hallo | 4 Antworten

#1
Von Katha am 01.11.2001

Hallo ihr alle, erstmal vielen dank, daß ihr hier reinschaut. Ich bin neu in diesem Forum und ziemlich unsicher, was meine Situation betrifft. Ich bin 20, habe gerade angefangen zu studieren und habe seit letztem Weihnachten Bulimie, dass heißt, ich glaube es, bin mir aber nicht sicher, ob man es wirklich so nennen kann. Ich hatte vor Weihnachten ziemlich radikal ziemlich viel abgenommen, war aber nie untergewichtig, und bin auch jetzt kopfmäßig wohl im Normalbereich (natürlich aber nicht zufrieden). Trotzdem esse ich seit ein paar Monaten aber jetzt aber wieder so ziemlich alles und auch normale Mahlzeiten mit andere, was lange Zeit nicht so war. Mai bis Juli habe ich fast täglich mehrmals gefressen und erbrochen, danach ist es aber wieder weniger geworden, es ging mir größtenteils besser. Ich bin jetzt ausgezogen und wohne ziemlich weit weg von zu Hause. Die ganze Zeit hatte ich im Kopf, wenn ich erst ausziehe, fange ich neu an und es wird bestimmt alles besser. Zudem dachte ich, da ich nur ein Zimmer habe mit Toilette auf dem Gang, traue ich mich bestimmt nicht, da zu k... doch diese Hemmschwelle habe ich mittlerweile überschritten. Ich habe ein *kg zugenommen seit ich hier bin, weil ich so viele Süßigkeiten gegessen habe, meine Hosen werden eng, dazu fühle ich mich teilweise ganz schön allein, obwohl ich schon Kontakt zu meinen Kommilitonen habe und auch so schon was mit ihnen unternommen habe. Ich habe jetzt aber ab und zu wieder solche Gedanken, dass ich dem ganzen nicht gewachsen bin, mich nicht aufraffen kann zu lernen, sondern nur rumgammele und die Zeit mit sehr wenig Produktivem verbringe. Ich hatte in den letzten Tagen wieder oft das Bedürfnis, mir selbst wehzutun wie ich es vor einem Jahr viel getan habe und habe das gestern dann auch getan und gestern und heute habe ich 2mal gek... nicht die ersten Male hier. Zwischendurch ging es aber auch gut mal eine Woche ohne, wo ich mich total wohlgefühlt habe.
Entschuldigt, dass ich Euch so zutexte, aber ich brauche einfach mal eine Rückmeldung. Soll ich mich an irgendjemand wenden, eine Beratungsstelle? Oft geht es mir ja wirklich gut, und dann denke ich überhaupt nicht daran. Und mir geht es bestimmt nicht so schlimm wie anderen. Ich habe Angst, dass das irgendwann mit meinem Studium in die Quere kommt, denn da muß ich bestimmt eine ganze Menge für tun, ganz abgesehen davon, dass mein Selbstbewusstsein (durch das alles?) ziemlich verkrüppelt ist. Was würdet Ihr an meiner Stelle tun? Ich weiß auch gar nicht was ich erwarten würde von einer Therapie oder ähnlichem, was ich mir darunter vorstellen kann, ob ich wirklich bereit bin etwas zu ändern? Ich bin wahrscheinlich nur ein ziemlich Schisshase, aber ganz ehrlich mal, ich habe eigentlich keine Berechtigung, so einen Mist zu machen ... und eigentlich bin ich ja selbst Schuld, da ich eigentlich immer wusste, was ich tue, auch, wenn es mich nicht glücklich gemacht hat.

Vielen Dank fürs Lesen und vielleicht antwortet mir ja jemand?
Katha


bisherige Antworten:


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Betreff: Re: hallo
Von Katha am 01.11.2001


Sorry für die ganzen Fehler!

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Betreff: Re: hallo
Von Judy am 01.11.2001


Hallo Katha!
Blödsinn, daß du einen Scheiß schreibst und selbst schuld bist!Du sagst ganz einfach wies dir geht , und das kann nur richtig sein.
Ich hab seit 8 Jahren Bulimie un mit ein paar Leuten kann ich auch darüber sprechen und es ist ein offenes Thema.Meine Mutter sagt auch manchmal, du mußt dich doch ein bißchen unter Kontrolle haben können wenn du merkst, daß du in einen Anfall reinschlitterst-aber das geht dann ganz einfach nicht mehr, man kann sich nicht mehr bremsen und ich muß getehen ab einem gewissen Zeitpunkt will ich das auch gar nicht mehr.Und darum kannst du nicht sagen du bist selbst schuld weil es keine "Schuld" gibt! Bulimie ist eine Krankheit und für eine Krankheit entscheidet man sich nicht.Du hast nur die Whal dich in dieser Krankheit gehen zu lassen, sodaß sie dein Leben immer mehr beherrscht oder zu versuchen was dagegen zu tun!
Lange Zeit wollte ich auch nicht wirklich Etwas unternehmer, wil die Vorstellung für immer aufs K... zu vrzichten unvorstellbar und schrecklich für mich was-ein riesen Verlust, weils ein fixer Bestandteil meines Lebens ist/war!Im moment kann ich mir das schon vorstellen, obwohl ich gerade eine schlechte Phase hab.
Wo und was studierst du denn-interessiert mich!
Liebe Grüße!
Judy



