Hilfe!! | 3 Antworten
Verfasst: Fr Jun 14, 2002 11:52
Von Naida am 02.10.2001
Hallihallo!
Ich hoffe, daß mir hier jemand helfen kann. Gerade hat mich eine Freundin angerufen und mir natürlich unter Auflage strengster Geheimhaltungspflicht gebeichtet, daß sie sein einigen Wochen ißt und kotzt und ißt und kotzt. Es scheinen aber keine Heißhungerattacken zu sein, sie möchte mittlerweile wirklich manchmal eine Kleinigkeit essen, fühlt sich danach aber so übel, daß sie lieber wieder den Finger reinsteckt.
Ich habe überhaupt keine Erfahrung mit dieser Krankheit und deshalb möchte ich an dieser Stelle fragen, ob es möglich ist, eine Vertiefung der Krankheit zu verhindern, indem sie sich selbst hilft, z.B. indem sie mit besonders gut verträglichen Nahrungsmitteln beginnt wieder zu essen. Hat das einen Sinn? Braucht sie auf jeden Fall auch therapeutische Hilfe?
Helft mir bitte, damit ich ihr helfen kann!
Alles Liebe
Naida
bisherige Antworten:
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Betreff: Re: Hilfe!!
Von Hella am 06.10.2001
Es ist sehr schwer, alleine da wieder raus zu kommen. Zumal am Anfang auch die Einsicht in die Schädilichkeit der Bulimie fehlt. Ich denke, es ist wichtig, herauszubekommen, warum sie damit angefangen hat. Wenn es geht, versuche, mit ihr darüber zu reden. Ich nehme an, daß ihr ein gutes Verhältnis zueinander habt. Sonst hätte sie dir es ja nicht anvertraut. Frag sie, weshalb sie das tut. Frag sie, was sie für Vorteile hat beim fressen und kotzen. ... Und dann ist - denke ich - deine einzige Möglichkeit, ihr zu helfen, indem du für sie da bist. Gib ihr vielleicht die Internet-Adressen. Sie soll / muß sich informieren. Dann schafft sie vielleicht alleine da raus. Vorausgesetzt natürlich, daß sie das überhaupt will. Will sie damit aufhören? Wenn nicht, dann hast du wohl keine Chance, sie da rauszuholen. Das muß von deiner Freundin kommen. Sie muß wollen.
Ich finde es aber toll, daß du dir in dieser schwierigen Situation Hilfe und Unterstützung in diesem Forum holst!!!
Alles Gute!
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Betreff: Liebe Hella!
Von Naida am 08.10.2001
Danke für deine Antwort. Ich bin froh, daß du sagst, sie kann es von alleine da raus schaffen, vorausgesetzt, sie will. Und davon bin ich überzeugt. Sie hat Gott sei Dank ihre Situation ziemlich schnell erkannt, und versucht nicht, sie zu verdrängen oder zu beschönigen. Gerade deshalb dachte ich mir, sie könne es allein schaffen, aber ich brauchte eine Bestätigung. Dafür bin ich dir sehr dankbar, zumal ich mit niemandam offen über das Thema reden darf und ich selbst nicht viel über Bulimie weiß, bzw. wußte; in der Zwischenzeit habe ich mich ein bißchen reingelesen und erkannt, daß das Problem unbedingt an den Wurzeln zu packen ist. Aber leider läßt sie sich mittlerweile schon zu viel hängen. Ihre Situation ist sicher nicht leicht, aber obwohl sie inzwischen gemerkt hat, daß auch Gutes darin vorkommt, versucht sie nicht, das Beste daraus zu machen.
