueber die jetzigen verhaeltnisse in denen du lebst?
Ja, darüber weiß sie Bescheid. Davon hab ich ihr in den ersten beiden Stunden erzählt :wink:
wie alt bist du? kannst du vielleicht bald ausziehen?
Ich ziehe zum Sommer hin aus, d.h so im Juli/August und das ist momentan echt mein einziger Lichtblick, weil ich hoffe, dass ich mich psychisch dann endlich einigermaßen stabilisieren kann, wenn ich nicht mehr ständig die Launen meiner Eltern ertragen muss :| .
deiner mutter aus dem weg zu gehen ist nicht nur die angenehmere wahl, sondern der einzige weg! du kannst es ihr naemlich nicht recht machen. da kannst du dich wahrscheinlich auf den kopf stellen. das war bei mir und meiner mutter genauso. sie hat wirklich viel energie dareingesteckt mir das leben schwer zu machen. und jedes friedensangebot meinerseits ist auf ablehnung gestossen!!! wirklich traurig.
Also ich würde nicht soweit gehen und behaupten, dass meine Mutter mir absichtlich das Leben schwer macht, ihr ist es, denke ich, gar nicht mal so sehr bewusst, wie sehr ich darunter leide oder wie sehr ich mich jede Tag quäle.
Ich soll einfach aufhören zu kotzen, wie ist ihr egal, warum ich überhaupt damit angefangen habe genauso :?
meine mutter hat alles an mir abgelassen. gegen meinen vater haette sie nie etwas gesagt, wenn er die stimme erhoben hat, dann war sie ruhig.
das mit den schluesseln kenn ich auch alles. super, wenn man wirklich nie und nirgendwo seine ruhe haben kann!!
Genau so ist das bei uns Zuhause auch :roll: Meine Mutter bringt jedem mehr Respekt entgegen als mir, mit dem Kind kann man ja ruhig umgehen wie man will ....
fang an buecher darueber zu lesen, so dass du verstehst warum du dich so fuehlst um solchen gedanken dann engegenzukommen!!!
Lese seit einiger Zeit die Bücher von Alice Miller, zuerst 'Revolte des Körpers' und nun 'Das Drama des begabten Kindes' und besonders das erste Buch hat mir enorm geholfen.

Was das Tagebuch angeht, das ist irgendwie nicht so meins , hab es mir zwar schon oft vorgenommen, aber bisher ist es immer an mangelnder Motivation gescheitert :P



Liebe Grüße und vielen Dank nochmal für eure Antworten :wink:
Liebe Grüße



Sie glauben, Sie verstünden, was Sie denken, was ich gesagt habe, aber ich bin mir nicht sicher, ob Sie begreifen, dass das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meine.

- Richard Nixon

Re: Where is my mind - Abwärtsspirale

#6
hermelin hat geschrieben: Also ich würde nicht soweit gehen und behaupten, dass meine Mutter mir absichtlich das Leben schwer macht, ihr ist es, denke ich, gar nicht mal so sehr bewusst, wie sehr ich darunter leide oder wie sehr ich mich jede Tag quäle.
Ich soll einfach aufhören zu kotzen, wie ist ihr egal, warum ich überhaupt damit angefangen habe genauso
nein, selbstverstaendlich nicht. sie muss selbst sehr abgehaertet sein und nicht in der lage gefuehle zu zeigen oder sogar zuzulassen!!! wie gesagt, das hat auch seine gruende!! meine mutter hat zb immer alles verdraengt. so wusste sie manchmal ein paar minuten nachdem sie was 'gemeines' gemacht hatte schon nicht mehr davon!!!!!!!!! :shock: man, da koennte ich dir auch ein paar stories erzaehlen! :roll:
hermelin hat geschrieben: Was das Tagebuch angeht, das ist irgendwie nicht so meins , hab es mir zwar schon oft vorgenommen, aber bisher ist es immer an mangelnder Motivation gescheitert :P
nee, meins auch nicht. da hab ich immer ne schreibblockade. meine thera hat's mir allerdings empfohlen. im forum zu schreiben finde ich aber gut!! mir hats geholfen.
aire hat geschrieben:Ich glaube durchaus, dass es möglich ist, dass Deine Therapeutin ihre Patienten und deren Leen nicht verurteilt oder bewertet. Bloß weil es Deinen Horizont sprengt, heißt es ja nicht, dass es nicht so ist. :|
seh ich auch so. ich kann mir das sehr wohl vorstellen, dass es moeglich ist menschen nicht zu bewerten. das ist im grunde auch teil ihres jobs. sie verstehen halt, dass man dinge aus bestimmten gruenden tut (bulimie zb, um gefuehle zu schlucken und auszukotzen). und sie wollen HELFEN. die guten wenigstens.
ich wuerde mal am ende der naechsten thera stunde deine bedenken aeussern (ueber inhalt der thera mein ich, dass du dich nicht traust was zu sagen etc) und deinen verdacht vielleicht mal in einem brief ansprechen? IST WICHTIG!

