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angst vor "normal"

Verfasst: Mo Jul 14, 2008 18:55
von Blutengel

letztens hab ich eine zeitung durch geblättert um mir die zeit zu vertreiben, mich vom essen abzulenken...
wie es der teufel will, dreht sich allgemein ziemlich viel nur um diäten. menschen die darauf schwören, menschen die strikt dagegen sind.
in diesem artikel ging es um ein buch mit dem titel: diäten machen dich dick.
wenn man die krankheit mal betrachtet ist sie irgendwo wie eine diät.
es stand ein kleiner auszug aus dem buch da, wo der autor meinte, selbst wenn man die kalorien zufuhr nur minimal reduziert, und diese reduktion dann wieder aufhebt, legt der körper die kalorien, die er eine zeit lang nicht bekommen hat nur als fett an. das hat mir irgendwo eine heiden angst eingejagt, wobei ja jeder körper verschieden ist. durch alles, was ich meinem körper die jahre hinweg antat und weiters tue hat sich natürlcih der stoffwechsel schon längst verlangsamt. ich habe schiss davor ein normales essverhalten zu starten. wenn ich dann noch mehr auseinander geh als bisher würde ich glaub ich wahnsinnig werden. es irritiert mich jetzt schon die kommentare der bekanntschaften zu hören, wenn ich den wenig auserwählten von meiner krankheit erzähle und mir jeder sagt, dass sie sich das nie vorgestellt hätten, weil ich ja so gesund aussehe im vergleich zu so vielen anderen. ich denke so lange ich krank aussehen will, und mir die verschiedensten leute so etwas sagen, werde ich nie aufhören können mich mit anderen zu vergleich und ein dünner sein zu erstreben. vor anderen zu essen ist für mich immer noch nicht leicht. bei meiner besten freundin gelingt mir das und vor meinen eltern, weil mir da eigentlich alles schon egal ist. mit ihnen zeitgleich nahrung zu mir zu nehmen geht nicht, aber wenn sie im selben raum sind, und sich mit anderen dingen beschäftigen stopf ich schon in mich hinein. genau so oft wie ich mich verfluche für die krankheit, weil sie mich so oft in total unangenehme situation leitet, liebe ich sie auch im nächsten moment wieder dafür, dass ich sie habe. normal zu essen ist eigentlich eine wahnsinns stärke, aber um diese stärke auf zu bringen, bin ich wohl schon zu schwach und zu lange damit konfrontiert. das einzige was ich in der therapie erkämpfen kann ist wohl, dass sie mich nicht wieder gänzlich kontrolliert, wobei es doch manchmal so verlockend ist....

Verfasst: Mo Jul 14, 2008 19:15
von jeany
also meine meinung zu dir ist, du bist noch verdammt jung und hast noch gar nicht kapiert was die krankheit aus dir machen wird.
du genießt es sie zu haben, weil du denkst...jawoll ich kann mich kontrollieren. das hab ich auch mal gedacht und ich lag mehrmals in therapie. leider haben sie nur einen kleinen grundstein gelegt.
ich bin traurig das ich heute nach 12 jahren nicht mehr richtig essen kann weil mein körper kaputt ist. jetzt wo ich es wöllte geht es nicht mehr. ich habe schwere folgeschäden. und ich rate dir, versuche den absprung so lange du es noch kannst. du wirst daran sterben wenn du es weiter genießt krank zu sein... die ganzen berichte und storrys die du liest wiederholen sich jahr für jahr. ja jeder körper reagiert anders. finde heraus wie deiner reagiert und höre auf dich an anderen zu messen. du wirst nie wie jemand anderes sein, denn du bist du... das musst du lernen zu kapieren.

Verfasst: Mo Jul 14, 2008 19:27
von sasi
hallo blutengel!

ich kann mich jeanny nur anschließen! dir ist nicht klar, dass du eine krankheit hast, die TÖDLICH enden kann!!
sei froh darüber, dass du bisher keine folgeschäden aufzuweisen scheinst!

zum stoffwechsel: durch die es hat dein körper den grundumsatz begonnen runter zu fahren. wenn du wieder anfängst regelmäßige mahlzeiten zu dir zu nehmen, kann es sein, dass du etwas zunimmst. doch nach einiger zeit pendelt sich das gewicht wieder ein! denn der grundumsatz erhöht sich langsam wieder, doch dazu musst du regelmäßig ausreichend nahrung zu dir nehmen!

wie lange hast du schon die es?
machst du eine therapie?

Verfasst: Mo Jul 14, 2008 20:16
von katjusza
hallo blutengel.
ich denke so lange ich krank aussehen will, und mir die verschiedensten leute so etwas sagen, werde ich nie aufhören können mich mit anderen zu vergleich und ein dünner sein zu erstreben.
genuau so ist es - was sagt dir das also?

Re: angst vor "normal"

Verfasst: Mo Aug 11, 2008 9:37
von Blutengel
mir ist bewusst, dass ich sterben kann. 2 mal wäre ich beinah schon gestorben.
3 1/2 jahre hab ich sie, seit 3 jahren gehe ich in therapie und hatte schon 3 spitals aufenthalte hinter mir.

