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Angst
Verfasst: Fr Aug 08, 2008 19:38
von butterfly26
Ich weiß nicht ob ich in diesem Forum mit diesem Thema richtig bin, aber bin total durch den Wind!!
Von MO bis MI ist es mir nicht gut gegangen, Kreislaufprobleme, Migräne, war nicht gut drauf und total durch den Wind! Seit DO ging es wieder, und dann schrieb mir meine Schwester, dass sich die ganze Familie versammelt und ich soll auch kommen! Ich war zwar schon verabredet, aber eine innere Stimme hat gesagt, so einen Streß kann ich gar nicht haben, ich fahr doch noch zu ihnen! Hab mich zuerst total gemütlich nach der Arbeit mit meinen Freunden getroffen und dann ab zu meiner Familie! Und ich spürte sofort, da ist was und ich sah die Abschürfungen auf den Arm meines Vaters!
Meine Mutter machte dann eine Andeutung und bei mir läuteten die Alarmglocken immer lauter und lauter, aber solange meine Schwester und ihr Freund und mein 2-järiger Neffe da waren, plauderten wir und lachten!
Als die 3 fuhren rückte meine Mutter raus mit der Sprache! Meinen Vater ging es auch MO und DI total schlecht, er hat Aussetzer und am MO stürzte er 3 Mal, plötzlich sackte er mitten während dem Stehen ein und fand sich aufn Boden liegend wieder, deswegen die Abschürfugen, am DI war er deswegen im Krankenhaus! Sie schickten ihn aber wieder heim!
Was sind das für Ärzte, ich könnte K*****!!!!!!!!!!!!!
Meine Mutter kam vom Einkaufen heim, Dad lag im Bett, er rührte sich nicht mehr, meine Mum glaubte schon, er sei tot und mein Vater bestättigte, er habe sie wirklich nicht mehr gehört!
Ich sprach mit meinem Dad dann noch darüber, er hat natürlich auch Angst! Und ich, ich sage immer, egal was ist, sie sollen es mir sagen, ich kann damit umgehen, aber ich will, dass sie ehrlich zu mir sind!
Aber ich liebe meinen Dad und ich könnte alleine bei dem Gedanken durchdrehen, es ist was schlimmeres mit ihm! Die Verlustängste, die ich früher schon immer hatte, die ich abgelegt habe,........
ich hab das Gefühl jetzt sind sie wieder da, alles, das Chaos,
durchatmen,..........
Noch dazu wo eine Kartenlegerin im Februar zu mir sagte, sie sieht ein Grab (oder habe ich da was missverstanden?)! Ja, drehe ich jetzt vollkommen durch? Ich male schwarz, ich weiß!
Aber bin ein bißchen durch den Wind!
Re: Angst
Verfasst: Fr Aug 08, 2008 22:18
von cinnamon
Hallo!
Hat dein Vater irgendeine Krankheit, oder kam das völlig unerwartet?
Re: Angst
Verfasst: Fr Aug 08, 2008 23:32
von butterfly26
Abend,
naja, eine richtige Krankheit nicht, er ist halt übergewichtig, schluckt zig verschiedene Medikamente gegen Bluthochdruck, Schwindel, Angstzustände, Herz,........
was ja nicht wirklich das Beste ist! Und der jüngste ist er halt auch nicht mehr!
Ich weiß nicht, ich kann es ja eh nicht ändern, aber diese Angst lässt mich heute ja mal wieder gar nicht schlafen!
In dieser Hinsicht bin ich echt überfordert, denn früher bin ich so an ihm gehangen, ging sogar so weit, das ich sagte, bevor er stirbt, sterbe ich!
Jetzt habe ich mich zwar innerlich von ihm gelöst und ich weiß, dass ich nichts gegen den Lauf der Dinge tun kann und egal was kommt, MEIN Leben geht weiter, aber trotzdem habe ich Angst daran zu zerbrechen!
Re: Angst
Verfasst: Sa Aug 09, 2008 0:01
von Come to think of it
Ok erstmal tief ein- und ausatmen.... linker Arm schüttel, rechter Arm schüttel, linkes Bein schüttel, rechtes Bein schüttel, einmal Kopfdreh, und wieder tief durchatmen.....
Es ist nie schön, wenn es einer vertauten, gliebten Person nicht gut geht, denn zack geht es einen auch nicht gut.....
Du darfst dich jetzt nur nicht zu kaputt machen, denn das hilft dein Papa auch nciht weiter...
Ist dein Dad jetzt im Krankenhaus? Lässt er sich behandeln?
Mäuschen ihr schafft das schon, ok!!!!
Kopf nicht hängen lassen.....
Ich drück dich ganz fest.....
