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Geschlechtslosigkeit

Verfasst: So Mai 24, 2009 20:31
von CoCoRiCo
Mit 12 die erste richtige Diät. Der Grund: Ich musste abnehmen. Ich musste unbedingt magersüchtig werden, um jeden Preis!!

Die Hingergründe: Ich will Aufmerksamkeit, ich will als krankes Etwas auffallen, Mitleid erregen.

Viele Jahre später, nun, ist es für mich endlich klar geworden, weshalb ich diesen Wunsch nach Abmagerung wollte:

Ich will kein Mädchen, keine Frau sein. Ich will etwas Geschlechtsloses sein, nach dem sich nie ein Mann umdrehen würde. Bei dessen Anblick nie ein Mann einen dummen Kommentar loslassen würde, der ins Perverse geht oder diese beschissenen Blicke zuwerfen würde.

Nein, eigentlich bin ich unscheinbar und nicht sonderlich schön. Dennoch kommen manche Spacken auf die Idee, mich anzustarren oder irgendeinen Scheiß hinterherzurufen oder mir hinterherzufahren oder Ähnliches.

Ich finde das nicht toll (ich hatte Freundinnen, die prahlten jedes Mal damit, von dem und dem angemacht worden zu sein und so :roll: ), ich finde es SCHRECKLICH. Es gibt nichts schlimmeres für mich, als von irgendjemanden angeschaut zu werden. Am Liebsten würde ich mich in Luft auflösen, wenn ich schon von Weitem irgendwo Männer rumstehen sehe. Ich versuche es, nach Möglichkeit da nicht vorbeizugehen. Und wenn es anders nicht geht, empfinde ich ekelhafte Gefühle, irgendwie.
Ich hasse Männer einfach.

Ich will, dass sie mich nicht wahrnehmen, mich nicht sehen!

Es gibt für mich keine guten Männer.
Ich hatte super-intelligente und minderintelligente männliche Bekanntschaften, und mit allen stimmte "etwas" nicht. Für viele war ich leider nur Objekt, nur ein Körper und sonst nichts. Selbst die Intelligenten behandelten mich stark auf meinen Körper reduziert. Dass ich Gefühle habe, nein, das war egal. So endete meine letzte Beziehung zu einem Borderliner, der mich zunächst Idealisierte und dann grundlos "hasste" und die Beziehung beendete, in einer grossen emotionalen Tragödie in meiner Seele.
Auch von ihm fühlte ich mich nur benutzt, als Körper, und nicht gemocht, als Mensch. Obwohl er mir immer wieder klarzumachen versuchte, dass er mich nicht wegen meinem Aussehen oder meiner Persönlichkeit verliess (sondern wegen seinem Gespinne im Kopf :roll: ). Für mich ist dennoch klar: Mein scheiss Körper, dieser fette Klumpen diente nur, damit sich ein Schwanzgesteuerter das holen konnte, was er wollte. :x

Ich glaube, dass ich deswegen diesen unterschwelligen Magersuchtswunsch habe, obwohl ich den nicht realisieren kann.
Ich wäre gerne knabenhaft, richtig abgemagert, knöchrig, um bloß nicht irgendwie attraktiv zu wirken, in keinster Weise. Ich will, dass sich alle vor mir ekeln und mich in Ruhe lassen und die guten Menschen, falls es solche gibt, sich aus Mitleid um mich kümmern.

Eigentlich könnte ich mich ja gehen lassen, mich nicht mehr schminken, nicht mehr duschen, einfach wie ein Penner rumlaufen. Aber das geht nicht. Denn ich muss ja funktionieren, sonst kann ich gleich ins Gras beissen. Ich muss noch eine gewisse Gepflegtheit aufweisen, um in der Gesellschaft akzeptiert zu werden, d. h. nicht gemobbt zu werden oder einen Job zu bekommen.