freut mich sehr, dass du buecher liest und vor allem bald ausziehen kannst!!! das wird dir helfen! dann wird vielleicht auch die beziehung zu deiner mutter langsam wieder besser!!! ihr seit nicht gut fuereinander!
Enemies
They stick to my head
They run with my feet
I'm doomed to be bad

Re: Where is my mind - Abwärtsspirale

#7
Hey Hermeline,

erst mal, danke für den Keks! Schön daß Du Dich wieder gemeldet hast. Ich habe eine Zeit lang überlegt, ob ich auf Deinen Beitrag antworten soll. Das mit dem "Bla Bla Bla Bla Bla" Thread, das fand ich ziemlich blöd. Ich denke, wir sind halbwegs erwachsene Menschen und können so etwas direkt ansprechen. Meine Beiträge sind manchmal etwas derbe, aber ich habe einfach den Wunsch, mein gegenüber zu erreichen. Und so schreibe ich das, was mir wirklich zum Thema einfällt. Wenn Du der Meinung bist, daß das zu weit geht, dann teile mir das bitte mit. Dann werde ich mich entsprechend bändigen.

Ich schreibe oft so spitz, weil ich in der Vergangenheit, bei mir selbst festgestellt habe, daß mich solche Kommentare immer weiter gebracht haben, auch wenn viele Dinge die mir gesagt wurden, mir zuerst unangenehm waren. Das Thema, um das es hier geht ist mit Sicherheit für uns alle eine wichtige Angelegenheit, die Auseinandersetzung damit ist lebenswichtig.

Das Thema Deines neuen Threads heißt "Where is my mind", was meinst Du damit? Die Abwärtsspirale würde ich eher als "Aufwärtsspirale" betrachten. Du entwickelst Dich doch bestens! Seit letztem Jahr, als wir angefangen haben uns Brieflein zu schreiben, hast Du so viel erreicht. Deine Eltern wollten Dich zwangsweise an der Uni einschreiben oder Dich an irgendeinen Arbeitsplatz bringen. Das hast Du ja erfolgreich abgewehrt.

Dann hast Du den Mut gefasst, Deinen Eltern mitzuteilen, daß Du an Bulimie erkrankt bist. Auch wenn Deine äußere Situation dadurch nicht leichter geworden ist, konntest Du seitdem immerhin offen damit umgehen. Dadurch gewinnst Du innerlich an Stärke.

Und nun machst Du schon Therapie und hast Aussicht darauf, bald ausziehen zu können, aus Deinem lieben Elternhaus. Und das alles innerhalb von vier Monaten. Das ist ganz wunderbar. Wenn Du Dich noch nicht besser fühlst sondern eher "immer schlechter", denke ich, das ist eben der Prozeß. Sollte jemand eine Krankheit haben, die operativ behandelt werden muß, ist die OP nicht angenehm. Aber danach besteht in der Regel, Aussicht auf Besserung.

Wer hat den Vorschlag gemacht, daß Du Ausziehen könntest? Wer bezahlt es? Ziehst Du in betreutes Wohnen, oder ganz allein für Dich? Ich finde, auch das ist ein ganz wichtiger Schritt.

