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Para wieder aus Klinik zurück

Verfasst: Mo Mai 18, 2009 14:30
von Para
Bin seit kurzem aus der 3-monatigen stationären Therapie entlassen. Wirklich genutzt hat es mir eigentlich nicht. Bin offiziell mit ner "mittelgradigen Depression" entlassen.
Meine Therapeutin war ätzend. Jetzt im Nachhinein weiß ich, dass ich eigentlich nur ne möglichst "gute Patientin" sein wollte und mich ergebnisorientiert angepasst hab, niemanden enttäuschen wollte, immer das "richtige" antworten und sagen wollte und eigentlich garnichts wirklich an mich rangelassen hab... ohne es zu merken. Das Übliche eigentlich. Hauptsache niemand will mich erwürgen. Dabei bin ich eigentlich kein Stück ...devot.. oder so... Aber mein Selbstwertgefühl scheint so niedrig zu sein, dass ich mich ständig innerlich für meine Existenz entschuldigen möchte :roll:

Das nächste Problem sind die Leute die ich kennengelernt hab. Die sind alle prima und toll, wunderbar! Wirklich. Aber ich kann einfach so wenig Gefühl empfinden. Es fällt mir extrem schwer Kontakt zu halten und sie nicht zu vergessen. Ich tendiere einfach sehr sehr stark dazu mich völlig zu isolieren, irgendwie auch ziemlich automatisch, ohne es zu merken und ohne, dass es mich stören würde...
Des weiteren gibt es das Problem, dass die, mit denen ich mich am besten verstanden hab, alles angehende Doktoren sind (eine Ärztin, eine Komponistin und eine Dramaturgin), ich krieg da totale Minderwertigkeitskomplexe weil ich noch nichmal mein Abi geschafft hab :oops: :? . Außerdem kann ich auch nicht nachvollziehen wieso die sich überhaupt mit mir Idiotin abgeben. Die sagen dann, dass die ja selbst genauso Komplexe haben und sich nicht ausstehen können etc. etc. ... aber dann denke ich: wenn die irgendwann ihre Komplexe überwinden sollten -was sehr wahrscheinlich sein könnte- dann würde denen mit einer abartigen Brutalität klar werden, wie nichtsnutzig und lächerlich ich eigentlich bin und wieviel Zeit die mit mir vergeudet haben... also: lieber vorher schon Abstand nehmen um denen das zu ersparen. :roll:
Klar, ist es nicht so wichtig was jemand beruflich macht und ob er Dr. Dr. med phil. sonstewas ist... , aber auch rein menschlich hab ich wenig zu bieten, eben weil ich so wenig tiefes Gefühl habe. Ich war ein paar Witze reißen und n bisschen die Welt aufs Korn nehmen. Aber ist das schon alles?! Und ich lann n bisschen den Stilberater spielen, obwohl ich selbst total scheiße ausseh und aus meinem Äußeren überhaupt nix mach...

Egal. Selbst wenn ich nen Tag hab an dem mein Minderwertigkeitskomplex nicht über alles bestimmt, krieg ichs kaum auf die Reihe Kontakt zu halten und Interesse an anderen Menschen zu zeigen, selbst wenn ich gern wollte.
Oder wenn ich nen Tag hinter mir hab, an dem ich viele Leute angezogen hab, dann stelle ich meist fest, dass das nicht wirklich Ich war, sondern halt nur ne Rolle die ich gespielt hab.

Ich kann einfach nicht ich selbst sein und das nervt ziemlich.

Re: Para wieder aus Klinik zurück

Verfasst: Mo Mai 18, 2009 15:41
von Caruso
Erst mal: Welcome back, Para ! :mrgreen:

schön, Dich wieder zu lesen.
aber dann denke ich: wenn die irgendwann ihre Komplexe überwinden sollten -was sehr wahrscheinlich sein könnte- dann würde denen mit einer abartigen Brutalität klar werden, wie nichtsnutzig und lächerlich ich eigentlich bin und wieviel Zeit die mit mir vergeudet haben... also: lieber vorher schon Abstand nehmen um denen das zu ersparen.
wenn sie denn ihre Komplexe überwunden haben, setzen sie sich an einen Tisch und überlegen, wen sie in ihrer Vergangenheit kennen gelernt haben, um sich dann darüber zu ärgern, daß es damals eine reine Zeitvergeudung war ?

