bulimie + oeffentlichkeit/ heimlichkeit/ akzeptanz

#1
ich finde es sehr schade, dass bulimie in der oeffentlichkeit gar nicht so richtig behandelt wird oder auch als krankheit anerkannt wird... immer wird nur vermittelt, dass es den (teenie-)maedels ums schlank sein geht und dass sie ja auch so oberflaechlich sind und nur beliebt sein wollen etc. nie schaut mal jemand dahinter. bulimie kann (und hat wahrscheinlich meistens) ja sooo viele ursachen haben. ich finde zb ueberhaupt nicht, dass leute hier im forum oberflaechlich sind und im grunde schauen auch alle hinter den offensichtlichen aspekt 'schlank-sein'.
in der arztpraxis sehe ich flyer und poster ueber jede erdenkliche krankheit (besonders uebers abnehmen und das rauchen aufhoeren), nur essstoerung nicht. dabei geht gibt es sogar so viele formen der essstoerung. wir brauchen doch nahrung wie luft zum atmen.
die aerzte selber wissen immer gar nicht wie sie damit umgehen sollen und untersuchen einen auch nicht vernuenftig (weil man ja nicht so duenn ist oder sonderlich schlimm aussieht :roll: ).
jedenfalls finde ich diese krankheit sowieso so beschaemend. dann koennte man doch wenigstens mal mit den vorurteilen aufraeumen. :(

und was ist mit bulimie im film?
kennt jemand gut filme in denen das thema vernuenftig behandelt wird?
vor zig jahren bei gzsz... ehh... :roll: und sonst wie gesagt immer so oberflaechlich... mir faellt leider gar kein film ein!
ich finde man koennte einen wirklich tollen film drueber machen und das thema ist nun auch noch nicht so 'ausgelutscht'!
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Re: bulimie + oeffentlichkeit/ heimlichkeit/ akzeptanz

#2
mary jane hat geschrieben: in der arztpraxis sehe ich flyer und poster ueber jede erdenkliche krankheit (besonders uebers abnehmen und das rauchen aufhoeren), nur essstoerung nicht.
Naja, es ist ja auch ein Unterschied, ob ich mir willentlich den Finder in den Hals stecke, oder ob ich mit einer Krankheit angesteckt werde und für sie nichts kann. Ich würd das nich so vergleichen irgendwie.
mary jane hat geschrieben: die aerzte selber wissen immer gar nicht wie sie damit umgehen sollen und untersuchen einen auch nicht vernuenftig (weil man ja nicht so duenn ist oder sonderlich schlimm aussieht :roll: )
Wie sollen sie einen denn "vernünftig" untersuchen, wenn sie nich gesagt bekommen, dass man Bulimie hat? Und ja, es gibt Ärzte, die keine Ahnung haben, aber auf jeden ahnungslosen kommt einer, der sich kümmert.

Aber mal eine Frage: wer aus deinem Umfeld weiß denn, dass du Bulimie hast und wenn ja, woher? Hast du von dir aus berichtet?

Isa
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Re: bulimie + oeffentlichkeit/ heimlichkeit/ akzeptanz

#3
Isa hat geschrieben:Naja, es ist ja auch ein Unterschied, ob ich mir willentlich den Finder in den Hals stecke, oder ob ich mit einer Krankheit angesteckt werde und für sie nichts kann. Ich würd das nich so vergleichen irgendwie.
demnach kann man ja auch einfach so aufhoeren mit dem rauchen. man steckt sich die zigarette ja willentlich an. oder den alkohol einfach in die blumen kippen...
Isa hat geschrieben:Wie sollen sie einen denn "vernünftig" untersuchen, wenn sie nich gesagt bekommen, dass man Bulimie hat?
na ich mein jetzt schon, wenn man es ihnen sagt!!
Isa hat geschrieben:Aber mal eine Frage: wer aus deinem Umfeld weiß denn, dass du Bulimie hast und wenn ja, woher? Hast du von dir aus berichtet?
keiner weiss es ausser mein arzt. jaa ich weiss, man sollte sich an die eigene nase fassen.
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Re: bulimie + oeffentlichkeit/ heimlichkeit/ akzeptanz

#4
mary jane hat geschrieben:demnach kann man ja auch einfach so aufhoeren mit dem rauchen. man steckt sich die zigarette ja willentlich an. oder den alkohol einfach in die blumen kippen....

