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Re: "Meine" Bulimie

Verfasst: Fr Aug 08, 2008 14:40
von Butterbrot
wo sind denn gerade die Mods?

Re: "Meine" Bulimie

Verfasst: Fr Aug 08, 2008 14:41
von weirdFairy
Kannst Du bitte erstmal die Zahlen und die K***tipps rausnehmen? :shock:

Re: "Meine" Bulimie

Verfasst: Fr Aug 08, 2008 15:07
von traumsternchen
natürlich ist das hier ein Bulimie-Forum. Aber alle, die hier sind kämpfen gegen die Bulimie. Wir wollen sie los werden.
Dazu braucht man weder genaue Anregungen, wo und wie irgendjemand kotzt, noch sind Zahlen wichtig, da dies alles Betroffene, die im Moment vielleicht grade sehr unstabil sind, vielleicht noch mehr runterziehen oder nochmal neue Anreize geben. Wir wollen uns hier gegenseitig aufbauen und nicht noch mehr runterziehen. Es ist auch okay, zu schreiben, wie es Dir geht, gerade, wenn es schlecht geht, aber beschreib lieber Deine Gefühle, Deine Stimmungen, denn da liegt oft auch der Ansatzpunkt für das momentane Problem verborgen.

Machst Du eigentlich eine Therapie?

LG
traumsternchen

Re: "Meine" Bulimie

Verfasst: Fr Aug 08, 2008 15:52
von Caruso
willst Du denn da raus ?
oder hast Du Dich "arrangiert" ?

Ist gesellschaftliches Ansehen höher anzusetzen als Deine Gesundheit ?

ich werde aus Dir nicht richtig schlau.
warum bist Du hier ?
dagegen ankämpfen, oder eine Bestätigung bekommen, dass alles nur "halb so schlimm" ist ?

Re: "Meine" Bulimie

Verfasst: Fr Aug 08, 2008 16:04
von gargamel
nur eines zu dir -

du ruinierst dich und findest es , so scheint es , auch noch normal anderen vor die tür zu k... ! sorry, aber da finde ich kein verständnis !!!
das wäre für mcih - höchste eisenbahn- etwas gegen die sucht zu tun !

eine therapie bedeutet nicht den abstieg sondern den aufstieg ! das sollte dir bewusst sein ! von dem mal ganz abgesehen, muss niemand erfahren , dass du in thera gehst !

bin ein wenig schockiert :shock:

wünsche dir dennoch alles gute auf deinem weg und vor allem die einsicht etwas tun zu müssen !!!!

lg
gargamel

Re: "Meine" Bulimie

Verfasst: Fr Aug 08, 2008 16:23
von H2000I
Liebe cheryvette
Ich wollte eigentlich mit "Gleichgesinnten" ins Gespräch kommen wie sie mit ihrer Krankheit umgehen und vielleicht in dem Gedankenaustausch für beide Seiten Dinge zu finden, die es uns erleichtern, damit zu leben.
Du kannst hier Gleichgesinnte finden, wenn du damit meinst bulimiekranke Menschen.
Aber du wirst und sollst hier auf keinen Fall Menschen finden, die sich mit der Krankheit arrangiert haben.
Sich mit dieser Krankheit zu arrangieren ist der sichere Tod.
Wenn nicht körperlich, dann mindestens seelisch.

Ich wünsche dir, dass du aufhörst MIT deiner Krankheit zu Leben.
Weil es ist kein Leben. Und wenn du nie versuchst gegen diese Krankheit anzukämpfen, wirst du auch nie wissen, was das Leben eigentlich wirklich zu bieten hat. Das tut mir sehr leid für dich. Weil wenn du nicht stirbst, hast du noch ein ziemlich langes Dasein auf dieser Welt.

Liebste Grüße
Hedi

Re: "Meine" Bulimie

Verfasst: Fr Aug 08, 2008 16:29
von traumsternchen
also ich habe nicht das Gefühl, dass Du hier Hilfe suchst, sonder eher Bestätigung in Deinem Verhalten.

Hasst Du schon mal etwas von Schweigepflicht gehört? Auch wenn Du eine Therapie machst, wird das nur Deine Krankenkasse und Deine Therapeut/in erfahren.