Wow ! Das nenne ich mal eine sehr komplexe Kette von Konjunktiven .....

Para, im Ernst, das macht kein Mensch. Und ist es nicht anstrengend, sich täglich hinter einer solchen Kette von konstruierten Gedanken verschanzen zu müssen ? Du denkst zuviel nach, wenn Du Menschen in Deiner Nähe hast, sie sind meist viel einfacher gestrickt, als man meint. Du baust Dir etwas zusammen, weil Du Angst davor hast, wie Du selber rüberkommen könntest. Du bist eigentlich bei einer Begegnung schon wieder auf der Flucht. Und das macht mürbe ....

Es ist nicht leicht, man selbst zu sein, aber man kann es lernen. In kleinen Schritten. Und auch Du kannst das schaffen.

*kopf hoch*

lieber Gruß
Caruso

Re: Para wieder aus Klinik zurück

Verfasst: Mo Mai 18, 2009 22:39
von Maresa_01
PARA!!!

Hey, schön, von Dir zu lesen!!!!
Ich hab noch oft an Dich gedacht, nach unserem ewigen Spaziergang in einem so bitterkalten Englischen Garten und wie es Dir wohl gehen mag....

Und jetzt hör mir mal zu, Kleines, Du bist absolut nich minderwertig oder abstossend oder langweilig oder was weiss ich.
Mal abgesehen davon, dass weder Abi noch Studium etwas über die Intelligenz eines Menschen aussagen (glaube mir, das schaffen so einige, wo man sich fragt... egal), so sagen sie noch viel weniger über seinen Wert aus.
Ein Handwerker ist nicht weniger wert als ein Dr. Dr. phil, manchmal vielleicht sogar im Gegenteil....


Und DU bist ein sehr aufgewecktes und intelligentes Persönchen, das mich damals ganz schön durch den Tiefgang seiner Gedanken beeindruckt hat!

Hast es nicht gerade leicht gehabt und wie es aussieht, wird es nicht leichter und hast Dich trotzdem immer wacker geschlagen!

Und das solltest Du auch weiterhin tun, denn Du bist es wert, Abi hin oder her, das macht Dich nicht mehr und nicht weniger liebenswert.

Und weisst Du, viel wichtiger als der (Aus)bildungsgrad ist doch, WIE ein Mensch ist...

Kopf hoch und Fäuste raus, Du schaffst das, Dich weiter voran zu kämpfen!!

Das weiss ich ganz sicher!!!!

Re: Para wieder aus Klinik zurück

Verfasst: Mo Mai 18, 2009 23:14
von bumble-bee
Mein Kunstlehrer hat mal gesagt: "Es gibt auch promovierte Arschlöcher" wie wahr, wie wahr..
Und es hat mit Sicherheit einen Grund, dass die Frauen, die du bewunderst und sympathisch fandest, dich als Gesellschaft ausgewählt haben. Denn sonst wären sie ja ziemlich dämlich und dann gäbe es wiederum keinen Grund sie zu bewundern 8).

Ich gehe auch immer vorsichtig an andere Menschen heran, und habe so meine "Gesichter", dann kann keiner an mich rankommen und mich verletzen. Leider wie bei dir auch in der Therapie. Hauptsache alles "richtig" machen :roll:.