Beim rauchen weiß ich doch von vorneherein, dass ich murks mache. Anders als essen haben Zigaretten keinen Zweck, der entfremdet werden kann. Brauch ich mich also nich wundern, wenn ich dabei auch hopps gehe :wink: Und mit dem Alkohol ist es heutzutage eigentlich das selbe, weil er ja kaum mehr als Genussmittel verwendet wird. Da weiß man auch von vorneherein, auf welch wackeligem Boden man enden kann.

mary jane hat geschrieben: jaa ich weiss, man sollte sich an die eigene nase fassen.
So würde ich es nich sagen, aber man kann ja anderen dann keinen Vorwurf machen oder kritisieren, dass das Thema keine öffentliche Resonanz bekommt, wennn man es selbst nicht öffentlich macht.

Lg, Isa
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Re: bulimie + oeffentlichkeit/ heimlichkeit/ akzeptanz

#5
Ich finde auch, dass es für das Thema Bulimie noch sehr an Aufklärung fehlt, besonders in der Öffentlichkeit.

Es gibt hier und da Berichte (TV oder Magazine) über MS und über Ess-Sucht / Adipositas (was ich auch gut finde!).
Aber Bulimie als solches wird irgendwie, wenn überhaupt, nur am Rande angesprochen.

Dabei finde ich persönlich, dass B doch die gefährlichste weil unoffensichtlichste ES ist!
Weil, laaaange sieht man es einem nicht an, denn es gibt ja nicht nur extrem dünne oder extrem dicke, sondern alles dazwischen.

Mittlerweile wird MS und Adipositas wie Depressionen von der Allgemeinheit recht gut als Krankheit angenommen.
Ohne dass man schief von der Seite angeguckt wird und gleich als Bekloppter oder Disziplinloser genommen wird.
(Passiert ja aber auch noch viel zu oft. :roll: )

Und ehrlich, bei mir in der Umgebung wissen das nur meine engste Familie, mein Mann und eine sehr gute Freundin.
Anderen würde ich es auch nicht erzählen wollen.
Liebe Grüße, kugel

Zu lernen, es als einen Teil von sich zu akzeptieren ohne es auszuleben...
Zu vergeben, wenn man schwach geworden ist...
Zu jubeln, wenn man stark geblieben ist...

Re: bulimie + oeffentlichkeit/ heimlichkeit/ akzeptanz

#6
Anscheinend gab es einmal einen Film über Bulimie auf MTV. Ich selber habe ihn nicht gesehen (bei MTV bekomme ich so schon das k*), aber angeblich war er ziemlich realistisch... Klar wurde die Krankheit nur deswegen so wirklichkeitsgetreu dargestellt, um die Sensationsgeilheit der MTV Zuseher zu befriedigen und weniger um aufzulären, aber sie haben es wohl wirklich geschafft Bulimie so zu zeigen wie sie wirklich ist. Auf welchem anderen Sender könnte man denn so etwas zeigen? :roll:
Ansonsten kommt mir vor, dass in der Öffentlichkeit nach dem Motto "Wo man kein Problem sieht, ist auch kein Problem" gehandelt wird. Welcher Laie würde schon einen Bulimiekranken auf der Straße erkennen... Ich bin aber zuversichtlich, dass sich diese Einstellung ändern wird. Genauso wie sie sich bei Depressionen, Alkoholismus und Esssucht geändert hat.
"It's in our country's interests to find those who would do harm to us and get them out of harm's way."

