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Hmmmm, fühl mich grad voll scheiße irgendiwie Fühl mich grad total unwichtig, hab zwar eigentlich viele Freundinnen und meine Eltern, die ich liebe, aber trotzdem - im Moment fühl ich mich trotzdem total einsam. Warum??? Wünsch mir grad ganz fest jemand, der mich umarmt, dessen Körperwärme ich spüren kann, der (oder die) mich einfach nur hält, ohne irgendetwas zu sagen. Warum???? Ich bin zu feig es jemand zu zeigen, wenn's mir schlecht geht, vermutlich wären eh sie meisten Freundinnen bereit genau das für mich zu tun, aber davon ist jetzt 1. keine da und 2. würd ich's ihnen gegenüber eh nicht zugeben. Hab den ganzen Tag gelernt und denk mir jetzt ich verschwende meine ganze Jugend ans Lernen und an eine verdammt iodiotische Krankheit. Warum????? Ach scheiße.

Hörnchen, fühl dich gedrückt von mir (wenn du magst).

Ich hab zwar auch keinen Rat, aber das wird auch wieder vorüber gehen Ganz sicher. Kannst du dich denn nich mit jemandem treffen?

Liebe Grüße
Isa

ach hörnchen,

ich komm mal zu dir rübergehuscht, mir gehts grad genauso.
bin auch alleine zuhause, weiß nichts anzufangen, bin traurig und hab eben noch telefoniert und natürlich gesagt mir gehts blendend.
wie wärs, wenn du dir für morgen oder sonntag etwas schönes vornimmst und was mit deinen freundinnen oder so unternimmst oder sind sie die ganze zeit weg?
Mir hilft in so momenten die traurigkeit einfach zuzulassen, ich sitz hier, schreibe im forum und höre dabei traurige musik.es geht einem nicht unbedingt besser dadurch,aber man lernt zu spüren,was einen grad belastet und dann überlegt man vielleicht beim nächsten mal über seinen schatten zu springen und zuzugeben,dass es einem nicht so gut geht.
wovor hast du denn angst,wenn du die um hilfe bitten würdest?
LG Emilia

Hi ihr 2!

Erstmal DANKE euch 2 für eure netten Antworten! Es geht mir auch mittlerweile etwas besser, hab mit dem Lernen aufgehört und bin heim gefahren. Hab nur manchmal so Anwandlungen, wenn ich den ganen Tag gelernt hab, dass ich meine Jugendjahre nicht genieße und sie verschwende, während alle anderen rund um mich sie voll auskosten... Naja, aber da bin ich eh selbst Schuld dran, ich hab ja von Anfang an gewusst, dass mein Studium (Medizin) sehr aufwendig ist.

Emilia hat geschrieben:wie wärs, wenn du dir für morgen oder sonntag etwas schönes vornimmst und was mit deinen freundinnen oder so unternimmst oder sind sie die ganze zeit weg?

Ja, das tue ich eh, eine sehr gute Freundin von mir feiert morgen Burzeltag, da freu ich mich schon drauf... Das war auch die eizige, die ich bis jetzt je um Hilfe gebeten habe - ein einziges mal. Da gings mir grad ganz extrem mies und ich hab sie angerufen und gesagt "Du mir geht's grad nicht so gut, kannst du mir was erzählen", nur dass "grad nicht so gut" die Untertreibung des Jahrhunderts war... Und seit dem hab ich's auch nie mehr getan. Fällt mir sagar in der Therapie sehr schwer Hilfe anzunehmen (hatten zu dem Thema auch eine ganze Sitzung...)

Emilia hat geschrieben:wovor hast du denn angst,wenn du die um hilfe bitten würdest?

Davor, dass ich denen auf die Nerven gehe, davor, dass sie mich trotzdem trösten, aus reinen Pflichtgefühl und mir nicht sagen, dass ich nerve, davor, dass - wenn ich das öfter mache - sie mich nur noch als Belastung und nicht mehr als Freundin sehen und davor, dass sie mir das nicht sagen, sondern so tun als hätten sie mich gerne, obwohl sie mir nur Helfen, weil sie das Gefühl haben, dass ich Hilfe brauche, davor, dass sie dann, wenn sie Hilfe brauchen nicht mehr zu mir kommen, weil sie glauben, ich hab's eh schon so schwer, davor, dass sie sich Sorgen um mich machen aber mich nicht mehr als gleichwertiges autonomes Wesen sehen, sondern als jemand, der ihre Hilfe benötigt, davor, dass sie nur aus Mitleid lieb zu mir sind und mir nicht sagen, dass das so ist. Davor, dass sie nicht mehr so viel Respekt davor habe, was ich alles schaffe,...

