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Alles neu.
Alles anders.
Ich habe vor einigen Tagen eine Konsequenz gezogen aus meiner Situation, die ich noch eine Woche zuvor nicht einmal annähernd selbst erwartet hätte. Ich hab mich von meinem Freund getrennt.
Meine große Liebe, mit dem ich nach so langer Zeit endlich so überglücklich vereint war. Es war perfekt. Aber eben überhaupt nicht.
Denn diese Beziehugn hat mich im Grunde völlg kaputt gemacht.

Und ich mache im moment geradezu Qantensprünge in Selbsterkenntnis:
Die grundlegenden (falschen) Gedanken, die mir mein Leben schwer machen und weshalb mich diese Beziehung zugrunde richtete , sozusagen meine persönlichen "Oberpläne" waren:

1.) man muss etwas leisten, um geliebt zu werden
2.) Liebe ist ein rares Gut, man muss immer mit anderen/etwas darum konkurrieren, sonst kriegt man zu wenig ab.

Die Kombination dieser Oberpläne mit einem Mann, der seine Unabhängigkeit zu sehr liebt und im Grunde auch selbst auch oft noch ein unbedarftes und egozentrisch denkendes Kind ist ( nicht mal eine Pflanze überlebt bei ihm), das erwachsen denkt aber nicht danach handeln kann, hat mich vollends in einen Strudel hinabgesogen:

Ich leistete und leistete um geliebt zu werden und konkurrierte dabei mit allem, was mir gefährlich erschien, seinen damaligen Gefühlen zu seiner Exfreundin, seiner Arbeit, seinen Freunden aber vor allem aber mit seiner Selbstliebe. Dabei übersah ich, dass er mich inzwischen wirklich aufrichtig liebte, oder vielleicht konnte ich es auch einfach nicht glauben, denn wer liebt schon jemanden, der eigentlich keinen Inhalt mehr hat? Denn die Beziehung allein wurde zu meinem Lebensinhalt.
Und diesen durfte ich nciht auch noch zu verlieren, es war alles, was mich noch ausmachte. Ich investiere immer mehr und mehr. Bis ich kaputt ging.

Ich habe mich letztendlich beim endlosen Kampf, mich genug geliebt zu fühlen, selbst verloren. Was ich tatsächlich selbst fühle und will, wusste ich letzten Endes nicht mehr.
Ich wusste nicht mehr ob ich ihn liebe, den es war keine Person mehr da, die ihn hätte lieben können.

Um gesund zu werden ist es aber letztendlich Voraussetzung, auf sich selbst, seine Wünsche und Bedürfnisse zu hören, zu wissen wer man ist.

Wann immer ich jetzt denke: Was macht er wohl? Was denkt er und fühlt er gerade?
Dann stoppe ich diesen Gedanken und frage MICH: Was denke ICH? Was fühle ich denn gerade? Und oft ertappe ich mich dabei, wie meine Mundwinkel nach unten hängen und dann frage ich mich: Hallo? Was ist denn da los? WArum bin ich denn gerade nicht fröhlich? WAs muss ich machen um fröhlich zu werden?
Und dann mache ich es....

Essen hat seinen Reiz verloren. Ich esse viel und wenn ich Hunger habe, aber es bringt mich eh nicht zum Lächeln gerade, ich brauch dafür etwas anderes. Ich achte mehr auf mich. Ich sehe hierin die Chance für mich. Ich nehme mir jetzt meinen Teil des Lebens selbst. Denn es gibt ihn mir keiner.

Meine Therapie wurde übrigens genehmigt.

Hallo Leonia,

den Namen Bumble-Bee mochte ich ja lieber, aber ist ja deine Entscheidung. Freue mich jedenfalls, dass du wieder da bist. Mit einem Lied von Peter Fox. Dass ich, glaube ich, immer noch nicht ganz verstanden habe.

