disziplin

#1
hallo!

ich werde immer undisziplirter, was das essen,etc. angeht, was mich nur unglücklich macht. ich denke, dass man sich eine gewisse disziplin wieder angewöhnen bzw. wieder lernen kann- aber nur wie? hat jemand tipps?
ich hoffe, ihr versteht was ich meine :?

lg

Re: disziplin

#3
hey elisabeth ich kenne das sehr gut mir gehts genauso... aber ich glaub para hat echt recht´...einfach tun... wäre es halt nur "einfach"... aber wir sind ja dabei dran zu arbeiten.. stimmts?
die angst in der eigenen leere zu versinken ist wie wein stich ins herz.. wer nicht kämpft hat schon verloren.

Re: disziplin

#5
Na DAS denk ich auch immer :roll:

Ich arbeite dann sooo viel mit dem Kopf daran, dass ich irgendwann k.o. bin und die Zügel loslasse. Disziplin ist gut, aber kein hardcore-Drill.

Re: disziplin

#6
ich weiß nicht, ob ich die einzige bin, aber ich sehe das alles ein wenig anders...

hier geht es nicht um disziplin, nicht im entferntesten. disziplin ist gefragt, wenn ich lernen muss aber eigentlich fernsehen möchte. wenn ich mal wieder keine lust habe morgens aufzustehen oder endlich mal zum zahnarzt gehen muss. meine steuererklärung - ätzend! bulimie hat aber nix mit disziplin zu tun. wenn ihr das schreibt, gebt ihr euch nur selber immer wieder die schuld! und das deprimiert und macht es noch schlimmer.
es geht hier um eine SUCHT! unterschätzt das nicht. das hat was mit ganz vielen komplizierten physischen und psychischen vorgängen zu tun, die zusammenspielen. und die gilt es genau zu kennen um sie dann zu überwinden, auszutrickesen. wenn ihr versteht was ich meine...
ich denke, wenn ich mich wieder mehr unter kontrolle hat, kann ich leichter von dieser ES wegkommen.
ich denke nicht. ich denke es geht darum, sich genau mit seinem feind (der bulimie) zu beschäftigen, sie genau kennenzulernen. sich damit auseinanderzusetzten was bei einem fa passiert - generell aber auch ganz individuell. und dadurch gegen die bulimie ankämpfen um endlich die kontrolle loszulassen.

vielleicht etwas unpassend, kam mir aber gerade in den kopf...

Re: disziplin

#7
sich damit auseinanderzusetzten was bei einem fa passiert - generell aber auch ganz individuell. und dadurch gegen die bulimie ankämpfen um endlich die kontrolle loszulassen.
Ich sehe das genauso. ich glaube,dass wir schon viel zu viel disziplin und kontrolle über uns ausüben und dass wir grade deshalb diese momente des kontrollverlustes erleben. Ich schätze die meisten von uns leben sehr kontrolliert, sei es bezüglich des essens, des zeigens von gefühlen, des äußerns von wünschen oder oder oder.....
ich glaube auch,dass du lieber genauer hinschauen musst, was dir fehlt und wieso du in den momenten so handelst, als dir vorzuwerfen du wärst undiszipliniert.
ich glaube auch,dass man unbewusste vorgänge gar nicht bewusst vollständig kontrollieren kann, egal wie diszipliniert man ist.
wünsch dir alles gute,
emilia
Den Weg kannst du nicht immer wählen, aber die Richtung

Re: disziplin

#8
@ emilia und marisa:

darf ich fragen, was bei euch die auslöser vor einem FA sind?
ich habe mich dmit schon intensiv beschäftigt, aber bei mir sehen, solche situationen immer anders aus und ich erkenne keine zusammenhänge. deshal ist es schwierig solche situationen zu vermeiden, bzw. sie anders zu gestalte.
dass ich sehr diszipliniert mit meinen gefühlen umgehen kann, dass weiß ich, weil ich sie anderen menschen nicht bzw. kaum zeige und auch nicht darüber reden möchte.
aber wie soll bzw. kann ich das ändern. ich war einmal bei einer therapeutin, die mir aber überhaupt nichts gebracht hat. da ich nicht viel von mir erzählte, eher oberflächlich, glaubte sie gar nicht, dass ich solche probleme habe.

lg

Re: disziplin

#9
hi,
mein problem ist , dass der auslöser meist nur ne kleinigkeit ist,die gar nicht viel damit zu tun hat. der eigentliche auslöser ist, dass ich viel zu viele dinge schlucke und das staut sich dann alles an, bis ich nicht mehr kann und den ganzen emotionale druck abbauen muss. Meistens sind es dinge wie auseinandersetzungen, die ich einfach so hinnehme ohne meine meinung zu vertreten, ängste zu versagen, erinnerungen, schuldgefühle usw. Anstatt mich mal hinzusetzen und zu heulen,wenn es mir schlecht geht,reiß ich mich zusammen und lächle...
ich denke daher, dass ich für mich besser dran bin,wenn ich lerne mich weniger zu disziplinieren und auch mal reaktionen zeigen darf, die nicht so erwünscht sind.ich bin da irgendwie zu überangepasst.

wie sieht es denn bei dir aus?
Den Weg kannst du nicht immer wählen, aber die Richtung

