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Aufgabe: Wer bin ich?

Verfasst: Sa Apr 11, 2009 2:00
von blueberry
Hallo Ihrs!

Dieser Thread geht an alle und im Besonderen an Aire und Mary Jane!

Es ist eine Aufgabe, die ich dir, Aire, schon aufgetragen habe:

Schreibt (wenigstens... denn ab dieser Länge läuft es meist von selbst, so dass man einfach weiter schreibt) eine A4 Seite voll darüber, wer ihr seid.
Nicht was ihr seid (zB fett oder hässlich oder... ihr wisst was ich meine), sondern, WER ihr seid.
Benützt dazu Erinnerungen und Erfahrungen, die euch zu dem gemacht haben, was ihr heute seid... baut sie in das Thema ein. Denkt darüber nach... bleibt ehrlich, ungeschönt, keine falsche Bescheidenheit,...

Wer seid ihr?

Schreibt es ins Forum, schreibt es nur für euch.... oder schreibt es für euch und später ins Forum...
aber schreibt.

Es ist nicht schwer und es ist kein großer Aufwand.

Das wäre mal der erste Schritt.

Was dann kommt/käme schreibe ich, wenn ihr euch so gut und ehrlich wie möglich beantwortet habt, wer ihr - aus euerer Sicht - seid. :wink:

Also: "Wer bin ich?"

LG!

Re: Aufgabe: Wer bin ich?

Verfasst: Sa Apr 11, 2009 7:47
von aire
blueberry hat geschrieben:Es ist nicht schwer und es ist kein großer Aufwand.
Letzteres stimmt vermutlich. Aber ich find's immer noch schwer.... :( Darf ich fragen, wo du die Idee her hast?
Was dann kommt/käme schreibe ich, wenn ihr euch so gut und ehrlich wie möglich beantwortet habt, wer ihr - aus euerer Sicht - seid. :wink:
Na ja, was dann kommt, ist logisch. Wer wir sein wollen, und wie wir dahin zu kommen gedenken.... Würde ich mal sagen....

lg

aire

Re: Aufgabe: Wer bin ich?

Verfasst: Sa Apr 11, 2009 12:54
von mary jane
wow ich fuehl mich auf einmal so wichtig! ;-) :mrgreen:
vielen dank fuer dein interesse, deine hilfe, danke, dass du so aufmerksam bist und herausgelesen hast, dass es genau die frage/ aufgabe ist, mit der wir uns auseinandersetzen muessen.
ja, ich finde auch, dass es sehrwohl schwer ist, aber ich denke, dass es mir (und allen) auf jedenfall helfen kann und ich werde das auf jedenfall machen (sobald ich die ruhe dafuer finde, stress, stress)!!!!! Danke.

Re: Aufgabe: Wer bin ich?

Verfasst: Sa Apr 11, 2009 22:44
von bumble-bee
Wer ich bin..
Ih glaube das Zitat von Oscar Wilde trifft mein Leben genau:
Eigentlich bin ich ganz anders
Ich bin jemand der bisher immer alle beruflichen /schulischen Ziele mit Leichtigkeit erreicht hat und deshalb glaubt, eigentlich nichts zu können und auf den Tag zu warten an dem alle den schwindel erkennen und mir alle meine Erfolge aberkennen und für Lug und Trug erklären.
Ich bin jemand der lustig und witzig sein kann, aber das erst weiß und glaubt, wenn jemand lacht.
Ich wirke stark und interessant auf andere Leute, auch meine Freunde, fühle mich aber meistens überdurchschnittlich langweilig, gewöhnlich und nicht akzeptiert.
Ich halte mich selbst für einen Menschen, der sehr sehr kreativ sein könnte, angesichtsder Sachen die ich schon gebastelt, gemalt, phantasiert, geschrieben habe, aber meistens habe ich keine Lust/mir ist zu langweilig es zu tun.
Ich interessiere mich selten wirklich für andere, es muss sich immer um mich drehen. Ich bin dermaßen egozentrisch dass es mich in Gesprächen manchmal schon selbst anwidert, auch wenn andere diesen Eindruck nicht zu haben scheinen.
Mir ist Spontanität und Abenteuer wichtig, aber ich selbst bin es nicht mehr. Oder war es noch nie. Ich habe immer von der großen Liebe geträumt ein perfektes Leben, beruflich erfolgreich, Kinder, sportlichu nd ehrgeizig.
Ich habe keinen Ehrgeiz mehr. Ich habe keine Ziele mehr und logischerweise auch keine Vorstellungen davon, wie ich dort hingelangen soll, bzw in welche Richtung ich loslaufen soll, wenn ich nicht einmal weiß wohin ich will.
Ich bin manchmal sehr sensibel, bei bestimmten Menschen, andere lasse ich niemals nahe genug an mich heran als dass sie mich emotional berühren könnten. Dann fühle ich mich hart an und innerlich tot.
Die schlimmste Vorstellung ist für mich, jemandem zur Last zu fallen, unangenehm aufzufallen. Das ist in einer Welt in der es so viele Polaritäten gibt, ein Ding der Unmöglichkeit.
Ich möchte schlank und sportlich sein und beliebt und gleichzeitig jemand, dem solche Oberflächlichen Sachen nicht wichtig sind.
Ich fälle radikale Urteile über alle Menschen in meiner Umgebung, und beneide diese Menschen gleichzeitig um ihr Dasein.