Was Deine Therapeutin anbetrifft, ja, sie wird dafür bezahlt, aber wer sollte so etwas umsonst machen? Schließlich ist das eine lange, teure Ausbildung. Sie verfügt über Spezialwissen. Und ob sie Dich beurteilt, alle Therapeuten machen "Supervision". Das ist eine "übergeordnete" Therapie, die sie machen, um persönliche, emotionale Verwicklungen mit Patienten aufzulösen. Dadurch befreien sie sich von solchen Anhaftungen.

Das sollte es jetzt erst mal sein, für heute,
viel Erfolg mit der Therapie,

Liebe Grüße

Mary Mary
Zuletzt geändert von mary mary am Do Jan 28, 2010 0:06, insgesamt 1-mal geändert.
Aus Begierde bist Du an die Welt gefesselt,
mittels derselben Begierde wirst Du von ihr befreit.

(Aus dem Hevajra-Tantra)

Re: Where is my mind - Abwärtsspirale

#8
Hallo,

@aire
Ich glaube durchaus, dass es möglich ist, dass Deine Therapeutin ihre Patienten und deren Leen nicht verurteilt oder bewertet. Bloß weil es Deinen Horizont sprengt, heißt es ja nicht, dass es nicht so ist.
Ok, Danke, das mit dem Horizont ist ein ganz guter Gedankenanstoß.

@mary jane

In den Stunden fällt es mir aber unheimlich schwer sowas anzusprechen, also Bedenken an sich überhaupt.
Irgendwie hab ich auch Angst, sie könnte denken, ich würde ihre Arbeit in Frage stellen, indem ich Bedenken o.ä äußere :? .

@mary mary
Ich habe eine Zeit lang überlegt, ob ich auf Deinen Beitrag antworten soll. Das mit dem "Bla Bla Bla Bla Bla" Thread, das fand ich ziemlich blöd
Ja, und ich fand es auch ziemlich blöd, dass das Gespräch zwischen Kätzchen und dir nachher den ganzen Thread einnahm und das obwohl ich ganz am Anfang geschrieben hatte, dass ich den Thread gerne als eine Art Tagebuch führen würde.
Weißt Du, ich bin wirklich sehr tolerant und rücksichtsvoll, aber das war dann schon irgendwie ein bisschen dreist, weniger von dir, als von Kätzchen. Naja, klingt jetzt bestimmt unverschämt, aber vielleicht kannst Du jetzt nachvollziehen, warum ich den Thread umbenannt habe.
Mit deinen Antworten auf meine Beiträge hatte das allerdings nichts zu tun, gar nichts, wirklich.
Das Thema Deines neuen Threads heißt "Where is my mind", was meinst Du damit?
In letzter Zeit habe ich oft den Eindruck irgendwie den Verstand verloren zu haben. Verloren deshalb, weil irgendwo noch Hoffnung besteht, ihn wiederzufinden.
Die Abwärtsspirale würde ich eher als "Aufwärtsspirale" betrachten.
Mir geht's seitdem aber zunehmend schlechter :?. Wurd darauf auch schon angesprochen, also es ist nicht so, dass ich mir das alles einbilden würde, wäre zwar schön, aber ich glaube kaum, dass es positiv ist, wenn andere Leute den Eindruck haben, dass man neben der Spur ist, gedanklich immer abwesend und halt gar nicht so wie "früher", als noch alles normal schien.
Dann hast Du den Mut gefasst, Deinen Eltern mitzuteilen, daß Du an Bulimie erkrankt bist. Auch wenn Deine äußere Situation dadurch nicht leichter geworden ist, konntest Du seitdem immerhin offen damit umgehen. Dadurch gewinnst Du innerlich an Stärke.
Weißt Du, was offen damit umgehen hier bei uns Zuhause bedeutet? Es ist egal, wie viel ich in mich reinstopfe, es ist egal, dass ich kotze, es ist egal dass ich den ganzen Tag in irgendeiner Zwischenwelt verbringe - alles ist egal.
Genauso wie früher, als alle unangenehmen Dinge einfach unter den Teppich gekehrt wurden, wird die Bulimie jetzt totgeschwiegen. Meinen Eltern ist es peinlich, dass ich in 'Therapie' bin, deshalb nennen sie es Beratung, auch sehr nett, oder? Wenn nicht einmal die Eltern zu einem stehen :?
Wer hat den Vorschlag gemacht, daß Du Ausziehen könntest? Wer bezahlt es? Ziehst Du in betreutes Wohnen, oder ganz allein für Dich? Ich finde, auch das ist ein ganz wichtiger Schritt.
Der ist in der Therapie gefallen. Zuhause kann ich nicht gesund werden. Meine Eltern würden die Wohnung bezahlen, ist ja immer leicht sich mit Geld Dankbarkeit zu erkaufen ..... und für mich nicht neu.
Wenn ich ausziehe (bin immer noch extrem skeptisch ob und wie ich das alles auf die Reihe bekommen soll und Angst hab ich vor dem Schritt auch), dann in eine eigene Wohnung, also alleine. Ob sich das auf mein Essverhalten positiv oder negativ auswirkt, wird sich wohl mit der Zeit zeigen.