Der Beitrag ist bestimmt für manch einen etwas seltsam. Wie kann man sich bloß Ungeschlechtlichkeit wünschen... i know 8)

Aber vielleicht ist hier eine dabei, die ähnliches empfindet :roll:

Re: Ungeschlechtlichkeit

Verfasst: So Mai 24, 2009 20:49
von Para
Wenn ich mich isoliere, was die meiste Zeit meines Daseins passiert, bin ich im Kopf ziemlich "geschlechtslos"... ich denk ja nich die ganze Zeit daran ne Frau zu sein und mich dementsprechend verhalten zu müssen, oder?

Ehrlichgesagt kenne ich es überhaupt nicht, dass man sich NUR und ausschließlich für meinen Körper interessiert. Das schon auch, aber größtenteils hab ich auch nur Bekanntschaften akzeptiert und herangelassen die sich irgendwie primär für meinen Geist interessierten. Zumindest empfinde ich es so.

Ich empfinde es sogar andersrum: Ständig frage ich mich, wieso sich keiner total für meinen Körper interessiert, obwohl er objektiv gesehen gut aussieht. Kurz abgespannert zu werden zählt da nicht.
Ich stelle dann jedesmal fest, dass ich innerlich schon lange ziemlich mit dem Gedanken abgeschlossen habe, dass meine Äußerlichkeiten für irgendjemanden jemals interessant sein könnten. Einerseits fühle ich mich also hässlich, andererseits käme es mir kaum in den Sinn, dass es ein von mir selbst herbeigeführter Irrtum sein könnte...


ok, wahrscheinlich völlig am Thema vorbei,... was solls.

Re: Ungeschlechtlichkeit

Verfasst: Mo Mai 25, 2009 8:27
von Andalucia
Liebe Coco,

bist du dir sicher, dass genau das der Grund ist für dein gestörtes Essverhalten? Was ist mit deinen Beziehungen, haben sie dich auch nur wegen deinem Körper geliebt? Wie siehst du deine Zukunft, alleine, oder mit Mann und Kindern? Hast du Spass am Sex oder lässt du ihn über dich ergehen? Wie alt waren die Bekanntschaften? Wie ziehst du dich an? Setzt du Grenzen, wenn du mit Männern redest.
Ich hatte auch mit 12 meine erste Diät, ich wollte hübsch sein und gefallen. Für mich bedeutete dünn= schön. Über die Jhre hinweg habe ich mir Verhaltesweisen und Gesten angewöhnt die zweideutig interpretiert werden können. ICh habe mich auch immer darüber geärgtert, dass alle Männer dachten, sie könnten porentiell für mich in Frage kommen. Sogar von sehr guten Freunden wurde ich angegraben. Erst jetzt, Jahre später haben es mir einige Leute gesagt. Ich versuche es mir abzugewöhnen, aber es ist schwierig. Was du aber tun könntest ist von anfang an klar machen, dass du nur freundschaftlich mit ihnen zu tun haben willst.
Mit der Magersucht ist das auch so ne Sache, Mitleid weil man krank ist und schrecklich aussieht? Das bedeutet nicht, dass dich die Leute mögen.
Indirekt trifft das auch auf dich zu Para. Du kannst einen noch so schönen Körper haben und ausgesprochen attraktiv wirken, wenn du nicht bestimmte Singnale setzt, bzw. ausstrahlst "Komme mir nicht zu nahe" werden dich nur die wenigsten Männer anmachen. Sie werden dich zwar schön finden, aber nie auf die Idee kommen, du könntest dich für sie interessieren. Manchmal kann es sicher etw frustrierend sein, aber im Grunde ist das auch ein großer Bonus, da sich die Leute mehr auf dein Inneres konzentrieren.

