Wie verhalte ich mich? | 2 Antworten

#1
Von Riccarda am 24.10.2001

Ich habe erfahren, dass meine Freundin an Bulimie leidet. Kurz zur Geschichte:

3 Jahre hat sie heimlich gebrochen bis sie es selber geschafft hat aufzuhören. Jetzt nach 5 Jahre hat sie wieder angefangen. Ich habe es durch ihren Freund erfahren. Sie hat über einen Monat lang 2x die Woche gebrochen.

Ich habe sie angesprochen und sie sagte, sie sei froh, dass ich es weiß und sie jetzt mit mir darüber sprechen kann. Sie sagte, dass sie seit dem sie mit ihrem Freund darüber spricht es ihr besser geht und sie schon seit einer Woche nicht mehr das Bedürfniss zu brechen hatte.

Ich habe mit ihr vereinbart, dass ich sie jeden Tag frage, wie es ihr geht. Sollte sie noch einmal brechen, hat sie versprochen, einen Therapeuten aufzusuchen.

Sie sagt, dass sie uns (mich und ihren Freund) nicht belügen würde). Ich vertraue ihr, frage mich dennoch, ob das die richtige Lösung ist.

Wer kann mit Tipps geben, wie ich mich verhalten soll?

Setze ich sie unter Druck, wenn ich immer nachfrage auch wenn sie dem zugestimmt hat?

Soll ich eine Beratungsstelle aufsuchen?

Muss ich mir sorgen machen, dass sie heimlich weiter bricht?

Wie kann ich ihr helfen?

Ihr seht viele Fragen auf die ich keine Antwort habe.

Vielleicht könnt ihr mir helfen!!!

Riccarda

bisherige Antworten:


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Betreff: Re: Wie verhalte ich mich?
Von Kim am 24.10.2001


Hallo Riccarda!

Erstmal finde ich es total lieb von Dir, dass Du alles versuchen willst, deiner Freundin zu helfen und das Du dafür extra auf diese Seite kommst!!!

Um auf deine fragen zu kommen: Ich weiß nicht genau, ob man sie so allgemein beantworten kann..
Ich denke es gibt einige, die diese Krankheit haben und damit alleine zurecht kommen wollen. Genauso gibt es aber auch welche, die gerne darüber reden und sich somit etwas befreien.

Wenn deine Freundin schon zu Dir sagt, dass sie froh ist, dass du es jetzt weisst, dann würde ich es ihr auch glauben. Du wirst es merken, falls sich ihre einstellung dazu ändern sollte. Da bin ich mir sicher.
Ich glaube das einzige, was du für sie tun kannst, ist für sie da zu sein, d.h. mit iht etwas zu unternehmen, mit ihr zu lachen, oder ihr zuzuhören wenn sie jemanden zum reden braucht.
Von dieser Krankheit wegkommen muß sie -wie wir alle- leide alleine.
Ich würde ihr auch glauben, wenn sie dir sagt, dass sie nicht ge***t hat und sie weiter ermutigen. Sicherlich wird es nicht immer stimmen aber es ist ermutigend auch wenn sie in ihren augen versagt hat.

Ich hoffe ich konnte dir wenigstens ein bißchen helfen und wen Du noch irgendetwas wissen willst, helfe ich dir -so weit es geht- gern

alles liebe
kim


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Betreff: Re: Wie verhalte ich mich?
Von triny am 24.10.2001


hi,
also, ich finde es auch toll, dass du ihr helfen willst, aber ich glaube, dass das für die aussenstehenden gar nicht so leicht ist.

bei mir weiss es mein freund, und egal was er macht, er macht es falsch. fragt er mich wie es mir geht, komm ich mir kontrolliert vor, wenn er es nicht macht, denke ich es ist ihm egal und bin enttäuscht. ich glaube manchmal leidet er mehr unter dieser krankheit als ich. aber wir lieben uns, und das hält uns zusammen.

ich kann eigentlich nur dem oben erwähnten zustimmen, sei für sie da, unternimm was mit ihr auch wenn sie nicht will, so lenkst du sie ab. aber erzwing bitte nichts. wenn sie nicht essen will, lass es, wenn sie es will dann soll sie. nur so merkt sie, dass sie dir vollkommen vertrauen kann und so wird sie auch in den meisten fällen ehrlich zu dir sein und sich dir öffnen. ich spreche aus erfahrung, ich habe zu meinem freund vollstes vertrauen und das kommt nicht von irgendwo, er lässt mich so wie ich sein will (was sicher nicht immer einfach für ihn ist), stupft mich aber immer gekonnt wieder zurecht. er weiss, dass solange ich nicht voll und ganz bereit bin etwas zu ändern, kann er es auch nicht.

also, in dem sinne wünsch ich dir alles liebe und viel glück
triny