Was für eine Erkenntnis, die du da hattest. Und wie schnell du ie Konsequenz gezogen hast. Hut ab. Wie hat er denn reagiert? Ich vermute mal, ihr habt euch friedlich getrennt, da du ja im Prinzip kein Problem mit ihm hast, sondern mit dir.

Fand ich total mutig von dir. Wir wissen das ja alle im Prinzip. Dass man sich fragen soll, wie man sich selbst fühlt. Bevor man danach fragt, wie andere sich fühlen. Aber es zu tun, ist noch mal was anderes. Ich weiß auch oft nicht, wie das ist. Mit der Frage, was denn mein Ziel ist, kannst du mich jederzeit ängstigen. Weil ich keine Antwort darauf habe. Jedenfalls keine sehr konkrete.

lg
aire

Hallo Aire, kanns auch gerne wieder Bumble-bee sagen, in der Zeit, als ich als Leonia hier schrieb gings mir echt beschissen, das war kurz vor der Trennung (Insofern mag ich den Namen auch nicht so, aber ändern kann ich ihn jetzt auch nicht schon wieder..)
Die Trennung lief über Gespräche, die 2 Nächte lang dauerten mit Denkpausen dazwischen, und sehr intensiv waren, aber posititv obwohl wir beide Rotz und Wasser geheult haben.
Ja, ich hatte das Problem mit mir und es tut mir nur so leid für uns, weil es war wirklich eine gute Beziehung bis sich gegen Ende hin eben dieses Ungleichgewicht immer und immer mehr verstärkte.
Naja, die Konsequenz Trennung habe ich wirklich erst gezogen, als es gar nicht mehr ging, ich hatte zuvor ja schon versucht es hinzukriegen, mich noch während der Beziehung zu fangen aber ich verfiel immer und immer wieder in das alte Muster.

Was ist denn dein unkonkretes Ziel? (Ich lass mich nicht abschrecken von der Tatsache, dass ich dir Angst machen könnte mit der Frage)

Hallo Bumble-Bee,

Ja, ich hatte das Problem mit mir und es tut mir nur so leid für uns, weil es war wirklich eine gute Beziehung bis sich gegen Ende hin eben dieses Ungleichgewicht immer und immer mehr verstärkte.

das habe ich vermutet. Man schmeißt ja nicht eine gute Beziehung einfach so weg. Wie geht es dir jetzt ohne ihn? Habt ihr noch Kontakt?

lg
aire

Hi Leonia/bumble-bee.

Schoen, dass du wieder da bist!

Durchaus verstaendlich, was du da schreibst. Vielleicht musst du wirklich mal allein sein, um zu dir zu finden...

Bussi, P

Hallo,

den SChritt den du jetzt gegangen bist, habe ich auch noch vor mir. Ich weiß es schon heute, aber ich kann den Menschen den ich so viel mehr liebe als mich selbst einfach nicht loslassen. Auch wenn ich weiß, dass ich das irgendwann muss.

Wozu noch Zeit verstreichen lassen? Verschwendet ist sie nicht, denn ich bin auch viel glücklich mit ihm. Nur eben ohne ihn nicht, weswegen ich wohl lernen muss loszulassen.

Bewunder echt deinen Mut!

Im Moment haben wir gar keinen Kontakt. Ich habe alles Dinge von ihm in einer Kiste weggepackt, unsere Fotos, Videos, Musik etc auf DVDs gespeichert und vom Laptop gelöscht. Alle Verbindungen über facebook o.ä. gekappt. Das ist aber nur für den Anfang um zu verhindern, dass ich doch nur wieder meine Zeit damit verbringe, an ihn, statt an mich zu denken und mir stundenlang Fotos anzuschauen... Ich dachte auch es würde mir schwerer Fallen, den Kontakt nicht wieder aufzunehmen per SMS, email oder so, aber bisher habe ich es nicht gemacht. Ich weiß gerade gar nicht was er macht.
Das erste Treffen wird sich aber nicht verhindern lassen, schließlich haben wir seit 3 Jahren denselben Freundeskreis. Im Moment bin ich zu meinen Eltern geflüchtet.
Ich weiß nicht, ob ich mit ihm befreundet sein kann und ob ich mit ihm Kontakt haben will, denn ich habe wirklich angst, wieder in dasselbe Muster zu verfallen. Wenn ich nichts von ihm weiß, muss ich mich zwangsläufig um mein eigenes Leben kümmern.