Tut mir Leid, dass meine Antwort jetzt so harsch klingt, ist nicht beabsichtigt, aber ich fühle zur Zeit irgendwie nichts, also kann keine Emotionen zeigen und beim Schreiben ist es genau so. Also nimm es bitte nicht persönlich, über deine Antworten habe ich mich bisher immer sehr gefreut, echt !

Abschließend würde ich noch gerne eine Situation, die sich in den letzten Tagen ereignet hat, beschreiben.
An diesem Tag war ich bereits früh war, hab dann zusammen mit meiner Mutter gefrühstückt (was mir sehr schwer fiel) , war danach mit dem Hund draußen und als ich wiederkam, sah ich wie meine Mutter gerade 2 Einkaufstüten in's Haus trug. Da ich gar nicht wissen wollte, was in den Tüten war, hab ich mich schnell auf mein Zimmer verzogen. So, keine 5 Minuten später klopfte es an der Tür und herein kam meine Mutter. Sie bat mich die Tüten auszupacken, weil sie irgendein Telefont führen musste oder so, naja jedenfalls ging ich dann in die Küche und was in den Tüten war, muss ich an dieser Stelle nicht erwähnen, oder :| ? Süßigkeiten en masse, überraschenderweise (wer hätte das gedacht :roll: ) genau das, was ich gerne mag. Den ganzen Tag über konnte ich mich beherrschen, hatte keinen FA und auch das Frühstück ist dringeblieben, aber die Beherrschung verflog innerhalb von Minuten. Wenn ich weiß, dass wir soviele Süßigkeiten Zuhause haben, habe ich solange bzw. so oft FA, bis alles weg ist. Also angenommen ich weiß, dass meine Mutter 7 Tafeln meiner Lieblingsschokolade gekauft hat, dann esse bzw. kotze ich so oft, bis nichts mehr da ist.
Ich weiß nicht wie oft ich schon versucht habe ihr zu erklären, dass ich mit solchen Mengen nicht umgehen kann, aber sie versteht es einfach nicht oder will es nicht verstehen, ich hab echt keine Ahnung.
Mittlerweile ist es sogar so, dass ich den Verdacht habe, sie genießt es so eine 'Macht' über mich zu haben. Hört sich total gestört an, ist mir auch bewusst, aber was würdet ihr denken, wenn ihr in den Kühlschrank schauen und dort 7 oder 8 (!) Tafeln eurer Lieblingsscchokolade vorfinden würdet? Als ich sie darauf ansprach, meinte sie nur, dass ich die ja gar nicht essen bräuchte (ja ne, ist ja auch so einfach :roll: ). Anschließend nahm sie 6 der 7 Tafeln und versteckte sie ( im Keller, seeeeeeehr unauffällig). Da ich nicht genau weiß, wo sie liegen, bin ich ihr quasi ausgeliefert, d.h sie hat die Macht darüber, wann ich was esse. Ich hab echt das Gefühl, es macht ihr Spaß. Sie will immer Kontrolle über alles und jeden haben, das war schon immer so und wird immer so bleiben, aber langsam nimmt ihr Kontrollwahn echt überhand.




Liebe Grüße und nochmal, tut mir Leid, dass der Ton vielleicht etwas unfreundlich wirkt, ist nicht meine Absicht :|
Liebe Grüße



Sie glauben, Sie verstünden, was Sie denken, was ich gesagt habe, aber ich bin mir nicht sicher, ob Sie begreifen, dass das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meine.