Re: Para wieder aus Klinik zurück

Verfasst: Di Mai 19, 2009 2:07
von Mango
Hi Para,
das hört sich irgendwie ganz nach mir an. Bin genauso. Dachte auch immer ich bin nicht gut genug, nicht intelligent genug. Bin ja auch nicht eine mit Abitur und habe nicht studiert. Meine Brüder sind hingegen Richter und Bauingenieur. Hört sich doch gut an was die sind, Oder? Ich bin nur Altenpflegerin. Voll Scheiße dagegen. Aber glaub mir eins habe ich in meinem ewigen Kampf gegen mich selbst doch gelernt. Ich habe in 15 Jahren mehr gutes geleistet für die Menschen als meine Brüder, die sich auch als etwas besseres halten. Glaub mir kein Mensch darf an seiner Tätigkeit, Ausssehen, was er kann oder nicht kann, ob er studiert hat oder nicht eingeschätzt werden.
Jeder Mensch sollte nach seinem Herzen eingeschätzt werden, und glaub mir da sieht es bei vielen ziemlich düster aus! Aber so wie Du geschrieben hast hast Du Herz und Verstand!! Nur laß es raus! Du wirst Dich freuen wie Dir plötzlich die anderen Menschen begegnen werden.
Para Du bist gut genug, weil wir alle gut genug sind, Du mußt es nur zulassen, glaub mir ich arbeite auch echt hart daran, Gefühle und Bindungen zuzulassen, und wenn es mir mal gelungen ist habe ich festgestellt, es tut gar nicht weh, und war gar nicht so schlimm.
Kopf hoch, Du bist wirklich gut genug!!!
Drück Dich mal (Hoffe das ist in Ordnung)
Liebe Grüße Mango :P

Re: Para wieder aus Klinik zurück

Verfasst: Di Mai 19, 2009 5:40
von chrissi69
Hallo Para,
herzlich willkommmen aus der Klinik zurück.
Wen hattest du denn als Therapeutin, wenn ich fragen darf? Ich war auch genau vor nem halben Jahr auf dieser Station und mir hat es - bis auf Kleinigkeiten- auch recht wenig gebracht. Ich hatte damals die v.Th. und es war schrecklich.
Liebe Grüße
chrissi69

Re: Para wieder aus Klinik zurück

Verfasst: Di Mai 19, 2009 8:46
von Para
oh mann... jetzt schäm ich mich total für das was ich geschrieben hab :oops: :oops:
Das ist mir so peinlich, dass es so ist wie es ist. Dass ich so bin wie ich bin. Au mann... Das ist echt hart.


Hallo Maresa_01 ! Dich gibts hier noch? Ich hoffe die ES macht dir nicht zu sehr zu schaffen??!
Mir gehts halt so lala... wie immer. Wohl besser als sonst... aber wie das so ist: Geht ein Problem, kommt eben ein neues...

Das Essen hab ich noch garnicht erwähnt gehabt. Dieses blöde Thema... :roll:
In der Klinik hab ich sichtbar zugenommen und das hätte eigentlich absolut nicht sein müssen (Ich war nicht untergewichtig oder so), aber ich hab vor lauter Langeweile einfach viel zu viel gegessen... so viel, dass mir auch echt ständig schlecht war, was mir dann als "psychosomatische Übelkeit" angehangen wurde :roll: , dabei hab ich einfach nur ständig zu viel gegessen... Man, das hat echt genervt. Anfangs wars noch anfallsartig, später nicht mehr.
Anfangs hab ich auch noch erbrochen, aber das wurde mir dann irgendwann zu anstregend. Auch jetzt noch z.zt. seh ich einfach keinen Sinn darin zu erbrechen. Ich habs vor 2 Tagen nochmal versucht, aber es hat nicht funktioniert, weil ich es plötzlich voll mitkriege und klar miterlebe... und das war früher anders. Irgendwie bin ich im Moment "zu klar im Kopf", ich hab bisher auch weniger dissoziiert, aber das kommt bestimmt wieder... das ist bloß ne Frage der Zeit.
Obwohl mein Essverhalten im Moment also noch durch viel Junkfood und Unregelmäßigkeiten bestimmt ist, will ichs erstmal dabei belassen und nur ganz langsam Veränderungen reinbringen, ich will nicht riskieren, dass die Stabilität irgendwie wieder einbricht. Auch meine neuen paar kleinen Pfunde will ich erstmal da lassen wo sie sind... Die können sich ja ganz langsam und unbemerkt davonschleichen. Bloß keine Panik, sonst fang ich wieder an Unsinn zu machen.