Re: Ungeschlechtlichkeit

Verfasst: Mo Mai 25, 2009 17:17
von mimi
hey coco mensch drück dich mal... hey das mit dem nicht angeschaut werden wollen,kenn ich zu gut...ich geh nur wenn ich muss alleine irgendwo hin... ich geh nicht bei männern vorbei und wenn dann nur schnell schnell... konnte auch immer nur mit kumpels "flirten" fremde männer oh gott bitte nicht... bei dir ist es anderer hintergrund aber ich weiß zumindest was du meinst bei dem schauen starren oder flirten

Re: Ungeschlechtlichkeit

Verfasst: Mo Mai 25, 2009 18:20
von CoCoRiCo
Puh, na wenigstens bin ich nicht alleine... das zu lesen, also zu WISSEN, ist bereits erleichternd :roll:
Na, es gibt keinen ultimativen Tipp auf unser Problem, aber reden hilft ja auch....
bist du dir sicher, dass genau das der Grund ist für dein gestörtes Essverhalten?
Ja, bin ich. Ich glaube, es hat sich nach und nach entwickelt. Das fing wohl schon in der Kindheit an. Der unerwünschte Kontakt zu meinem Dad, immer dieses hin und her, dabei habe ich mich so wohl bei ihm gefühlt und war so glücklich...

Man nahm ihn mir aus meinem Leben fast weg. Bis er sich auch distanzierte..

Und dann das einschneidende Erlebnis. Oh man, ich könnte mir jetzt in den Arm beissen, ich will das hier gar nicht schreiben... Jedenfalls war das der Tag X in meinem Leben, den ich sogar JAHRELANG verdrängen konnte.

Erst in der Pubertät wurde mir der Tag X (sry, ich kann das nicht so benennen) klar. Immer diese Flashbacks. Ich bin dann durchgedreht und hab mit jedem Idioten rumgemacht, rummachen wollen :shock:

Als ich dann in einer ernsthaften Beziehung letztlich steckte, wurde mein Hass gegenüber Zärtlichkeiten immer größer.
Ich führte eine Art Leben zwischen Extremen. Einerseits sehnte ich mich nach Nähe, wollte sie um jeden Preis, ich wollte es einfach. Andererseits war es für mich das Schlimmste, ich hab dann oft geflennt (mein Freund wusste nie, was los war)

Jetzt ist mein Hass manifestiert. Und meine Angst. Ja, ich habe Angst vor Männern oder sogar Jungs. Nur ein Blick von denen, echt, nur einer, schon fühle ich unschöne Gefühle, die ich schrecklich finde.

Ich habe so eine blöde Vorahnung, dass ich später ziemliche Probleme in der Partnerschaft haben werde.
Bzw. in der Familienbildung. Ich könnte weinen und sogar kotzen, wenn ich das so schreibe.
Die Vorstellung, meine Mom und ihr Typ würden wissen, dass ich schwanger wäre ... OMG
Ich empfände das als "v*rg*wa*ig*" sogar, wenn die das wissen würden. Denn letztlich würden sie wissen, dass ihre Tochter Zärtlichkeiten an sich gelassen hat... boah.. ich finde es so schlimm. Es ist schecklich.
Ich will keinen Kontakt mehr zu meiner Familie haben. Aber ich muss, denn die sind ja alle so lieb und nett und zuvorkommend zu mir, ich habe eine tolle Mutter...

So, jetzt flenne ich. Ich werde keine Kinder haben können. Ich werde meinen Partner niemals vor meiner Familie küssen können, nicht einmal in dessen Nähe sein.. Eine Tragödie einfach.

Und ich werde immer so bedrängt, irgendwie... Das ist dann auch eine "v*rg*wa*ig*" für mich..
Ich kann einfach nicht in der weiten Welt unbeschwert leben. Nirgends. Am Liebsten wäre ich geschlechtslos. Weder Mann noch Frau. Dann würde man mich in Ruhe lassen......