Ich habe sogar meiner Oma inzwischen erzählt, dass wir uns getrennt haben. Ich habe ihr immer verheimlicht, wenn es Probleme, Trennungne auf zeit o.ä. gab, weil sie sich keine Gedanken machen sollte über meine Angelegenheiten. Dass ich ihr es jetzt gesagt habe, ist ein weiterer Strich unter dem Schlussstrich.
Es gibt natürlich Momente in denen es mich zerreißt wenn ich an ihn denke und was wir hatten und was unsere Träume für die Zukunft angeht.
Aber erstaunlicherweise fühle ich mich wirklich die meiste Zeit einfach besser, als vorher.
Ich hätte das nie gedacht. Und das bestätigt mich darin dass ich richtig gehandelt habe.
Sancy, vielleicht ist es bei dir auch so?

Hey meine liebe Löwin!

Persönlich finde ich es sehr, sehr mutig, dass du den Schritt gegangen bist. Und er hört sich auch gut durchdacht und richtig (soweit ich das beurteilen kann) an. Wirklich, Respekt. Ist nicht leicht, das weiß ich. Aber du kannst das.
Und jetzt wirst du gesund, und kämpfst erstmal für dich, oder?


Alles Liebe, deine Colour

Liebe Colour,

Colourful hat geschrieben:Und jetzt wirst du gesund, und kämpfst erstmal für dich, oder?

Das ist der Plan.

Colourful hat geschrieben:Ist nicht leicht, das weiß ich.

Ich erinnere mich dunkel daran, dass du auch für dich das Ende einer intensiven Partnerschaft dein Neuanfang war? Ich verstehe jetzt auch genau was du an anderer Stelle meintest, mit dem überdenken, wie man zu manchen Sachen steht und was man für andere und was man für sich tut.
Vielleicht ein blödes Beispiel, aber heute würde ich sagen: "Sisha rauchen? Nein, danke ich rauche nicht." Und habe es die 3 letzten Jahre doch immer mal wieder meinem Freund zuliebe gemacht. Eigentlich mochte ich es nicht. Also mache ich es auch nicht mehr. Oder gestern zum Besipiel war ich auf einer Fastnachtspartyy und alle waren sturzbetrunken. Ich habe keinen Alkohol getrunken, da war mir echt nicht danach. Und hatte deswegen absolut nicht weniger Spaß als die anderen. Eher sogar vielleicht das Gegenteil.

Ich glaube, dass mich jetzt nichts mehr motivieren könnte, als diese Trennung. Denn wenn ich es nicht schaffe, gesund zu werden, auf mich zu achten, herauszufinden, was mir gut tut, wieder ich sein, dann war alles für die Katz.
Aber ich schaff das ja !

Leonia hat geschrieben: Ich erinnere mich dunkel daran, dass du auch für dich das Ende einer intensiven Partnerschaft dein Neuanfang war? Ich verstehe jetzt auch genau was du an anderer Stelle meintest, mit dem überdenken, wie man zu manchen Sachen steht und was man für andere und was man für sich tut.

Ja und Nein. Ich bin durch das Ende einer sehr intensiven Partnerschaft erst richtig abgerutscht, wenn man das so nennen möchte, aber das war auch ein Punkt, an dem ich überlegen musste, was ich für mich und was ich für andere tue. Das war eine sehr schwierige Zeit. Nur zum Neuanfang hat es dann wirklich noch sehr gedauert, auch, wenn du Recht hast, ich hatte dann in der Zwischenzeit wieder eine großartige Beziehung, die wir auch auf sehr vernünftige Art und Weise beendet haben, weil ich noch nicht gesund (stark) genug war. Aber toll, dass du das erinnerst.