Mittlerweile war sie beim Arzt, beim Hausarzt. Alle Achtung für sie und für ihn. Für sie, weil sie sich dazu überwunden hat und für ihn, denn er war, wie sie erzählt hat, wirklich sehr aufmerksam und einfühlsam. Er hat ihr ein, soweit ich das verstanden habe, Antideppressiva (oder wie man die auch immer nennt) verschrieben. Das soll ihr helfen, wieder auf die Beine zu kommen, denn sie ist mittlerweile natürlich auch körperlich sehr geschwächt. Was hältst du davon? Können solche Tabletten wirklich aus einem seelischen und moralischen Tief heraus helfen? Sie ist ein junges, "beziehungsgestörtes" Mädchen mit Zukunftsängsten und keine alte Frau mit Nervenproblemen. Naja, ich weiß nicht...
Gibst du mir nochmal einen Rat, bitte.
Danke! Naida
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Betreff: an Naida
Von Hella am 11.10.2001
Hallo Naida!
Das war ein wirklich wichtiger Schritt, daß deine Freundin sich einem Arzt anvertraut hat!
Antidepressiva können schon eine Unterstützung für die Psyche sein. Es gibt da hunderte von verschieden Präparaten und wenn sie das richtige bekommt, dann ist die Wirkung stimmungsaufhellend, antriebssteigernd... (Und man muß keine alte verrückte Frau sein, um solche Medis zu nehmen. Es ist völlig okay, daß der Arzt ihr die verschrieben hat!) Trotzdem ist es wichtig, daß sie auch an ihrem Verhalten arbeitet. Alleine oder mit Unterstützung durch fachkompetente Menschen - Psychologen, Ärzte, Beratungsstelle. Es ist schwer, allein da rauszukommen. Das will ich nochmal betonen. Aber es gibt Menschen, die stark genug sind, es ohne äußere Hilfe zu schaffen.
Falls du noch weitere Fragen hast oder dich nur austauschen, ausquatschen ... willst, schreib ich dir mal meine eMail-Adresse auf. (Ich bin nicht soooooo oft hier im Forum.)
lomlom1@freenet.de
Kann sein, daß ich dir heute keine große Hilfe war und nur Stuß geschrieben habe. Bin nicht so gut beinander... aber trotzdem jederzeit für dich da!
Hella
Hallihallo!
Ich hoffe, daß mir hier jemand helfen kann. Gerade hat mich eine Freundin angerufen und mir natürlich unter Auflage strengster Geheimhaltungspflicht gebeichtet, daß sie sein einigen Wochen ißt und kotzt und ißt und kotzt. Es scheinen aber keine Heißhungerattacken zu sein, sie möchte mittlerweile wirklich manchmal eine Kleinigkeit essen, fühlt sich danach aber so übel, daß sie lieber wieder den Finger reinsteckt.
Ich habe überhaupt keine Erfahrung mit dieser Krankheit und deshalb möchte ich an dieser Stelle fragen, ob es möglich ist, eine Vertiefung der Krankheit zu verhindern, indem sie sich selbst hilft, z.B. indem sie mit besonders gut verträglichen Nahrungsmitteln beginnt wieder zu essen. Hat das einen Sinn? Braucht sie auf jeden Fall auch therapeutische Hilfe?
Helft mir bitte, damit ich ihr helfen kann!
Alles Liebe
Naida
bisherige Antworten:
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Betreff: Re: Hilfe!!
Von Hella am 06.10.2001
Es ist sehr schwer, alleine da wieder raus zu kommen. Zumal am Anfang auch die Einsicht in die Schädilichkeit der Bulimie fehlt. Ich denke, es ist wichtig, herauszubekommen, warum sie damit angefangen hat. Wenn es geht, versuche, mit ihr darüber zu reden. Ich nehme an, daß ihr ein gutes Verhältnis zueinander habt. Sonst hätte sie dir es ja nicht anvertraut. Frag sie, weshalb sie das tut. Frag sie, was sie für Vorteile hat beim fressen und kotzen. ... Und dann ist - denke ich - deine einzige Möglichkeit, ihr zu helfen, indem du für sie da bist. Gib ihr vielleicht die Internet-Adressen. Sie soll / muß sich informieren. Dann schafft sie vielleicht alleine da raus. Vorausgesetzt natürlich, daß sie das überhaupt will. Will sie damit aufhören? Wenn nicht, dann hast du wohl keine Chance, sie da rauszuholen. Das muß von deiner Freundin kommen. Sie muß wollen.