:|

Re: Ungeschlechtlichkeit

Verfasst: Mo Mai 25, 2009 19:08
von mimi
ich lese deine trauer deine wut deinen hass...schicke dir eine ganz wärmende und liebevolle umarmung,darsft mich auch gern wegdrücken wenn du das willst..aber ich schick sie dir trotzdem :wink: :roll:

Re: Ungeschlechtlichkeit

Verfasst: Mo Mai 25, 2009 19:10
von Andalucia
Oh man Coco,
das zu lesen tut echt weh. Ich würde dich so gerne trösten, dir helfen irgendetwas für dich tun... Aber das kann nur ein professioneller Mensch. Es ist so wichtig, dass du die Sachen aufarbeiten kannst. Vergessen wirst du es nie, aber lernen damit umzugehen und so auch wieder Nähe zulassen zu können.
Konntest du jemals mit jemand darüber reden ( Freundin, Freund, Therapeut...)? Ich will dir auf keinen Fall zu Nahe treten, aber dich ermutigen das zu schreiben, was du schreiben willst.
Wieviel weiß deine Familie davon. Denk daran du bist nie zu etwas verpflichtet. Wenn du erst mal Abstand von deiner Familie brauchst, hast du ein Recht darauf. Wenn sie dich lieben, werden sie dir das auch verzeihen.
Du brauchst unbedingt eine Therapie, sonst wirst du die Es und diese Gedanken nie los.

Ich denk an dich

Re: Geschlechtslosigkeit

Verfasst: Mo Mai 25, 2009 21:25
von CoCoRiCo
hm danke :roll:

Nein, ich habe noch NIE einem realen Menschen irgendetwas sagen können. Klar Andeutungen oder so.
(eine Freundin von mir hat auch was erlebt, was in die Richtung ging... als sie mit mir mal sprach, meinte sie: "Ich weiss, dass bei dir etwas ähnliches vorgefallen ist. Ich habe so das Gefühl...".... daraufhin sagte ich nichts mehr. Ich lächelte bestimmt, um nichts an mich heranzulassen, keine Emotion. )

Ich weiss, dass ich eine Therapie brauche. Aber wie soll ich denn eine machen, wenn ich keinen Willen dazu habe?

:roll:

Habt ihr denn ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie geht ihr damit um?

Re: Geschlechtslosigkeit

Verfasst: Di Mai 26, 2009 0:18
von hermelin
Hey Coco,

ich hab letztens einen interessanten Artikel gefunden bzw. es waren mehrere und als ich deinen Thread hier las, sind mir ein paar Dinge aufgefallen, die in den Artikeln ebenfalls angesprochen wurden.
Ich zitiere einfach mal die Stellen, da der ganze Text etwas zu lang wäre:
Der bloße Gedanke daran, verführt zu werden, erschreckt die magersüchtige Frau. Dies führt dazu, jedes fleischliche Zeichen aus ihrem Körper auszuradieren, um der Verführung zu widerstehen. Auf diese Weise entgeht sie der dualistischen Diskrimination der Geschlechter und drückt ihren Wunsch nach der mythischen Fusion der entgegengesetzten Polaritäten, nach dem Reich der Ambiguität aus.
Diese Sehnsucht nach der ursprünglichen Ganzheit, wo Alles in Allem ist und Alles mit Allem und das Männliche ohne Geschlechtsunterscheidung mit dem Weiblichen kommuniziert, ist typisch für die Magersucht.
Es wird erzählt, daß man in der Anorexie geschlechtlos sein will.
Die Anorexie zeigt ihre Verführungs- und Faszinierungskraft dadurch, daß sie in der Phantasie als das von jeder Geschlechtlichkeit befreite Wesen erscheint.
Quelle: http://www.magersucht.com

Re: Geschlechtslosigkeit

Verfasst: Di Mai 26, 2009 0:29
von CoCoRiCo
oh danke :oops:

Hast dir aber grosse Mühe für mich gemacht :D

Obwohl ich ja gar nicht magersüchtig bin, finde ich mich schon total in der Denkweise wieder :?

Wenigstens weiss ich schonmal, WO ich in der Therapie ansetzen könnte

Re: Geschlechtslosigkeit

Verfasst: Di Mai 26, 2009 1:05
von hermelin
Falls die Fragen dir zu persönlich sind musst Du sie natürlich nicht beantworten, aber mich würde interessieren, wie das Verhältnis deiner Eltern zueinander ist (bzw. deine Eltern sind geschieden oder? - dann das Verhältnis von deiner Mutter zu ihrem Partner und zu dir).