Außerdem glaube ich nicht, dass es für Dich den sozialen Abstieg bedeuten würde, Dich zu "outen". Und das sage ich deshalb, weil mein Mann in einem sehr großen und bekannten Unternehmen als Assistent des Geschäftsführers arbeitet. Und was er mir da so erzählt, ist es in diesem Kreis überhaupt gar nichts ungewöhnliches, in Therapeutischer oder sogar teilweise stationärer Behandlung zu sein. Das sind dort relativ viele. Auch manche mit Essstörugen.

Aber natürlich will ich nicht damit sagen, dass Du Dich in Deiner Firma outen musst. Warum auch? Du sollst etwas für Dich machen. Und zwar eine Therapie. Anders wirst Du wohl keine Chance haben. Und das hat auch nach 12 Jahren Bulimie noch einen Sinn.

Ich denke, nicht wenige hier haben seit langen Jahren unter dieser Krankheit zu leiden. Bei mir sind es z.B. jetzt fast 20 Jahre. Und ich arbeite daran. Und zwar an den Ursachen, die Du scheinbar nicht zu kennen scheinst, oder doch????
Und alleine deshalb ist eine Therapie auch nach dieser langen Zeit sinnvoll. Denn niemand hat Bulimie nur so zum Spass. Es stecken immer ernsthafte psychische Probleme dahinter.

Überleg doch mal, es bringt Dir doch nichts, Dich so sehr mit anderen zu vergleichen. Du musst doch gesund werden!!! Für DICH, für niemand anderen!!!

Liebe Grüße
traumsternchen

Re: "Meine" Bulimie

Verfasst: Fr Aug 08, 2008 19:24
von gargamel
cheryvette hat geschrieben:Caruso: Arrangieren ist kein schlechter Begriff
Die Entscheidung Ansehen gegen Gesundheit stellt sich dann nicht mehr, wenn mit dem Verlust des gesellschaftlichen Ansehens alles verloren geht.
Ich wollte eigentlich mit "Gleichgesinnten" ins Gespräch kommen wie sie mit ihrer Krankheit umgehen und vielleicht in dem Gedankenaustausch für beide Seiten Dinge zu finden, die es uns erleichtern, damit zu leben.

Gargamel: Eine Bulimikerin ist nach 12 Jahren ruiniert was die Gesundheit betrifft. Damit muß man dann leben und muß nicht noch alles andere auch kaputt machen. Mit dem "vor die Tür kotzen" war einfach ein Schutz vor der Entlarvung. Hätte ich nun geduldig gewartet, hätte schnell jemand auf den Gedanken kommen können, der ist nicht wirklich schlecht, die tut nur so und wie weit ist es dann zu der Frage: Ist es ES???
Das konnte ich nicht riskieren. Es ist nicht meine Art mich solccherart von meinem Mageninhalt zu trennen.

Cher-Yvette
tja und genau da hakt es !! deine einstellung scheint ein wenig eigen zu sein , wenn ich das so sagen darf !
12 jahre bulimie , klar hast du schon schäden dadurch genommen , aber ich frage mcih , warum willst du riskieren noch mehr gesundheiliche schäden zu bekommen ! ist dir eigentlich klar, dass man durch die bulimie sterben kann ??
von dem mal ganz abgesehen, ist das doch keine lebensqualität ständig das gegessene wieder zu erbrechen !!!
dein ansehen - sorry, aber diese aussage empfinde ich als totale ausrede !
ich bin 39 jahre, habe familie , freunde und alles was dazu gehört ! bei mri wissen nur sehr, sehr wenige von meinem problem , ich habe ambulante therapie gemacht und überlege gerade diese wieder anzugehen !
ich bin mir nicht sicher, ob du verstehst was ich damit ausdrücken möchte ,bzw. ob du es überhaupt verstehen möchtest ! sich mit der sucht zu arrangieren ist absolut falsch !
das ist meine meinung udn auch meine erfahrung !