Diese Befürchtungen kommen v.a. daher, dass ich mich zum Teil sehr ähnlich verhalte und dass ich mir dann denek "Warum sollt's bei anderen nicht so sein" Ich dränge meine Hilfe anderen direkt auf, aber selbst kann ich keine annehmen.

Naja, eigentlich sind das - unter anderem - auch Themen in der Therapie ("Nein sagen lernen" "Hilfe annehmen lernen" "Das Lernen für die Uni lockerer zu nehmen lernen") - aber irgendwie: Ich kann's einfach nicht...

Isa hat geschrieben:Hörnchen, fühl dich gedrückt von mir (wenn du magst).

DAAAANKE! Und wie ich mag!
Fühlt euch mal retour-gedrückt von mir - beide!

DANKE,
euer Hörnchen

aber irgendwie: Ich kann's einfach nicht...

du musst mehr geduld mit dir haben, so etwas ändert sich nicht von heute auf morgen,dafür hat es zuviel mit verlustangst/Vertrauen zu tun.
ich hatte auch lange zeit extreme probleme mich zu öffnen, es wird immer besser.
du arbeitest ja in der thera daran.vielleicht musst du nur das ein oder andere mal einfach mal auf risiko gehen und gucken was passiert- du wirst erstaunt sein,dass dich alle noch genauso mögen wie vorher. vielleicht sind sie sogar mal froh,dass du ihre hilfe annimmst, denn so drückst du ihnen gegenüber ja auch vertrauen aus, das ist ja auch irgendwie eine schöne Geste und ich wette sie helfen dir gerne. im grunde wissen sie doch auch, dass du nicht immer glücklich bist, wer ist das schon.

ich wünsch dir alles Gute, du machst das schon-gib dir zeit!!!

Hörnchen hat geschrieben:

Emilia hat geschrieben:wovor hast du denn angst,wenn du die um hilfe bitten würdest?

Davor, dass ich denen auf die Nerven gehe, davor, dass sie mich trotzdem trösten, aus reinen Pflichtgefühl und mir nicht sagen, dass ich nerve, davor, dass - wenn ich das öfter mache - sie mich nur noch als Belastung und nicht mehr als Freundin sehen und davor, dass sie mir das nicht sagen, sondern so tun als hätten sie mich gerne, obwohl sie mir nur Helfen, weil sie das Gefühl haben, dass ich Hilfe brauche, davor, dass sie dann, wenn sie Hilfe brauchen nicht mehr zu mir kommen, weil sie glauben, ich hab's eh schon so schwer, davor, dass sie sich Sorgen um mich machen aber mich nicht mehr als gleichwertiges autonomes Wesen sehen, sondern als jemand, der ihre Hilfe benötigt, davor, dass sie nur aus Mitleid lieb zu mir sind und mir nicht sagen, dass das so ist. Davor, dass sie nicht mehr so viel Respekt davor habe, was ich alles schaffe,...

Ach du grüne Neune. Du machst ja echt eine Wissenschaft aus Helfen. Guck mal, jeder Mensch braucht Hilfe. Wir werden schon hilflos geboren. Und am Ende unseres Lebens sind wir oft ebenso hilflos. (Bitte nicht.) Und dazwischen auch. Daraus folgt, dass wir uns alle helfen müssen. Schon mal so rum geguckt?

lg

aire

@ Emilia:
Danke!

@aire:
Auch dir Danke! Ja, ich weiß schon, was du meinst,ist nur halt so, dass ich immer Angst habe, dass ich nerven könnte und dass der/die "Genervte" das aus Höflichkeit/Mitgefühl/Pflichgefühl/... nicht zugibt. Ich könnte Hilfe besser annehmen, wenn ich 100% wüsste, dass mein Gegenüber es mir direkt sagt, wenn es den Hals voll hat von mir...

DANKE euch 2!!!

Hörnchen hat geschrieben:@ist nur halt so, dass ich immer Angst habe, dass ich nerven könnte und dass der/die "Genervte" das aus Höflichkeit/Mitgefühl/Pflichgefühl/... nicht zugibt.

Das ist dann aber deren Problem. Nicht deines. Liegt in deren Verantwortung.

Ja, das stimmt schon, aber...