Das war für mich Anfangs schon noch ein wichtiges Thema: "Essen" ... Aber da ich eben auf keiner Essgestörtenstation war, konnte ich prima mit Nicht-Essgestörten essen und leben, was mir sehr gut getan hat. Ich hab deren Ansichten und Verhaltensweisen ganz gut adaptieren können. Und da auch andere etwas zugenommen hatten (eben nicht nur ich!), hab ich daraus auch kein großes Problem gemacht. Da hat sich dann ganz schön viel aufgelockert.

Donnerstags haben sich die Essgestörten von der anderen Station immer "germanys next topmodel" angesehen :lol:
Das ganze Konzept von der Essgestörtenstation fand ich ziemlich bescheuert. Ich war froh, dass ich da war wo ich war. Das hat mir auch viel mehr gebracht.

Aber das Essen war ja nur ein Nebenschauplatz.

In den ersten 4 oder 5 Wochen war ich noch mit nem Mädchen aufm Zimmer, die wohl auch Essprobleme hatte. Sie war extrem!! narzistisch, völlig eingebildet und musste immer alle Blicke und Gedanken auf sich ziehen. Die Alte hat echt genervt und nicht nur mich. Egal... jedenfalls hat die mich da auch noch ziemlich in die Essstörung mit reingezogen. Sie hat mich auch immer so wütend gemacht, weil sie die ganze Zeit mit dieser Essstörung rumkoketiert hat, während ich wirklich unter der ES gelitten hab!
Als sie dann endlich ging, wurde es auch besser mit der ES.




Aber mein eigentliches Problem z.zt. ist eigentlich das, dass es mir so wahnsinnig schwer fällt Kontakt zu halten mit den Leuten. Ich musste das meiner Therapeutin versprechen, dass ich Kontakt halte und mich nicht wieder isoliere. Das ist echt hart!
Ich meine, die Leute sind, wie gesagt, alles tolle Menschen, aber... ich schäme mich irgendwie immer so. Das ist soein ganz tiefes Schamgefühl, das es mir extrem erschwert präsent zu bleiben. Die meiste Zeit möchte ich einfach nur im Erdboden versinken und alles zurücknehmen was ich gesagt oder getan habe, also alles was eine Erinnerung von mir in den anderen Köpfen sein könnte.
Das quält mich echt total!

Am Donnerstag wollen wir uns mal wieder treffen und obwohl ich die so gerne mag (!) , kann ich mich einfach nicht richtig auf die Leute freuen und es fühlt sich auch immernoch sehr leer in mir an. Und dafür schäme ich mich, weil ich den Leuten auf keinen Fall das Gefühl vermitteln will, dass ich eigentlich nichts für sie empfinde oder sowas... :|

bumble-bee hat geschrieben:Und es hat mit Sicherheit einen Grund, dass die Frauen, die du bewunderst und sympathisch fandest, dich als Gesellschaft ausgewählt haben. Denn sonst wären sie ja ziemlich dämlich und dann gäbe es wiederum keinen Grund sie zu bewundern 8)
Ich weiß nicht ob sie mich auch als Gesellschaft gewählt hätten wenn sie mehr Auswahl gehabt hätten.

Ich kann einfach diese tiefe tiiiefe Scham nicht überwinden. Und dieses Schuldgefühl. Manchmal könnte ich echt losheulen deswegen.
Und die Therapie hat mir diesbezüglich überhauptnichts genutzt.


@chrissi69 , die v.Th. ist doch super!! Ich wär froh wenn ich die gehabt hätte. Ok, vielleicht n bisschen verspießert... aber immerhin echt kompetent.
Ich hatte die Wa. . Die sollte besser Kindertherapeutin werden, die hatte sowas erzieherisches und infantiles... schrecklich :roll: Mit ihrer pseudo-optimistischen Art hat sie mich immer noch mehr in Minderwertigkeitsprobleme gestürzt.

