bulimie.at - das Forum

ich hatte gerade einen rückfall oder soll ich es besser "vorfal"l nennen? kann es noch nicht wirklich glauben was passiert ist. doch es ist wahr
mir ist es nur so verdammt wichtig zu reden, das gedankenchaos irgendwie versuchen zu ordnen...was war los?
es wird mir glaube ich alles zur zeit zu viel. 2 jobs, die mich sehr anstrengen. muss früh raus und bin viele stunden auf den beinen. zwei tage hätte ich bei dem zweiten job normalerweise frei (steht auch so im vertrag) aber durch besondere umstände hatte ich diese woche nur einen freien tag. ok, dachte ich mir aber nächste woche dann wieder 2. ja nichts da, vorhin rief mein chef an, ob ich nächste woche mehr arbeiten kann, weil die mutter einer kollegin heute nacht gestorben ist. ja toll was kann man denn da groß sagen??!!
ich glaube zur zeit bewegt mich so viel. die sache mit der arbeit macht mich einerseits wütend und andererseits auch traurig.
die situation hier "zuhause" macht mir zu schaffen. wohne mit meinem vater zusammen seit ich aus der klinik draußen bin (er weiß von nichts, sollte ich dazu sagen) und irgendwie habe ich mir denke ich viel vorgemacht. es gab bzw. gibt gründe warum wir kein vater-tochterverhältnis haben. eine zeit lang ging es echt gut. aber so viele alte gefühle ihm gegenüber kommen immer öfter in mir hoch. gestern abend zum beispiel, wollte ich meinen kleiderschrank reparieren und habe mir dabei echt ziemlich übel wehgetan. es hat sehr geblutet. er war im zimmer nebenan, die tür war offen und er hats mitgekriegt. und?! nicht reagiert!! nicht mal gefragt was passiert ist und ob ich mr was getan habe. eine riesen wut ist in mir hoch gekommen mir sind tränen runtergelaufen vor wut. diese scheiß gleichgültigkeit.
was dazukommt ist die derzeitige wohnsituation. 2-zimmerwohnung. ich schlafe im wohnzimmer, das heißt ich habe kein eigenes zimmer, in das ich mich zurückziehen kann. für mich ist das schlimm und sehr belastend. ich bin ein mensch, der nicht den ganzen tag unter menschen sein kann und möchte. ich brauche eine tür, die ich schließen kann. die situation ist nicht hoffnungslos. er hat mir angeboten, dass wir zimmer tauschen wenn mein studium losgeht. aber das ist erst in einem monat bis jetzt ging es auch noch weil er gearbeitet hat bis abends. doch ab heute hat er 3 wochen urlaub. für mich ist das schrecklich (muss ich ehrlich zugeben!) mir geht es schlechter wenn er die ganze zeit um mich ist. klingt wahrscheinlich herzlos, weil er ja mein vater ist aber es ist nunmal so!! wenn ich mich nicht zurückziehen kann, leide ich, dann gehts bergab bei mir
heute abend ist er auf einem geburtstag. und ich wollte mich gemütlich vor den fernseher setzen und zu abend essen. konnte nicht mehr aufhören mit essen. und dann ging alles so schnell. ich hing wieder über der kloschüssel, wie noch vor vielen wochen. steckte mir den finger in den hals und kotzte mir die seele aus dem leib.
ich bin fassungslos und traurig. habe große angst, dass es der anfang vom ende ist. ich darf mich jetzt nicht fertig machen. deswegen ist es auch so wichtig für mich zu schauen wie es dazu gekommen sein könnte.

neuer tag
gestern habe ich es geschafft, dass es nicht noch ein zweites mal passiert ist. ich fing irgendwann wieder an zu essen. ich stopfte wieder. mir fiel das schon gleich auf aber ich konnte am anfang nichts unternehmen, die hand führte alles zum mund (ist doch total krank, oder)
ich fing an mir gut zu zureden und sagte mir, dass es nicht besser wird wenn ich weiter esse und mir danach nochmal den finger in den hals stecke. ich packte die kekse weg und legte mich aufs bett, ich glaube ich schlief auch bald ein.
jetzt muss ich gleich weiter zur arbeit aber ich muss mich heute am besten nochmal hinsetzen und meine gedanken und gefühle aufs papier bringen um sie zu ordnen und um mich verstehen zu können und was passiert ist. ich werde mir keine vorwürfe machen deshalb aber ich möchte es auch nicht einfach so stehen lassen. ich muss schauen was los war bzw. ist und was ich tun kann oder ob manches überhaupt in meiner hand liegt.
mir kommt es wie ein riesiger berg vor, ich bin winzig klein und allein...

