stückchen hat geschrieben:
Ich habe abends angefangen mir 3 positive Dinge des Tages zu überlegen, das habe ich konsequent bis heute gemacht
Ich werde es mal probieren...
stückchen hat geschrieben:Ich möchte dir keinen Honig um den Mund schmieren, ich bin ein Mensch klarer Worte:
Beginne dich zu fragen, schonungslos dir gegenüber, warum du an der Essstörung festhalten willst, mit der Übung von Berta, nur Selbstbetrug wird dich nicht weiter bringen! Beginne ehrlich mit dir zu sein!
Wofür steht deine Essstörung? Was verdeckst du mit ihr? Was betäubst du mit ihr?
Mitleid bringt dich nicht weiter und ist nicht der richtige Weg! Im Gegenteil! Ich rede aus Erfahrung!
Hastdu dich auch mal gefragt, warum du gerne Führungsrollen einnimmst? Wie bist du aufgewachsen? Wie hast du deine Eltern erlebt? Wie war es zu hause mit dem Essen? Was hat dich evtl traumatisiert?...... evtl Fragen, die dich etwas weiterbringen könnten, wenn du willst!
Alles was ich NICHT will, wäre Honig um den Mund geschmiert zu bekommen... Ich reagiere auf Mitleid sowieso stets etwas eigen...
Ich brauchte etwas länger um mich mit deinen Fragen auseinander zu setzen. Aber nach und nach keimt immer mehr auf und zur Zeit bin ich nur mehr am nachdenken, vielleicht es es ein guter Schritt...
Wofür steht deine Essstörung? Was verdeckst du mit ihr? Was betäubst du mit ihr?
Aber für diese 3 Fragen habe ich keinen Antwort bekommen. Ich weiß es nicht.
Hastdu dich auch mal gefragt, warum du gerne Führungsrollen einnimmst?
Naja, ich beantworte es mir so, das ich einfach nicht die Geduld mit anderen Menschen habe und deren Entscheidungen nicht abwarten kann, bzw was ich noch ätzender finde, wenn die mit "Weiß nicht, sag du" oder "was meint ihr" kommen... Und jeder schaut den anderen an und jeder sagt das gleiche. Also nehme ich das Zepter in die Hand und erspare uns damit nen Haufen Diskussion und verlorene Zeit. Und Geduld hab ich sowieso keine. Und über allen muss auch noch alles seine Ordnung haben und alles geplant ablaufen. Ich gebe mich äußerlich stets so, als könnte mich nichts aus der Ruhe brinen und in gewissen Situationen bin ich auch so... Aber wenn mir etwas wirklich wichtig ist und es nicht genau so abläuft wie ich das will, bekomm ich regelrechte Wutausbrüche/angedeutete Nervenzusammenbrüche und schwupp is wieder jeder und alles gegen mich...
Wie bist du aufgewachsen? Wie hast du deine Eltern erlebt? Wie war es zu hause mit dem Essen? Was hat dich evtl traumatisiert?......
Aufgewachsen bin ich behütet, zumindest mag das jeder gedacht haben... Und auch meine Eltern meinten wohl lange zeit, ich würde meinen, alles wäre eitel Sonnenschein. Doof war ich aber nun auch wieder nicht, nicht mit 8, nicht mit 10 und mit 12 schon gar nicht mehr. Vater Alkoholiker, jedoch nie verbunden mit körperlicher Gewalt gegen einen von uns, aber die seelische Gewalt kann meistens noch viel schmerzhafter sein... Meine Mutter war aufgrunddessen nervlich am Ende, war auch in Therapie deshalb. Außerdem hatte sie 3 Jahre lang ne Affäire mit nem Kerl der damals theoretisch auch mein Freund hätte sein können... Oke, ist vielleicht etwas gar überspitzt, knappe 10 Jahre wären es doch gewesen... Mein Bruder hat auch immer nur Ärger gemacht bis hin zu einem sehr schweren Verkehrsunfall der hier alle noch tiefer reingerissen hat.
Kurz vor der Bulimie wurde mein Vater entlassen, trocken... Bis heute... Das meine ich eigentlich auch immer damit, wenn ich davon rede, das ich es eigentlich nicht schwer hätte... Das hier eigentlich alles passt. JETZT passt alles... Aber scheinbar erinnert sich meine Seele noch stark genug an die Jahre davor...
Wie es zuhause mit dem Essen war??? SCHLIMM, immer schlimm... Ich war immer dick, also nicht süß dick sondern grenze zu fettdick... Wirklich gehänselt wurde ich deshalb nicht, aber man fühlt sich selber nicht wohl. Dennoch haben meine Eltern (eigenen Probleme..) nie wirklich auf mich geachtet und mich scheinbar dicker und dicker gefüttert. Ich hab dann selber den Sprung geschafft nur leider zu arg. Wenn man von jetzt auf gleich einen großen Teil seines Körpergewichts verliert sind alle Augen auf einen gerichtet. Oke, ich denke, wären damals nicht alle so "aufmerksam" gewesen, wäre ich jetzt magersüchtig... Und so wurde ich dann zum essen "gezwungen"... Und irgendwann hab ich eben gemerkt das ich in mein Essverhalten von früher zurückkehre, Panik bekommen und mit der Kotzerei angefangen. Bis heute...
ich weiß leider nicht , ich verstehe deine gedankengänge,aber entweder du willst es ,oder du willst es nicht. Und wenn du es nciht willst, helfen alle guten Tipps und anregungen nichts. Weil du wirst immer gründe finden, in der Krankheit zu bleiben.
Aber ich weiß doch momentan gar nicht was ich will... Ist es den positiv oder negativ zu bewerten wenn ich sage, einerseits will ich raus aus dem Dreck und andereseits will ich "meine" Krankheit, meinen Anker behalten. Ich würde mich ohne so leer fühlen... Die letzten 3 Jahre hab ich stets Gründe gefunden, die FÜR die Bulimie sprechen. Und auch jetzt ertappe ich mich dabei wie diese Gedankengänge aufkeimen... Auch wenn ich jetzt versuche dagegen anzukämpfen. Ja, vielleicht gehe ich ja langsam, schritt für schritt in die gute Richtung... Es dauert halt... Darf es denn Zeit dauern?
Vielleicht darf ich auch einfach nicht den Faden verlieren. Vielleicht ist dieses Forum eine Art Selbsthilfegruppe. Ich muss halt stets mit dem Thema konfrontiert werden. Mit den positiven Seiten... Ja, dann bin ich zuversichtlich es zu schaffen...
Jedenfalls habt ihr mir schon ein bisschen die Augen geöffnet, und sei es nur darum, das ich JETZT im Moment alles ein bisschen heller sehe, diese Helligkeit kann sich ja ausdehnen...
Einen schönen Abend
Eure Leopold...