Re: Problem(e) mit der Mutter... oder nur mit mir selbst?

#1
Hallo Hermelin,

süßer Name übrigens :) Und erst einmal willkommen!

Ich mach auch 2010 mein Abi und weiß wie anstrengend das is mit der lernerei usw. Aber du musst ja nicht zwangsläufig stationär ne Therapie machen, vielleicht erst mal ambulant und später dann in ner Klinik?
Was ich noch fragen wollte: wie geht dein Vater oder andere Leute mit deiner Mutter um? Deine Geschwister?

Und nein, dein Text war nicht wirr geschrieben. Man kann ich verstehen :wink:

Liebe Grüße
All your cutting down to size. All my bringing you down.

Re: Problem(e) mit der Mutter... oder nur mit mir selbst?

#2
Hi Hermelin!

Es ist sehr verständlich was du geschrieben hast, keine Sorge. Ehrlich gesagt wundert es mich nicht, dass du eine Essstörung entwickelt hast, bei dieser Geschichte! Allerdings kann ich mir kaum vorstellen, dass deine Mutter nichts mitbekommt, sie müsst doch durch die eigene Essstörung sensibilisiert sein...

Wie gehts dein Vater mit der Magersucht deiner Mutter um?

Lg, Petra

Re: Problem(e) mit der Mutter... oder nur mit mir selbst?

#3
Liebe(r?) Hermelin,
Ich kann mir gut vorstellen wie das für dich ist.
hermelin hat geschrieben:man könnte fast meinen meine Mutter würde mich mästen, bei all den Lebensmitteln, die sie immer kauft.
Das ist leider tatsächlich möglich, Magersüchtige fühlen sich oft besser, wenn sie auch das was andere essen kontrollieren, wenn andere das essen, was sie sich selbst nicht erlauben füllt sie das mit Zufriedenheit/Überlegenheit (ich spreche aus eigener Erfahrung :roll:) Indem du es wieder alles erbrichst hast du natürlich eine superpassive Methode gefunden dich ihrer Kontrolle zu entziehen.
Wenn sie das wüsst wäre es vermutlich echt schrecklich für sie, nicht nur weil es eine TODernste Krankheit ist, sondern auch, weil es ein Verhalten ist, dass sie dein Essverhalten nicht manipulieren lässt.
hermelin hat geschrieben:Sobald ich dann aber aus der Schule komme, gerate ich wieder in diese Spirale.
Ich komm nach Hause, meine Mutter hat schon gekocht und dann muss ich natürlich was essen, egal ob ich Hunger hab, oder nicht..
Da wäre vielleicht tatsächlich ein aktiver Kampf mal angesagt. Warum MUSST du denn essen was sie gekocht hat? SIE isst es doch auch nicht. Sag ihr doch, dass sie keine Süßigkeiten kaufen soll, oder dass du dir von nun an lieber selber etwas kochen möchtest um selbstständdiger zu werden oder so..
Ich denke das würde dir schon eine Menge Druck nehmen...
ISt deine Mutter denn schon im Lebensbedrohlichen Bereich?
Du könntest dich auch an eine Beratungsstelle wenden, denn es hört sich nach einer verflixt komplexen Verstrickung in eurer Familie an. Ich kann dich sehr gut verstehen. Meine Schwester war magersüchtig, meine Mutter hat auch derartige Tendenzen und ich mache seit 10 Jahren cross-over von Magersucht zu Bulimie und zurück durch :roll:
Liebe Grüße,
Bumble-bee
Zuletzt geändert von bumble-bee am Fr Jan 09, 2009 19:16, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Problem(e) mit der Mutter... oder nur mit mir selbst?