Ich bin der Mensch, dessen Selbstbild nicht einmal annähernd dem entspricht, was andere Menschen in ihm sehen.
Ich bin die personifizierte Selbstbild-Fremdbild-Diskrepanz.
Nur wenn ich mich durch die Brille anderer sehe, mag ich mich manchmal. Und weiß doch in meinem Innern, dass eigentlich Selbst ganz anders und das eigentlich wahre ist...

Re: Aufgabe: Wer bin ich?

Verfasst: So Apr 12, 2009 12:40
von aire
***

Re: Aufgabe: Wer bin ich?

Verfasst: So Apr 12, 2009 17:22
von Colourful
Wow. Ich finde die Idee großartig. Wirklich.

Leonia, du gehst sehr hart aber auch sehr klar mit dir ins Gericht, oder?
Das fällt mir nur so auf.

Aire, bei dir habe ich das Gefühl, dass du dich viel neutraler siehst, oder?


Alles Liebe, Colourful

Re: Aufgabe: Wer bin ich?

Verfasst: So Apr 12, 2009 18:45
von aire
Colourful hat geschrieben:Wow. Ich finde die Idee großartig. Wirklich.

Leonia, du gehst sehr hart aber auch sehr klar mit dir ins Gericht, oder?
Das fällt mir nur so auf.
Den Eindruck hatte ich auch. Aber es war sehr inspirierend. Ich hatte einen satz gelesen und schon konnte ich eine halbe Seite über mich schreiben.... :mrgreen:
Aire, bei dir habe ich das Gefühl, dass du dich viel neutraler siehst, oder?
Ich habe das Gefühl, ich habe mich zu positiv dargestellt. Na ja, egal. :wink: Ich warte auf doe Leute, die einzelne Passagen zitieren und schreiben: So bist du aber nicht. :twisted:

lg

aire

Ps: Colourful.... mitmachen!!! :-X))

Re: Aufgabe: Wer bin ich?

Verfasst: So Apr 12, 2009 20:10
von Colourful
aire hat geschrieben:Ich habe das Gefühl, ich habe mich zu positiv dargestellt. Na ja, egal. Ich warte auf doe Leute, die einzelne Passagen zitieren und schreiben: So bist du aber nicht.
Nein, das habe ich nicht so empfunden. Und hey, so gut kenne ich dich gar nicht und selbst wenn, dann würde mir niemals einfallen einfach so zu schreiben, dass du dich falsch siehst. Außerdem es geht ja darum, wie du dich siehst, für dich, wie du sein möchtest und sein kannst! :D
Und ja, da die die Meinung einer anderen Person nichts zu suchen.

Ich soll mitmachen? Nee, ist noch nicht fertig. ;) Und ob ich es poste ist eine andere Sache. :D

Alles Liebe, Colourful

Re: Aufgabe: Wer bin ich?