Re: Angst
Verfasst: Sa Aug 09, 2008 9:14
von carla21
hallo!
ich war noch nie wirklich mit todesfällen in der familie belastet, aber ich kann das sehr gut nachvollziehen. meiner geliebten oma gehts nicht gut, sie ist auch übergewichtig und alles geht irgendwie ständig "kaputt".
mein vater ist hinduist und er will irgendwann nach indien, dort nurnoch meditieren und seinen weg gehen und dort sterben. deine geschichte ist dafür sehr akut.
versuch mal deine sichtweise ein bisschen zu ändern. es gibt da einen wunderschönen satz: "verändere dein hinschauen und die dinge verändern ihr aussehen. und dann kannst du darüber hinwegsehen."
du hast ja einen guten ansatz: du erkennst, dass du dein eigenes leben hast , das trotzdem weitergeht, genauso wie dein vater ein eigenes leben hat. und auch schon sehr viel gelebt hat.
du schreibst, du hast angst daran zu zerbrechen.
du wirst nicht daran zerbrechen. natürlich lässt uns der gedanke an den tot alle mal verzweifeln, oft fehlt uns das verständnis.
ich glaube dass nichts im leben umsonst passiert, dass wir aus jeder situation etwas wichtiges lernen können.
das hier ist eine gute gelegenheit, auch für mich, die eigenen probleme aus einem größeren kontext zu betrachten.
was ist diese verdammte bulimie aus der sicht des todes? was bedeutet es aus der sicht eines sterbenden oder auch eines soldaten oder armen kind aus der dritten welt?
es ist nichts! es ist nicht eine sekunde eines gedankens wert.
genauso wie dein vater: er ist krank und du hast angst um ihn. auf der welt sind millionen von menschen krank und in jeder sekunde stirbt ein mensch, sowie in der nächsten ein neuer mensch zur welt kommt. das macht uns kaum angst, daran denken wir nicht.
in wirklichkeit ist deine angst etwas wunderschönes: es ist eine mischung aus unglaublicher liebe und dankbarkeit. denn es stimmt: ohne deinen vater kannst du nicht leben. ohne ihn wärst du nicht da. und das wird immer so sein. genauso wie dein vater immer da sein wird, durch dich und durch deine kinder und ihre kinder. und sie werden auch diese liebe und dankbarkeit für ihr wurzeln haben, unbewusst bestimmt.
das leben verändert sich immerzu und das ist gut so.
genauso wie der gedanke "werde ich daran zerbrechen?", denn du kannst es dir aussuchen. den tot kannst du dir nicht (wirklich) aussuchen, da bleibt dir keine wahl.
ist das nicht eine wunderbare gelegenheit, den wert und die möglichkeiten eines lebens wieder zu erkennen?
du kannst dir jetzt aussuchen: quäle ich mich, weil ich an den tot erinnert werde, oder nehme ich es als anlass mir selbst und allen menschen die mir lieb sind ein schönes leben zu machen? von und mit anderen zu lernen, lieben und lachen?
jetzt gerade spürst du doch so sehr wie bedeutend dir das leben ist, ich spürs nämlich auch, mich beschäftigt deine geschichte. nimm dieses gefühl wahr und vor allem auch den schmerz!
nur das schöne alleine können wir vom leben nicht haben, du bekommst nur ALLES!
und wenn da ein schmerzhaftes gefühl in dir wohnt, ein zustand der dein leben behindert, dann geh ganz tief in dich, das meine ich ernst, probier das wirklich jetzt.
mach die augen zu und hör auf dieses gefühl, schaus dir einfach an und lass es da wo es ist und verdränge es vor allem nicht-> atme locker durch den mund, dadurch kann die emotion sich verändern und wird nicht "hinuntergeschluckt".
und nimm wahr ohne zu werten.
könntest du es loslassen? könntest du?
die antwort ist entweder "ja" oder "ja, wenn ... ".
wie sieht das bei dir aus? wie fühlt/hört sich das an?
schick dir ganz viel kraft!!
Re: Angst
Verfasst: Sa Aug 09, 2008 17:35
von butterfly26
Hallo,
danke für eure Unterstützung und eure lieben Worte!
Ich lasse es niemanden in meiner Familie anmerken, wie sehr mich das beschäftigt, im Gegenteil, da bin ich eher die Starke und versuche, nicht hysterisch oder jetzt übertrieben zu reagieren! Ich schaffe es sogar noch, ein bißchen zu scherzen, klingt vielleicht für manche jetzt makaber, aber ich merke, wie die anderen (vor allem mein Vater) froh sind, wenn man nicht nur dasitzt und in Trübsinn dahinbrütet!
