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Jetzt reichts aber wirklich- wozu?

Verfasst: So Nov 29, 2009 18:03
von Denise27

Hey an alle..

Wow, am liebsten würde ich gerade schreien, weinen, alles zugleich...
Ich meine ich gebe echt alles im Moment um gesund zu werden, aber ich hab das Gefühl je mehr ich es versuche desto schwieriger wird es...

Heute morgen hab ich meinem Freund Frühstück gemacht (immer am WE), und das ist für mich eh auch schon eine Überwindung..Dann hat er mir eh nicht böse zu verstehen gegeben, dass er das was ich gemacht hab, halt anders kennt und er so nicht so mag.
Er war wirklich nicht böse oder so, aber trotzdem tut mir das immer irgendwie weh.
Dann hab ich jetzt Vanillekipferl für ihn gemacht (allerdings mit einem fertigen Teig), und er meinte dann: ja der Rene (sein bester Freund) macht den Teig immer selber..
In meinem Kopf sind dann folgende Gedanken: Ist ok, der Rene macht sie besser als ich, und ich mache es nicht gut genug..
Ich wollte nur eine normal Antwort und ein danke..

Ich kann wirklich nicht großartig kochen, aber ich versuche trotzdem ihm immer etwas zu machen oder ihm irgendwie Freude zu bereiten, und dann kommt immer etwas das mit so weh tut.. Ist das wirklich so abnormal von mir? Ist das nur die ES?

Im Moment ernähre ich mich meistens nur von *, und * am Tag. Das einzige was halbwegs geht, auch wenn das auch absurd klingt..
Ich kann schon gar keine Schoki mehr sehen.. :(

Auf jeden Fall hab ich meinem Freund die Vanillekipferl gegeben und ihn gefragt ob er einen Kakao oder Tee möchte dazu. Dann meinte er dreimal: Vanillekipferl..
Mich hat das wahnsinnig gemacht das er nicht einfach normal antworten kann..
Ich meine hat einen die Krankheit echt so im Griff das man dann damit nicht mehr umgehen kann?
Ich bin nur so enttäuscht.. Ich renne dauernd für ihn einkaufen, versuche zu kochen, mache Kleinigkeiten damit ich das Gefühl habe es rennt wenigstens für ihn normal, und dann kommt immer so etwas dabei raus..
Wäre ich jetzt alleine, dann wüßte ich wie ich wieder einmal mit meinen Gefühlen umgehen würde.. :?

Ich mache eine Therapie, arbeite rund um die Uhr, putze, koche, versuche zu kämpfen, ich meine das kann ja nicht schon alles sein?
Selbst wenn ich nicht wahnsinns Sachen kochen, es ist jedesmal wie eine Gefahr für mich mit dem Essen was zu machen.. Aber vielleicht kenn ihr das ja auch..?

Diese Woche war ich auch zum ersten Mal seit 4 Jahren im Krankenstand zu Hause..
Essstörung hallo sag ich nur.. Es ist zum Schreien..

Kennt ihr diese Situationen mit dem Essen bei eurem Freund oder Bekannten?
Ich bin manchmal echt am verzweifeln..

Ich hoffe ich hab jetzt nicht zu sehr durcheinander geschrieben..tut mir leid, ich mußte es irgendwie loswerden..

Alle Liebe an euch, Denise

Re: Jetzt reichts aber wirklich- wozu?

Verfasst: So Nov 29, 2009 19:05
von Picasso
Ich meine hat einen die Krankheit echt so im Griff das man dann damit nicht mehr umgehen kann?
Ja, zumindest wars bei mir so, was meine Verwandten betrifft. Ich denke man ist in vielen Sachen, Situationen einfach sensibler was das Thema "essen" betrifft.
Ich glaub ich wäre in deiner Situation schon ausgerastet, oder hätte ihn gefragt, wie er was gerne hätte, oder er solls selber machen! :evil:

LG
Picasso

Re: Jetzt reichts aber wirklich- wozu?

Verfasst: So Nov 29, 2009 20:18
von Mañana
hallo du,

ich glaube, ich versteh dich ziemlich gut. mir geht es total ähnlich...

bei mir ist mir aufgefallen, dass ich immer wieder dieses muster "liebevoll sein - zurückgewiesen werden" habe. ich mach mir liebevoll mühe, koche für meinen freund, halte die wohnung blitz-blank, mach soooo viele gedanken wie ich ihm eine freunde machen kann...............und dann gibts im besten fall ein kühles ignorieren ("ist ja eh selbstverständlich"), wenn ich darauf hinweise gibts "wieso erst jetzt? das hätte doch längst so sein sollen" oder gleich mal eine dezente beschwerde.
ich schäm mich dann immer so und bin gekränkt :oops:

das geht total ins selbstwertgefühl: egal was ich mache, es wird nie gut genug sein :cry:

manchmal "beiße" ich ihn auch, und sag ihm klipp klar "hey verdammt, ich hab mir mühe gegeben"- das geht meist gut, aber mir ist nicht immer danach...nicht immer power dazu.

weiß dein freund von deiner ES?

