Mein Essverhalten ist derzeit auch nicht gerade normal. Mittlerweile esse ich tagsüber nicht mehr zu viel, weil es dem Sport treiben echt abträglich ist. Dafür esse ich dann oft von 19:00 bis 3:00. Oft, nicht immer. Sagen wir an drei von sieben Tagen, ich weiß es nicht mal. Und nicht die ganze Zeit, aber immer wieder. Ich denke zwischendrin immer mal: Okay, jetzt bin ich satt - und dann fang ich rgendwann wieder an. Und das ist dann schon richtig viel. Und hinterher weiß ich nicht mal genau auf Anhieb, was ich eigentlich alles gefressen habe. Ein Blick auf die leeren Verpackungen im Mülleimer ist dann hilfreich. Wenn ich mir im Nachhinein die Mengen betrachte, könnte mir echt schlecht werden. Und natürlich fühle ich mich hinterher sch** Aber trotzdem genieße ich es auch irgendwie. Habe überhaupt keine Lust, mir irgendwas zu verbieten und wie ein Tiger um den Kühlschrank zu rennen und mir ständig auf die Finger zu hauen und 'nein' zu sagen.... Außerdem bin ich schon froh, wenn mir meine ES tagsüber nicht das Leben schwer macht.

Diagnosen-Hörnchen, würde das eigentlich unter NES fallen?

Liebe aire,

aire hat geschrieben:würde das eigentlich unter NES fallen?

hab ich dazu gefunden:
Folgende Kriterien zur Beschreibung des NES werden in der Fachliteratur angeführt:


Morgendliche Appetitlosigkeit; Weglassen des Frühstücks; Betroffene nehmen oftmals ihre erste Mahlzeit erst Stunden nach dem Aufstehen zu sich

Übermäßige Nahrungsaufnahme (Hyperphagie) in den Abend-/Nachtstunden (wenigstens 50% der täglichen Kalorienmenge werden nach der letzten "regulären" Mahlzeit zu sich genommen)

Betroffene verzehren bei der nächtlichen Nahrungsaufnahme (Essattacken) häufig hochkalorische Nahrungsmittel

NES- Betroffenen leiden unter Schlafstörungen (Einschlaf- und Durchschlafstörungen)

Depressive Verstimmung, die in den Abendstunden stärker wird

Vor allem bei Stress und Belastung treten Symptome häufiger auf

Die beschriebenen Symptome des NES treten über einen Zeitraum von mindestens 3 Monaten auf

Vielleicht hilft dir das weiter

Liebe Grüße

Phoebe hat geschrieben:Morgendliche Appetitlosigkeit; Weglassen des Frühstücks; Betroffene nehmen oftmals ihre erste Mahlzeit erst Stunden nach dem Aufstehen zu sich

Nee, ich frühstücke eigentlich schon.

Übermäßige Nahrungsaufnahme (Hyperphagie) in den Abend-/Nachtstunden (wenigstens 50% der täglichen Kalorienmenge werden nach der letzten "regulären" Mahlzeit zu sich genommen)

Das trifft's.

Betroffene verzehren bei der nächtlichen Nahrungsaufnahme (Essattacken) häufig hochkalorische Nahrungsmittel

Es war die ganze Nahrungspyramide dabei.

NES- Betroffenen leiden unter Schlafstörungen (Einschlaf- und Durchschlafstörungen)

Das würde ich nicht von mir behaupten.

Depressive Verstimmung, die in den Abendstunden stärker wird

Na ja, ich bin halt alleine und traurig. Aber das bin ich morgens auch schon oft.

Vor allem bei Stress und Belastung treten Symptome häufiger auf

Die beschriebenen Symptome des NES treten über einen Zeitraum von mindestens 3 Monaten auf

Ich glaube, um das zu beurteilen, habe ich es noch nicht lange genug. Ich überlege gerade, wann das angefangen hat. *grübel*

Danke, Phoebe.....

normal ist es sicher nicht, aire, desswegen glaub ich muss da jetzt auch nicht alles zutreffen! Vorallem wenn du nichtmal merkst was du schon alles gegessen hast und erst mit dem Blick in den Mülleimer alles klar wird!

Bist du denn noch bei deiner Therapeutin, od ist die Thera schon beendet? Würde das auf jeden Fall ansprechen! Meine Freundin hat ne ganze Zeit auch Nachst gegessen und das teilweise unbewusst, auch aus Einsamkeit! Sie wollte eine Beziehung, hat diese aber nicht wirklich eingehen können! Wollte ihr da immer helfen, wusste aber nicht wie

Hi Aire!

Du hast mich gerufen?

