Artikel im "Standard"
Verfasst: Sa Feb 07, 2009 15:03
hallo an alle,
ich habe heute wie jeden morgen beim frühstück die tageszeitung "der standard" gelesen, aber heute blieb mir mein frühstücksbrot fast im hals stecken...
auf der titelseite (!!) gibt es eine kolumne eines anonymen autors, der abschließend zu einem politischen thema meint: "würde er jedes mal, wenn er dieses aussage [eines politikers] hört, sich den finger in den hals stecken, hätte er schon längst millionen mit einem bestseller über bulimie verdient."
ich war zuerst wirklich sprachlos über diesen herabwürdigenden vergleich, danach immer mehr verärgert und deshalb habe ich jetzt auch eine böse e-mail an die chefredaktion geschrieben.
ich würde mich übrigens auch freuen, wenn sich die eine oder der andere findet, die/der das genauso sehen und auch bereit sind, eine e-mail an 'alexandra.foederl-schmid@derStandard.at' bzw 'chefredaktion@derStandard.at' zu senden. gemeinsam sind wir stark!
vielen dank und liebe grüße,
chobits lain
ich habe heute wie jeden morgen beim frühstück die tageszeitung "der standard" gelesen, aber heute blieb mir mein frühstücksbrot fast im hals stecken...

auf der titelseite (!!) gibt es eine kolumne eines anonymen autors, der abschließend zu einem politischen thema meint: "würde er jedes mal, wenn er dieses aussage [eines politikers] hört, sich den finger in den hals stecken, hätte er schon längst millionen mit einem bestseller über bulimie verdient."
ich war zuerst wirklich sprachlos über diesen herabwürdigenden vergleich, danach immer mehr verärgert und deshalb habe ich jetzt auch eine böse e-mail an die chefredaktion geschrieben.
ich wollte von euch wissen, was denkt ihr darüber und findet ihr, dass ich überreagiere?Sehr geehrte Frau Föderl-Schmid,
sehr geehrte Chefredaktion,
ich beziehe mich auf die heutige Glosse im „Einserkastl“ auf der Titelseite, das unter dem anonymen Kürzel „wos“ erschien. In dieser bediente sich der Autor einem herabwürdigenden Vergleich und traute sich zu, einen Bestseller über Bulimie zu landen, indem er sich öfter mal „den Finger in den Hals stecke“.
Anfangs war ich sprachlos, nun bin ich verärgert und enttäuscht über diese beschämende Aussage. Als Abonnentin des Standards, der sich übrigens selbst als Qualitätsmedium bezeichnet, erwarte ich gut recherchierte, anspruchsvolle und zum Nachdenken anregende Artikel. Dazu gehört auch die Abgrenzung zu Stereotypen.
Für den Autor oder die Autorin des Artikels fasse ich aber gerne zusammen: Bulimie ist eine schwere Krankheit, unter der Betroffene oft jahrzehntelang leiden, der Genesungsprozess ist langwierig und in manchen Fällen aussichtslos. Mehr als 200.000 Österreicher und Österreicherinnen sind von dieser Krankheit betroffen, die Dunkelziffer liegt weit höher. Die Gründe sind psychischer Natur, die körperlichen Auswirkungen verheerend. Die Angaben zur Sterberate schwanken zwischen 1 und 10 %. Die Ursache der Krankheit liegt oft in der Kindheit, unter anderem aber auch an Eltern wie „wos“, die ihren Kindern ein kurzsichtiges, unrichtiges Weltbild voller Vorurteile liefern…
Eine Entschuldigung von „wos“ wäre mehr als angebracht.
Mag. ***
ich würde mich übrigens auch freuen, wenn sich die eine oder der andere findet, die/der das genauso sehen und auch bereit sind, eine e-mail an 'alexandra.foederl-schmid@derStandard.at' bzw 'chefredaktion@derStandard.at' zu senden. gemeinsam sind wir stark!

vielen dank und liebe grüße,
chobits lain