[
Denise27 hat geschrieben:
(...)und dann kommt immer etwas das mit so weh tut.. Ist das wirklich so abnormal von mir? Ist das nur die ES?
]

ich glaube, wir hier sind alle sensibilisiert für das thema essen. aber ich finde die reaktion von deinem freund wirklich verdammt unfreundlich, das hätte auch jemand ohne ES so empfunden!

vielleicht könntest du ihm mal in ruhe sagen, wie du seine reaktionen findest, was das bei dir auslöst? und ihm auch konkrete tipps geben, wies vllt besser wäre (er soll mal sagen, WAS genau ihn stört, in passendem ton, und du darfst darauf ebenso passend sagen, was dein gedanke war und was das gespräch in dir auslöst...)

Love, Mañana

Re: Jetzt reichts aber wirklich- wozu?

Verfasst: So Nov 29, 2009 20:26
von Picasso
es wird nie gut genug sein
DU MUSST NICHT GUT GENUG FÜR JEMANDEN SEIN---JEDER HAT SEINE STÄRKEN UND SCHWÄCHEN, DIE SOLLTE MAN AUCH TOLERIEREN! EGAL WIE DU BIST ODER WAS DU TUST

UND VOR ALLEM SOLLTE MAN SICH DABEI NIEMALS IN EINE "SCHUBLADE STECKEN"! (BZW. STECKEN LASSEN)

Re: Jetzt reichts aber wirklich- wozu?

Verfasst: So Nov 29, 2009 20:50
von mary jane
myfriend hat geschrieben:"Ich weiß nicht, was soll es bedeuten....."
dass ich so traurig bin.

ich versteh genau was ihr meint. vor allem dein text myfriend. was soll das alles?! macht mich auch so traurig. koennte heulen. warum sieht niemand was man alles macht? ich glaube wir sind einfach zu sensibel und 'die anderen gehen vor' und dieses 'alles fuer die anderen machen wollen' ist ein versuch liebe und fuersorge zu erbetteln.
aber so funktioniert es eben nicht.
ich habe das sehr eingeschraenkt. und doch finde ich mich noch immer in solchen situationen in denen ich etwas fuer jemanden gemacht habe und dann noch nen arschtritt kriege. unglaublich. dann koennte ich heulen!!!
dann denke ich auch, das habe ich nicht verdient.

Re: Jetzt reichts aber wirklich- wozu?

Verfasst: So Nov 29, 2009 20:57
von mary jane
... und harmonie... kann es sein, dass wir so harmonie beduerftig sind? macht euch streit auch so fertig? :cry:

Re: Jetzt reichts aber wirklich- wozu?

Verfasst: So Nov 29, 2009 20:58
von Mañana
hey myfriend,

ich würde sagen, du, denise und ich haben etwas gemeinsam :mrgreen:

und ich glaube, dass genau DAS ein thema für viele bulimikerinnen ist:
"entsprechen müssen - gut sein - außergewöhnlich sein - nicht versagen - nicht abgewiesen werden wollen - dazu entsprechen müssen"...

die frage ist: WAS KÖNNEN WIR SINNVOLL TUN/ WIE KÖNNEN WIR SINNVOLL DAMIT UMGEHEN???

ich glaube, stärken des selbstwertgefühls ist ganz wichtig. deshalb, meine ich, laufen wir auch so sehr der anerkennung hinterher: "bitte mach, dass ich mich gut fühle, mich etwas wert fühlen darf"... :cry:

eröffnen wir doch eine "tippsammlung" zur stärkung des selbstwertgefühls.
meine ersten beiden tipps gleich mal:

1., jetzt sage ich laut, was mich kränkt, und dass ich das nicht will, auch wenn ich angst vor der konsequenz habe (zb in der kochsituation bei denise und mir)
2., ich stelle mich vor den spiegel und sag mir einmal laut, was "fesch" ist an mir, oder welchen wesenszug ich an mir mag, wenns so gar nicht klappen will...auch wenns peinlich ist :mrgreen:

schon auf eure tipps gespannt :-X))

Mañana