lg
gargamel

Re: "Meine" Bulimie

Verfasst: Fr Aug 08, 2008 22:15
von Phoebe
Also ich bin auch etwas schockiert mit was für einen Selbstverständlichkeit du hier schreibst "Arrangieren ist kein schlechter Begriff" in Bezug auf die Bulimie, cheryvette! Klar kannst du dich hier austauschen, aber über was möchtest du genau reden? Weisst du ich bin 25 und bin seit 13 Jahren essgestört, habe mich aber auch nach der langen Zeit sicher nicht mit den Krankheiten abgefunden! Ich mag nicht in so einer hohen Position arbeiten wie du, aber bei mir steht doch auch einiges auf dem Spiel arbeitsmäßig! Ich möchte nicht sagen, dass es mir egal ist, aber ich habe sicher keine Lust bis an mein Lebensende zu kotzen und zu hunger und mein Lebensende soll sicher nicht in ein paar Jahren sein! Ich bin grad den Tränen nah und sehr aufgewühlt :cry: Steh auf der Warteliste für stationäre Therapie und es ist sicher keine Schande zu sagen, ich mache Therapie! Denk bitte drüber nach!

Liebe Grüße

Re: "Meine" Bulimie

Verfasst: Sa Aug 09, 2008 8:36
von *Larissa*
Hallo cheryvette!

Naja, ich muss ganz erlich sagen dass ich mir auch meine Gedanken gemacht habe als ich deinen Beitrag gelesen habe, obschon mir wahrscheinlich ja jetzt einige User hier auch sagen werden dass ich ziemlich (wenn nicht genau gleich) bin wie du :D
Ich weiss das mir wohl noch verschiedene Sachen betreffend der Bulimie anfangs etwas komisch vorkommen werden, weil ich selber Magersucht habe...Aber ich muss sagen das ich in meinen Aufenthalten in der Klinik und auch hier im Forum schon viel verstanden habe. ABER: dass man im Wald kotzen geht, damit man nicht putzen "muss", oder man vor eine Toilettentüre kotzt um es nicht auffällig zu machen, ...naja, da muss ich schon sagen dass ist wirklich fraglich!!
Liebe cheryvette, bitte nimm dies nicht persöhnlich, es betrifft lediglich dein Verhalten welches du beschrieben hast.

Betreffend deinem Satz des "arrangieren"....irgendwie kann ich das verstehen, weil ich mir selber vorstellen kann, dass wenn man das ganze nicht loswerden will (was ja wahrscheinlich bei allen, entweder kurz oder langfristig der Fall ist) ->ja, dass man da sagt "ok, ich arrangiere mich mit der Ms/B"...Aber trotzdem muss man sich fragen was dahinter steckt :!:

Erstmal liebe Grüsse von Larissa

Re: "Meine" Bulimie

Verfasst: Mo Aug 11, 2008 17:57
von Colourful
Hey Cher-Yvette!

Mir ist es unverständlich, was für Reaktionen du dir hier erwartest. Denn meines Wissens nach zu urteilen, teilt hier niemand deine Ansichten, aber ich gehe auch nicht davon aus, dass jetzt alle wütend Gegenargumente präsentieren und dich zu überzeugen versuchen.

Es ist dein Leben. Es ist deine Entscheidung, du machst das, was du für richtig hältst, was du für die beste Vorgehensweise erachtest, du bist erwachsen, selbstverantwortlich und trägst diese Verantwortung auch.

Nur, ich persönlich denke, möchte denken, dass du den Menschen zu wenig zutraust, ich denke nämlich nicht, dass, selbst in deiner Position, das Eingeständnis von Schwäche dich tatsächlich in deiner Position schwächen würde. Es ist nämlich eine Stärke sich zu seinen Schwächen zu bekennen, an seinen Schwächen zu arbeiten und andersherum eine Schwäche nicht dazu zu stehen. Und wer das noch nicht verstanden hat, der braucht eben noch etwas, aber das ist nunmal das, was zählt, wenn man gesund werden und leben möchte. Das könnten mit Sicherheit viele deiner Mitarbeiter auch verstehen, und dir Respekt dafür zollen, dass du so mutig bist, dazu zu stehen.
Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, dass es unmöglich ist, unbemerkt eine ambulante Therapie zu machen. Ehrlich nicht. Und das wäre ja ein Anfang.
Du hast Issues, ich mag diesen Begriff lieber als das Wort Probleme, an denen du auch arbeiten kannst, wenn du es willst. Immer hochgeschlossen, so peinlich berührt vom eigenen Körper, der nunmal auch du bist.
Nur scheinbar siehst du die Notwendigkeit dafür nicht. Ist in Ordnung, nur was erwartest du von uns, von mir?
Dein Leben wäre für mich kein Leben, du kannst noch mehr zerstören und daran sterben, auch an Blutgerinseln und weitern schönen Nebenwirkungen des Erbrechens. Ja. Das ist die Wahrheit.