Re: disziplin

#10
da ich nicht viel von mir erzählte, eher oberflächlich, glaubte sie gar nicht, dass ich solche probleme habe.
ähm...deine therapeutin war dann in meinen augen aber nicht sehr kompetent :shock: :?
ich erzähle auch erst seit einiger zeit in der therapie mehr von dem, was ich wirklich fühle,aber mein therapeut hat mir geholfen mich zu öffnen.für mich ist das keine logik.

bist du zur zeit wieder in thera? kannst du es dir vorstellen?

es sind ja nicht alle therapeuten so, viele haben verständnis dafür und versuchen dann gemeinsam mit dir einen weg zu finden dich mehr zu öffnen....ich finds ehrlich gesagt fast die ausnahme, dass man sich da hinsetzt und alles erzählen kann
Den Weg kannst du nicht immer wählen, aber die Richtung

Re: disziplin

#11
so anders als bei dir ist es bei mir nicht.
ich "schlucke" auch viel zu viel und reiße mich sehr zusammen, um meine gefühle nicht zu zeigen. bevor ich weine, lächel icch lieber, um zu täuschen, dass es mir schlecht geht. aber ich weiß nicht wie ich dass ändern soll, weil es mir wirklich schwer fällt, meine emotionen in der öffentlichkeit zu zeigen oder auszuspreche, auch bei freunden und innerhalb in der familie.
auch mit meinen besten freunden kann ich nicht darüber reden- keine ahnung warum mir das so schwer fällt. das einzige was ich weiß, dass ich das als kind auch nicht durch die eltern vermittelt bekommen habe. niemand war besonders glücklich, niemand besonders traurig, es wurde wenig gestritten...

weißt du warum es dir so schwer fällt mal deine meinung zu vertreten oder mal mehr zu sagen, als du sagst?

@emilia: zurzeit bin ich in keiner thera. und will auch derzeit nicht beginnen. ich zweifle, auch wenn es sehr dumm klingt, dass sie mir wirklich was nüzt.

LG

Re: disziplin

#12
Hallo elisabeth,

ich bin auch der Meinung, dass man eine Krankheit/Sucht nicht mit mehr Disziplin überwinden kann. Man kann nur versuchen di Ursachen der B. zu finden und sie zu überwinden, ich glaube das klappt mit einer Thera. am besten.
Ich versuche zur Zeit, mir kleine Ziele zu setzen, meinem Körper etwas gutes tun. Dabei schaue ich gar nicht so sehr darauf, ob ich perfekt esse oder nicht. Meine momentanen Ziele sind ein bisschen Sport zu machen (und wenns nur ein Spaziergang ist) und jeden Tag etwas Obst oder Gemüse zu essen und es bei mir zu behalten. Das sind Dinge die meinem Körper gut tun, und wenn man etwas regelmäßig macht, gewöhnt man es sich vielleicht irgenwann an. Damit kann man sicher nicht eine Sucht zum verschwinden bringen, aber mir persönlich gibt es ein gutes Gefühl, weil ich auch mal Erfolge sehe und merke das auch ich etwas "schaffen" kann.
Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln: Erstens durch Nachdenken, das ist der edelste. Zweitens durch Nachahmung, das ist der leichteste. Drittens durch Erfahrung, das ist der bitterste.

Schweigen ist ein Argument, das kaum zu widerlegen ist.

Re: disziplin

#13
also auslöser bei einem fa können verschiedenen dinge sein:
zum einen ist die ernährung ganz wichtig. bulimie hat auch etwas mit zuckersucht zu tun, das gibt es tatsächlich! von daher ist eine gesunde, bewusste und regelmäßige ernährung unheimlich wichtig! fixe essenszeiten die in den tag eingeplant werden können helfen - manchmal auch, wenn man sich ungefähr vornimmt, was man dann isst. dasist der nächste punkt. ich vertrage zum beispiel gar keine kekse oder schokolade. überhaupt süßigkeiten oder fast food. von daher plane ich sowas erst gar nicht ein. beschäftige dich dochmal damit was im körper passiert, wenn du verschiedene dinge isst. vielleicht wird es dir dann etwas klarer. und wenn du das weißt bekommen kcal auch eine viel geringere bedeutung. dadurch das du die dann nicht mehr zählen musst kannst du kontrolle abgeben.
dann kann es unheimlich helfen selbstbestimmt zu essen. es geht um dich, um dein körper und darum was gut für dich ist! also sind vergleiche mit anderen totaler schwachsinn, ziehen nur runter. egal ob es um das essen, die figur oder sonst was geht.
und zum schluss hilft es bestimmt auch, in sich hineinzuhören. nehm dir vielleicht jeden tag 3 mal 5 minuten zum durchatmen und frag dich selber wie es dir geht. wo du stehst, was dir fehlt und wo du hinwillst.so kannst du dir vielleicht deinen gefühlen besser bewusst werden, merkst eher wenn was schief läuft und kannst gegensteuern...
nur ein paar ideen - es gibt sicher tausend mehr dinge!

zu der sache mit der thera - ganz im ernst: ich glaube thera ist das wichtigste. aber du musst mitarbeiten, von dir erzählen...bereit sein die wahrheit zu sehen...

Re: disziplin

#14
also ich bin auch der Meinung, dass es nicht um Disziplin geht..
das ist eben das, was man immer zu hören bekommt. zu mir wird dauernd gesagt, ich solle doch mal disziplinierter sein, mich zusammen reißen etc. aber das löst das eigentliche Problem ja nicht.
und die Ursachen bekämpfen, das ist ja das was getan werden muss. und im Rahmen der Therapie dann Stärke aufbauen können um den Druck zu essen zu besiegen.