11 Jahre Bulimie, Therapie, 4 Monate Antidepri, ..KEHRTWENDE

#1
:)

Hallo an alle und besonders an die, die ich aus dem Forum kenne...

Seit langem war ich nicht mehr auf dieser Seite...dies wiederum aus verschiedenen Gründen.
In meinem Leben kam es zu einer großen Kehrtwende..ein Wandel...
bezeichne es ..wie es dir gefällt..

Der Weg aus der Bulimie....Die Erkenntnis...Der Schritt...oder Liebe...maybe Glaube...??

Mit meiner Geschichte möchte ich euch zeigen, dass es geht, von heute auf morgen aufzuhören. Essen in sich zu behalten...zu genießen und dabei nicht zu zunehmen.
Nahrungsmittel nicht mehr nach kcal, leichtverdaulich, etc zu gliedern...

Wie die meisten kam ich auf diese Seite, weil das Thema "Bulimie" eine zu große Rolle in meinem Leben eingenommen hatte.
Die tägliche Selbstverstümmelung, Selbsthass, Verzweifelung..trieben mich zu Einsamkeit...*** fragte ich mich..bin ich so anders....
Es spielt keine Relevanz, wie oft meine Hand mich besuchte...jeder Besuch war einer zuviel...
Jeder Lebensmitteleinkauf..eine Flucht...

Nach 11Jahren entschied ich mich dagegen etwas zu tun..der erste Schritt war diese Seite, der 2te eine Therapie...
Doch meine Ängste wurden immer größer..ich wußte nicht, was ich machen sollte..
Der Gang auf die Uni, sich in überfüllten Räumen zu begeben...Menschen lösten geradezu Panik aus...
Diese Angst konnte nicht normal sein..
Ich entschied mich für Antidepressiva..
auf eigene Faust..lies ich mir von meinem Arzt das Arzeimittel verschreiben...und dies nur, weil eine Bekannte von dem Mittel schwärmte..
Jetzt grinse ich, aber zu dieser zeit spielte ich Arzt und Therapeut an meinem Körper....kurzgesagt paradox
Versuchte meine Kindheit aufzuarbeiten, versank in Tränen..gab den anderen die Schuld..besonders meinen Eltern...
Ich grub in alten Wunden..suchte nach irgendeiner Wahrheit...anstatt mein Leben zu leben..

ich grenzte mich noch mehr ab..was blieb mir schon..meine vier Wände, bekannte (die ich heute nicht mehr als Freunde deklarieren würde), ....
ich dachte wirklich...ich muss diese emotionale Hölle durchstehen..um mein Leben zu begreifen...
gehört ja alles dazu, laut therapeuten...und gewissen "Freunden"
man nennt es phasen, lebensabschnitte...
komisch für alles hat man eine Bezeichnung...für jede lebensituation, ereignis.......
anstatt das leben, wie einen fluss zu sehen....

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...............................ff.




...ich erlaube mir...meine geschichte stückweise in den folgenden tagen zu erzählen....

ich wünsche euch allen einen wunderschönen tag...
der mensch wurde nicht geschaffen...um zu leiden..sondern sich seines lebens zu erfreuen.....

ADRIA

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#2
hy süße maus!!
bin ja im mom ent nicht im gym, möchte dir aber etwas zu deinem posting sagen.
also, ich weiß nicht wie und ich weiß auch nicht warum, aber ich finde es wunderbar, dass du einen weg für dich geschafft hast, aus diesem teufelskreis herauszukommen, denn auch 11 jahre isnd eine wahnsinnig lange zeit und ich bewundere dich für deinen mut und deiner neuen einstellung!
bei mir sind es nun 23 jahre schon und naja, ich habe es, wie du ja weißt, nicht geschafft bis jetzt von meiner sucht endgültig loszulassen.
es ist einfach soooo schwer und ich habe genau wie alle anderen so viel aufzuarbeieten und sie schon so oft sind auch einige gründe in der kindheit zu suchen, denn gerade in dieser zeit, bekommst du einfach sehr viel mit, positives und negatives, die zeit prägt einfach!
ich kenne ein bißchen deine geschichte und sie ist sehr traurig, aber vielleicht konntest du jetzt in deinem urlaub zusammen mit deiner familie einen weg finden, der für euch alle paßt!!
diesen weg konnte ich leider noch nicht finden und wie ich meine mutter kenne, wird es diesen weg nie geben, manche menschen ändern sich einfach nie und damit muß man sich abfinden!!
aaaber, und das muß ich auch zugeben, andere sachen sind viel schwieriger zu verarbeiten, gewalt, übergriffe, traumatische erlebnisse,....
das braucht jahre und diese muß ich mir nun geben, aber durch deinen beitrag hier, genau heute, hast du mir gezeigt, dass man es schaffen kann!!!
vielen lieben dank, süße maus!!! ;-))