Ich persönlich finde es, und ich verwende dieses Wort äußerst ungern, schwachsinnig, dass du den Besuch eines Neurologen mit einem Kainsmal vergleichst.
Wenn ich mich recht erinnere, ist ein Neurologe auch für so Dinge wie zum Beispiel das Carpaltunnelsyndrom zuständig, und das ist nun wirklich sehr somatisch und anatomisch bedingt, sodass ich nicht weiß, wo da dein Problem liegt.
Nur nochmal dazu, ich habe keine weiteren Fragen an dich, du wirkst beratungsresistent, was auch vollkommen in Ordnung ist, nur, was möchtest du dann hier?
Das ist nicht böse. sondern sehr ernst gemeint.

Alles Liebe, Colourful

Re: "Meine" Bulimie

Verfasst: Mo Aug 11, 2008 19:07
von MonaSeis
Hi Cheryvette!!
hab mir alles durchgelesen, und muss mich colourful anschließen: verstehe nicht ganz inwiefern du dich hier austauschen möchtest?? wie du bereits merkst teilt hier niemand deine ansicht, bzw. kann sie niemand nachvollziehen! das wort "beratungsresistent" trifft es meiner meinung nach sehr gut... wir können dir gerne unsere meinungen äußern, doch scheinst du damit nicht viel anfangen zu können/wollen!!
bin auch der meinung, dass es sehr wohl möglich ist eine ambulate therapie zu machen, ohne dass jemand (auch im kleinsten dorf) davon erfahren würde, wenn du es nicht selbst erzählst!! wenn du "nur" einmal die woche zur thera gehst, fallen dir bestimmt (wenn überhaupt jemand danach fragen würde, was ich bezweifle, denn es wird ja nicht soo ungewöhnlich sein, dass du mal für 1-2 stunden außer haus bist) gute ausreden ein, wo du zu dieser zeit bist! (sei es ein kurs den du jetzt besuchst oder sonst was!) denn so gut wie du deine krankheit "verstecken" kannst, wirst du auch locker in der lage sein eine therapie zu "verheimlichen" - und wenn du schon sagst dass in deinem "dorf" alle alles wissen, so müssten deine nachbarn doch auch schon längst von deiner krankheit wissen! (zumahl du doch in den garten k** gehst!?) und eine therapie kann dir selbst nach 30jahren krankheit noch helfen, also glaub nicht, du hättest nach 12jahren schon verloren!!
meine frage ist ja nur, ob du überhaupt gesund werden WILLST???
und wenn du, wie du sagst, dich ja schon so gut mit deiner krankheit "arrangierst", was willst du dann hier?? dann wäre doch eh alles ok!? keiner weiß was, du hast gute strategien entwickelt um deine krankheit zu "vertuschen" und scheinst auch nicht unzufrieden damit zu sein, was führt dich dann hier her??

und bitte versteh mich nicht falsch, ich will dich auf keinen fall "loswerden" und mein post ist auch nicht böse gemeint, sondern ganz ernst! ich frage mich wirklich was du dann hier suchst, wie können wir dir "helfen"?? (-was ich ja gerne tun würde, wenn ich wüsste, wie - du scheinst ja alle versuche dir zu helfen abzulehnen - und indem wir dich in deiner ansicht bestätigen, helfen wir dir ganz und gar nicht und wenn du bestätigung suchst bist du hier auch falsch am platz!!)