Aaaalso, das was Phoebe da geschrieben hat, das stimmt so schon, aber wie ich dir ja in der pn damals geschrieben habe, hatte (HATTE- Jipiiiieee! ) ich während meiner NES-Phase auch nicht alle Symptome. Die NES ist in der Forschung noch rel. neu, je nach Studie werden verschieden viele Kriterien für die Diagnose verlangt. Die Aussage eines Psychiaters bei sowhat, der das Syndrom kannte war "Naja, es muss ja nicht jeder so sein wie's im Lehrbuch steht" (Auch wenn NES eh gar nicht im Lehrbuch vorkommt! *fg*) Ich würde bei dir schon sagen, dass es sehr stark in Richtung NES geht, auch wenn die Durchschlafstörungen mit Nahrungsaufnahme beim Aufwachen und die morgendliche Appetitslosigkeit fehlt. Was die Depression angeht: Eine "typische Depression" ist morgens besonders schlimm und wird zum abend hin leichter, eine NES-assoziierte Depression wird zum Abend hin immer stärker, kann aber auch schon in der Früh dasein oder komplett fehlen (Depressionen sind KEIN Diagnosekriterium für NES, sondern ein oft parallel auftretendes Problem, dass hier meist einen anderen Tagesablauf hat, als "normal"...

Was sagt denn deine Thera dazu? (du hast doch eine, oder hab ich das falsch in Erinnerung?) Hast du sie schon mal drauf angesprochen? Ich kann mir zwar vorstellen, dass sie das (wie leider so viele "Fachleute" ) nicht kennt, aber du kannst dir ja mal Infos ausdrucken und mitnehmen.

Wünsch dir alles Gute,
Hörnchen

Hi Aire -
kann es auch sein, dass du für das Ausmaß an Sport das du betreibst tagsüber einfach zu wenig isst?
Dann ist es auch klar, dass der Körper sich abends/nachts noch alles holt, was er braucht...
Ich denke wenn du das besser verteilen würdest, erledigt sich das von alleine ?
Glg,
L.

Ich glaube nicht, dass das

Ich denke wenn du das besser verteilen würdest, erledigt sich das von alleine ?

so einfach zu lösen ist.

Dann bräuchten ja alle 'nur' einfach normal zu essen und alles wäre gut

Ich glaube, Aire weiß schon ganz gut, dass noch etwas anderes da ist, was mal genauer betrachtet werden möchte. Oder - was irgendwie noch...hmja.. wie soll ich das ausdrücken... was noch fehlt oder so.

Das 'unnormale' Essverhalten - egal wie es sich darstellt - steht doch 'nur' symptomatisch für etwas anderes.
Und um das Andere... darum geht es eigentlich.

Aire - du schreibst z. B. dass du dich einsam und allein fühlst.
Kann ich total gut verstehen - das ist ein schreckliches Gefühl und noch schwerer ist es, dafür etwas zu tun.
Trotzdem - auch wenn es schwer ist - wäre es schön, wenn du herausfinden könntest, was du da für dich tun kannst.
Und sei es z. B. 'nur' (immer dieses 'Nur' in Anführungszeichen ) zu lernen, mit dem Gefühl des Alleinseins erst mal klar zu kommen.
Man kann sich nämlich auch in Gesellschaft schnell allein fühlen. Auch wenn viele andere Menschen um einen herum sind.
Ich weiß ja nicht... aber ich glaube dieses Alleinseingefühl hat auch was damit zu tun, sich anders als die Anderen zu fühlen - oder irgendwie nicht dazu zu gehören.
Vielleicht geht es ja darum: Zu lernen, dass man dazu gehört. Egal wo man sich befindet, ob man allein ist oder nicht.

hallo aire...

nimmst du von deiner esserei in der nacht zu?
wenn nein, holt sich dein körper (wie leonia schon schrieb) seine energie, die er braucht.
du hast ja geschrieben es sind alle lebensmittel und nicht nur süsskram.

ich esse meistens wenn ich mich alleine und einsam fühle. essen tröstet.
ich habe mir ein buch gekauft, da ist beschrieben, welche lebensmittel (speissen) für die zu befriedigenden gefühle und stimmungen sind. auf mich trifft dieses buch total zu. es ist mir eine grosse hilfe. so habe ich mich wieder besser kennen gelernt, weil ich schluckte jedes gefühl hinunter. mittlerweile durchschaue ich mich und wenn ich merke ich bin ganz gierig auf ein bestimmtes lebensmittel, dann versuche ich, das gefühl zu befriedigen und nicht den hunger danach.
schaffe es natürlich nicht immer, aber es hilft mir auf meinem weg zum gesund werden sehr.

man muss nicht immer gleich eine essstörung haben, wenn man bestimmte gewohnheiten entwickelt.
meine schwester und ihr freund essen auch hauptsächlich in der nacht. die sind auch nicht essgestört deswegen.

muss es für alles immer eine bestimmte benennung geben.
wir sind alle einzigartig.
nichts ist unmenschlich, was nicht menschlich ist!!!!!

kopf hoch, aire...

lg w

wanderin hat geschrieben:man muss nicht immer gleich eine essstörung haben, wenn man bestimmte gewohnheiten entwickelt.
meine schwester und ihr freund essen auch hauptsächlich in der nacht. die sind auch nicht essgestört deswegen.