- Richard Nixon

Re: Where is my mind - Abwärtsspirale

#9
Liebes Hermelin,

ich weiß, ist bei einer Sucht leicht gesagt, aber die Kontrolle, was Du isst, hast immer noch Du!! Nicht Deine Mutter. Das mag nicht nett von ihr sein, die Sache mit der Schokolade im Keller. Aer sie hat trotzdem nicht die Macht. Nur wenn Du sie ihr gibst. Wie würde sie denn reagieren, wenn Du wider erwarten die SChokolade nicht isst, diesmal?

Ich dachte, "Where ist my mind" ist eine Anspielung auf das Lied von den Pixies... :wink:

lg

aire

Re: Where is my mind - Abwärtsspirale

#10
aire hat geschrieben:Liebes Hermelin,

ich weiß, ist bei einer Sucht leicht gesagt, aber die Kontrolle, was Du isst, hast immer noch Du!! Nicht Deine Mutter. Das mag nicht nett von ihr sein, die Sache mit der Schokolade im Keller. Aer sie hat trotzdem nicht die Macht. Nur wenn Du sie ihr gibst. Wie würde sie denn reagieren, wenn Du wider erwarten die SChokolade nicht isst, diesmal?

Ich dachte, "Where ist my mind" ist eine Anspielung auf das Lied von den Pixies... :wink:

lg

aire
Ja :| Bin mir auch durchaus bewusst, dass ich bestimme, was ich esse und was nicht, nur ist es so unglaublich schwer, wenn man weiß, dass die Lieblingsschokolade im Keller gebunkert ist. Nicht dass ich meiner Mutter die ganze Schuld in die Schuhe schieben möchte, sie macht es mir zwar nicht leicht, aber die Schuld (wenn man überhaupt von Schuld reden kann), die liegt bei mir.

Achso, der Titel ....also ganz eigentlich ist er eine Anspielung auf "Where is my mind" von Placebo :wink:
With your feet in the air , and your head on the ground
Try this trick and spin it! Yeahh!
Your head will collapse, but there's nothing in it
And you'll ask yourself?


Where is my mind?
Where is my mind?
Where is my mind?
Way out, in the water see it swimmin´

I was swimmin´ in the Carribean
Animals would hide behind the rocks.
Except the little fish
But he told me east was west
Tryin' to talk

Where is my mind?
Where is my mind?
Where is my mind?
Way out, in the water see it swimmin´?

With your feet in the air, and your head on the ground
Try this trick and spin it! Yeahh!
Your head will collapse if there's nothing in it
And you'll ask yourself

Where is my mind?
Where is my mind?
Where is my mind?
Way out, in the water see it swimmin´
Liebe Grüße



Sie glauben, Sie verstünden, was Sie denken, was ich gesagt habe, aber ich bin mir nicht sicher, ob Sie begreifen, dass das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meine.

- Richard Nixon

Re: Where is my mind - Abwärtsspirale

#11
Ich kann aire da auch nur zustimmen, es mag vielleicht nicht so aussehen, aber du hast die Kontrolle. Du kannst die Kontrolle haben und sie dir zurück erarbeiten, das ist nicht so unmöglich, wie es sich jetzt anhören mag.

Persönlich bin ich der Ansicht, dass es ein großer Schritt zur Heilung ist, wenn man selbst erkennt, dass man der Krankheit nicht so machtlos ausgeliefert ist, dass man auch seiner Umwelt nicht so ausgeliefert bist, wie man sich das vorstellt.

Klar, ich habe auch den Eindruck, dass deine Mutter da eine ungesunde Art von Macht über dich ausübt, wenn sie dir immer die Süßigkeiten kauft, mit denen du gerade, verständlicherweise, nicht umgehen kannst, beziehungsweise erst lernst mit ihnen umzugehen, aber du gibt deiner Mutter auch die Möglichkeit diese Macht auszuüben, oder?