Verfasst: So Apr 12, 2009 20:23
von Unique
Leonia hat geschrieben: Ich interessiere mich selten wirklich für andere, es muss sich immer um mich drehen. Ich bin dermaßen egozentrisch dass es mich in Gesprächen manchmal schon selbst anwidert, auch wenn andere diesen Eindruck nicht zu haben scheinen.
Sorry, auch wenn du mich jetzt vielleicht runter machst deswegen^^ aber warum studierst du dann Psychologie und willst Psychotherapeutin werden? Das verstehe ich nicht ganz, denn da muss man sich ja eben für die Leute interessieren und ihnen zuhören und auch selbstlos sein in manchen Dingen. Irgendwie ist das ein Widerspruch :?

Re: Aufgabe: Wer bin ich?

Verfasst: So Apr 12, 2009 21:02
von summer-dream
@unique: also ich vermute mal ganz vorsichtig, dass sich Leonia viel zu negativ sieht in dieser Hinsicht...?

mir geht es so, dass mir zwar alle sagen, dass ich immer für andere da bin und mich mal mehr mit mir selber beschäftigen müsste, anstatt nur für andere zu sorgen. Dennoch denke ich oft von mir persönlich, dass ich trotzdem viel zu oft viel zu egozentrisch bin und mich noch viel mehr um andere sorgen und interessieren müsste....

ich kann mir halt kaum vorstellen, dass man Psychologie studiert ohne sich für andere Menschen zu interessieren...

Re: Aufgabe: Wer bin ich?

Verfasst: So Apr 12, 2009 21:34
von bumble-bee
Leonia hat geschrieben:Ich bin die personifizierte Selbstbild-Fremdbild-Diskrepanz.
Ich habe immer das Gefühl zuviel Raum für mich zu beanspruchen - was andere nicht so sehen.
Und wenn ich nicht einen gestörten Bezug im Sinne dieses Selbst- und Fremdbildes hätte, hätte ich wohl auch keine Esssörung.

Ich habe Psychologie studiert weil ich nicht wusste was ich sonst studieren sollte und weil ich dachte, ich könnte so verstehen wie Menschen sind warum sie so sind. Am Beruf des Psychotherapeutin finde ich interessant, die Zusammenhönge zu verstehen (Stichwort: Verhaltenstherapie), die man von außen beser verstehen und verständlich machen kann und weil ich es einfach phanastisch finde, dabei zuzusehen, wie Menschen sich entwickeln können.

Aber ich habe auch geschrieben:
Leonia hat geschrieben:Ich habe keine Ziele mehr und logischerweise auch keine Vorstellungen davon, wie ich dort hingelangen soll, bzw in welche Richtung ich loslaufen soll, wenn ich nicht einmal weiß wohin ich will.
Sprich ich weiß nicht mehr was richtig ist und nicht, in keiner Hinsicht.

Und mit diesem Beitrag den oberen ergänzend:
Ich bin jemand, der immer meint sich rechtferitgen zu müssen :roll:

Re: Aufgabe: Wer bin ich?

Verfasst: So Apr 12, 2009 21:37
von Unique
Hmmm okay, wollte ich nur mal wissen :wink: Klang irgendwie komisch^^ vielleicht siehst du dich wirklich anders, als du bist ka ^^

Re: Aufgabe: Wer bin ich?

Verfasst: Mo Apr 13, 2009 2:10
von mary jane
verdammt, kann nicht schlafen. sorry, sind mehr als 1700 worte geworden... :oops:
das muss jetzt echt niemand lesen.

wer bin ich? diese frage ist mindestens so schwer wie zu beantworten wie 'was will ich'. ob ich die loesung vielleicht finde, wenn ich endlich weiss wer ich bin?
ich bin immer recht nett, freundlich und hoeflich. eigentlich moegen mich immer alle. ich bin ganz ruhig und hab ja auch immer ein paar nette worte und ein laecheln parat. nur mich selbst mag ich nicht immer. jetzt schon mehr als frueher. ich glaube ich mochte gar nichts an mir. selbstbewusstsein war praktisch nicht vorhanden. ich war sooo schuechtern. ich dachte ich kann nichts und gut genug war auch nie was. es war schon harte arbeit und ein langer weg diese sichtweise zu verbessern. ich habe niemals ueber gefuehle sprechen koennen. ich kann nicht beschreiben wie wahnsinnig schwer mit das fiel. nein, meine eltern haben nie mit mir ueber irgendwas gesprochen. meine mutter hat gern rumgeschrien und 'wege' gefunden mit ihrer ueberforderung klar zu kommen. ihr konnte ich es nie recht machen. und ruhig sprechen ging auch nicht.

