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Meine Geschichte

Verfasst: Sa Sep 20, 2008 16:11
von Marcella
Hi!

Mein Name ist Marcella.

Bin nach außen hin eine sehr sehr attraktive, lebenslustige, erfolgreiche und fröhliche junge Frau. Nach innen hin sieht das anders aus.... Leide an schwerer Bulimie seit bereits 8 jahren.

Bin aufgewachsen bei meiner familie, hier gab es nie gefühle, keine liebe, auch nicht bei ihnen (Papa, Mama) gegenseitig, es war alles bestimmt von Leistung, Druck und Noten... Ich sollte nie freunde haben da ich niemanden vertrauen sollte, da es alle nur böse meinen und nie jemand gut genug sei.
Und so wurde ich älter.

Sehr einsam, zurückgezogen in meine welt, darauf bedacht immer alles richtig zu machen, es jedem recht machen zu müssen, sehr sehr schwer für ein kleines mädchen...

Ich wurde wieder älter, lernte jungs kennen, keiner war gut genug für meine eltern. "Kind du bist doch viel zu schön für so einen!" "Kleine der ist doch viel zu dumm für dich."
Immer und immer zurückgezogener lebte ich... begann sport zu treiben und fiel in die magersucht da ich meinen eltern durch sport beweisen wollte dass ich auch etwas wert war wie meine kleine schwester die ebenfalls attraktiv ist und gute noten hat und immer für meine eltern ein engel war.

es misslang mir... ich wurde schwächer und immer schwächer. mein vater zwang mich zum essen... irgendwann hielt ich den druck nicht mehr aus und begann zu kotzen und so ist das bis heute geblieben...

will im job alles perfekt machen... bin zwar ausgezogen von zu ause aber das alte muster hält an mir fest. und ich weiß oft nicht mal mehr was ich selber will, willl nur endlich mal ein leben haben - eines das ich möchte. Vielleicht kann mir jemand hier einen tipp geben, wäre voll froh darüber.

Vielen Dank fürs zuhören.

Liebe Grüße Marcella

Re: Meine Geschichte

Verfasst: Sa Sep 20, 2008 17:29
von Miezekatze
Hallo marcella!

das was du schreibst hört sich sehr traurig und irgendwie trostlos an... :(
hast du denn gar keine freunde? wie ist das verhältnis zu deiner schwester? ist es nur durch rivalität um die gunst der eltern geprägt oder besteht da dennoch eine bindung? gibt es jemanden, dem du dich anvertrauen könntest bzw hast du schon mal über eine therapie nachgedacht? wie alt bist du denn wenn ich fragen darf?

sorry, wenn ich zu viel frage - bin halt sehr neugierig...

jedenfalls ein herzliches willkommen von mir!

lg m

Re: Meine Geschichte

Verfasst: So Sep 21, 2008 9:20
von Marcella
Hallo liebe Mizekatze!

Vielen Dank für deine antwort!

Also ich bin 23 Jahre alt. Bin beruflich sehr erfolgreich, nach wie vor sehr hübsch aber einfach - wie du schon gemerkt hast - sehr traurig.

Freunde hab ich schon, aber niemanden die jetzt wirklich 100 %ig für mich da wäre, wie es mir wirklich geht weiß eigentlich keiner. Meine Freunde mögen und schätzen mich, klar das schon aber wenn ich das erzählen würde könnte niemand wirklich gut damit klarkommen.

Das Verhältnis zu meiner Schwester ist ganz gut, sie ist aber ein ganz anderer Mensch wie ich, nicht so sensibel, viel gelassener und lebt für den sport den sie hauptberuflich macht und deshalb nicht oft bei meinen elternhaus.

Naja das mit der Therapie ist sehr schwer, erstens wegen dem Geld, bin ja auch ganz auf mich alleine gestellt und brauchte letztes JAhr schon 10.000 Euro für neue Zähne, warum brauch ich glaub ich hier nicht erklären. Und das nächste problem ist dass ich einen medizinischen Beruf ausübe in dem ich zieml. viel verantwortung habe und wenn jemand erfahren würde wie es um mich steht dann wäre das glaub ich nicht unbedingt gut.

Tja... ich hab mich jetzt hier angemeldet um ein bisschen anschluss zu finden. und ich merke wie gut es tut mit jemanden zu reden bzw. zu schreiben.