Ich finde es aber toll, daß du dir in dieser schwierigen Situation Hilfe und Unterstützung in diesem Forum holst!!!
Alles Gute!
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Betreff: Liebe Hella!
Von Naida am 08.10.2001
Danke für deine Antwort. Ich bin froh, daß du sagst, sie kann es von alleine da raus schaffen, vorausgesetzt, sie will. Und davon bin ich überzeugt. Sie hat Gott sei Dank ihre Situation ziemlich schnell erkannt, und versucht nicht, sie zu verdrängen oder zu beschönigen. Gerade deshalb dachte ich mir, sie könne es allein schaffen, aber ich brauchte eine Bestätigung. Dafür bin ich dir sehr dankbar, zumal ich mit niemandam offen über das Thema reden darf und ich selbst nicht viel über Bulimie weiß, bzw. wußte; in der Zwischenzeit habe ich mich ein bißchen reingelesen und erkannt, daß das Problem unbedingt an den Wurzeln zu packen ist. Aber leider läßt sie sich mittlerweile schon zu viel hängen. Ihre Situation ist sicher nicht leicht, aber obwohl sie inzwischen gemerkt hat, daß auch Gutes darin vorkommt, versucht sie nicht, das Beste daraus zu machen.
Mittlerweile war sie beim Arzt, beim Hausarzt. Alle Achtung für sie und für ihn. Für sie, weil sie sich dazu überwunden hat und für ihn, denn er war, wie sie erzählt hat, wirklich sehr aufmerksam und einfühlsam. Er hat ihr ein, soweit ich das verstanden habe, Antideppressiva (oder wie man die auch immer nennt) verschrieben. Das soll ihr helfen, wieder auf die Beine zu kommen, denn sie ist mittlerweile natürlich auch körperlich sehr geschwächt. Was hältst du davon? Können solche Tabletten wirklich aus einem seelischen und moralischen Tief heraus helfen? Sie ist ein junges, "beziehungsgestörtes" Mädchen mit Zukunftsängsten und keine alte Frau mit Nervenproblemen. Naja, ich weiß nicht...
Gibst du mir nochmal einen Rat, bitte.
Danke! Naida
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Betreff: an Naida
Von Hella am 11.10.2001
Hallo Naida!
Das war ein wirklich wichtiger Schritt, daß deine Freundin sich einem Arzt anvertraut hat!
Antidepressiva können schon eine Unterstützung für die Psyche sein. Es gibt da hunderte von verschieden Präparaten und wenn sie das richtige bekommt, dann ist die Wirkung stimmungsaufhellend, antriebssteigernd... (Und man muß keine alte verrückte Frau sein, um solche Medis zu nehmen. Es ist völlig okay, daß der Arzt ihr die verschrieben hat!) Trotzdem ist es wichtig, daß sie auch an ihrem Verhalten arbeitet. Alleine oder mit Unterstützung durch fachkompetente Menschen - Psychologen, Ärzte, Beratungsstelle. Es ist schwer, allein da rauszukommen. Das will ich nochmal betonen. Aber es gibt Menschen, die stark genug sind, es ohne äußere Hilfe zu schaffen.
Falls du noch weitere Fragen hast oder dich nur austauschen, ausquatschen ... willst, schreib ich dir mal meine eMail-Adresse auf. (Ich bin nicht soooooo oft hier im Forum.)
lomlom1@freenet.de
Kann sein, daß ich dir heute keine große Hilfe war und nur Stuß geschrieben habe. Bin nicht so gut beinander... aber trotzdem jederzeit für dich da!
Hella