Trugschluss

#1
Trugschluss


Früher habe ich immer gedacht
ich kann dir einen Abschiedsbrief schreiben
und dich so aus meinem Leben verbannen,
hab auch schon einen Vertrag mit mir selber abgeschlossen
in der Hoffnung,
dass du,
da ich gestärkt bin
durch diesen Vertrag
nicht mehr zu mir zurückkommst.

Der Trugschluss war,
dass du aber nicht zu mir kommst,
das eigentlich gar nicht magst,
sondern ich zu dir gehe.
Süchtig danach mich zu betäuben laufe ich dir nach,
auch wenn ich deine Tür fest verschließe,
trete ich sie danach immerwieder ein,
süchtig nach dieser Stütze
Stütze?

Mit dir muss ich nicht mehr nachdenken,
mit dir habe ich die Möglichkeit mich nicht mehr zu spüren
Warum?

Diese Frage habe ich mittlerweile vergessen,
finde keine Alternative zu dir
Beweg deinen Arsch sag ich mir,
mach endlich etwas Neues

Wenn du nicht dir selber eine Freundin bist
brauchst du diese Freundin?

#2
Mein Trugschluss

Früher habe ich immer gedacht,
Du wärst kein Teil von mir.
Ich müsste Dich nur verleugnen,
dann würdest Du von selbst verschwinden.
Aber Du bist nicht einfach verschwunden,
ich glaubte, meine Kraft reicht nur nicht aus,
suchte die Schuld in meiner Unfähigkeit.

Mich selbst akzeptieren, so wie ich bin,
ja, das war ein Ziel von mir.
Aber wie, wenn ich Dich nicht akzeptieren konnte?

Du hast mir geholfen,
meine Gefühle zu verdecken mit lautlosem, kalten Schnee.
Du hast mir nicht geholfen,
meine Gefühle anzunehmen, zu ertragen,
in mir selbst zur Ruhe zu kommen.
Das musste ich allein.

Du hilfst mir zu erkennen,
wann und wo ich den Schnee herbeisehne.
So kann ich Dich ertragen und als Teil von mir akzeptieren.
Du hast kaum noch Einfluss in meinem Leben,
im Rückblick kann ich Frieden mit Dir schließen
und ich verspüre eine tiefe Ruhe in mir.

Viele liebe Grüße Kendra
Carpe Diem