#5
hallo Hermelin,
also, nicht nur deine Mutter, wenn, ist krank, sondern auch du! Also könntest du schon in Therapie gehen, wenigstens ambulant. Dann lernst du nämlich wie du mit verschiedenen Dingen umgehen kannst. Mir hat neulich jemand gesagt: es ändert sich erst etwas, wenn man sich selbst verändert! Denn dann muss der Gegenüber ja auf einen reagieren. Tut er es nicht, muss man weitersehen. Aber man muss bei sich anfangen!
Ich denke, damit, dass du regelmäßige Mahlzeiten essen sollst, damit hat deine Mutter nicht unrecht. Das muss einfach sein. Schon allein, damit du nicht in einen Fa gerätst. Kein Wunder eigentlich, wenn du morgens nur mit einem Brot in die Schule gehst, in der Schule nichts isst, dass es dann, kaum dass du daheim bist, losgeht.
Dann würde ich, wenn du echt meinst, dass deine Mutter Ms ist, ihr mal sagen, was du mit den Süßigkeiten machst. Vielleicht ist sie dann geschockt. Wenn sie wirklich ms ist, kennt sie ja die Hölle der Es. Vielleicht verlangt sie auch gerade deshalb von dir, dass du regelmäßig essen sollst, damit du nicht in eine Ms rutscht, weil sie weiß, welche Hölle es ist.
Kocht sie wirklich so fetthaltig und so? Früher, als ich akut Ms war und noch öfter bei meinen Eltern mitgegessen hatte(obwohl ich schon ausgezogen war), fand ich es auch tierisch fettig und sonstwas, aber in echt war es das gar nicht so sehr wie ich dachte, wenn ich heute darüber nachdenke. Ich hatte teilweise sogar auch meine Mutter verdächtigt, Ms, Es, zu sein, aufgrund verschiedener Verhaltensweisen, die ich zu sehen glaubte. Das war echt eine schlimme Zeit.
Guck nach dir..geh in eine Beratungsstelle wegen dir, oder fange eine Therapie an, damit du fit fürs Abi und danach bist, schau, ob du nach dem Abi evtl. ausziehen kannst..sprich mit deiner Mutter, aber hoffe auf nichts. Ändere dich und dein denken und deine Reaktionen auf deine Mutter, mit Hilfe einer Fachperson..vielleicht hilft es ja sogar eines TAges deiner Mutter und sie handelt auch in irgendeiner Weise!
Tine

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#6
.......
Zuletzt geändert von hermelin am Mo Jun 15, 2009 3:22, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße



Sie glauben, Sie verstünden, was Sie denken, was ich gesagt habe, aber ich bin mir nicht sicher, ob Sie begreifen, dass das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meine.

- Richard Nixon

Re: Problem(e) mit der Mutter... oder nur mit mir selbst?

#7
aloa hermelin!

ich habe gerade deine geschichte gelesen und es tut mir echt leid für dich!!

Aber mir kam da mal so eine idee, und das ist jetzt beim besten willen nur ein vorschlag, also nicht gleich panik schieben.

aber wie wärs, wenn du eine familientherapie machen würdest. weil damit würdest du gleich 2 fliegen mit einer klappe schlagen. denn wenn du mit deiner mama nicht gut gestellt bist, das verfolgt dich dein ganzes leben.

Re: Problem(e) mit der Mutter... oder nur mit mir selbst?

