Zuerst mal: @ Hallo liebe Cookie,
das ist wirklich sehr schön, daß Du Dich auf den Weg gemacht hast.
cooky hat geschrieben:Dem habe ich gesagt, dass ich Bulimie habe. Ich war selbst ganz überrascht von mir
Das ist ein immenser Schritt, das ganze Thema aufzudecken, sozusagen 50% der Genesung. Dir ist da gerade, glaube ich, der "Königsweg" gelungen, raus aus der B* und rein in Therapie auf direktem Wege.
cooky hat geschrieben:Ich rief dann echt bei einer Therapeutin an, machte mir einen Termin und rettete mich über das erste Wochenende. Dann unter der Woche war ich eh abgelenkt und am nächsten Wochenende dachte ich mir: Bitte, jetzt hast dus eine Woche lang geschafft, jetzt kannst du nicht aufgeben.
Klasse, das hast Du wirklich sehr gut gemacht, ich wünsche Dir, daß es so gut weiterläuft. Jetzt hast Du diese königliche Erfahrung einmal gemacht, jetzt kannst Du sie jederzeit wiederholen. Wenn es gut läuft, prima, wenn weniger gut, sofort wieder aufstehen. Was Du einmal geschafft hast, kannst Du wieder schaffen.
Und jetzt kannst Du an Marilene gleich etwas Erfahrung, Kraft und Hoffnung weitergeben. Das macht viel aus, auf beiden Seiten.
@Hallo liebe Marilene,
Marilene hat geschrieben:Ich habe Montag einen Arzttermin und überlege, die Bulimie anzusprechen, um mir eventuell eine Überweisung einzuholen und mal probeweise zu einem/r Thera zu gehen. Ob ich den Mut habe, weiß ich nicht.
Es wäre wohl einen Versuch wert, vielleicht kannst Du auch eine so positive Erfahrung machen wie Cookie.
Marilene hat geschrieben:Die Bulimie beherrscht mich und ich habe jegliche Kontrolle verloren
Ja so ist das, es ist eine Sucht, das habe ich auch mehrfach erfahren dürfen. Die schlimmsten Phasen sind jedoch oft die Phasen, die uns heraus katapultieren, aus dem Suchtkreislauf, weil der Leidensdruck so groß ist. Das durfte ich ebenfalls erleben.
Marilene hat geschrieben:Habt ihr das alleine geschafft? Oder nur mit Therapie?
Ich habe das Gefühl, der Sucht momentan komplett ausgeliefert zu sein. Ich spüre einzig und allein den Drang zu fressen.
Wenn ich versuche, 'normal' und gesund zu essen, sodass es anschließend keinen Grund gäbe, zu kotzen, ist es trotzdem ein unstillbarer Hunger und die Fresserei artet aus.
Normale Portionen reichen mir nicht, ich kann danach eben einfach nciht stoppen, weil der Hunger (wirklich körperlicher Hunger ist es ja eigentl nicht) danach immer noch da ist.
Im Moment fühle ich mich so hilflos gegenüber der Bulimie...
Ich habe es nur mit Therapie geschafft. Alleine war nicht drin bei mir. Habe auch sehr früh mit Therapie angefangen, so ca. ein Jahr nach Beginn. Zuerst Klinik für 4 1/2 Monate, dann Gruppentherapie, Einzeltherapie, Psychoanalyse und diverse weitere Therapien insgesamt verteilt über 25 Jahre.
Ich lebe nach einem Eßplan der Overeaters Anonymus, seit zehn Jahren abstinent von der B*. Für mich gab es auch Phasen, in denen ich der B* komplett ausgeliefert war. Die Trennung von meinem ersten Freund, mein Examen vom Studium, der erste richtige Job nach dem Studium...... .
Bei mir funktionieren die Theorien vom "sich gesund essen, durch zulassen, wieder alles essen können usw." nicht. Ich brauche meinen Plan und lebe damit wunderbar. Gewicht gut, Blutwerte gut, körperliche Untersuchungen gut, Zahnarztbesuche gut, Stimmungslage gut, Partnerschaft gut, alles gut, und noch vieles mehr.
Jede/r muß seinen ganz persönlichen Weg gehen, denke ich. Es tut gut, solche Erfahrungsberichte wie den von Cookie, zu lesen. Aber Du bist Du, und Du hast genauso das Potential, Dich aus dieser Zwanghaftigkeit des Essens zu befreien. Du findest Deinen Weg.
Wenn Du es schaffst, die gleiche Energie, die Du jetzt aufbringst für die Sucht, die gleiche Energie für Dein persönliches Heilungsprogramm aufzubringen, bist Du schon draußen. Und (meine persönliche Erfahrung): Therapie ist immer von großem Nutzen, weil Du einfach Hilfe an Deiner Seite hast.
Ich wünsche Dir wirklich viel Erfolg, bei Deiner Suche nach dem Ausweg.
Du kannst das schaffen, wenn Du es wirklich willst. Hier im Forum sind so einige, denen das gelungen ist.
Liebe Grüße
Mary Mary