Er fuhr mich ja gestern nach Hause und er fing da selbst von sich aus zu reden, wie ihm seine Symptome Sogen machen, weil er halt selbst nicht weiß, woher das kommt und er von den Ärzten wie ein Simulant hingestellt wurde! Ich hörte ihm zu und es tat ihm gut!
Wisst ihr, mein Vater ist nicht einer, der sich seine Sorgen und Ängste anmerken lässt! Er ist ein Schlucker und würde sich vorher einen Arm abschneiden, bevor er mal zugibt, es geht ihm so wirklich schlecht (da ähnle ich ihm ein bisschen), deswegen hat es mich verwundert, dass er so offen zu mir war! Generell hat sich unser Verhältnis seit meiner Krankheit verändert! Er war nie recht ein Gefühlsmensch und hat mich immer (also seit meiner frühen Jugend) auf Abstand gehalten! Das hat mir weh getan, und jetzt, wo wir wieder so eine gute Vertrauensbasis haben, will ich nicht das jetzt das schlimmste eintrifft!
Ich weiß, mein Dad ist ein Kämpfer (das habe ich auch von ihm

) und er wird ewig leben und Carla, du hast Recht, er wird immer in meinem Herzen weiterleben und keiner ist davor gefeit zu sterben!
Aber soweit ist es ja noch nicht! Ich habe eine Nacht drüber geschlafen, irgendwie, irgendwann ist es gegangen!
Mein Leben gehe ich weiter, habe schließlich meine Zukunft noch vor mir und hoffentlich noch viele Jahre mit meiner GANZEN Familie zusammen!
Mein Gefühl, Carla21: Traurigkeit, tiefe Traurigkeit

, die in der Magengegend beginnt und hochsteigt, könnte weinen, ich kann aber nicht, deswegen habe ich gerade Kopfweh!
Danke für eure Kraft, ich weiß, diese Kraft wohnt auch in mir und ich stehe auf und bin da, wenn ich gebraucht werde und gleichzeitig gib ich gut Acht auf mich! Das bin ICH mir jetzt schuldig!
Re: Angst
Verfasst: Sa Aug 09, 2008 17:43
von sasi
liebe butterfly,
ich drück dich erst mal!
das machst du ganz richtig, acht auf dich geben!!
deinem vater hilft es, wenn er mit dir reden kann. du musst dir da kein bein ausbrechen, es genügt, dass du einfach für ihn da bist, das hilft schon unendlich viel, und das bist du!
schreib über deine gefühle und ängste, denn das hilft wiederrum dir!
lg
Re: Angst
Verfasst: Sa Aug 09, 2008 18:38
von butterfly26
Hallo sasi,
du hast Recht, es tut gut, wenn ich mir meine Angst von der Seele schreiben kann, denn ihn belaste ich nicht noch zusätzlich mit meiner Angst um ihn, ich bin für ihn da, wie er für mich da war während meiner extremen MS-Zeit, wo sie bei mir schon glaubten, ICH sterbe!
Er war auch wie ein Fels in der Brandung und habe trotzdem gewußt, das er sich sorgt und mich liebt! Obwohl, wie geschrieben, er es nie gesagt hat od so!
Braucht er nicht, ich weiß es auch so! Er kann ernst reden, wenn er will, od er kann es bleiben lassen! Früher habe ich immer nach seiner Aufmerksamkeit gebettelt und wollte ihn immer belehren und ihm schon fast vorschreiben, was er besser machen könnte (andere lange Geschichte in Bezug auf meine Eltern, ich war nämlich immer der Vermittler zw. meinen Eltern und wenn die 2 stritten, war ich die Gute und wenn sich die 2 wieder versöhnt haben war ich die Böse, und es hieß, sie haben sich nur wegen mir gestritten und ich würde immer alles aufbauschen und zerstören, ziemliches Vewirrspiel bei uns zu Hause, aber wie gesagt, Vergangenheit, aufgearbeitet in vielen Theras und jetzt endlich das Zepter wieder zurückgegeben an die 2 und ihnen gesagt: ICH bin ICH und was die 2 miteinander haben od nicht haben, will ich NICHT MEHR wissen und geht mich nichts an)!
Er ist alt genug und ich bin alt genug und ich geniesse es einfach dass wir uns unterhalten können als das, was wir sind, als Erwachsene! Ein kommunikativer Austausch über alles mögliche und wir trennen uns und jeder geht wieder seiner Wege und trotzdem zu wissen, da gibt es Menschen, die immer zu einem stehen, ohne Wenn und Aber!
Oh mann, ich sehe schon, ich habe echt einen Schreibfluß und "Redebedarf"!
Müßt nicht alles lesen
Aber danke für alles
Re: Angst
Verfasst: So Aug 10, 2008 14:32
von sasi
bei schreibfluss

gibts nur eins schreiben, schreiben, schreiben und nochmals schreiben
lg