#8
Hallo Hermelin,
also, ich ging von beidem aus. Bzw. von 3 Dingen. a) du hast dich so in die Es reingesteigert, dass du völlig misstrauisch bei anderen Personden bist, wenn sie zufällig Dinge tun, die auch eine Ms tun könnte b) dass sie wirklich Ms ist c) dass es halb-halb ist, sie evtl. etwas essgestört ist, aber nicht ganz so sehr wie du meinst, weil du ja auch selber betroffen bist. Man kann als Betroffene wirklich sehr viel in anderer Leuts Es-Verhalten reininterpretieren! Und es nichtmal merken.
Ja gut, wenn du nicht daheim bist, kotzt du nicht. Also stimmt es doch: du solltest eine Therapie machen, damit du lernst, auch daheim nicht zu kotzen! Du mußt etwas ändern damit es dir besser geht. (Oder ausziehen!)Wenn du Glück hast, ändert auch deine Mutter etwas. Guck mal, wenn ein Elternteil Alk trinkt, dann kann ich ihm nicht die Schuld geben, wenn ich auch damit anfange! Ich bin für mich verantwortlich. Fange ich mit dem Alk an, muss ich gucken, wie ich es wieder in Griff bekomme. Ein Alk-Elternteil begünstigt natürlich die Gefahr, dass ich selber zum Alk greife, aber es sind immer 2 Personen dran beteiligt, man selbst auch. So ist es auch mit dem kotzen. Auch wenn du es nicht sehen willst..es ist einfach alles auf eine andere Person zu schieben.
Was die geregelten Mahlzeiten betrifft: auch eine nicht Ms-Mutter würde wollen, dass ihr Kind/Jugendliche diese einhält! Ist nunmal so, lernt man ja auch in einer Klinik, ist also nicht die ERfindung einer Ms-Mutter!
Zur Not schlage halt wirklich vor, oder tus einfach, dir selbst (vernünftiges) Essen zuzubereiten, wenn sie wirklich so extrem Fetthaltig kocht.
Naja, wie auch immer, eine Therapie würde dir sicher helfen. Selbst wenn du nicht kotzen würdest, wäre eine Therapie hilfreich, weil eine magersüchtige Mutter die Tochter sehr belasten kann, ebenso wie ein Alkabhängiges Elternteil!
Man rät ja auch MÜttern,d ie eine Ms-Tochter haben, in eine Selbsthilfegruppe für Angehörige einer Es-erkrankten zu gehen, oder selber eine Therapie zu machen oder eine Familientherapie zu machen..
oder du ziehst eben ganz die Kosequenzen und guckst,dass du in eine Betreute wg oder betreute Einzelwohnung kommst, das zahlen dann, wenn sie können, deine Eltern, oder das Jugendamt.
Was ist mit dem ansprechen deiner Mutter, ihr mal alles zu sagen?Auf diese Antworten hast du nichts geschrieben.
Übrigens, eine knuddelkuschelachduarmedeinedoofemutterunddukannstjanixdafür-mail
hilft dir doch auch nicht wirklich weiter, oder? Mitleid zu bekommen ist zwar mal ganz nett, aber ausschließlich solche Antworten zu bekommen, wenn man wirklich mal um Rat fragt, bringt nicht viel.
Ich nehme dir deinen Ton nicht übel, ich denke mal, einerseits warst du sauer, weil ich nicht ausschließlich geglaubt habe, dass deine Mutter Ms ist, das kann einen fuchsig machen wenn man denkt, dass einem nicht geglaubt wird, und weil ich auch denke, dass manches in meiner Mail zutreffend war, bzw. du nicht sehen willst, dann reagiert man manchmal auch so. Ich wünsche dir,d ass du vielleicht ein wenig über alles nachdenken kannst, und zwar richtig, ohne Trotzgedanken oder so.
Viele Grüße
Tine

Re: Problem(e) mit der Mutter... oder nur mit mir selbst?

#9
Zu Tines Verteidigung möchte ich nur auf den Titel deines Threads hinweisen: "Problem(e) mit der Mutter....oder nur mit mir selbst?"...

Ich habe auch im Urlaub oder bei Freunden nicht gekotzt. Aber ich habe trotzdem Bulimie und bloß weil man sich begrenzt zurückhalten kann, heißt das nicht, dass man gesund ist und die Kontrolle noch hat.
Es gibt zig Fallbeispiele in denen sich das Leben komplett verändert hat Umzug, Auszug, Scheidung, etc aber eins ist immer gleich geblieben: die Bulimie. Also mach nciht die äußeren Umstände verantwortlich und dich zum Opfer. Du kannst selbst kämpfen.

Re: Problem(e) mit der Mutter... oder nur mit mir selbst?

#10
Huhu!

