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Angst vorm alleinsein

Verfasst: Mi Sep 15, 2004 7:22
von Miri
Hallo ihr alle! Weiß in letzter Zeit auch nicht was los ist, aber hab manchmal richtige Panikattacken. Mein Freund ist von Mo-Fr. abends weg, da er an einer FH studiert wo er auch wohnt. er kommt auch einmal unter der We nach Hause, also eigentlich sehen wir uns 4-mal der Woche, so oft wie wirs immer (ich arbeite auch sehr viel) hatten. Ich hab allerdings so was von angst, dass er mich betrügt bzw. ganz neu verliebt und schluß macht. Er hat mir erzählt das da ein mädel ihn gefragt hat, ob sie ins kino gehen. Er hat ihr gesagt, dass er ne freundin hat, außerdem sagt er mir auch immer das er mich liebt, aber mich quälen so starke selbstzweifel, das macht mich ganz fertig. Versteht ihr das? Klingt irgendwie ziemlich blöd, vor allen dingen weil ich auch mit anderen Jungs rede, aber irgendwie kommt mir das immer vor als wärs was anderes. warum hab ich nur so eine beschissene Angst, die mich immer runterzieht??
Kann das jemand nachvollziehen oder bin ich nur total hysterisch?
Vor allen Dingen weil ich immer denke: die sehen bestimmt alle besser aus, und das fördert das gek* natürlich wieder... son Mist
Dabei will ich mich nicht so sehr an jemanden binden...
mich so abhängig machen, denn dadurch wird alles nur schlimmer..
Ciao, Miri

Re: Angst vorm alleinsein

Verfasst: Mi Sep 15, 2004 7:37
von miss1
hallo miri,
ich kenn das gefühl war vier jahre in einer beziehung. immer wenn er weg war ist dieses gefühl in mir hoch gestiegen. eines tages hab ich mich so fertig gemacht - da wußte ich ich kann nicht mehr. hab die beziehung so hart das klingt beendet. bitte verstehe das nicht falsch - nur ich muß sagen seit dem ich mich nicht mehr binde - gehts mir persönlich seelisch besser - kein herz schmerz, keine gedanken usw.

bitte, bitte fasse das nicht falsch auf, ich wollte nur erzählen wies mir gegangen ist.

aber in deinem falle, steht dein freund ja 100% hinter dir, u. leider glaube ich, dass wir b. kranken uns immer abwerten. glaub mir so wie du das schilderst liebt dein freund nur dich!!!! kopf hoch lg miss

Verfasst: Mi Sep 15, 2004 9:42
von Miri
Ja, ich weiß das das meiste sich nur in meinem Kopf abspielt, aber da ist immer so ein nagendes Gefühl an einem, das hatte ich früher nie... keine Ahnung, eigentlich hatte ich immer so die Fäden in der Hand in unserer Beziehung, war absolut nicht eifersüchtig immer ganz cool, aber in letzter Zeit.. ich versuch mich echt total auf die Uni und Arbeit zu konzentrieren, aber manchmal klappt das einfach nicht. Ich will und kann aber deswegen nicht schluß machen, er ist so lieb und sobald er zuhause ist, ist auch jedes Gefühl von wegen Mißtrauen weg, weil es absolut nie nen Anhaltspunkt gibt (er erzählt mir immer wenn irgendwas war von wegen angemacht werden oder so) aber trotzdem.
Am schlimmsten wars gestern. Selbst als wir miteinander schliefen!! ging das Gefühl nicht weg, diese seltsame Angst...
Kann mich manchmal selbst nicht mehr im Spiegel ansehen und weiß nicht wieso... wahrscheinlich wälze ich meine eigene Unsicherheit auf unsere Beziehung... es macht mir auch so nix aus wenn er alleine mit Kumpels in die Disco geht, aber die Leute seiner FH kenne ich ja nicht, vielleicht ist es deswegen... auf jeden Fall ist alles voll beschissen

Verfasst: Mi Sep 15, 2004 12:33
von galaxy
Liebe Miri

Ich verstehe dich sehr gut. ich habe nämlich auch einen ganz lieben freund seit mehr als einem Jahr. er liebt mich auch sehr, aber ich habe so oft selbstzweifel, wenig selbstliebe. wir b.kranke habe halt dieses manko. wir haben uns irgendwie selbst nicht gern genug, und wollen die ganze liebe, die uns fehlt, von unseren Partner bekommen, wir erwarten, dass sie uns die ganze zeit mit liebe füttern.
auch was du sagst, sogar wenn ihr miteinander schläft, wirst du das gefühl nicht los... ich kenne das. das ist echt ein problem, das du mit dir hast. dein freund liebt dich von ganzen herzen, so wie du bist. das problem ist, dass du dich nicht so liebst, so wie du bist, und deshalb bist du, ja schon fast überzeugt, dass dein freund dich auch nicht lieben kann...