Ach überhaupt, ... das war nix.
Das einzig gute sind die Leute... wenn ich bloß mal nen tieferen Draht zu denen finden könnte....

Re: Para wieder aus Klinik zurück

Verfasst: Di Mai 19, 2009 9:01
von Piggi
liebe para

tut mir so leid, dass es für dich so schrecklich verlaufen ist. Könntest du mir bitte nochmal sagen, welche Klinik du warst,denn das hab ich irgendwie nicht mitbekommen und will auf keinen Fall dort hin.
Wünsch dir alles Gute und viel Kraft

cogito

Re: Para wieder aus Klinik zurück

Verfasst: Di Mai 19, 2009 9:05
von Para
Och, hm... naja... ich will die Klinik jetzt nicht in den Dreck ziehen. Anderen hat es ganz sicher was genutzt, nur mir vielleicht nicht so sehr. Ich weiß nicht genau.
Ich hab auch bisher sonst nicht viel negatives über die Klinik gehört, vielleicht ist das nur mein ganz persönliches, subjektives Empfinden. Also keine Panik.

Re: Para wieder aus Klinik zurück

Verfasst: Di Mai 19, 2009 9:16
von bumble-bee
Hei Para
Para hat geschrieben:Ich weiß nicht ob sie mich auch als Gesellschaft gewählt hätten wenn sie mehr Auswahl gehabt hätten.
Also statt schlechter Gesellschaft wählen doch dann die meisten eher keine Gesellschaft. Und sie hätten wohl auch prima unter sich bleiben können. Also musst du was an die haben, was diese tollen Frauen faszinierend oder angenehm fanden. Aber ich weiß dass es nichts bringt, auf dich einzureden, denn ich bin auch nie empfänglich für Überzeugungsversuche, dass ich doch gar nicht schlechter / weniger wert als andere Menschen bin.
Ich finde allerdings schon, dass es sich anhört, als wäre die Klinik nicht nur vertane Zeit gewesen. Auf dem Nebensektor Essen hat sich ja doch einiges getan :shock: ! Auch wenn es jetzt erstmal junkfood ist, hört es sich an als habe sich da etwas grundlegendes verändert.

und ich finde du bist sehr viel reflektierter geworden und begreifst sehr viel genauer was bei dir abläuft. Das ist doch schon ein wichtiger Schritt.
Ich denke man (ich auch) muss sich von der Vorstellung lösen, dass man durch eine therapie/einen Klinikaufenthalt gesund werden kann :?.

Re: Para wieder aus Klinik zurück

Verfasst: Di Mai 19, 2009 9:49
von Para
Naja, ok, was das Erbrechen betrifft hat sich was getan... Aber vielleicht bin ich auch einfach nur entwöhnt... denn essen tu ich immernoch massig. bis mir übel wird.
Also in der Hinsicht... naja, ist halt nach wie vor ne Form von Esssucht und da ich z.zt. nicht erbreche, im Grunde nach wie vor ne Bulimie die n bisschen pausiert um später wieder ihren Einsatz zu kriegen....