Du könntest (und ich weiß, dass das sehr schwer ist) auch einfach mit den Schultern zucken, weggehen und fragen, wer diese ganzen Süßigkeiten denn eigentlich essen soll, da du das nicht tun wirst. Du bist auch in der Lage ihr klipp und klar zu sagen, dass sie sich absolut unmöglich benimmt. Du kannst dich abgrenzen, auch, wenn sie das jetzt noch nicht versteht. Du kannst dich nur für dich abgrenzen.

Und klar, Therapeuten urteilen doch nicht. Ich kenne das sogar aus eigener Erfahrung, da ich auch schon Gespräche auf Psych-Stationen geführt habe und ich da gar nicht auf die Idee kommen würde, das, was die Menschen mir anvertrauen, zu bewerten und zu richten. Da gilt die professionelle Neutralität, und die gibt es. Das ist ein anderer Bewusstseins- oder auch Aufmerksamkeitszustand, der frei von Bewertungen ist. Klar, man merkt schon, was der Gesprächspartner bei einem auslöst (Gegenübertragung), aber das analysiert man auch eher.
;)

Alles Liebe, hoffe, dass ich vielleicht ein paar Denkanstöße hier lassen konnte, deine Colour
If defeat is for quitters, then the victory remains in the try.

Re: Where is my mind - Abwärtsspirale

#12
hermelin hat geschrieben: Achso, der Titel ....also ganz eigentlich ist er eine Anspielung auf "Where is my mind" von Placebo :wink:
ahhhh also, wenn du placebo magst, was haelst du dann von breathe underwater??
ich kann mich damit seeehr identifizieren.
Here comes another fall from grace
I'm always falling on my face
This attitude that I embrace
For the love I'm trying to replace
I try to kill the song
‘Cause the melody's all wrong
And there's a fever coming on

It's hard to reconcile
What I've become
With the wounded child
Hiding deep inside

Breathe underwater
I'm coming up for air
I wanna see another dawn
Coming up for air
Sick of the slaughter
I'm coming up for air
‘Cause I've been floating here too long

Take my ego for a ride
‘Cause there's nobody by my side
It's getting hard to justify
And it won't be long ‘til I collide
My weakness is laid bare
As people stop and stare
But it's the last time I swear

It's hard to reconcile
What I've become
With the wounded child
Hiding deep inside

Start breathing

I'm coming, coming up for air
Coming up for air
Coming up for air
Enemies
They stick to my head
They run with my feet
I'm doomed to be bad

Re: Where is my mind - Abwärtsspirale

#13
Hallo,


sonst schreibe ich meist nur, um meine Gedanken festzuhalten, weniger aus dem Grund, Ratschläge zu erhalten, nun möchte ich euch aber wirklich mal um Rat bitten:

Meine Mutter 'fördert' meine FA richtig. Das äußert sich so, dass sie Unmengen an Lebensmitteln einkauft (Schokolade, Plätzchen, Tiefkühlgerichte, Pudding etc. ) , die für FA geradezu ideal sind. Ich weiß, es ist mein Problem, nicht damit umgehen zu können, aber trotzdem, wie soll ein essgestörter Mensch denn bitte damit umgehen?
Es ist nicht so, dass ich mich nicht bemühen würde, ganz und gar nicht, aber wenn meine Mutter dann mal wieder einen ihrer großzügigen Einkäufe getätigt hat, ess' und brech' ich solange, bis alles weg ist. Ich fühle mich dann immer wie eine 'Vernichtungsmaschine' :shock: , die alle Lebensmittel vernichten muss, damit es ihr gut geht. Kann mir jemand folgen :? ?
Selbst wenn ich mich 'normal' ernährt habe, sprich mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt, konnte ich der Versuchung nie widerstehen, nie ! Ich denk mir dann, einfach wegschmeißen kannst Du die Sachen nicht, dafür sind die zu schade, normal essen kann ich sie aber genauso wenig, also artet es immer in FA aus. Nachdem alles 'weg' ist, geht es mir besser, erst dann kann ich 'Frieden' finden, da ich weiß, dass keine Lebensmittel mehr da sind, die ich für einen FA nehmen könnte.
Zum Thema "Sprich doch einfach mal mit deiner Mutter!", das hab ich schon soooo oft versucht, nie hat es geholfen.
Mittlerweile glaube ich wirklich, dass es ihr gefällt so eine Macht über mich auszuüben. Es gefällt ihr, wenn andere Leute viel essen (sie ist halt sehr dünn und sagt dann immer "ich hab jetzt keinen Hunger", "ich hab vorhin schon gegessen" oder "mir ist schlecht".). Sie hat mich schon als Kind versucht zu mästen, leider hatte sie damals noch keinen Erfolg, weil ich die Lebensmittel links liegen lassen konnte, jetzt, mit der Essstörung, geht das natürlich nicht mehr bzw. es ginge schon, aber ich habe einfach nicht die Kraft dagegen anzukommen :(