LG MonaSeis ;)

Re: "Meine" Bulimie

Verfasst: Mo Aug 11, 2008 21:05
von blueberry
hi cheryvette!

was bringt dich denn auf den gedanken, dass jemand oder gar das forum front gegen dich machen will?
und das bringt mich gleich zu der frage nach deiner intention hier.

ein leben mit bulimie, sich damit arrangieren... sicherlich gibt es das. und sicherlich ist das auch nicht zu verurteilen. jeder muss nur für sich dahinter kommen, wie weit und wie lange er kämpft... und wann er meint, der kampf ist vorbei.

was du hier schreibst, sind deine ansichten. darüber kann man hier gerne diskutieren, sich darüber austauschen.
wenn das auch deiner intention entspricht.
Ich will aber noch nicht so schnell aufgeben.
wenn diese aussage jedoch einen versuch in sich birgt, andere von deinen ansichten überzeugen zu wollen, die unter anderem wären, dass es besser ist sich keine hilfe zu suchen und lieber den schein wahren, um zu funktionieren, weil alles andere undenkbar ist, dann ist das kritisch zu betrachten.
einfach, weil diese ansichten zu einem ziel führen, das nicht dem sinn des forums entspricht.

hier zählt die hoffnung und das versuchen. und der glaube daran, dass man die ES hinter sich lassen kann.
gibt viele ehemalige hier (mich eingeschlossen), die helfen, diesen glauben nicht sterben zu lassen.

ich für meinen teil weiß, wie das leben mit einer ES ist und dass man sie eben hinter sich lassen kann... und daher widerstrebt es mir, jemandem dabei zu zusehen, wie er versucht andere vom gegenteil zu überzeugen.

ich finde es sehr schade und auch schlimm, dass du der festen meinung bist, du müsstest alles schlucken, darfst dir keine hilfe zugestehen, um gesellschaftliches, wie berufliches ansehen zu wahren.
irgendwann wirst du alt sein (so gott will) und auf dein leben zurückblicken. was wirst du dann sehen? dass du täglich nett und adrett zur arbeit erschienen bist, dich alle für stark und schön gehalten haben, du dich innerlich unglücklich gefühlt hast und abends daheim das unglückliche gefühl weggekotzt hast... um am nächsten tag wieder nett und adrett auf der arbeit zu erscheinen.
magst du wirklich nicht auf anderes zurückblicken können?

hilfe zu brauchen ist keine schande. jeder, der sich dazu etwas schlechtes denkt... ja, lebst du für die oder für dich? denen ist egal, ob es dir gut geht oder schlecht... das interessiert andere nur begrenzt... um zu lästern oder mal "oh je" zu sagen.
das eigene leben ist zu kostbar, um es damit zu verleben für andere eine fassade darzustellen. täglich.
niemand wird es dir danken... in 100 jahren nicht. also wofür tust du es?

LG!

Re: "Meine" Bulimie

Verfasst: Di Aug 12, 2008 0:44
von Lorelai
Reyno hat geschrieben:P.S: Mods, wo seid ihr ?
Ach lass mal...
cheryvette's beispiel ist so negativ, dass es entsprechend der resonanz wohl eher entsetzen bei allen auslöst. und ich finds gar nicht so schlecht, wenn mal für alle, die zwischendrin vielleicht zweifeln und nicht mehr genau wissen warum und worum sie kämpfen, mal so ein negativbeispiel vorgeführt wird. dann weiss man doch wieder, wo man unter garantie nicht hin will, oder?

und zur story selbst: ich finds ja irgendwie interessant...(und wieder mal suche ich nach versteckten hinweisen auf fiktion ;)) hab glaub ich auch in der tat noch nie sowas gelesen.
monaseis hat im grunde schon gesagt, was mir bezüglich therapie als erstes zu deiner story einfiel, cheryvette.
bulimiker sind doch meister im täuschen und tarnen. nicht zu überlesen, dass du dieses metier ebenso beherrscht, also ist entweder da was schief gegangen und deine ganze nachbarschaft weiss eh was sache ist (und du merkst es nur nicht - auch das hab ich bei einer ehem. schulkollegin, die ich nach 2 jahren angesprochen habe, schon erlebt)
oder eine ambulante therapie im verborgenen durchzuziehen müssten peanuts für dich sein.
also sorry, aber mit der ausrede kommst du nicht durch.