Re: bulimie + oeffentlichkeit/ heimlichkeit/ akzeptanz

#7
mary jane hat geschrieben:und was ist mit bulimie im film?
kennt jemand gut filme in denen das thema vernuenftig behandelt wird?
vor zig jahren bei gzsz... ehh... :roll: und sonst wie gesagt immer so oberflaechlich... mir faellt leider gar kein film ein!
ich finde man koennte einen wirklich tollen film drueber machen und das thema ist nun auch noch nicht so 'ausgelutscht'!
Ich kann dir "Sharing the Secret" mit Alison Lohman empfehlen (kannst du dir auch auf youtube ansehen oder auf amazon bestellen). Den fand ich schon richtig gut. Natürlich kann man in 90 Minuten nicht alle Facetten der Krankheit darstellen, aber im Vergleich zu anderen filmischen Behandlungen des Themas fand ich ihn überdurchschnittlich. Und die Hauptdarstellerin macht ihren Job wirklich hervorragend.

Re: bulimie + oeffentlichkeit/ heimlichkeit/ akzeptanz

#8
danke fuer eure antworten.
ich hab mir grad den film auf youtube angesehen (wie toll, dass man ihn dort sehen kann). tausend dank fuer den tipp!!!!!!!!!!!! ich fand ihn auch wirklich gut!! realistisch. hat mich echt auch beruehrt. alison hat wirklich so toll gespielt. ich frag mich wie sie sie gefunden haben... weiss jemand, ob sie wirklich magersuechtig war oder sie bulimie hatte? sie war ja soo duenn.
fuer 90 minuten haben sie doch viele punkte behandelt. der teil mit der ex-magersuechtigen therapeutin war gut und wie sie meinte, dass es hier um gefuehle geht!!
Isa hat geschrieben:Beim rauchen weiß ich doch von vorneherein, dass ich murks mache. Anders als essen haben Zigaretten keinen Zweck, der entfremdet werden kann. Brauch ich mich also nich wundern, wenn ich dabei auch hopps gehe :wink: Und mit dem Alkohol ist es heutzutage eigentlich das selbe, weil er ja kaum mehr als Genussmittel verwendet wird. Da weiß man auch von vorneherein, auf welch wackeligem Boden man enden kann.
naja, man sollte auch wissen worauf man sich einlaesst, wenn man sich absichtlich uebergibt. wir sind hier einfach unterschiedlicher meinung. ist ja auch ok. ;-)

kugel, ich finde eben auch, dass bulimie durch diese geheimnistuerei so gefaehrlich ist. es wird einem ja meist nur geholfen, wenn man um hilfe bittet. ich will hier ueberhaupt niemanden kritisieren oder jemandem vorwuerfe machen. leute wissen nicht wie sie damit umgehen sollen und solange das thema ignoriert wird, wird sich das auch nicht aendern. und ja, betroffene sollten reden. ich kann das aber im moment nicht. jedenfalls stell ich mich jetzt nicht in die oeffentlichkeit. ich bin froh, wenn ich das erstmal ueberhaupt in den griff kriege.
ich bin aber sehr froh, dass es im internet informationen und foren gibt. so koennen betroffene hilfe finden und sich austauschen, aber es informieren sich ja eben NUR die betroffenen und klaert nicht allgemein auf... ich faende es einfach wichtig, dass betroffene nicht erst 10 jahre warten bis sie hilfe suchen. :(
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Re: bulimie + oeffentlichkeit/ heimlichkeit/ akzeptanz

#9
ja, aus diesem grund will ich was machen - sobald es mir die zeit erlaubt. ich plane schon seit langem, in schulen zu gehen und vorträge zu halten. und was ich mir vorgenommen habe, habe ich bisher immer auch in die tat umgesetzt;-). bulimie sollte gerade für lehrer kein fremdwort mehr sein, finde ich.
Lauf der Sonne entgegen, anstatt auf sie zu warten...