Gestern hat sie z.B wieder total viel eingekauft. Soviel, dass ich nicht einmal alles 'vernichten' konnte, sodass wir jetzt immer noch Lebensmittel für 2 bis 3 potenzielle FA Zuhause haben. Spätestens Dienstag wird sie wieder einkaufen gehen, wenn nicht sogar schon morgen. Hab auch schon versucht zusammen mit ihr einzukaufen, also 'Einfluss' darauf zu haben, was und in welchen Mengen sie etwas kauft, aber das schlug genauso fehl, wie meine Bemühungen mit ihr darüber zu reden.
Wenn ich ihr sage, dass ich mit solchen Mengen an Süßigkeiten nicht umgehen kann, sagt sie immer:

"Wer sagt denn, dass ich das Zeug für dich gekauft habe? Du musst das nicht essen, es zwingt dich doch niemand"
:arrow: Ich habe ihr schon keine Ahnung wie oft gesagt, dass mir diese Selbstkontrolle in solchen Momenten (kurz vor einem FA) fehlt, aber sie ignoriert es einfach.
Klar, deswegen kauft man auch so kranke Mengen an Lebensmitteln ein wie sie, natürlich :roll:

Ich weiß echt nicht, wie ich dagegen ankommen soll :(
Mir geht's nicht darum zu hören, dass ich selbst dafür verantwortlich bin, was ich esse, das weiß ich ja, aber es gibt nicht umsonst einen Unterschied zwischen Theorie und Praxis.


mary jane

Breathe underwater mag ich auch sehr gerne :)
Hör' eigentlich recht viel von Placebo, wobei mir die älteren Stücke etwas besser gefallen ^^




Liebe Grüße
Liebe Grüße



Sie glauben, Sie verstünden, was Sie denken, was ich gesagt habe, aber ich bin mir nicht sicher, ob Sie begreifen, dass das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meine.

- Richard Nixon

Re: Where is my mind - Abwärtsspirale

#14
Ach, Hermeline,

bekomm doch einfach mal einen "Wutanfall" statt zu k*. Schmeiß Deiner Mutter den Müll vor die Füße. Am besten Du packst das ganze Zeug aus, und schmeißt es ihr dann vor die Füße, oder ins Bad, oder in die Küche. Trampel darauf herum, als ob Du es zerkauen würdest. Schmeiß damit um Dich. Tob Dich aus. Wenigstens ein Mal. Einfach so. Knallhart.

Sag ihr mal wieder, was für eine Sch* Mutter sie ist, die ihr Kind zu Tode füttert. Vielleicht muß sie das mal wieder hören.
Schlimmstenfalls mußt Du Dich mit ihr prügeln, aber wenn sie so dünn ist... . (War ein Scherz, bitte lachen.)

Aber, leider, das Problem ist nicht sie, das Problem bist Du, immer noch!!!
Du willst ja gar nicht, daß sie nichts einkauft. Weil Du Süchtig bist!

Weil Du Süchtig bist!!!!!!!

Ihr seid ja das perfekte "Co-Team".
Was solltest Du die ganze Zeit tun, wenn sie nichts mehr einkauft. Wohin mit Deiner Wut, Deiner Kraft, Deinem Verlangen nach Leben. Endlos lange Tage. Ohne Sinn.

Was macht die Therapie? Kämpfst Du für Dich? Oder läßt Du Dich von der Therapeutin auch so abspeisen? Deine Mutter sollte eine Zeit lang, in Abständen mit zur Therapie gehen, damit sie ihr Verhalten ebenfalls überprüfen muß. Gehst Du nur noch alle 14 Tage? Das ist zu wenig.