ich habe mir eine schutzmauer um mich herum aufgebaut. da hab ich niemanden durch gelassen - bis ich mich verliebt habe. meine erste beziehung. ploetzlich musste ich anfangen zu reden. was fuer auf und abs! es war sehr sehr schmerzhaft und dennoch sehr hilfreich. habe vieles erkannt und veraendert aber auch viele traenen vergossen. dennoch, im nachhinein hat mir diese beziehung so sehr geschadet wie geholfen. ich konnte nicht loslassen, obwohl ich wusste, dass mich diese person nicht so nimmt wie ich war und mich nicht liebt. habe allen stolz vergessen. klar, wie konnte ich auf die idee kommen, dass mich jemand fuer das lieben kann was ich bin?? was hatte ich mir nur eingebildet?
achja und da waeren wir bei dem thema verdraengen. da bin ich weltmeisterin drin. so sehr ich auch versucht habe das zu lassen, bis heute habe ich es nicht geschafft. ich 'vergesse' dinge, mit denen ich nicht umgehen kann oder die weh tun. nicht, dass ich nicht auch viel nachdenken wuerde. ja, auch ueber mich und mein leben, aber das ist irgendwie immer so distanziert. frueher habe ich noch viel geweint. auch als kind oft. da war ich sowieso so oft traurig und ich habe mir schon immer alles sooo zu herzen genommen. ein 'boeses' oder strenges wort und ich haette schon heulen koennen. so ein sensibelchen. jetzt wein ich nicht mehr. nur noch ganz selten. ich schluck ja den schmerz jetzt einfach runter. hab ja wege gefunden zu vergessen und gefuehllos sein. es gibt ja so viele wege seine gefuehle nicht wahrzunehmen. na klar, die bulimie aber auch alkohol (ohhja ich trinke gern).

ich bin wahnsinnig unzufrieden mit mir. ich kann es MIR nicht recht machen. ich will immer so viel schaffen. aber ich kann nicht. ich seh nicht ein, warum nicht. das enttaeuscht mich. ich will immer alles auf einmal. ich hoere nicht auf mich und meinen koerper. fuer warnsignale bin ich blind. selbst wenn mir andere sagen ich soll doch mal dies oder das lassen, hoere ich nicht drauf. ich soll mir was goennen. ich mir?? womit haette ich denn das verdient? ich bin aber immer fuer andere da. ich helfe gern, wenn ich kann. hab immer ein offenes ohr, auch wenn mich alles negative sofort runterzieht. eigentlich kann ich es nicht ertragen. tus aber doch. weil ich ja auch will. ich hab auch immer ratschlaege! mir wurde schon oft gesagt, dass ich immer recht habe. nee, das stimmt natuerlich wirklich nicht, aber vielleicht sehe ich tatsaechlich was 'richtig' ist, wenns um andere geht. dass ich auf meine eigenen ratschlaege oder die anderer nicht hoere ist ja wohl klar oder? ich bin sehr emphatisch und habe ein grosses verstaendnis fuer menschliche schwaechen. auch kann ich absolut nicht nachtragend sein. meiner mutter war ich recht lange boese, aber selbst ihr hab ich mit viel abstand laengst verziehen. sie hatte es doch auch nie leicht.