versuche, auch wenn es schwierig ist, wieder mehr an dich zu denken.
was mag ich wirklich? was tut mir gut? und vergiss nie, noch andere liebe menschen zu treffen. freunde sind wichtig

lg

Verfasst: Mi Sep 15, 2004 12:36
von galaxy
Liebe Miri

Ich verstehe dich sehr gut. ich habe nämlich auch einen ganz lieben freund seit mehr als einem Jahr. er liebt mich auch sehr, aber ich habe so oft selbstzweifel, wenig selbstliebe. wir b.kranke habe halt dieses manko. wir haben uns irgendwie selbst nicht gern genug, und wollen die ganze liebe, die uns fehlt, von unseren Partner bekommen, wir erwarten, dass sie uns die ganze zeit mit liebe füttern.
auch was du sagst, sogar wenn ihr miteinander schläft, wirst du das gefühl nicht los... ich kenne das. das ist echt ein problem, das du mit dir hast. dein freund liebt dich von ganzen herzen, so wie du bist. das problem ist, dass du dich nicht so liebst, so wie du bist, und deshalb bist du, ja schon fast überzeugt, dass dein freund dich auch nicht lieben kann...

versuche, auch wenn es schwierig ist, wieder mehr an dich zu denken.
was mag ich wirklich? was tut mir gut? und vergiss nie, noch andere liebe menschen zu treffen. freunde sind wichtig

lg

Verfasst: Mi Sep 15, 2004 13:26
von Miri
Vielen Dank. Es hilft voll das von anderen zu hören. Und es stimmt, wenn ich an der Uni Freunde treff bin ich auch meist gut drauf, hab sogar bei Kostenrechnung spaß :roll:
Na ja, kompliziert ist, dass wir schon lange zusammen sind und total den gleichen freundeskreis (außer halt die freunde aus der Uni) haben... wir trefen uns eigentlich immer am wochenende mit ihnen, weil ich unter der Woche ganz wenig zeit hab und nach arbeit und uni immer sehr fertig und müde bin. Und am wochenende ist mein Freund immer da, also bleibt irgendwie das Gefühl der totalen Abhängigkeit.
Seltsamerweise hab ich diese erst seit kurzem, wie gesagt, bisher hat mir das nie was gemacht, weil ich so viel mit arbeit, lernen, meinem Hobby (ich tanze) etc. beschäftigt bin, aber in letzter Zeit...
mein selbsthaß wird auch immer größer und mein selbstbewußtsein schwindet und ich weiß nicht wieso.. will mich hier auch nicht so ausheulen, nur niemand weiß von meiner B (auch son Punkt) und ich kann es auch niemandem sagen... vielleicht zermürbt mich grade das, aber irgendwie wächst mir grad alles über den Kopf, will mich am liebsten nur noch verkriechen..

Verfasst: Mi Sep 15, 2004 20:38
von Djinn
Hallo Miri!

Ich glaube, ich kann total nachvollziehen wie es dir geht. Wenn ich so von dir lese, kommt mir vor, dass das meine Sätze sind noch vor ein paar wenigen Jahren. Ich habe nämlich zufällig auch dein Vorstellungsposting gelesen - du studierst ja BWl, oder?

Ich hab auch BWL studiert, bin zum Glück im FEbruar fertig geworden. noch vor zwei Jahren ist es mir total schlecht gegangen mit der Bulimie, ich hatte dann auch noch depressive Verstimmungen und Panikattacken. Ich konnte überhaupt nicht mehr auf der Uni lernen, habe kaum die Klausuren in den Hörsälen durchgehalten usw. Die Uni fertig zu machen war eine echte Qual. Aber meine Eltern und meine damaligen Freunde waren halt alle ziemlich karrieregeil und leistungsorientiert, ich hätte mir nie die Blöße gegeben und das Studium abgebrochen, geschweige denn in eine Klinik zu gehen.....meine Eltern wußten zu dem auch nichts von meinen Problemen. Was ich jetzt weiss, ist , dass sie so manches ahnten, aber nicht wußten, wie sie zu mir vordringen sollten.

Vor mehr als drei Jahren hatte ich auch einen Freund, den ich mit neunzehn kennen lernte. Und ich hatte ganz ganz ähnliche Erfahrungen wie du mit deinem Freund mit ihm. Und mit meinem jetzigen, den ich eben seit drei Jahren kenne und sehr liebe, ist es zwar viel viel besser als damals, aber die große Selbstliebe habe ich leider immer noch nicht. Und das schlimme daran - bzw. das was ich mir in Phasen des Zweifelns sagen muss- ist, dass mein Freund mich mehr liebt und akzeptiert als ich mich selbst. Auch die ganzen Makel und Dinge, die mich mich selbst hassen lassen, sieht er gar nicht bzw. stören ihn nicht.