Hallo Sasi!

Verstehe das voll, dass du Privatsphäre brauchst.

Ich würd so eine Situation auch nicht aushalten.

Finds aber super, dass du jetzt nich vorhast, dich gehen zu lassen, sondern auf dich schauen willst.

Könntest du vielleicht weniger arbeiten? Einen Job aufgeben, demit du zumindest ein bisschen entlastet bist?

Petra

liebe sasi,

ich find es wirklich toll, wie du mit dieser situation umgehst. du hast dich scheinbar sehr gut unter kontrolle und dir ist wirklich bewusst, was ok ist und was nicht.
du reflektierst und das ist was ganz wichtiges.

und wenn du selbst schon spürst, dass dir diese zwei jobs über den kopf wachsen, du keine freizeit mehr hast und darunter leidest, dann musst du dir diesbezüglich wohl etwas einfallen lassen.

lass dich nciht hängen, kämpfe tapfer weiter, wie du es ohnehin schon tust!

alles liebe,
blümchen

Liebe Sasi!

Ich finde es auch gut, dass Du so gut reflektierst und Dein Kampfgeist wach ist!!Weiter so!!

An Deiner derzeitigen Situation muss sich aber echt was ändern!!!!!!!!!
Wie siehts mit Ausziehen aus? WG??? Betreute Wohngruppe?? Irgendwas, wo Du einen eigenen Bereich hast? Du scheinst Dich zu Hause unwohl zu fühlen und das muss geändert werden. Es gibt IMMER eine Möglichkeit etwas zu ändern!!!

Und wieso hast Du 2 Jobs? Wegen dem Studium? Musst Du bei Deinem Vater Miete zahlen? Brauchst Du WIRKLICH 2 Jobs? Ich denke wenn das Studium beginnt, ist wohl einer schon mehr als genug. Du hast ja so schon keine Verschnaufpausen.

Auf Dich schauen ist der richtige Weg. Nur: Dafür MÜSSEN Veränderungen, sei es bzgl. Wohnsituation , sei es wegen 2 Jobs sein! Ansonsten wirst Du bald richtig am Stock gehen und damit halst Du Dir noch viel mehr Probleme auf, als Du eh schon hast derzeit!!!

Bussi

danke petra, blümchen und nads für eure worte. es tut gut, dass ihr mit mir redet!

der tag heute...eben wieder früh raus und gearbeitet bis nachmittags. nachdem ich was gegessen hatte bin ich raus habe mich mit freunden verabredet. erst wolte ich mich verkriechen, aber da das hier im moment eh nicht wirklich gut geht bin ich unter menschen (wenigstens ein gutes hat die wohnsituation wohl ) das wetter war ja wunderschön und ich habe die zeit genossen.
ich hatte den einen job schon anfang juli sicher. und vor ca. 2 wochen hat sich der zweite zufällig und kurzfrsitig ergeben. dieser wird viel viel besser bezahlt und ich konnte den anderen nicht mehr absagen, wegen vertrag. es ist hart und anstrengend aber nur noch nächste woche habe ich die beiden. danach nur noch den besser bezahlten. es ist schwierig zu erklären, als ich aus der klinik kam ende juni wusste ich, dass ich auf jeden fall bis studienbeginn etwas arbeiten möchte und sollte. mein vater gab bzw. gibt mir immer das gefühl dass ich faul bin, hm einfach nicht genügend. so musste ich unbedingt einen job finden. es macht mich traurig, denn nur so fühle ich mich gegenüber ihm vollwertig. abgesehen davon arbeite ich natürlich auch um mir mein studium zu finanzieren. ich muss meinem vater keine mite zahlen, doch für mein essen kommer ich selbst auf.
ich hatte am donnerstag nach der arbeit früh morgens frei und habe viel geschlafen den tag über. ich lag den ganzen tag auf der couch und hab die beine hochgelegt, denn ich gestattete es mir weil ich die ganzen tage immer auf den beinen bin und arbeite, deshalb ist es ok. als mein vater abends heimkam, bekam ich einen ganz abschätzigen blick. der traf richtig und ich fühlte mich schlecht.
er hat sich nicht viel verändert, er hat keine ahnung von mir. aber kein vorwurf ich erkläre ihm auch nichts, weil ich es nicht möchte. also kann er auch nicht wissen wie es mir geht.