ich bin nicht grad blind fuer das 'elend der welt'. das zieht mich echt runter. mir tun die penner auf der strasse leid. es umgibt einen so viel leid, da faellt es schwer positiv zu denken. aber es gelingt mir doch oft! ich seh durchaus auch die schoenen sachen. ich lache sehr gern. aber wenn ich alleine zuhause bin und nachdenke, dann weiss ich doch immer nicht wozu das alles gut ist. ich kann mich natuerlich gut ablenken, da ich solche gedanken ja schnell aus meinem kopf vertreiben und auch die traurigkeit 'entsorgenl' kann. aber diese ziellosigkeit macht mich doch schon fertig.
ich weiss mittlerweile schon ungefaehr was ich beruflich machen konnte. geld ist mir wichtig. ohne geld ist man auch nichts wert und ein gewisser komfort fehlt einfach. darauf will ich nicht ewig verzichten. jedenfalls bin ich oft einfach sooo unendlcih kraftlos diesen unendlichen kampf zu fuehren fuer das was man will. immer auf der hut vor den fallen. die lauern ueberall. und dann wieder die frage wofuer. bin ich gluecklich, wenn ich einen tollen job hab, gut verdiene und der auch noch spass macht? da bleibt doch aber diese leere. ich bevorzuge leere dem schmerz. eine andere alternative sehe ich nicht. naja, sehe ich schon, aber fuehle ich nicht und halte ich fuer unerreichbar. ach ich kann auch vorwuerfe nicht mehr ertragen. naja, meine familie ist ja so stolz auch mich, ich krieg ja auch alles soo toll hin. klar, kein problem. ihr wisst ja nicht wies mir dabei geht und WIE ich alles hinkriege. wenn die leute wuessten und ich sie hinter die fassade gucken liesse... ja was waer dann? der weltuntergang. ich muss doch stark sein. ich hab kein recht schach zu sein. ich meine, ich lerne es ja grade, dass ich schwach sein DARF, dass ich nichts leisten MUSS, dass es ok ist gefuehle zu zeigen etc. aber ich fuehle es nicht. ich muss DOCH stark sein. was waere denn, wenn ichs nicht waer? geht nicht. keine unterstuetzung, niemanden zum reden (ich kann ja auch niemanden belasten. ICH lasse es ja nicht zu), kein geld, keine zukunft. seit ich mich mit bulimie auseinandersetze krieg ich nichts mehr hin. die arbeit ist nun so hart und ermuedend. uni ist furchtbar und freizeit auch. ich will so viel, aber ich hab keine kraft.

ich kann mich nicht verlieben. ich bin immer alleine und kann mir eine beziehung nicht mal vorstellen! ich bin 22. ich hatte eine beziehung bisher. hatte mich geoeffnet und mir wurde wieder weh getan. ich bin egoistisch. ich habe der anderen person ja auch weg getan. es faellt mir einfach wie gesagt schwer mit gefuehlen umzugehen. liebe ist so ein starkes gefuehl. das ist mir zu viel. das geht doch nie gut. dann ist man nur wieder enttaeuscht. da bleib ich lieber allein. ich verlass mich auch mich und mache dinge mit mir aus. bin unabhaengig. muss mir keine vorwuerfe anhoeren, nicht diskutieren, streiten, um erlaubnis bitten. kein stress. hab schon genug.

enttaeuschungen. immer wieder. kaempfen, enttaeuscht sein, weiter machen, wieder stolpern, kaempfen. immer wieder aufstehen. woher soll man denn noch mehr kraft nehmen fuer was anderes? na gut, das sind meine gedanken, die teile ich eigentlich nicht so sehr. beklagen bringt ja nichts. nach vorne schauen, irgendwoher energie tanken und weiter machen. vielleicht gelingt dann auch mal was. ich muss meine einstellung dennoch ein wenig mehr aendern. denn egal was ich je erreiche, es wird doch nie genug sein. ja gut, man muss sich ja ziele setzen, sie erreichen und dann neue ziele setzen. aber man muss doch auch so etwas wie zufriedenheit empfinden koennen.

klar verachte ich mich nicht selten (aber nicht staendig). vor allem fuer disziplinlosigkeit. aber auch dafuer, dass mir die meinung anderer doch irgendwie wichtig ist. wieso brauch ich anerkennung? das ist voellig bescheuert! was interessieren mich 'wertung' der anderen? ich brauche es aber dennoch! das hat sich auch geandert. damals haette mich noch interessiert was leute ueber etwas das ich sage denken (ob ich deshalb fast nie was gesagt hab?), waehrend sich das jetzt hauptsaechlich auf anerkennung und aufmerksamkeit beschraenkt.... naja dachte ich. aber da ich auch lieber sterben wuerde als jemandem von der bulimie zu erzaehlen, habe ich mir da wohl was vorgemacht. wenn ich das schon mache, sollte ich auch dazu stehen. so halte ich das eigentlich sonst.