#3
@faith: ich habe auch aufgehört, von wenigen rückfällen abgesehen. das einzige, so trivial und einfach ist es: du darfst nicht mehr erbrechen.
das wirst du sicher schon gewußt haben, ich habe dir nicht den schlüssel gegeben, um da raus zu kommen.
aber: kein therapeut der welt kann dir wirklich helfen, wenn du nicht gewillt bist, an dir zu arbeiten und den weg der kleinen schritte einzuschlagen, um dich aus der sucht zu verabschieden.
23 jahre sind sehr lange, ich schlag mich auch seit 20 jahren damit herum. aber, wie gesagt, seit märz bin ich clean.
die erste zeit war ungut, weil der körper total auf aufnehmen, aufnehmen, aufnehmen programmiert ist. irgendwie wie der esel, der die karotte auf der langen stange auf einmal bekommen hat. dann aber, mit sport und dem willen, den blick auf die positiven ereignisse im leben zu richten, ging alles immer mehr in richtung normalität.
dieses forum hat mir sehr geholfen, den blick auf´s positive zu konzentrieren.
schlag die krone auf und das blut und die bad news rinnen dir als schwarzer bach entgegen. das alles interessiert mich nicht mehr, ich richte den kleinen ausschnitt, den ich von der welt wahrnehmen kann, auf´s posititve. klingt trivial, ist es auch.
such die guten gefühle nicht in den kurzen momenten der sucht, sondern in positiven erlebnissen. schau durch´s andere fenster und du wirst merken, dass davon viel mehr da ist, als du vorher gedacht hast!!!!
lG, Gert

#4
Wow, erstmal ADRIA, dein Beitrag hat mich sehr gefreut, und, das du so einen Willen hast, zu Leben...

Es hat mich aber auch sehr nachdenklich gemacht ;) danke

Gertl...ja genau, einfach nicht mehr kotzen...aber das es nicht einfach ist, weisst du ja selbst...aber ja, du hast recht...es ist der einzige Weg...ich war von Mai bis August stationär, habe vorher täglich gekotzt und geritzt, aber mir gesagt, ich will das nicht mehr, in den 12Wochen Klinik 2mal gekotzt und einmal geritzt und in den knappen 6Wochen, wo ich wieder draussen bin auch nru einmal gekotzt udn einmal geritzt...und ich finde es als großen Erfolg, auch wenn das kämpfen weiter geht...aber das Problem ist eben die Gewichtszunahme, wenn man das Essen drin lässt (auch, wenn man Essattaken hat)... aber naja, find es super, des du schön seit März ohne *** bist, Respekt

#5
Ich denke, es gibt kein Patentrezept. Nur Wege, um seinen eigenen zu finden. Aufarbeitung der Hintergründe, Analyse, was jetzt falsch läuft, Verhaltenstraining, Essen üben, Hobby zulegen, extremer Glaube, für viele gibt es unterschiedliche Wege. Ich habe davon abgeschworen, ein Patentrezept zu suchen. Auch wenn es mir gerade besser geht als je zuvor - ich wage nicht, anderen vorzuhalten, sie sollen es genauso machen ( ist kein Vorwirf, nur eine Überlegung meinerseits). Ich habe erst getobt und geschrien, dann bin ich in meinem Elend versunken, dann war ich hart und davon überzeugt, dass Bulimie nur Verstecken vor der Realität ist, jetzt denke ich, die Lösung ist es die Quelle der Stimme zu finden und Essen zu üben. Wer weiß, vielleicht ist es in ein paar Monaten etwas anders.

Ich begreife es als langsamen Prozess heraus. Und arrangiere mich mit dem Gedanken, dass es mich irgendwie - zumindest als Erinnerung - vielleicht immer verfolgen wird.
Das hat nichts mit aufgeben zu tun, aber es senkt die Erwartungen an den gesunden Zustand. Und macht ihn damit erreichbarer. Macht die Verbesserungsschritte kleiner.