Das ist dann aber deren Problem. Nicht deines. Liegt in deren Verantwortung.

das stimmt.Ich glaub das problem liegt dann darin, dass man es nicht ertragen würde "abgelehnt" zu werden, man muss es immer allen recht machen, niemand darf genervt oder kritisch dir gegenüber sein, man muss einfach everybodys darling sein sonst geht die welt unter. schon der gedanke,der andere könnte eventuell was negatives denken löst panik aus.(So hab ich damals immer gedacht)
Man kann es aber trainieren auch damit umzugehen,dass leute genervt von einem sind bzw einen nicht so sehr mögen.
ist eben ein prozess, aber man kann es erarbeiten, du auch hörnchen

Man kann nicht nur, man muss sogar. Denn mit so krankem Verhalten verscheucht man nur die LEute, als wenn man sich keinen so großen Kopf macht und einfach mit ihnen umgeht. *geradebittereErharungmachedisbezüglich*

ich denke nicht,dass man unbedingt die leute verscheucht,weil man ja immer lieb und nett und angenehm und einfach ist,aber man wird so halt auch nie wirkliche beziehungen/freundschaften aufbauen können.

mensch aire, was ist denn nur los? Bist heute echt ziemlich down*stups*

LG

Emilia hat geschrieben:Ich glaub das problem liegt dann darin, dass man es nicht ertragen würde "abgelehnt" zu werden, man muss es immer allen recht machen, niemand darf genervt oder kritisch dir gegenüber sein, man muss einfach everybodys darling sein sonst geht die welt unter. schon der gedanke,der andere könnte eventuell was negatives denken löst panik aus

Ja, das trifft's ziemlich. Du sagst du warst auch so? Wie hast du's geschafft das zu ändern? Durch die Therapie?

Emilia hat geschrieben:aber man kann es erarbeiten, du auch hörnchen

Emilia, du solltest Therapeutin werden! Oder zumindestens Motivationstrainerin!
Ich hoffe auf jeden Fall, dass du Recht hast...

Du sagst du warst auch so? Wie hast du's geschafft das zu ändern? Durch die Therapie?

Die eigentliche veränderung hab ich selbst vorgenommen, indem ich mich einfach mal versucht hab fallen zu lassen. ich hab irgendwann einfach heulend meine freundin angerufen,als es mir ziemlich übel ging und hab alles rausgelassen.irgendwie habe ich am nächsten tag totale schuldgefühle gehabt, aber durch die tatsache,dass sich zwischen uns nichts geändert hat, hab ich mir wieder muit gemacht und hab mich immer wieder weiter versucht ein stück zu öffnen und das Schöne war, dass es mir sogar wirklich geholfen hat und es mir besser ging.
gegen die verlustängste die ich da sehr extrem hatte und auch das Misstrauen,was ich irgendwie immer hatte,habe ich dann in der thera gearbeitet.
ich glaube das wichtigste ist das einmal tief durchatmen und springen. also einfach mal genau das tun,wovor man so angst hat,nur dann hat man die chance zu merken,ob wirklich was passiert.

versuchs in kleinen schritten, einfach mal ehrlicher antworten,wenns dir mies geht und jemand fragt dich, ein offenes ohr mal annehmen, einfach mal anrufen......es passiert nichts,ausser dass du dich besser fühlst.
du drehst dich ja nicht um 180 grad, du wirst imemrnoch zurückhaltend und für andere da sein, nur eben zugänglicher für andere!

Wow.... Emilia... Danke!!!

Noch traue ich mir das nicht zu - noch, vielleicht wird's ja mal. Aber weißt du, dass dein Text gerade echt bei mir angekommen ist? Es ist irgendwie doch was anderes, wenn man von Leuten hört, die das schon geschafft haben, als wenn es einem ein Therapeut in der Theorie erklärt... Darf ich fragen, wie das jetzt bei dir ist? Kannst du jetzt ganz frei sagen, wenn's dir mies geht?

Ich hab mal meinen 2 Studienfreundinnen unter Tränen von der ES erzählt, hab aber noch während ich einen Tränenschleier vor den Augen hatte schon wieder begonnen zu beteuern, dass es mir eh schon wieder gut geht. Und ihr - wahrscheinlich ernst gemeintes - Angebot zu kommen und zu reden hab ich immer entschieden von mir gewiesen. Dabei würd ich eigentlich ganz gerne darüber reden, aber sobald ich in die Richtung beginne blockiere ich mich selbst total

Achja: Und GRATULATION!!! zu deinem Erfolg, find ich super!