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Betreff: Re: hallo
Von Katha am 01.11.2001


Hallo Judy,
vielen Dank, daß Du mir genantwortet hast!
Ich studiere Medizin in Aachen. Ich hoffe, daß ist das richtige....
Es ist wirklich schlimm im Moment, ich hadere mit jedem kleinen Bißchen und bin o verdammt unsicher geworden in den letzten anderthalb Jahren. Ich fühle mich wie ein Kleinkind, das war doch früher nicht so! Genauso mit dem Essen, manchmal denke ich wirklich, ich habe ein Problem, bei dem ich Hilfe brauche, dann, nicht viel später, kann ich das überhaupt nicht mehr nachvollziehen und dnke ich habe mir das zu dem Zeitpunkt nur eingeredet, als ob ich alles vergessen hätte. Und was nun stimmt, weiß ich sowieso nicht.
Sag mal, hilft es Dir denn, mit anderen Leuten zu reden, oder setzt das einen nicht viel mehr unter Druck. Gerade meiner Mutter kann ich mir nicht vorstellen, davon zu erzählen, sie würde da eh nie wieder ein Wort drüber verlieren, naja. Ändern muß ich mich eh allein. Es fällt mir ehrlich gesagt sehr schwer, es so zu sehen, daß ich eine Krankheit habe, denn es sind ja doch irgendwie Entscheidungen, die ich selbst treffe. oder nicht? oder mal getroffen habe...

Liebe Grüße,
Katha


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Betreff: Re: hallo
Von Judy am 02.11.2001


Hallo Katha!
Sicher triffst du in gewisser Weise die Entscheidung zu K.. selbst, aber trotzdem darfst du dich nicht sls schuldig sehen-da bekommst du doch dann ein Gefühl als würdest du was absolut unrechtes und verbotenes tun wie z.b. klauen gehen.Aber das Ferssen ist doch wirklich wie ein Zwang wie bei Alkoholikern.
Die Sache mit dem vergessen kenn ich auch gut. Früher hab ich mir nach einem Anfall oft gedacht " Das letzte Mal und nie wieder" aber irgendwann hab ich gemerkt es geht nicht und jetzt denk ich mir hoffentlich lange lange nicht mehr.
Ich muß sagen ich bin sehr froh, daß ich Leute hab mit denen ich offen reden kann-unverblümt.Sie wisen es auch schon sehr lange, nach ca. einem 3/4 Jahr hab ichs meiner Mutter gesagt wil ich diedsen Druck ganz einfach nicht mehr ausgehalten hab. Es war sehr gut weil ich oft sehr launisch, depressiv und schlecht drauf war/bin und sie somit alles besser versteht.
Es fällt mir wahnsinnig schwer Tipps zu geben weil ich weiß, wenn man in einer schlechten Phase ist sowieso alles recht sinnlos ist. Aber versuch dich wirklich viel zu beschäftigen, nicht alleine zu sein sodaß du gar nicht so die Möglichkeit zu Anfällen hast. Je weniger Anfälle du hast, desto besser fühlst du dich ja automatisch-zumindest mal körperlich und psychisch hast du wenigstens keine Schuldgefühle wegen dem Anfall. In Zeiten wo ich den ganzen Tag nur gek... hab wollte ich dann auch gar nicht mehr unter Leute gehen, weil ich echt ausgeschaut hab wie "ausgekotzt".Das ist fürs Selbstbewußtsein natürlich auch nicht gerade förderlich, wobei das sicher nur einer von vielen Faktoren ist. Ich weiß nicht was sonst bei dir mit ein Grund ist warum du dich so verkrüppelt fühlst!? Es ist ja wirklich ein Teufelskreis. Ich freu mich über jeden Tag den ich gut über die Bühne gebracht hab-auch wenns in letzter Zeit nicht viele sind.
Ganz liebe Grüße! Kopf hoch :-))) !!!
Judy