Re: angst vor "normal"

Verfasst: Mo Aug 11, 2008 10:02
von Isa
Blutengel hat geschrieben:mir ist bewusst, dass ich sterben kann. 2 mal wäre ich beinah schon gestorben.
3 1/2 jahre hab ich sie, seit 3 jahren gehe ich in therapie und hatte schon 3 spitals aufenthalte hinter mir.
und du kapierst es immernoch nich? Für mich is es n ziemlicher Gegensatz, wenn du einerseits schon so lange in Therapie bist und andererseits immernoch nich von deiner Bulimie loslassen willst und immernoch dünn werden/sein/bleiben willst.

LG, Filthy

Re: angst vor "normal"

Verfasst: Mo Aug 11, 2008 12:15
von Phoebe
Hmm...
und du kapierst es immernoch nich? Für mich is es n ziemlicher Gegensatz, wenn du einerseits schon so lange in Therapie bist und andererseits immernoch nich von deiner Bulimie loslassen willst und immernoch dünn werden/sein/bleiben willst.
es hat bei ihr noch nicht klick gemacht und sie weiß, dass sie daran sterben kann! Man sollte niemanden einen Vorwurf machen, weil er schon so und so lange Therapie macht und immer noch dünn sein will und die Therapie noch nicht angeschlagen hat! Es gibt verschiedene Gründe warum das so ist, die wir aber nicht wissen! Selbst eine Therapeutin aus Roseneck hat zu mir gesagt, es gibt Frauen, da schlägt die Therapie bei uns hier nicht an, was aber nicht heißen soll, dass sie unheilbar ist! Die brauchen dann eine andere Therapie, die wir aber hier nicht anbieten!

Blutengel du solltest auf jedenfall mit der Therapie weitermachen! Keiner kann dir sagen, wie lange es noch dauert, aber gib nicht auf!
wie es der teufel will, dreht sich allgemein ziemlich viel nur um diäten.
man muss nur mal den Fernseher anmachen... Kochsendungen über Kochsendungen (obwohl ich mir die ab und zu mal gerne ansehe um mir anregungen zum Kochen zu holen), die nächste Sendung beinhaltet dann wieder "die 10 besten Diäten", dann "die Diäten der Stars" od es wird immer gesagt, dass Magermodels out sind und dann werden schlanke Frauen gezeigt (also im positiven Sinne, die nich krank aussehen), mit dem Kommentar "es gibt auch tolle Mode für mollige Frauen und Männer lieben sowieso Rundungen" :shock: Hallo, wollen die uns doppelt verarschen??? ... wenn man durch die Stadt geht und sich mal die Schaufensterpuppen ansieht da werden die kleinsten Hosen, die da verkauft werden mit Stecknadeln hinten zusammengehalten, damit es der Schaufensterpuppe passt!!! Und viele stehen davor und meinen, sie müssen genau so aussehen, od so wie ich, die meinen sie sind zu fett, obwohl die Schaufensterpuppe überhaupt keine Relation zu normalen Frauen darstellt! Es ist nicht immer leicht weg zu sehen, weil wir ja oft damit in Verbindung kommen und dieses Verhalten dann ablegen ist nicht so einfach! Bei dem Einen klappt es eher, bei dem Anderen später und wieder Andere denke sich sowieso nix dabei und machen sich keinen Kopf darüber!

Die ganze Krankheit ist ein Gegensatz!! Keiner möchte sie haben aber egal wie lange man drin steckt, aufhören ist nicht leicht!
das einzige was ich in der therapie erkämpfen kann ist wohl, dass sie mich nicht wieder gänzlich kontrolliert, wobei es doch manchmal so verlockend ist....
Sag mir wenn ich falsch liege, aber du möchtest die Krankheit wohl nicht ganz loswerden, hört sich jedenfalls für mich so an! Und, dass sie dich nicht wieder gänzlich kontrolliert, sollte nicht das Einzige sein, für was du kämpfen solltest! Od ist es so, da du ja schon öfter Therapie gemacht hast, du irgendwie die Hoffnung aufgegeben hast? Od was ist es, warum du so denkst? Gut, ich hab die ES jetzt auch schon 13 Jahre und ich mach wieder Thera, kann auch nicht sagen, ob ich alle Gedanken, die es mir so verdammt schwer machen, ablegen kann... aber ich möchte nicht mehr kotzen, nicht mehr fressen und kotzen! Ja habe auch meine Zweifel ob ich es schaffen werde, manchmal glaub ich echt, ich werds nicht schaffen, aber dann denk ich mir wieder, es haben schon Andere vor mir geschafft! Ach ja und was siehst du daran so verlockend, das hab ich nicht ganz verstanden...

Liebe Grüße

Re: angst vor "normal"

Verfasst: Mo Aug 11, 2008 15:27
von Isa
Aschenputtel hat geschrieben:es hat bei ihr noch nicht klick gemacht
Und da tut sich mir die Frage auf, was dann da zu dem Klick noch führen kann. Das war kein Vorwurf. Nur: in Therapie sein und was ändern wollen müsste schon gleichzeitig sein, und den Anschein hab ich nich, dass es bei "Blutengel" so is. Das wollen muss vorhanden sein, ob man es kann is n anderes Kapitel.

Filthy