Weißt Du, ehrlich gesagt, BLOß AB IN DIE KLINIK und danach ausziehen, aber betreute WG, bloß nicht allein. Da schleppt sie Dir den Schund von Essen eben in Deine Wohnung. Und Du frißt tapfer weiter.

Sie hat Dich bereits "verschlungen", und so lange Du artig frißt, wird sie Dich auch nicht ausspucken. Verraten und verkauft für ein *kg billige Schoko-Riegel. Sch* ist das.

Nimm Deinen Hintern hoch, und höre jetzt bitte, bitte damit auf, bequem in dieser Sucht zu verharren. Du mußt da raus. Und Du mußt endlich anfangen, in Deinem Leben auch anwesend zu sein. Etwas zu tun, Dich zu definieren, Entscheidungen für Dein Leben selbst zu treffen, in Erscheinung treten.

Du mußt stattfinden, in Deinem Leben. Authentisch sein. Frißt Du nicht, brauchst Du auch nicht k*. Ist doch einfach, oder?
Gibt es nicht wenigstens eine Vision, die für Dich verlockend genug wäre, dieses Müll-Leben aufzugeben?

Ich würde Dir gerne helfen. Ich habe Dich vermisst. Und ich wäre froh, wenn Du Deinen Weg aus dieser billigen Tragödie finden würdest. Setze alle Hebel in Bewegung. Niemand sonst kann das für Dich tun.

Kraft und Mut, aber zum AUFHÖREN.

Niemand hindert uns daran, unserem negativen Tun sofort Einhalt zu gebieten (H.H. 14. Dalai Lama)

Liebe Grüße

Mary Mary
Zuletzt geändert von mary mary am So Feb 14, 2010 16:58, insgesamt 4-mal geändert.
Aus Begierde bist Du an die Welt gefesselt,
mittels derselben Begierde wirst Du von ihr befreit.

(Aus dem Hevajra-Tantra)

Re: Where is my mind - Abwärtsspirale

#15
mary mary hat geschrieben: bekomm doch einfach mal einen "Wutanfall" statt zu k*. Schmeiß Deiner Mutter den Müll vor die Füße. Am besten Du packst das ganze Zeug aus, und schmeißt es ihr dann vor die Füße, oder ins Bad, oder in die Küche. Trampel darauf herum, als ob Du es zerkauen würdest. Schmeiß damit um Dich. Tob Dich aus. Wenigstens ein Mal. Einfach so. Knallhart.

Sag ihr mal wieder, was für eine Sch* Mutter sie ist, die ihr Kind zu Tode füttert. Vielleicht muß sie das mal wieder hören.
MARY, wahnsinn, ich habe das gleiche gedacht und mich noch gefragt, ob das nicht zu extrem ist!!!
ich denke auch, dass du mal was radikales machen musst um ihr klar zu machen, dass es so nicht geht! zeig ihr, dass sie dich NICHT im griff hat.

meine mutter hatte immer das computerzimmer abgeschlossen, wenn ihr was nicht gepasst hat. sie war ueberzeugt davon, dass ich an ihre sachen ging (schwachsinn). UND sie wusste ganz einfach, dass ich dort IMMER sass und am pc war und dass sie mich damit zur weissglut bringen konnte! dann hab ich einmal das brecheisen genommen und die tuer aufgebrochen!!! meine freundin war dabei und hat mir zum glueck noch klar gemacht, dass man einfach zeigen muss, dass man sich nicht alles gefallen lassen darf!!

deine mutter muss sehen, dass sie keine macht mehr ueber dich ausueben kann und ihr verhalten somit wirkungslos ist. dann wird sie aufhoeren!!

ich finde die idee mit der klinik auch genial. so waerst du deine mutter mal fuer ne weile los. ich bezweifle naemlich, dass du sie zur therapie schleppen kannst...

ach was ich damals auch noch gemacht hatte. ich habe ganz konsequent nichts mehr gegessen was meine eltern gekocht hatten, sondern mit mein eigenes essen zubereitet. du koenntest auch vor ihren augen gesundes essen kochen und ihr zeigen, dass du gesund wirst!
Enemies
They stick to my head
They run with my feet
I'm doomed to be bad