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Beginn einer therapie
Verfasst: Mo Sep 29, 2008 22:12
von rosenblatt
hallo leute
ich bin neu hier,
gestern habe ich es meiner mutter offenbart, dass ich seit drei jahren bulimie habe, davor war ich latent magersüchtig...
ich gehe jetzt in eine klinik und möchte dort stationär behandelt werde.
kann mir jemand der das gemacht hat tipps geben? ich habe echt angst vor diesem schritt vorallem weil ich es so lange alleine mit mir rumgetragen habe und jetzt soll so offen damit umgegangen werde?
wie hoch sind denn die "erfolgschancen", ich habe überhaupt nicht die illusion dass ich da "geheilt" rauskomme mich würde nur mal interessieren wie viel % es so schaffen nicht wieder rückfällig zu werden?
Re: Beginn einer therapie
Verfasst: Di Sep 30, 2008 11:02
von Schlafquala
Hallo Rosenblatt,
um dir direkt die blanke Wahrheit zu sagen: So gut wie keiner kommt aus der Klinik und hat keine Rückfälle. Geheilt ist man danach überhaupt nicht, denn du lebst dort nicht dein wahres Leben mit den echten Umständen. Auch wenn man in der Klinik diese künstlich herstellt, so zum Beispiel mit der Einsamkeit umzugehen, kann man das nicht auf zu Hause 1 zu 1 übertragen.
Ich finde es richtig gut, dass du dich dazu entschlossen hast, denn eine Klinik kann einem viel beibringen: warum du diese Krankheit hast..Sie geben dir Werkzeug an die Hand und gehen erste Schritte mit dir. Die eigentliche Arbeit folgt danach.
Ich gebe dir den Tipp, vor allem daran zu arbeiten, einen Rückfall nicht als das totale Versagen anzusehen...wir sind nicht perfekt und das muss man lernen. Gerade das bringt die meisten B*-Kranken dazu, wieder richtig tief in den Mist zu rutschen. Bei mir war es bei beiden Aufenthalten auch so. Versuch es auch deinen Eltern klar zu machen, dass du nicht geheilt aus der Klinik kommst. Versuche ein paar Familiengespräche in der Klinik einzubauen.
hast du schon irgendwelche Therapieerfahrungen?
In welche Klinik gehst du?
hast du schon einen Antrag gestellt?
Wenn du Fragen hast, stell sie mir. Ich beantworte sie gerne.
Gruß,
Schlafquala
Re: Beginn einer therapie
Verfasst: Mi Okt 01, 2008 23:15
von rosenblatt
ich werde ab Januar in die Klinik am Korso gehn, weißr du etwas darüber? wie lange dauert eine solche therapie?bzw individuelle?
Ja ich habe zwei jährige Therapieerfahrung, wo jedoch der schwerpunkt nicht auf der bulimie lag. Ich denke in deine Richtung, natürlich nehme ichg mir jetzt schon vor danach nie wieder in die bulimie zu verfallen aber ich weiß auch dass das sehr unwahrscheinlich ist. ich möchte auf jeden fall danach weiter in die therapie und auch in eine selbsthilfegruppe.
wie lange hattest du bulimie bis du in eine klinik bist?
lg rosenblatt
Re: Beginn einer therapie
Verfasst: Do Okt 02, 2008 7:14
von Schlafquala
Hallo Rosenblatt,
Das hier (natürlich nehme ich mir jetzt schon vor danach nie wieder in die bulimie zu verfallen aber ich weiß auch dass das sehr unwahrscheinlich ist.) ist schon der Weg zurück in die >Bulimie nach der Klinik. Tut mir leid, dir das so deutlich zu sagen. 'nie wieder' ist zu absolut für eine Krankheit wie diese und es zeugt davon, dass du entweder nicht viel Ahnung hast, zu blauäugig an die Sache gehst oder aber es spricht ein hoher Perfektionismus aus dir. Ich denke, es ist eine Mischung aus beidem. Und das ist nicht böse gemeint... Ich will dich nur auf den Boden der Tatsachen holen...