#6
Es freut mich, dass du es geschafft hast, ADRIA. Aber ich fühle mich auch angesprochen, wenn du von "Freunden" schreibst, die du heute als Bekanntschaften deklarieren würdest. Wenn ich falsch liege, kannst du mich gern korrigieren. Ich wollte zuerst nicht zurückschreiben, als ich gestern dein Posting gelesen habe, aber es läßt mir zugegebener Maßen keine Ruhe. Ich wills mal so sagen: Es ist problematisch, wenn sich zwei Bulimikerinnen kennenlernen, und zwar dann, wenn es nur die Bulimie ist, die sie anfangs verbindet. Vielleicht kann trotzdem eine Freundschaft daraus werden, aber das Thema Essstörung ist auch schon für einen allein belastend genug- darüber reden ist okay, aber wenn zwei betroffen sind, ziehen sie sich wahrscheinlich gegenseitig runter. Für mich war es belastend- für dich wahrscheinlich auch. Ich glaube nicht, dass ich ein schlechter Mensch bin, weil ich dir von meinen Ängsten bezüglich unserer Freundschaft erzählt habe. Du fandest, ich sei unehrlich, was ich wiederrum nicht verstand. Ich fühlte mich gezwungen, dir zu helfen, was an sich ja nicht schlecht ist, - du meintest, ich muss nicht dein Therapeut sein- ja aber wie soll ich denn sonst helfen? Ich weiß was mir geholfen hat, und dachte, dass das auch bei anderen hilft. Ich hab einfach in meinem Erfahrungsschatz gewühlt. Mir wäre es auch lieber gewesen, wenn andere Dinge die Freundschaft belebt hätten. Aber über das Bulimieniveu sind wir anscheinend nicht so ganz hinausgekommen. Vielleicht braucht auch jder Mensch einfach seine Geheimnisse, damit eine Freundschaft funktionieren kann. Aller vom anderen zu wissen ist vielleicht gar nicht so gut. Ich glaube das Problem war, dass ich zu ehrlich war. Insgesamt wäre es mir lieber, wenn wir es dabei beruhen lassen könnten, weil ein offener Streit liegt nicht in meinem Interesse. Manche Menschen schwingen eben auf einer Ebene, andere nicht, bei einigen wird es zu heftig und emotional. Mich hat das damals erdrückt, mir hat die Leichtigkeit gefehlt. Ich glaube, dass das auch zu einer Freundschaft gehört. Gemeinsames Lachen, Herumblödeln. Wir kannten uns nicht gut genug- mir ging alles zu schnell. Ich will auch nicht allein dafür verantwortlich sein, wenn es jemandem Gut oder Schlecht geht. Du wirst jetzt wahrscheinlich wütend aufspringen, aber du hast mir damals das Gefühl gegeben, dass ich für dein Wohlbefinden verantwortlich bin. Diese Verantwortung wollte und konnte ich einfach nicht tragen.
Das ist meine Seite der Geschichte, wenn du es schon ansprechen willst. TRotzdem finde ich es gut, dass es eine mehr geschafft hat, aus dem Teufelskreis auszubrechen. :)

LG Regenbogenschlange

#7
typisch..du fühlst dich wieder angesprochen..solche sachen solltest du lieber via email schreiben.
so nebenbei erwähnt, glaubst du wirklich, die sogenannte bulimie hat dich interessant gemacht?
Es wird wohl eher deine Art gewesen sein, aber das widerspricht wiedermal deiner Denkensweise.
sehr nett ausgedrückt mit dem herumblödeln...andere dinge die freundschaften beleben....richtig niedlich...

stimmt einkaufen war extrem langweilig...und dir zu zeigen, wie hübsch du eigentlich bist...unwichtig...
tja, was soll ich sagen...du hast vollkommen recht..

weißt du kleines....es ist schön, wie gerne du alles von dir wegschiebst...

glaubst du tatsächlich, das alles in büchern steht...das man menschen daraus verstehen lernen kann....

ich hoffe, du wirst irgendwann mal meine worte verstehen...
dass ich dich nicht umarmt habe...weil du bulimie hast..sondern weil du besonderst warst..und bist...ich dich gern hatte
aber wenn du an alten verhaltensmustern festhälst, wundert es mich nicht, dass du solche schlussfolgerungen ziehst.

aber genug des geredes...
dieses topic habe ich nicht eröffnet..um über so etwas zu schreiben...

vielleicht fühlst du dich jetzt erleichtert nach diesem text..und es lag dir am herzen...
aber es ist traurig, dass du dich vor anderen rechtfertigen willst...
warum bleibst du immer wieder stehen???

machs gut kleines...

#8
Eigentlich will ich auf das jetzt nicht eingehen, weil sonst nur noch mehr Streit herauskommt. Nur soviel: wen hast du denn dann gemeint, wenn du schreibst, an alle, die ich aus dem Forum kenne? Klar denk ich da an mich, weil ich ich dich deiner Meinung nach sicher im Stich gelassen hab, als es dir schlecht ging. Soviel ich weiß hattest du mit den anderen weit weniger Kontakt als mit mir.
Ich glaub übrigens nicht dass alles wichtige in Büchern steht. Aber sie helfen, finde ich.
Das andere lasse ich jetzt einfach so stehen, weil ich ja auch sonst immer wieder stehen bleibe. Nimms einfach als eine meiner miesen Charktereigenschaften.
Aja- und ich bin größer als du, Kleines ;)

#9
hallo Adria,

es freut mich total, dass du einen Weg aus der Bulimie gefunden hast.

Es würde mich auch freuen die Geschichte weiter zu lesen.

Die Auseinandersetzung zwischen dir und Regenbogenschlange tut mir leid.

Ansonsten finde ich es einfach schön, dass du einen Weg weg von der Bulimie gefunden hast, hab es zumindest so verstanden.

Mir geht es momentan ziemlich gut (will es irgendwie gar nicht "verschreien"
Ich glaub auch wie filialunae geschrieben hat, dass die Wege die Sucht zu besiegen sehr verschieden sind, und dass jeder seinen eigenen finden muss.

Ich wünsche dir auf jeden Fall weiterhin alles Gute
Giocanda