bulimie.at - das Forum

Hallo,

im August war ich das letzte Mal hier. Ich habe gedacht mein Leben wieder in den Griff bekommen zu haben. Ich dachte wirklich ich hätte die Krankheit besiegt. Ich habe mich soweit in den Griff bekommen, es nicht mehr zu tun. Es ging auch wirklich fast 6 Monate gut. Ok, ich hatte schon den ein oder anderen Rückfall. Trotz allem war ich sehr stolz auf mich.
Doch in letzter Zeit mach ich es wieder regelmäßig. Ich hasse mich selbst dafür!!! Ich möchte es nicht mehr tun, aber die Angst dick zu werden ist sooooo groß. Mein jetziger Freund ist sehr lieb zu mir, allerdings macht er sich immer über dicke Menschen lustig. Er sagt mir zwar, ich bin nicht dick, aber ich hab Angst dass er sich irgendwann auch über mich lustig macht. Blöder Gedanke, ich weiß.... Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich müsste eigentlich glücklich sein. Ich habe viele Freunde, eine liebe Familie, habe nen guten Job und einen lieben Freund. Ich weiß nicht wieso ich wieder damit angefangen hab . Ich möchte wieder damit aufhören!!! Ich weiß bloß nicht wie .........

Hallo

Ich wünschte ich könnte dir helfen. Aber ich hab echt keinen Rat, weils mir fast genau so geht und auch nicht so recht weiß wie ich aufhören kann. Vom Kopf her weiß ich eigentlich auch, dass ich Glück habe mit meinem Leben. Aber trotzdem fühl ich mich so leer. Und dann versuch ich diese Leere mit Essen zu füllen, obwohl ich nun schon genau weiß, dass es nicht geht. Und ich kann diese Leere auch nicht auskotzen. Wenn ich nur wüsste wie ich sie füllen kann.

Übrigens find ich es gar nicht so blöd, wenn du Angst hast dass dein Freund dich zu dick finden könnte. Mir geht es mit meinem Mann auch so. Ich weiß dass ich ihm schlank besser gefalle, allerdings weiß ich auch, dass es ihm noch lieber währe wenn ich gesund währe. Weiß dein Freund von deiner Krankheit. Sag ihm mal, dass du es nicht so gut findest über dicke herzuziehen.

Auf alle Fälle bin ich der Meinung, wenn du es einmal geschafft hast, dann schaffst du es wieder. Es liegt in der Natur des Menschen, dass er nicht immer nur Schritte nach vorwärts macht, sondern leider auch oft wieder rückwärts. Und dann ist es oft noch schwerer wieder vorwärts zu gehen, aber eben nicht unmöglich.

Grüße
Daphne

Danke für deine Antwort...
Ja mein Freund weiß, dass ich diese Krankheit "HATTE", aber ich hab ihm gesagt dass ich seit einem Jahr "clean" bin. Ich hab mich nicht getraut ihm die Wahrheit zu sagen. Er war da schon schockiert und hat mir gesagt, ich soll das ja nie wieder tun.
Ich möchte nicht dass es jemand weiß, dass ich wieder rückfällig geworden bin. Meine Mutter versteht es auch nicht. Für sie bin ich alleine dafür verantwortlich dass ich diese Krankheit hab. Sie denkt ich könne jederzeit damit aufhören wenn ich nur will. Sie versteht nicht, dass damit aufhören nicht so einfach ist wie sie denkt.
Ich kann eigentlich mit niemanden darüber reden, weil keiner versteht wie das ist.
Sie denken alle ich will nicht aufhören...aber nicht dass ich es versuche und es einfach nicht ganz weg ist aus meinem Leben. Ich wünschte es wäre anders....und ich versuche auch mein Bestes.
Liebe Grüße Hopeless87

Ja natürlich, man muss sich nur zusammenreißen und dann kann man auch damit aufhören. Alle Leute die keine Sucht haben, galuben dass es so einfach geht. Und mir kommt vor, auf Bulimiker wird noch mal zusätzlich hinabgeschaut. Deshalb ist es auch so schwer, es jemanden zu erzählen. Bei mir wissen es insgesamt auch nur vier Leute. In meiner Familie weiß es keiner ausser mein Mann. Mein Vater suddert sowieso dauernt das ich zu dünn bin und über meinen Gesundheitsfimmel(ernähre mich ja die meiste Zeit eigentlich gesund, aber irgend wie nur zum Selbstschutz, weil ich dann nicht kotze, ausserdem hab ich so das Gefühl, wenigstens noch ein bisschen für meine Gesundheit zu tun). Und eine die es weiß, ist selbst betroffen. Ich würd es auch sonst niemanden sagen. Ehrlich gesagt, weil ich das schon ein bisschen brauche, dass mich die Leute wege meiner Figur bewundern, und so denken die sicher, ist ja keine Leistung wenn sie alles wieder kotzt.

Aber dass es wenigsens irgendwer weiß, dem du ertrauen kannst, währe schon gut. Mir tut es zum Beispiel total gut mit meiner Kinesologien darüber zu sprechen, weil sie total Urteilsfrei ist. Bei meinem Mann ist das natürlcih ganz anders. Er verscht immer, kein großes Drama daraus zu machen, wenn er es mal mitbekommt, aber ich merk total wie ihn das belastet und dann bekomm ich erst recht ein schlechtes Gewissen. Oft denk ich mir, er hat es nciht verdient so eine kranke Frau zu haben.

Aber eines ist klar, keiner ist selber Schuld wenn er krank ist, auch niemand anderer hat Schuld. Aber oft liegen die Ursachen schon in der Kindheit, auch meine Eltern wollen nicht wahr haben, dass in meiner Kindheit nicht alles so toll gelaufen ist.

Aber wir geben nicht auf,oder?

Daphne

Ja natürlich schaffen wir das . Frage ist nur wie.
Bei mir wissen es nur meine Mutter und mein Freund. Ich möchte auch mit keinem weiteren darüber reden. Das Thema wird von meinem Freund totgeschwiegen. Klar, er denkt natürlich, dass ich davon weg bin. Wenn ich Stress hab, tritt es natürlich häufiger in Erscheinung. In letzter Zeit, seitdem ich wieder damit angefangen hab, ist es noch schlimmer. Ich habe ständig Magenschmerzen. Ich weiß selbst, dass ich damit aufhören sollte, aber es geht einfach nicht. Ich wünschte, dass ich jemanden hätte, der mich versteht. Der sieht wie das ist und der mich nicht verurteilt. "Du musst doch nur damit aufhören!" Wenn das so einfach wäre....