Re: Para wieder aus Klinik zurück

Verfasst: Di Mai 19, 2009 16:33
von Andalucia
Liebe Para,

ich habe nun schon sehr viele Beiträge von dir gelesen, gerade eben den "lets talk about sex", den ich vielleicht sogar mal wieder ausgraben will weil ich ihn unglaublich interessant finde. Aus deinen Worten geht immer hervor, dass du ein sehr vielschichtiger reflektierender Mensch bist. Von daher brauchst du dir also überhaupt keine Sorgen zu machen uninteressant bzw ungebildet zu wirken. Glaub mir an der Uni rennen so viele Leute rum bei denen man sich wirklich fragt, wie die ein Abi geschafft haben und nun durch ihr Studium kommen. Was ich damit sagen will: ein hoher Abschluss ist kein Garant für Intelligenz. Du bist interessant, weil du dich mit den verschiedensten Dingen beschäftigst, weil du die Dinge hinterfragst und nach Antworten suchst, weil du ohne Hemmungen die Dinge beim Namen nennst und weil du unglaublich reif für dein Alter bist. Auch wenn du denkst die Leute seien in der Klink in ihrer Auswahl eingeschränkt gewesen, so haben sie sich bewusst dich als Person ausgesucht. Ich glaube ich hätte auch dich gewählt weil mir deine Denkansätze gefallen, du offen und ehrlich deine Meinung äußerst, man bei dir das Gefühl hat, es könnten sich tieferer, interessantere, intimere Gespräche entwickeln.
Ich finde es unglaublich wichtig, dass du zu diesen Treffen gehst. Es ist alles reine Übungssache, vertraust du dich anderen Leuten an, verändert sich deine Ausstrahlung- dadurch wirst du wieder neue Leute kennenlernen...und irgendwann auch die, welche dir das Gefühl vermitteln, wirklich DU sein zu können.
Bei mir war das ein jaherlanger Prozess ( trotz Abi und Studium :D ) aber jetzt habe ich Freunde, die meinen Humor verstehen, die mich mögen wie ich bin, auch wenn sie mich manchmal total durchgedreht finden.
Außerdem bist du erst 19, da steht einem noch die ganze Welt offen. Du hättest noch die Möglichkeit dein Abi zu machen, zu studieren....
Ich kann dir nur eines raten, geh zu diesen Treffen, auch wenn du Angst davor hast, sie werden dir gut tun.
Wünsch dir viel glück

Re: Para wieder aus Klinik zurück

Verfasst: Mi Mai 20, 2009 16:04
von Para
Hallo Andalucia... danke für die Blumen :oops: :oops:

Komisches Gefühl wenn du mich z.b. kennst, ich dich aber nicht. :mrgreen: Klar hoffe ich auch, dass der alte Bla Bla mal irgendwen amüsiert oder bestenfalls sogar was nützt. hm.



Soweit die anderen das zulassen kann ich schon versuchen irgendwie Kontakt zu halten. Naja... Aber es fühlt sich halt trotzdem doof an sich dazu irgendwie zwingen zu müssen.

Ich glaub ich muss erstmal lernen daraus irgendwie Kraft zu ziehen.
Wenn andere Leute davon erzählen wie viel Kraft die aus ihren Freunden ziehen und wie gut denen das tut, kann ich das kaum glauben.

Re: Para wieder aus Klinik zurück

Verfasst: Mi Mai 20, 2009 19:44
von Maresa_01
Aber Para,

niemand geibt Dich mit Dir ab, weil er MUSS!
Wenn die Leute Dich nicht mögen würden, dann würden sie sich nicht mit Dir beschäftigen.
Punkt um.

Jetzt glaub doch mal endlich, dass Du ein interessanter Mensch bist!!

Und weisst Du was, ich glaub, das Schreiben liegt Dir sehr....

Viele Grüsse,

Maresa

P.s: Ja, mich gibt es noch hier... wieder *seufz*

Re: Para wieder aus Klinik zurück

Verfasst: Do Mai 21, 2009 2:30
von shibby
hey para (hab nicht alles gelesen, also tut mir leid wenns doppelt gemoppelt ist)
was für mich auch schwer zu verstehen ist/war, ist dass man nicht das ist, was man leistet.
abitur, studium, beruf, welches auto du fährst, welche yacht, welchen privatjet du am liebsten benutzt für transkontinental flüge; das verschwimmt alles, ist alles unwichtig - sagt über dich als mensch und ob do cool bist gar nichts aus. ich benutze cool mal als x beliebiges wort, um eine art zu beschreiben, wie menschen gerne wären.^^
also irgendwie muss man ja fast sagen: du als mensch. :) und clever bist du doch. nett auch, vllt zickig^^..was ich meine ist, dass das was dich interessant macht, deine erfahrungen/eröebnisse --> dein charakter sind, keine diplome und gehaltschecks machen dich annähernd so attraktiv