Und wer bist du?? Wie ist deine geschichte?? Wie geht es dir? (Bin auch neugierig).

Ganz liebe Grüße

Re: Meine Geschichte

Verfasst: Di Okt 14, 2008 16:50
von Butterfly1992
Liebe Marcella!!!


Deine Geschichte ist echt traurig!!!.....


Meine Gesichte ist da etwas anders...aber auch nicht sehr...


Also bei mir hat alles mit 10 Jahren begonnen. Ich war bis 10 Jahren eig. mit mir selbst zufreiden... ja, so kann man das ausdrücken, doch hatte ich immer das Gefühl Leistung erbringen zu müssen. Ab 10 Jahren aß ich schon nicht mehr ganz so "viel" aber es war kein essgestörtes Verhalten. Mit 13 Jahren haben sich dann meine Eltern voneinander getrennt und ich war nervlich total am Ende. Die Beziehung zwischen mir und meinem Vater brach fast ganz ab. Meine Leistungen ließen nach und ich aß wenig bis nichts mehr.... Letztentlich hatte ich UG, was meine Mum merkte und drohte mich auf Kur zu schicken. Ich verstand es nicht, da meine große Schwester (Sie ist 4 Jahre älter) auch nicht mehr wog (Wir sind gleich groß).also Ich wollte partu nicht auf Kur und so aß ich wieder normal(wenn auch nur langsam). Mit 14 Jahren kam ich mit meinem derzeitigem Freund zusammen. Ich war so happy!! (Doch verfolgte mich das Gefühl zu fett zu sein, da ich inzwischen mehr wog als meine große Schwester. Ihr müsst wissen, es gibt schon immer einen "Kampf" zwischen uns.) Nach 1/2 Jahren machte mein Freund Schluss. Ich war am Boden zerstört und dachte, dass er wegen meiner Figur Schluss machte. Denn ich fand mich zu dem Zeitpunkt echt mega fett und es sah echt nicht schön aus. Also fing ich an wieder weniger zu essen. Nach einer Woche merkten wir beide, dass wir nicht ohne einander konnten und kamen wieder zusammen. Doch es war etwas anders als vorher. Ich fing durch diese Geschichte an zu erbrechen. Ab da hatte ich auch eine Therapeutin.... (Ohne wissen meines Freundes) Dann im März dieses Jahr hatte ich das Gefühl gehabt er verstehe mich nicht mehr (mein BF verstehe mich besser) und ich hatte Schluss gemacht. Ja, diese Entscheidung bereute ich nach nur wenigen Stunden.... Er wusste bis hierhin noch nicht, was mit mir los war. Wir redeten lange über uns, wobei ich ihm schließlich erzählte, dass ich Bulimie habe (Mein Arzt sagt, dass ich sogar eine bulimische Magersucht hätte...). ´Für ihn brach eine Welt zusammen aber er nahm mich trotzdem in seine Arme und wollte mir helfen. Für ihn war klar, ich brauchte Hilfe, auch wenn ich es zu dem Zeitpunkt nicht wollte. Dann nach den langen Gesprächen machten wir einen "Neuanfang". Wir wussten, dass es besser werden könnte, da ich im Juli eine stationäre Therapie machen sollte. Ich war auch guter Dinge und wollte mir helfen lassen.... Als ich jedoch Ende August wieder aus der Klinik kam, fing alles wieder von vorne an. Ich erbrach alles, was ging und ließ fast niemanden mehr an mich ran.... Ich wollte einfach nur dünn sein!! Die erste Zeit dachte mein Freund noch, dass es sich alles gebessert hatte, genauso wie meine Familie, doch es war alles teilweise noch schlimmer. Meinem Freund erzählte ich als erstes was los war und wir redeten....Dann meine Familie...sie waren geschockt......Letztendlich machen sich alle immer noch solche Sorgen wie vor 1 Jahr und nichts hat sich geändert.... Manchmal ist es echt schwer damit umzugehen... Manachmal ist es aber auch leichter....Das Schwierigste liegt immer noch darin, meinen Körper zu akzeptieren, wie er ist.....Genauso wie mein Gewicht....(Das Gefühl Leistungen zu erbringen ist immer noch in mir, denn ich werde im Gegensatz zu meinen Geschwistern nicht sehr gelobt....)


Lg Jackii