Was für eine Therapie gegen was hast du gemacht?
Ich habe immer noch B* seit fast 5 Jahren (ohh jeeeeeeeeeeeeee) und essgestört bin ich schon fast naja, vielleicht 10 Jahre...meiner Meinung nach ist mein Essverhalten schon ganz lange nicht mehr normal, also dass ich nach Hunger udn Sättigung esse und nicht meine Gefühle in die Sache mit hineinbringe.
Ich war zweimal in der EOS-Klinik, der erste hat 6 Wochen gedauert und war ein Anfang, hat mir aber nicht so viel gebracht. Der zweite vor einem Jahr für 11 Wochen, der sehr viel besser war, doch danach habe ich mir - genau wie du - vorgenommenm, es nie wieder zu tun und wenn es doch passeirt, ist es der Weltuntergang. ich habe mich selbst extrem fertig gemacht und mich als den kompletten Versager gesehen, selbst als ich noch keine FAs wieder hatte, sondern nur eine gewisse (normale) Kalorienzanhl nicht geschafft habe...Tja, das führte mich ganz schnell wieder zurück...von außen bekam ich keine Hilfe, meine Therapeutin war ebenfalls nicht mein Ding - Achtung Ironie: Das hat natürlich nur an mir und meiner Krankheit gelegen, dass ich mit einemMenschen nicht zurecht kam....
Klinik am Korso hab ich besucht, mir sie mal angeschaut. Sie war die erste Klinik, die ich sah und naja , einladend ist etwas anderes. Aber sie hat einen ganz guten Ruf. Es ist wichtig, wie du bist und mitmachst...Der Ort ist auch niedlich!
Lg Schlafquala
Wie alt bist du? Du klingst noch sehr jung!
Re: Beginn einer therapie
Verfasst: Do Okt 02, 2008 14:01
von aire
rosenblatt hat geschrieben:davor war ich latent magersüchtig...
Und was ist das? latent gehungert oder latent gegessen oder latent nicht gegessen? und dabei latent die Periode nicht mehr gehabt und latent abgenommen???

Re: Beginn einer therapie
Verfasst: Sa Okt 04, 2008 10:25
von rosenblatt
latente Magersucht ist eine ernsthafte medizinische diagnose und keine vermildernde Deskribtion der Krankheit!
Es war Magersucht mit fast allen Kriterien die dazu gehören nur dass es damals, ich war elf, von niemandem wahrgenommen wurde und die diagnose erst gestellt wurde als sich das problem "scheinbar" von selbst gelöst hatte. Da war ich 14 und habe eine Therapie begonnen ursprünglich wegen einem anderen grund(Familiengeschichten...) aber schon bald stand das thema essen im vordergrund, seitdem meinem 11. Lebensjahr leide ich unter essstörungen und seit meinem 16. unter bulimie (jezt bin ich 18)
Schlafquala: Danke für deine ehrlichkeit... cool dass dir die Korso bekannt ist, ich habe nächste woche ein Erstgespräch und dann werd ich mir auch mein eigenes bild machen.
Ich denke aus mir spricht eher der wunsch nach perfektionismus und gleihzeitig das wissen, geprägt durch zu viele negativ-erfahrungen, dass dieser perfektionismus wir ich ihn mit elf hatte nicht mehr lebt. Ich habe mir fest vorgenommen, so wie du es auch gesagt hast, in der klinik auch daran zu arbeiten "was ein rückfall bedeutet, wie damit umgehn etc"
Dass "dein therapeut nicht so dein ding ist" kann ich voll und gut nachvolziehn ging mir auch so...
Darf ich dich fragen durch was dein rückfall ausgelöst wurde? wie kam das zustande und wie lange nachd er therapie?
lg rosenblatt