als ich abgenommen hatte (und zwar ohne bulimie, nach und vor der bulimie) habe ich angefangen mich zu moegen. und dadurch dann auch andere leute. man muss sich schon selbst moegen um positive reaktionen zu kriegen. dick fand ich mich aber unausstehlich, unwohl. will ich NIE wieder sein. als ich noch mehr abgenommen hatte war das toll und ich hatte mich auch als schlank wahrgenommen. jetzt nicht mehr. der spiegel zeigt mir kleine fettpolster, meine beine mag ich gar nicht sehen aber vor allem sieht man jetzt nicht so sehr die knochen was mich echt stoert. jaa, mir ist klar, dass das krank ist. mein schoenheitsideal ist krank. mein gott, wie unglaublich lange ich gebraucht habe um einzusehen, dass ich das hier NICHT alleine loswerde und dass ich tatsaechlich doch nicht 'einfach so aufhoeren kann'. ich wollte einfach lange nicht (wozu denn auch).
erst als ich dann koerperlich am ende war, hab ich eingesehen, dass ich nicht mehr weitermachen kann. sooo spaet. wie schade. die bulimie hilft mir erst jetzt nicht mehr. hilfe.


kaum einer kennt mich wirklich. moegen die leute dann eigentlich MICH oder das was ich ihnen von mir zeige?
ich habe auch gute eigenschaften und mag bestimmte sachen an mir. ich kann hartnaeckig sein, bin umgaenglich, sozial, hilfsbereit, ein bisschen abgebrueht. ich hab auch immer sehr viel glueck oder vielleicht liegt es an meiner sichtweise. ich bin dankbar, wenn etwas gelingt oder eine situation gut ausgeht. eigentlich habe ich interessen und lerne schnell. nur jetzt kann ich mich nicht darauf konzentrieren. weiss mit mir selbst oft nichts anzufangen. wie ein glas wasser das vor dem verdurstendem steht, der nicht weiss was er damit anfangen soll. man tu ich mir grad selbst leid. ist ja widerlich.
andere leute trifft es viel haerter. aber ich bin der ansicht, dass psychische probleme auch durch kleinigkeiten ausgeloest werden koennen.
was es bei mir der ausloeser war, ist mir immer noch nicht klar. weil es zuhause immer viel streit gab? meine eltern fehler gemacht haben? man muss das doch irgendwann mal hinter sich lassen!! ich habe ja verziehen! koennte es nicht mal gut sein?!

Re: Aufgabe: Wer bin ich?

Verfasst: Mo Apr 13, 2009 11:19
von Colourful
Ich bin Colourful, vielschichtig, farbenfroh, interessant und interessiert. Mein Wort ist „Verständnis“, auch, wenn viele Menschen mir nicht abnehmen, dass man soviel Verständnis haben kann, ohne gleichgültig zu sein. Ich verstehe, verzeihe, vergebe und liebe.

Ich mag Menschen, bin kommunikativ, rede gern intensiv mit vielen verschiedenen Menschen, lerne sie gern kennen und möchte mehr über sie erfahren, hake nach und bin, der immer hofft, dass er kleine Wellen in Bewegung setzen kann, um jemandem etwas Gutes zu tun; ihn auch nur lächeln zu lassen. Ich bewerte so wenig wie möglich, möchte niemandem abwerten und möchte die Menschen immer angemessen wertschätzen. Ich hasse die Tatsache, dass es nur selbstlosen Egoismus und egoistische Selbstlosigkeit gibt, ich möchte nicht gut sein, damit andere Menschen sagen, dass ich gut bin. Selbstzweck. Philosophisch. Fragt mich nicht.

Über mich selbst rede ich normalerweise nicht soviel, wenn ich aufrichtig gefragt werde und einen guten Draht zu der Person habe, mich mit ihr verbunden fühle, dann ja. Ansonsten eher weniger oder auch gar nicht. Mir sind meine echten Freundschaften sehr wichtig. Und ich bin meistens diejenige, die alle ermutigt und motiviert, das ist etwas, was mich glücklich macht, wenn ich sehe, dass nur ein kleines bisschen ankommt, dass ich nur eine minimale Verbesserung erziele.

Ich bin nicht mehr besonders selbstkritisch, ich habe gelernt, dass alle Menschen immer Fehler machen, dass es auch das ist, was uns ausmacht, ich bin bereit das zu akzeptieren und anzunehmen. Bin bereit Fehler wieder gut zu machen und daraus zu lernen.
Aber klar, ich habe auch viele Schwächen, ich brauche viel Kontakt, nerve damit meine Familie, ich bin mir viel zu unordentlich und auch manchmal denke ich auch einfach zu viel, lenke mich damit vom Arbeiten ab.

Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit sind mir sehr wichtig, dafür stehe ich und ich weiß auch, wieviel Mut es erfordert ehrlich zu sich selbst und auch ehrlich zu anderen zu sein. Ich weiß, was Verdrängung anrichten kann und habe auch in die Richtung schon ein paar heftige Fehler gemacht, auch einen Fehler, der beinahe in einer Katastrophe geendet wäre, weil ich anscheinend dann doch jemanden dazu gebracht habe, ehrlich zu sich selbst zu sein und dieser jemand dann so ausgerastet ist, dass...
Ja, trotzdem.

Außerdem bin ich öfters mal peinlich, rede zuviel Mist und bin dann auch überdreht, auf der anderen Seite kann ich auch sehr gelassen, geduldig und ruhig sein.

Und außerdem habe ich oft das Gefühl, dass es eine große Abweichung zwischen dem gibt, was ich nach der Norm sein soll und dem, was ich eigentlich bin. Ich bin schwer verständlich, schwer einzuschätzen und wirke wohl oft ziemlich altklug. Ja, die liebe alte kognitive Dissonanz.
Meine Kindheit war deswegen oft ziemlich schrecklich für mich, ich habe mich selten mit Gleichaltrigen verstanden, und sie haben mich auch nie verstanden, habe schon immer lieber (im Kindergarten) mit Erwachsenen geredet.

Ich denke nicht, dass ich überdurchschnittlich intelligent bin und es daran gelegen hat, eher, dass ich nicht wusste wie ich mit mir umgehen soll, mit meinen Gedanken und meinem Wesen, und dass alle anderen (meine Eltern) auch nicht mit mir umgehen konnten. Ich war als Kind, mit acht Jahren, depressiv und habe angefangen mich zu schneiden. Mir haben immer alle gesagt, dass ich verrückt bin und mich nicht so anstellen soll, auch, wenn ich einfach nur nach Hilfe und Verständnis geschrieen habe. (Ich war acht.)
Das wollte ich nicht schreiben, fällt mir nicht leicht. Und ich beginne auch erst jetzt, mit Anfang zwanzig mich zu begreifen, lerne, wie ich mit mir umgehen muss. Ich kenne mich inzwischen sehr gut, lerne meine Grenzen einzuhalten und werde immer besser darin. Selbsterkenntnis führt zu Fremderkenntnis, deswegen wohl unter anderem das Verständnis.

Ich bin kreativ, liebevoll, fürsorglich, bemerke und spüre sehr viel und habe eine schnelle Auffassungsgabe.
Ja. Das bin ich wohl. Und ja, Mist, ich wollte das nicht so schreiben. :roll:

Re: Aufgabe: Wer bin ich?

Verfasst: Mo Apr 13, 2009 11:33
von Emilia
Und ja, Mist, ich wollte das nicht so schreiben.
aber wieso denn nicht?
wenn man das liest, hat man das Gefühl,dass du dich selbst sehr gut kennst, dass du weißt wer du bist oder was dir wichtig ist.ich finde, das ist was wertvolles.Ich finde es besonders schön,dass du nicht nur andere Menschen verstehen und ihnen vergeben kannst, sondern du dir selbst auch Fehler verzeihen kannst und nicht mehr so selbstkritisch bist!
das merkt man auch, da du dich selbst nicht abgewertet hast, sondern wie ich finde eigentlich sehr "fair" und liebevoll von dir geschrieben hast.

Mich würde ja interessieren wieso du wenig von dir selbst sprichst? Hast du einfach nicht das Bedürfnis oder gibt es etwas, dass dich hindert?
Und außerdem habe ich oft das Gefühl, dass es eine große Abweichung zwischen dem gibt, was ich nach der Norm sein soll und dem, was ich eigentlich bin.
was denkst du denn, was du nach der Norm sein solltest?

ich finde den thread irgendwie schön zu lesen, man hat plötzlich ein Bild von einer Person,die man gar nicht wirklich kennt, aber man hat gleichzeitig das Gefühl,dass man sie etwas kennenlernt (klingt wirr, aber kommt mir so vor :oops: )

LG