Stimmt schon, ja, aberfür mich hört sich das bei aire nicht nach ner "Gewohnheit" an, sondern nach etwas, das mit einem Drang verbunden ist und das nicht im eigentlichen Sinne "freiwillig" passiert. Ich würd mal sagen, spätestens sobald ein Leidensdruck besteht ist es eine Krankheit, und ich denke der besteht bei dir - aire - oder lieg ich da falsch?

wanderin hat geschrieben:du hast ja geschrieben es sind alle lebensmittel und nicht nur süsskram.

Bei mir war's auch nur selten Süßes sondern auch alles die Ernährungspyramide rauf und runter. Und ich bin in Kontakt mit einem Mädel aus dem Forum, die eine ganz typische NES-Form hat und alle Diagnosekriterien erfüllt - und bei ihr sind's meistens Käsebrote... Also das mit "meist hochkalorisch" wrd ich eher so interpretieren, dass man halt nicht nur Karotten und Gurkenscheiben knabbert...

gglg, Hörnchen

wanderin hat geschrieben:man muss nicht immer gleich eine essstörung haben, wenn man bestimmte gewohnheiten entwickelt.
meine schwester und ihr freund essen auch hauptsächlich in der nacht. die sind auch nicht essgestört deswegen.

Na, das schlägt doch dem Fass den Boden aus! Hätte ich ehrlich gesagt nicht von DIR erwartet, so eine Aussage. Danke, dass mein Leid, (das ich mir ja ganz offensichtlich einbilde) soooo ernst enommen wird. Nachdem Colourful mich gestern zum Hypochonder erklärt hat, passt das ja auch. Wenn ich mir Müdigkeit einbilde, dann wahrscheinlich das gleich auch.

Dann bitte ich gerade noch die Mods, den Thread bitte ins Ehemaligenforum zu verschieben. Danke.

lg

aire

Aire, du bist NICHT ehemalig - so leid es mir auch tut...

Und wanderin, hat das sicher nicht böse gemeint! Seid doch lieb zueinander...

Wie siehst du es denn eigentlich? Glaubst du, dass es NES ist? Oder was würdest du sagen, wenn man dich fragt, was du für ne ES hast? (Nicht leicht, ich weiß, ich schlag mich ja selbst gerade in nem anderen Thread mit nem ähnlichen Problem herum.. )

gglg, Hörnchen

Ich hätte es Binge Eating genannt.

und böse war es sicher nicht gemeint. Ich habe heute aber einen sch** Tag.

BED, NES,... die Übergänge sind da halt oft fließend - gibt aber auch Fälle, wo man beides, d.h.ne Kombination hat...

hi aire,

kannst du ungefähr einordnen seit wann das so ist? Ist in der zeit was passiert?
Ich kann mir vorstellen.dass abends einfach alles von dir abfällt und essen entspannt ja dann nunmal auf eine art, vielleicht ist dir in dem moment gar nicht bewusst,dass dich was belastet und es ist eine art dich abzulenken statt ins grübeln zu kommen.
was meinst du würde passieren,wenn du dich bemühen würxdest tagsüber mehr zu essen, würde es dann auch passieren?
Kann dir leider auch nicht viel raten,aber ich kann mir vorstellen,dass es sehr belastend ist und man sich dauernd schuldgefühle macht.
vielleicht erreichst du in der thera was,wenn du es ansprichst!
Jedenfalls wirst du hier ernst genommen!!!!

LG

Tut mir leid, habe doch gestern noch hinzugefügt, dass ich bei so etwas auch empfindlich bin und man mich nicht fragen darf, wenn es um Hypochonder geht. Ich nenne jeden gleich einen Hypochonder, kenne zu viele Leute, die wegen einem blauen Fleck (ja, man kann es auch Hämatom nennen...) zum Arzt rennen.

Ich weiß auch nicht, was das ist. Ich frage mich nur, ob du vielleicht auch soviel isst, weil du einfach körperlichen Hunger hast. Wenn das der Fall ist, und nur dann, dann würde ich mir keine Sorgen machen.
Ich esse zur Zeit auch immer mittags sehr viel, einfach, weil ich so hungrig bin, wenn ich um halb sechs anfange und dann *nur* frühstücke. Aber ich sehe das als okay an, denn ich höre ja auf, wenn ich satt bin...

Ja. Alles schon gesagt.

Alles Liebe, Colourful