und generell: jemand der sich vollends mit der krankheit arrangiert und beschlossen hat, mit ihr sein leben zu teilen, ist 1. selbst schuld und braucht 2. dafür keine "unterstützung" mehr von aussen (zumal du allenfalls dafür ja deine freundin hättest (oje, aber womöglich kämpft die ja gegen die krankheit - das passt dir dann vermutlich gar nicht in den kram)).
und auch mit dieser aussage machst du dir mMn etwas vor, denn offensichtlich beschäftigst du dich ja mit der bulimie, sonst wärst du nicht hier gelandet. schau dich doch einfach weiter um, vielleicht geht dir ja doch auch noch i.wie der knopf auf.
alternative: bleib bei deinem plan und dreh die spirale weiter. früher oder später kommt zu deinen jetzigen körperlichen schäden, mit denen du dich anscheinend arrangieren kannst :roll:, konzentrationsstörungen und dir unterlaufen fehler in der arbeit oder die körperlichen schäden machen dich überhaupt arbeitsunfähig, nicht zu vergessen die kombination aus beidem...oder es ist irgendwann ganz vorbei, weil dein herz das nicht mehr mitmacht. was sagt deine liebe gesellschaft denn dann?

Re: "Meine" Bulimie

Verfasst: Di Aug 12, 2008 8:13
von H2000I
Meine liebe Cheryvette,

nachdem du ja nicht wirklich von uns bekehrt werden willst, und ich glaube die Kommune hier auch nicht wirklich die Muße und die Kraft hat das zu tun. Möchte ich dir nur einen kleinen Einblick in deine Zukunft geben.

Eine sehr gute allerdings viel jüngere Freundin von mir hat schon ihr Leben lang eine Essstörung. Habe ich es in unseren jungen Jahren gemerkt? Nein.
Sie ist eine so genannte Power-Frau (gewesen), immer hübsch gestylt und adrett gekleidet.
Auch sie hatte eine leitende Funktion in der Firma.
Als meine Tochter vor 7 Jahren an ihrer Essstörung verstorben ist, schlug besagte Freundin die Hände über den Kopf zusammen. Mein Gott, wie kann denn so was kommen? Wie kommt man überhaupt in eine Essstörung……
Ich habe damals schon vermutet, dass sie bulimisch ist.
Sie allerdings nie darauf angesprochen. Soviel dazu, dass man dies nicht merkt. O.k. Vielleicht habe ich einen eigenen Blick für diese Krankheit.

Ich darf dir aber nun sagen, was aus dieser adretten Power-Frau geworden ist.

Sie ist heute 40 Jahre, total vermergelt, ausgelaugt. Ihre Essstörung sieht man ihr schon von Kilometern an. Nicht nur ich weiß es, sondern alle in unserem Bekanntenkreis.
KEINER REDET MIT IHR DARÜBER. KEINER HAT SIE JE DARAUF ANGESPROCHEN.
Was passiert? Sie zieht sich zurück. Sie hat wohl heute schon Angst, dass sie jemand darauf Anspricht. Oder ist ihre Krankheit nun wirklich soweit fortgeschritten, dass sie zur Einsiedlerin wird und sie glaubt, es vor uns noch immer geheim halten zu können. Ha.
Ihren Traumjob hat sie schon vor einigen Jahren verloren. Sie schafft es ganz bestimmt nicht mehr, das geforderte so durchziehen zu können, wie man es von einer Power-Frau erwartet.
Heute ist sie in einem kleinen Büro und erledigt niedrige Schreibarbeiten.
Sie beklagt sich über ihre Kolleginnen. Weil sie andauernd geschnitten wird. Und glaubt noch immer Ansprüche stellen zu können.
Ihr Mann will sich scheiden lassen, weil er es ganz einfach nicht mehr aushält.
Er spricht nicht mit uns darüber, was wirklich Sache ist. Aber wir wissen.
Erst am Samstag waren wir bei einer Geburtstagsparty wo auch besagte Freunde eingeladen waren. Sie hat gegessen und hat die Party verlassen. Ihr Mann blieb alleine zurück.

Ich kann dir gerne erzählen wie die Story ausgegangen ist, wenn ich das Ende kenne.
Dauert nimmer lang.

Liebe Grüße
Hedi