Re: bulimie + oeffentlichkeit/ heimlichkeit/ akzeptanz

#10
jen hat geschrieben:ja, aus diesem grund will ich was machen
wow, ich finde das echt so toll. hast du die krankheit denn ueberwunden? wenn ja, wie lange denn? weiss es in deinem bekanntenkreis auch jeder?
denkst du, dass dir das einigermassen leicht fallen wird?

ich hab mich in der letzten zeit nun noch mehr bei youtube umgeschaut und dort gibt es ja auch wirklich zig filmchen ueber bulimie. diese filme sollen auch dazu beitragen aufzuklaeren, jedoch fand ich fast, dass sie das gegenteil bewirken. es geht in den meisten auch (hauptsaechlich) darum, dass man einfach nur schlank sein will und bulimie als diaet sieht. und dazu immer noch so ein song, der auf die traenendruese drueckt. :/
naja...
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Re: bulimie + oeffentlichkeit/ heimlichkeit/ akzeptanz

#11
ja, ich würde schon sagen, dass ich schon ziemlich weit draußen bin und mir ein sehr schönes leben OHNE bulimie aufgebaut habe. vor sechs jahren habe ich eine stationäre therapie gemacht, die mir zu dem verholfen hat, was ich heute bin. die mir dabei geholfen hat, von einem tag auf den anderen das kotzen einzustellen. natürlich gab es danach noch rückfälle, doch sie waren ziemlich begrenzt und ich könnte sie sogar zählen, was ich von den jahren zuvor nicht sagen kann. meinen letzten rückfall hatte ich glaube ich vor über ein einhalb jahren.

in meinem bekanntenkreis wissen es nicht alle, aber in meinem freundeskreis und in der weitläufigeren familie ein sehr großer teil. wenn mich jemand konkret darauf ansprechen würde oder es allgemein um das thema geht, habe ich schon seit einiger zeit kein problem mehr damit, die karten offen auf den tisch zu legen.

ich glaube, es wird kraft kosten, aber nicht allzu schwer sein. es wird mir sicherlich auch kraft geben. vorträge halten ist sowieso eine meiner stärken, insofern sehe ich darin das geringste problem. ich denke, man muss ein gewissen moment überwunden haben, dann läuft alles wie von selbst. ich hab schon einmal sowas in der art gemacht. ich wurde in eine schule eingeladen, um den lehrern ein bisschen von der krankheit zu erzählen und mit ihnen darüber zu diskutieren. das war in meinem augen super notwendig, denn wirklich ahnung hatten die ja nicht...

daher kam auch der entschluss. und weil ich denke, dass es einen sinn macht, dass ich diese krankheit hatte. der kampf daraus hat mich enorm stark gemacht, das ist das eine. das andere ist, dass ich denke, dass ich diese stärke nun nutzen sollte, um anderen zu helfen.

lg, jen
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Re: bulimie + oeffentlichkeit/ heimlichkeit/ akzeptanz

#12
hey jen, ich find das echt so toll, dass du dich stark genug fuehlst das zu machen!!
ich finde ja, dass praktisch alle psychische krankheiten etwas mehr aufklaerung benoetigen. aber bulimie ist da wirklich fast das heimlichste, da es so peinlich ist und daher braucht es unbedingt solche leute wie du. ja lehrer! dass die keine ahnung haben ist ja wieder klar. aerzte wissen ja auch nur bahnhof. und das finde ich richtig schlimm!! ich welche jahrgangsstufe gehst du denn?
ich wuerde ja eigentlich auch gern was machen, da es mir ja nicht passt, dass keiner bescheid weiss und ich fuehle mich und mein problem nicht anerkannt und akzeptiert. ich wuerde mich da aber nicht so hinstellen koennen. ein film waer nett. waer nur schoen, wenns dann auch leute sehen wuerden..... sonst schauen ja immer grad leute filme mit solchen themen, die sie selbst betreffen.
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Re: bulimie + oeffentlichkeit/ heimlichkeit/ akzeptanz

#14
aach und dann hab ich im internet gelesen, dass sich nach prinzessin dianas 'beichte' ploetzlich ganz viele betroffene auch hilfe gesucht haben. hier ein interview mit ihr, das ich gefunden habe.
Dann hörte man, Sie hätten Bulimie.
Ja, das stimmt. Ich hatte mehrere Jahre lang Bulimie, und das ist ja eine Art geheime Krankheit. Man fügt sich das selber zu, weil man sich schlecht fühlt und weil man meint, dass man keinen Wert hat. Man füllt den Magen vier -, fünfmal am Tag, manchmal sogar öfter, und man fühlt sich gut. Das ist, als würde einen jemand umarmen, aber das hält nur eine gewisse Zeit an. Und dann ekelt man sich vor seinem gequollenen Bauch, übergibt sich. Und das wiederholt sich immer wieder — eine Zerstörung des eigenen Ichs. Es war ganz normal für mich, nach Hause zu kommen und zum Kühlschrank zu gehen. Es war ein Symptom dessen, was sich in meiner Ehe abspielte. Ich weinte, ich schrie um Hilfe, aber mit den falschen Signalen. Und die Leute bezeichneten meine Bulimie als Etikettenfehler: Diana ist labil. Doch mein Mann und ich, wir wollten die Öffentlichkeit nicht enttäuschen. Und natürlich gab es in unseren vier Wänden viele Ängste.