Ja, ich weiß, wie schwierig hart das ist. Vor allem, wenn man weiß, dass man sich doch sehr liebt, es aber einfach nicht geht.

Ich glaube, dass mich jetzt nichts mehr motivieren könnte, als diese Trennung. Denn wenn ich es nicht schaffe, gesund zu werden, auf mich zu achten, herauszufinden, was mir gut tut, wieder ich sein, dann war alles für die Katz.
Aber ich schaff das ja

Eben. Daran glaube ich.

Alles Liebe, deine Colour

Ich esse und erbreche, wenn ich durcheinander bin, Stress habe, überfordert bin... Danach geht es wieder und ich kann hochkonzentriert weiter arbeiten
Meine Therapeutin meinte, dass ich durch meine Bulimie meine Autonomie wahren kann. Das stimmt. Dadurch muss ich nicht in Beziehung treten mit anderen Menschen, kann nicht abhängig werden....
Das ist mir oft zu unsicher..

Ja wieder ein Tag 2 !
Und nach der gestrigen Therapiesitzung bin ich ultra motiviert und glaube erst recht an mich !!!!

Ich habe übrigens emailaustausch mit meinem (Ex)freund aufgenommen und wir haben das DAtum festgesetzt an dem wir uns wieder treffen und über eine oder keine gemeinsame Zukunft nachsinnieren wollen: der 7.6.2010.

also... jetzt muss ich auch mal meinen senf dazugeben hier

ich beginne ganz am anfang: zuerst mal finde ich es sehr mutig was du getan hast. zum einen, weil ich weiß wie gern du deinen freund mochtest und zum anderen, weil du so kämpfst, um wieder gesund zu werden und zu dir zu finden. Ich glaube davon können wir uns alle eine scheibe abschneiden.
manchmal da braucht man einfach einen neuanfang - und es ist auch ok mal eine zeit lang eine beziehung mit sich selbst zu führen, damit man seine eigenen bedürfnisse erkennt.

also ich hoffe, dass du jetzt voll durchstartest und wünsche dir alles gute!!

Hei Kunststoff!
Das sind ja wirklich ganz liebe Worte! Meine Therapeutin hat am Dienstag auch dieses Zitat gebracht (hab vergessen von wem und den genauen Wortlaut auch) aber inhaltlich war es, wenn man erst mal eine gute Beziehung mit sich/zu sich selbst aufgebaut hat, dann kann man sich auch sein Leben lang darauf verlassen.

Mich ärgert ein bisschen, dass sie immer wieder betont, er habe mich wohl einfach nicht genug geliebt. Ich HABE mich geliebt gefühlt und ich glaube dass gerade das mich unter Druck gesetzt hat. Dass ich gerne etwas für diese Liebe geleistet hätte, was ich zu dem Zeitpunkt noch nicht zu leisten vermochte (eben gesund zu sein). Und ich konnte die Liebe ohne Leistung zu erbringen nicht annehmen und darauf vertrauen, dass ich sie verdient habe.

kunststoff hat geschrieben:ich weiß wie gern du deinen freund mochtest

Ja... Und es gibt schon diese Momente, in denen es so weh tut, ich ihn vermisse wie blöd und mich sooo einsam füjle.

Heute schaffe ich auch. Und dann ist morgen schon Tag 3.. und nach 3 Tagen ist es schon ein bisschen einfacher...

Jawohl!!!
Der zweite Tag ist geschafft, gleich mach ich den Computer aus und schlüpfe ins heilige Bett.

Und habe gerade mit mir selbst abgemacht, dass ich meinen Freund (ich nenn ihn noch nicht Ex, das verwirrt mich) erst wieder ein Lebenszeichen senden darf, wenn ich die 50Tage-Marke geschafft habe. Falls ich das dann noch will...