die wohnsituation wird sich ja in absehbarer zeit ändern. ich bekomme das schlafzimmer, er hat es mir zugesichert. wenn sein bekannter aus dem urlaub zurück ist, können wir seinen anhänger leihen wegen meiner restlichen möbel aus meinem alten "zuhause". es wird zeit, denn ich gehe schon am stock
ich werde sehen wie es mir dann gehen wird. sollte es nicht besser werden und es mir schlechter geht, werde ich ausziehen um mir selbst zu helfen! die möglichkeit werde ich nie außer acht lassen. so wichtig muss ich mir selbst sein!

ich denke ich habe heute zu viel gegessen. morgens und mittags wars denke ich ok aber vorhin hab ich reingehauen. es erinnert mich so an die zeit vor der klinik, ich habe weder hunger gefühlt als ich begann zu essen noch spürte ich sättigung heute. doch es endete nicht in einem FA und drin behalten habe ich es auch.
ich versuche zu reflektieren, doch ich komme mir schwach vor. der riesen berg eben. so gerne würde ich einen menschen hier bei mir aus fleisch und blut ins vertrauen schließen können und sagen "hilf mir, bitte nimm mich in den arm und halte mich. ich glaube ich schaffe es nicht alleine, bleib bei mir"

ich muss kämpfen!!! ich habe doch schon viel erreicht und ich habe gemerkt, dass mein leben lebenswert ist! ich habe wieder gelebt! wenn ich aufgebe...beginnt wieder meine hölle ich möchte dort nie wieder hin
nur, ich schaffe es nicht allein

wenn ich den letzten satz meines beitrags lese, ist das ein riesengroßes blickendes signal für mich mir unbedingt hilfe zu holen! am dienstagnachmittag hat eine beratungstelle in stuttgart offene sprechstunde und eine andere hat am monatg wieder offen nach dem urlaub.
ich muss anrufen und/oder hingehen, ich muss es für mich selbst tun DAS MUSS ICH MIR WERT SEIN!!!
es darf nicht wieder so sein am dienstag "ach, ist ja nicht so schlimm, ich gehe nächste woche und dann nächste woche usw." NEIN ich kenne mich doch zu gut ich wünschte eine freundin würde mich begleiten, muss es wohl alleine schaffen. ich meine ich sollte auf das blicken was ich schon erreicht habe und das habe ich ganz alleine bewirkt. ich habe mich um den klinikplatz gekümmert und ich allein war es, die letztes jahr zu einer beratungstelle gegangen ist. mein herz hat damals bis zum hals geschlagen als ich anrief und zum ersten mal einen termin hatte. doch was geschah? ich bekam hilfe und unterstützung, wurde an einen facharzt vermittelt, der mir die klinik am korso nahe legte. ich ging dort hin, das beste was ich hätte machen können! und es geht mir wesentlich besser! ich MUSS jetzt nur am ball bleiben. den das leben, mein leben das ich wieder gespürt habe seit der klinik hat sich wunderschön angefühlt!!

ich muss mir das alles immer wieder vor augen führen! was ich bis jetzt geschafft habe und wie mir geholfen wurde bei dieser beratungsstelle

sasi hat geschrieben:ich muss anrufen und/oder hingehen, ich muss es für mich selbst tun DAS MUSS ICH MIR WERT SEIN!!!

JA! und das bist du dir auch!!! punkt.
ich hab dir damit jetzt ohne dein zutun das versprechen abgenommen, dass du nächste woche da hingehst.
egal, wie es am dienstag ist, ob es eh grad alles passt, weil's dir besser geht, oder du meinst grad keine zeit zu finden etc. - du gehst hin! für dich...
ist halt nicht alles so easy, va nach einem klinik-aufenthalt. der hat dir zwar geholfen, dich weit nach vorne gebracht, aber das war halt eben nur der (sehr positive) beginn.

ich bin echt stolz auf dich, wie du situation gerade meisterst. wie du dein leben grad gleichzeitig auch objektiv beurteilst.
und führ dir die lichtblicke regelmässig vor augen - die bessere wohnsituation, dass es bald nur mehr ein job ist, die euphorie vor studienbeginn...etc.

du schaffst das, sasi!!!

ach lorelai, danke!

kämpfen, kämpfen! was anderes geht gar nicht!! ich habe gestern eine freundin gefragt ob sie mich begleitet. sie sagte zu. ich kanns gar nicht wirklich glauben, dass ich tatsächlich um unterstützung gebeten habe. so fällt es mir leichter zu dieser beratungsstelle zu gehen.
überrascht war ich gestern dann auch nochmal von mir selbst. als ich nach dem spiel heimfuhr, rief mich ein guter freund an und fragte ob ich lust hätte mit ihm und noch ein paar anderen einen kaffee trinken zu gehen. und sagte zu. ich wollte mich wieder verkriechen, das spiel war schlecht, wir haben verloren und ich war mit meiner leistung überhaupt nicht zufrieden. doch ich bin raus und habe es nicht bereut.