Zwischen Ihnen beiden?
Ja.
Haben Sie bei irgendwelchen anderen Mitglieder der Königlichen Familie Hilfe gesucht?
Nein, nein. Wenn man Bulimie hat, schämt man sich für sich selber. Man hasst sich. Man bespricht das nicht mit anderen Menschen. Das Tückische ist, dass man weder zu- noch abnimmt. Man kann so tun, als wäre alles ganz normal.
Hat auch der Druck der Presse Ihre Krankheit beschleunigt?
Das hat das alles sehr schwer gemacht. Da war ein Ehepaar im gleichen Job. Mein Mann hat geredet, ich habe die Hände geschüttelt. Doch als mein Mann sagte, wir sollten unterschiedliche Verpflichtungen wahrnehmen, war ich traurig, weil ich gern mit ihm zusammen war.
Hatte der Prinz Verständnis für Ihre Interessen?
Ich glaube, ich durfte gar keine haben. Man hat mir das nicht erlaubt. Ich war immer die 18jährige, mit der er sich verlobt hatte. Wachsen wurde mir nicht erlaubt. Aber ich musste wachsen, und ich wuchs auch. Niemand hat mich je gelobt, aber wenn ich einen Fehler machte, habe ich die ganze Kritik abbekommen. Ich habe viele Tränen vergossen. Bulimie war mein Fluchtweg.
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Re: bulimie + oeffentlichkeit/ heimlichkeit/ akzeptanz

#15
kugel hat geschrieben:Ich finde auch, dass es für das Thema Bulimie noch sehr an Aufklärung fehlt, besonders in der Öffentlichkeit.

Es gibt hier und da Berichte (TV oder Magazine) über MS und über Ess-Sucht / Adipositas (was ich auch gut finde!).
Aber Bulimie als solches wird irgendwie, wenn überhaupt, nur am Rande angesprochen.

Dabei finde ich persönlich, dass B doch die gefährlichste weil unoffensichtlichste ES ist!
Weil, laaaange sieht man es einem nicht an, denn es gibt ja nicht nur extrem dünne oder extrem dicke, sondern alles dazwischen.

Mittlerweile wird MS und Adipositas wie Depressionen von der Allgemeinheit recht gut als Krankheit angenommen.
Ohne dass man schief von der Seite angeguckt wird und gleich als Bekloppter oder Disziplinloser genommen wird.
(Passiert ja aber auch noch viel zu oft. :roll: )

Und ehrlich, bei mir in der Umgebung wissen das nur meine engste Familie, mein Mann und eine sehr gute Freundin.
Anderen würde ich es auch nicht erzählen wollen.

Du hast recht.Ich persönlich finde,dass man Bulimie ernster nehmen soll. Mir würde zum Beispiel keiner ansehen,dass ich B habe, aber falls es dann irgendwann so weit wäre würden sich bestimmt alle frage:"Wieso habe ich das nicht gemerkt"? *kopfschüttel*
Meine Schule ist klasse! Die haben jetzt bei uns einen Verzerrspiegel hingestellt,der einen unheimlich breit aussehen lässt und darüber steht sowas ähnliches wie "der Blick in den Spiegel ist nicht immer normal" und am Rand des Spiegels gibt es Prospekte, wie man Essstörungen erkennen kann und was Betroffene und deren Freunde tun können. Echt klasse!!!! :)
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentlich ist für die Augen unsichtbar. (Aus "der kleine Prinz")