Also ich glaube Dir, dassDeine Mutter MS ist. Du schreibst ja auch, dass Du Dich vor Deiner Erkrankung damit auseinandergesetzt hast. Naja und wenn einer immer für alle kocht, aber nie mitisst und man dann die Resultate trotz des "vielen Probierens" sieht, wirst Du sicher schon richtig liegen.

Das erste, was mir so einfiel war, dass Deine Mutter vielleicht mit ihrem Verhalten versucht (hat), dass es bei Dir NICHT dazu kommt, dass Du auch magersüchtig wirst. Der zweite Gedanke war, dass sie ihr Verhalten zeigt, damit sie z.B. Dir oder Euch allen die Dinge gönnt und gibt, die sich selbst eben schon ewig verbietet. Weißt Du was ich meine? Also dass sie so ja den Umgang mit dem Essen hat und jemanden was gönnen kann und macht und tut und so weiter, ohne sich selbst damit zu belasten.

Ich frag mich, was so schlimm daran wäre, das Thema mal anzusprechen??? Also auch Deine Bulimie. Ich meine Deine Mutter ist wahrscheinlich ja nicht blöd und vielleicht merkt sie es doch, ohne dass DU das weißt. Vielleicht ist es wie bei ihr selbst? Vielleicht denkt SIE ja auch, ihr merkt alle nix, weil sie ja immer so kalorisch kocht und weil sie ja immer auch so "viel probiert" usw. Das sind doch auch so Taktiken um Euch was vorzumachen. Und? Merkst Du es trotzdem nicht? Doch tust Du. Warum also glaubst Du sie könnte es nicht auch ahnen, auch wenn Du Gründe vorschiebst wie "was alsches gegessen". Wer weiß, wie oft sie irgendwas noch NICHT angesprochen hat? Vielleicht ja auch, um nicht auf das Thema ihrer eigenen Sucht zu lenken. Könnte doch passieren, dass von Dir sowas wie "ach Du bist ja auch nicht besser mit Deiner Magersucht" kommt. Und dann? Dann wär das Thema auf dem Tisch und man könnte es nicht so einfach vertuschen und unter den Teppich kehren. Ist so ja viel bequemer, denn so kann man sich selbst ja auch noch ein Stück weit was vormachen und sich einreden: Ach ist ja nicht so schlimm. Das ist klassisches Vertuschen im Familienleben. Oh man, irgendwie tut mir das wirklich leid.
Wieso ist das Thema so peinlich, dass man das nichtmal seiner Familie sagen kann??? Das versteheich nicht so ganz. Du willst doch Hilfe, oder?? Oder glaubst Du Deine Eltern würden Dich dann nicht mehr mögen? Oder Dich wie eine Aussetzige behandeln?
Wenn Du es ansprechen könntest (und sei es eben nur DEIN Problem) könntest Du doch auch erreichen, dass der Kühlschrank eben nicht mit Süßem vollgestopft ist. Das dass die Hölle ist, glaub ich Dir nämlich gern! Und halte Deine Eltern nicht für doof. Meine Mutter hat damals als wir Kinder waren auch gemerkt, wenn Schokolade fehlt oder so, oder wir heimlich dran waren. Und wir waren alle NICHT essgestört. Wenn die Sachen nicht weg wären und das keiner in den Mengen mitkriegen würde, wie erklärt sich Deine Mutter dann, dass sie ständig wieder auffüllt? Vielleicht ist ja sogar sie selbst auch bulimisch und kotzt auch. Und jetzt sag mir nicht, dass würdest Du merken, wenn sie es bei Dir angeblich auch nicht merkt.

Also Fakt ist, Du musst was tun. Für Dich! Nicht für Deine Mutter. Die müsste das schon selbst wollen. Ich hoffe Du bist es Dir noch selbst wert, nicht in der Form die Augen vor den Tatsachen zu verschließen. Man, Bulimie ist nix, wofür Du Dich schämen müsstest, auch wenn es Dir so vorkommt. Du bist deshalb weder besser, noch schlechter als jeder andere. Du bist eben krank und musst dagegen was tun. Für Dich! Also mach was!

LG Nadine