Je mehr ich darüber lese, desto öfter find ich mich in solchen Artikeln wieder.
Seitdem ich mich erinnern kann, hat meine Mutter mir immer eingetrichtert, dass Männer "schlecht" sind .. wenn ich mit Freundinnen feiern war (also anfangs mit 14/15) hat sie mir vorher immer Predigten gehalten, dass ich mein Getränk ja nicht aus den Augen lassen soll (K.O Tropfen), mit keinen fremden Männern reden soll (ist natürlich auch sehr unwahrscheinlich, dass man fremde Leute trifft, schließlich kennt man ja alles und Jeden aufer Welt :D ) , nirgendwo alleine mit einem Mann hingehen soll und und und.
Das kann man sicherlich auch als mütterliche Fürsorge auslegen und ich bin mir sicher, dass es viele Mütter gibt, die ihre Töchter über etwaige "Risiken/Gefahren" aufklären, aber meiner Mutter hat das wirklich übertrieben.
Ich mein wenn man das 1-2x macht ist es ja vollkommen verständlich, aber sie hat wirklich jedes Mal von neuem begonnen und mit der Zeit hat sich das natürlich im Unterbewusstsein verankert.

Wir waren auch mal auf einer Feier bei Bekannten eingeladen und da waren u.a auch Jungen in meinem Alter und sie hat akribisch beobachtet, mit wem ich redete, wo ich hinging usw. , zwischendurch kam sie noch des Öfteren zu mir hin und hat dann wieder irgendeinen Mist erzählt (und das war wirklich Mist, Hauptsache ich konnte mich so mit niemand Anderem unterhalten :? ...) .

Dann hab ich auch ich weiß nicht wie oft zu hören bekommen, dass Männer einen eh nur in's Bett bekommen wollen und man danach uninteressant ist (so nach dem Motto: "einmal ficken, weiterschicken") und bla bla bla.

Es ist ja nachvollziehbar, dass sie sich Sorgen gemacht hat, aber keine Ahnung irgendwie hat sich dieses Bild dann in meinem Unterbewusstsein verankert und mittlerweile hab ich extreme Probleme mit Männern zu reden (also ganz normal), wenn ich die nicht schon jahrelang kenne.

Wenn ein Typ zu mir nett ist versuch ich so gut es geht freundlich zu sein, aber die Alarmglocken klingeln halt trotzdem.
Der ist nur nett zu dir, damit der dich in's Bett kriegt und das nett-sein ist nur Fassade usw.
Mit Frauen kann ich ganz normal reden, da hab ich das Problem nicht, aber sobald ich mit Männern zu tun habe geht das halt los.

Was auch komisch ist ... wenn ich einen Mann unattraktiv finde geht es einigermaßen, also dann ist diese innere "Panik" (Panik ist das falsche Wort, etwas übertrieben, aber mir fällt grad nichts Besseres ein) nicht so stark ausgeprägt.
Also wenn man jetzt keine Ahnung was weiß ich mit 3 oder 4 unattraktiven Jungen/Typen/Männern in einer Gruppe arbeiten muss, ist die Anspannung geringer, als wenn es attraktive Männer wären, bei denen ist nämlich automatisch der Gedanke im Hinterkopf, die mögen nicht dich sondern nur deinen Körper :?

Wollt eigentlich gar nicht soviel über mich schreiben, schließlich ist es ja dein Thread, aber mir fallen grad wieder soviele Sachen ein :oops:
Ich werde meinen Partner niemals vor meiner Familie küssen können, nicht einmal in dessen Nähe sein.. Eine Tragödie einfach.
Meine Oma ist ziemlich cool (also für ne Oma :D ) und die meint auch oft "Ich versteh gar nicht, dass Du keinen Freund hast, Du bist so ein hübsches Mädchen" (ok alle Omas finden ihre Enkelkinder schön :D ) und meine Mutter meint darauf jedes Mal " Ach was will die denn mit nem Freund, die braucht doch keinen Freund!" ...