mitm essen ist es ganz in ordnung. ich versuche weiter regelmäßig und ausreichend zu essen. was bleibt mir anderes übrig ums mal so auszudrücken, ich hatte diesen sch** vorfall aber ich versuche so weiterzumachen wie vorher, denn es war ok so!

so, nur noch bis samstag habe ich 2 jobs, also noch 5 mal!!!
muss dann auch schon weiter

Meine liebe Sasi,

was soll ich dazu sagen, außer... ich zieh den Hut vor dir!!! Trotz dass es dir so schlecht geht und deine Situation alles andere als entspannt ist, bringst du diese Kraft auf und kämpfst für dich! Sasi, du bist ein gutes Beispiel dafür, dass nach einem Rückfall nicht alles den Bach runter gehen muss! Ich bin so stolz auf dich und es wird dir bestimmt gut tun, mit jemanden in der Beratungsstelle zu reden! Und schön, dass du dich getraut hast Unterstüzung bei einer Freundin zu holen!

Deine momentane Wohnsituation ist ja nicht sehr toll! Könntest du dir vorstellen und es dir leisten z. B. in eine WG od was es da sonst noch gibt, zu gehen?

Drück dich ganz fest!

leider geht es bei mir heute zeitlich nicht zur beratungsstelle zu gehen. bin zu spät mit der arbeit fertig geworden...das kam mir nicht recht!! es war nicht möglich früher zu gehen, also kann ich nichts dafür und ich darf mir keine vorwürfe machen. ABER da ich keine leeren reden geschwungen habe und ich mir wirklich unterstützung holen möchte, habe ich mir gesagt "dann ruf aber an!!" habe angerufen und einen termin gemacht für diesen donnerstag.
ich habe tatsächlich angerufen, wow! ich bin sogar ein klein wenig stolz auf mich

hm, also so richtig vorstellen kann ich es mir nicht in einer wg zu leben mit fremden menschen. ich würd es vorziehen alleine zu wohnen, aber das ich finanziell eigentlich nicht möglich.
spätestens nächste woche kann ich meine restliche möbel holen und dann wird meine wohnsituation viel erträglicher und vor allem auch entlastender

schön zu lesen!!! Bin sogar mehr als nur klein wenig stolz...bin groß viel stolz siehste!! War doch gar nicht sooo schlimm!! Weiter so Süße!! Bussi

heute war der termin bei der beratungsstelle.
hm, ich weiß nicht so wirklich was ich denken soll... kann das ganze noch nicht einordnen.
ich hatte ein gespräch mit einer mitarbeiterin, sie erzählte zuerst etwas über ihre arbeit und dann konnte ich etwas über mich erzählen.
mein gefühl lässt sich im moment nicht beschreiben. ich weiß nicht ob ich mich dort wohl gefühlt habe oder nicht (hört sich vielleicht seltsam an). ich sschlafe erst mal noch drüber.

aber auf jeden fall bin ich ein bißchen stolz auf mich, dass ich tatsächlich hingegangen bin. ich werde noch zu einer anderen beratungsstelle gehen.
aber ICH MUSS MICH endlich auch um einen therapieplatz kümmern, da führt kein weg dran vorbei!!

ich habe es heute tatsächlich endlich geschafft bei ein paar therapeutinnen anzurufen, trotz des ganzen stresses wegen der studienpapiere.
ich habs geschafft!!
ich kenne mich ja gut, deshalb habe ich mir vorher das, was ich sagen und fragen möchte aufgeschrieben. aufgeregt war ich trotzdem sehr, mein herz hat wie wild gepocht.
bei fast allen, außer bei einer, habe ich auf den ab gequatscht und um rückruf gebeten.
für mich ist ein enormer schritt, über den ich echt froh bin gemacht zu haben. die letzten anrufe möchte diese woche noch voll machen.
versuche mir jedes mal gut zuzureden (wenns bei mir hier schon keiner tut, muss ich das eben selbst tun) und sage mir, dass es sein muss. ich muss mich bei den therpeuten melden und nicht andersrum.
nun warte ich mal auf die rückrufe in nächster zeit und was sich ergibt.

Na, wunderbar, glückwunsch, Sasi....

Wo ich hinsehe, ganz gute Neuigkeiten...