Jetzt im Nachhinein weiss ich, dass alles Hand in Hand geht. Je mehr ich mich hasse, desto mehr kotze ich, desto mehr werde ich unsicher und nervös, desto mehr Panik und Selbstzweifel habe ihc, desto weniger Lust auf Nähe bzw mehr Angst vor Nähe und Bindung und Intimität, desto deprimierter, desto schlechtere Leistung in Arbeit und Uni - und dann wieder mehr Haß, mehr Kotzen,........... es ist also nicht die Bulimie alleine, aber sie ist für vieles Ursache und Auslöser bzw. wird durch vieles wiederum verursacht und ausgelöst. Ein verfluchter Teufelskreis!!!

Ich kann dir nur raten, die Bulimie nicht zu verdrängen, sondern sie wirklich mal sozusagen in dein Leben zu integrieren, dir Hilfe zu suchen, sie schrittweise auch deinen engen Vertrauten 'mitzuteilen'. Ich weiss jetzt im Nachhinein, dass ich es viel eher meinen Eltern hätte sagen sollen und sie um unterstützung bitten sollen. Man kann ruhig auch ein wenig um Hilfe bitten, aber das ist eben schwer, wenn man gewöhnt ist immer Höchstleistungen zu bringen, nicht wahr??
Wenn das nicht geht für dich, dann tus wenigstens bei deinem freund oder einer superguten Freundin. Du wirst sehen, das erleichtert ungemein und es passiert meist lang nicht das große Drama, das man sich vielleicht erwartet hätte. Den es beweist vielmehr Stärke, auch Schwächen zugeben zu können! Es wird dich also niemand ablehen oder gar auslachen, glaub mir! Schon gar nicht in irgendeiner Einrichtung für Essstörungen, die es sicher auch bei dir in der Nähe gibt.

So, jetzt hab ich genug geschwafelt und ich hoffe, du kannst vielleicht was nachvollziehen in meinem Geschreibsel. Wäre schön was von dir zu hören!Ich wünsch dir ganz viel Kraft und alles liebe,
Djinn

Verfasst: Mi Sep 15, 2004 20:46
von Djinn
...was ich noch sagen wollte: ich kann überhaupt nicht alleine sein, ich fühle mich immer noch total einsam und traurig wenn mein Freund mal nicht da ist und ich hab sogar Angst dass ihm was passiert oder dass er mich betrügt obwohl das echt total lächerlich ist. Aber ich bin dann eben voll mit mir selbst konfrontiert und das ist unendlich schwer, wenn man so wenig mit sich selbst im Reinen ist und an sich selbst vorbeilebt, also sich nicht das gibt was man braucht und nicht tut was einem wirklich gefällt (war bei mir zB beim Studium der Fall, ich wollte gar nicht BWL studieren....)....dann krieg ich immer totale Panik.....versteh dich voll!

Ganz liebe Grüße an dich
djinn

Verfasst: Do Sep 16, 2004 7:27
von Miri
Schönen guten morgen! Ganz vielen lieben dank für dein posting, habs grad gelesen und ehrlich, es geht mir schon viel besser.
Studier wirklich BWL und mach halt nebenbei noch eine Ausbildung und daher ist der Leistungsdruck von allen seiten sehr hoch. Also sowohl von zuhause als auch natürlich von den chefs. besonders aber von zuhause, meinen Eltern ist es superwichtig dass ich gute Leistungen bringe.
Bin durch die letzte Klausur gefallen und hatte danach einen tierischen streit, was dazu führte, dass ich sofort aus dem Haus gestürzt und erstmal 2 Stunden joggen gegangen bin, konnte das einfach irgendwie nicht ertragen.
Bei meinem Freund ist es so, dass ich ihn wirklich liebe und ihm vertraue, aber mich im Moment ein wenig aus seinem Leben ausgeschlossen fühle, weil er halt zwar 4 mal die Woche hier ist, aber halt auch sonst 100 km weit weg und da mit so vielen anderen leuten zu tun hat, die ich überhaupt nicht kenne... Vielleicht ist das auch der Grund der eifersucht.. weil klar, ihn spricht ein Mädel an, aber ich sag mir auch immer, wenn er darauf anspringen würde wärs echt besser sofort schluß zu machen.
aber ich glaub so etwas würde er nicht tun.
Es sind halt so viele Faktoren die mich alles schwarz sehen lassen.
Gut fühl ich mich, wenn ich wie gestern 8 Stunden gearbeitet, danach an der Uni erst eine Stunde gelernt, dann ne Vorlesung besucht hab, dann um 21.15 zuhause war und dann noch ein bissel weitergelernt hab... dann denk ich, ich hab alles richtig gemacht.
Ist doch irgendwie krank, oder?
nach einem vergammelten Tag (den ich nur sehr selten hab) fühl ich mich immer total leer...
na ja, werd jetzt mal arbeiten, alles Liebe,
Miri