Ich kann unheimlich gut nachvollziehen, was Du meinst. In Gegenwart meiner Eltern (aber komischerweise auch nur bei ihnen) hätte ich total Hemmungen ihnen zu zeigen, dass ich Jemandem "nah" bin.
Ich trau mich nichtmal in ihrer Gegenwart zu weinen, weil sie das sofort wieder als Zeichen von Schwäche darstellen würden und mich verbal beleidigen würden.


Naja ist jetzt etwas länger geworden als beabsichtig, ich hoffe Du bist mir nicht böse, dass ich jetzt in einem Thread, der eigentlich um dich gehen sollte, soviel von mir geschrieben hab :oops:

Liebe Grüße :)

Re: Geschlechtslosigkeit

Verfasst: Di Mai 26, 2009 1:21
von CoCoRiCo
nö, natürlich bin ich dir nicht böse, sondern sogar dankbar!

Ich finde deine Erfahrungen sehr interessant!

Nur leider kann ich dir erst später schreiben.... müüüüüdeee

:mrgreen: wünsche dir eine gute Nacht... und ja, bis heute :-X))

Re: Geschlechtslosigkeit

Verfasst: Mo Jun 08, 2009 0:59
von CoCoRiCo
Hallo

Tut mir Leid, dass ich erst jetzt antworte :oops:

Du hast gefragt, wie das Verhältnis meiner Eltern zueinander ist: Mein leibl. Dad und meine Mom sind geschieden. Mein Dad ist eifersüchtig auf das neue Leben meiner Mom, so scheint es mir. Meine Mom sieht meinen Dad wohl als schlechten Menschen an, aber äussert sich immer neutral über ihn :wink: Meine Mom und mein Stiefdad.. mögen sich. Na, ich kann das gar nicht aufschreiben... na, sie lieben sich. :shock:

Mir wurde, anders als bei Dir, nie eingetrichtet, dass Männer "schlecht" sind. Bevor mir "alles" bewusst wurde, war ich sogar auf der antifeministischen Schiene und bevorzugte die Männlichkeit, die Männer in ihrer Stärke und lobte sie innerlich für ihre Eigenschaften. Antifeministisch bin ich sogar noch bis heute. Für mich sind Frauen schwache Wesen. Eine Art kleine "Hündchen", mit denen man alles tun kann, was man will. Ich hasse Frauen, ich hasse Mütter mit ihren Kindern, ich hasse Mädchen, ich würde auf alle am Liebsten losgehen :shock: . Selbstbewusste Frauen hasse ich wenigstens weniger :roll:
Männer haben es bei mir auch verschissen. Mittlerweile sehe ich sie als Bedrohung an und mache mich lieber "klein", als selbstbewusst weiterzugehen.... Ich bewundere sie auch nicht mehr..

Hast Du denn einen Freund bzw. Mann? Wie sahen Deine Beziehungen aus? Hattest Du Probleme damit?


Heute ist mir wieder ein alter Gedanke in den Sinn gekommen... Am Liebsten würde ich mir das Becken zertrümmern lassen, damit es knabenhaft ist, nicht mehr annähernd weiblich :shock: Ich werde mein Kind (werde ich überhaupt die Scham besiegen und eines kriegen können?) sowieso über einen Kaiserschnitt bekommen. Niemals eine normale Geburt. Da würde ich lieber gar kein Kind wollen, als irgendeinen Idioten da unten an mir rumfummeln zu lassen :shock: (sry für die Wortwahl).

Oh man, wenn ich das alles so durchlese. Kein Wunder, dass ich den Magersuchts-Wunsch nicht ablegen kann... Aber ich wäre auch ziemlich bescheuert zu bestreben, geschlechtslos zu werden...

Denn immerhin habe ich nur ein Leben. Ich kann nur einmal leben. Einmal Kinder haben. Einmal Mutter sein. ... Ich kann doch dieses wertvolle Leben nicht so verschwenden :?

Oh man, hoffentlich gibt mir Gott die Chance auf eine Therapie. :o