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[color=green]Vorstellungsweise[/color]
Verfasst: Fr Dez 26, 2003 20:43
von P-Freak
Hallo ihr Lieben!
Ich hab mal eine Frage und denkt vielleichtmal bissel drüber nach wenn ihr es lest!
Vorstellungsweise ihr hättet die Sucht besiegt.Würdet ihr es dann bereuen es getanzu haben.Euch fertig gemacht zu haben,euch selbst verleugnen andere an zu lügen.
Ich habe die Sucht besiegt(wenn man überhaut von siegen schreiben kann) und nun denke ich darüber oft nach.Ich stehe dazu und es gehörte zu meinem Leben,aber würde halt gern wissen wie ihr irgendwann drüber denken könntet... .
*Umärmalgruß*Ariane
Verfasst: Fr Dez 26, 2003 21:53
von P-Freak
Recht hast du!Es ging mir ja auch ums bereuen!
Durch die Krankheit hat sich wohl jeder zu einem anderen Menschen entwikelt,ob zu einem positiven oder negativen muss jeder selber entscheiden!Ariane
Verfasst: Mo Dez 29, 2003 13:53
von kleenemaus
ehrlich gesagt denk ich schon,dass ich es ein stück weit bereuen würde,da man wahrscheinlich viele schöne erfahrungen/dinge verpasst hat,aufgrund dessen.na ja,ich mein damit zum beispiel,dass man sich ja oft zu hause verkrümelt und nichts und niemanden sehen will.dadurch hat man ja doch vielleicht schöne sachen verpasst.und ich denke,dass ich es bereuen werde,weil ich damit andere menschen verletzt habe/verletze udn ihnen kummer und sorgen bereite/bereitet habe
das ist schon schwer denk cih mal,an solche dinge zu denken
aber ich merk eben auch,wie man sich mit der krankheit verändert.und zwar teilweise zum guten.solche antennen,oder sensoren die ein mensch mit einer Es hat,hat wohl kein normaler.wir merken doch viel schneller,ob jemand da etwas vortäuscht oder ob er es wirklich ist.oder ob es jemandem gut geht oder nciht,auch wenn er so tut als ob alles ok wäre.außerdem sieht man die welt vielleicht mit ganz anderen augen,nimmt alles genauer wahr und schätzt es deshalb auch anders als "normale"
es gibt eben gute und schlechte seiten,so wie bei allen anderen dingen auch,denk ich
liebe grüße,küßchen
Verfasst: Mo Dez 29, 2003 19:06
von Susanne P.
Hallo,
ich habe die Sucht besiegt. Und ich kann zurücksehen, ohne irgendetwas zu bereuen. Alle die Qualen und alles Leid haben mich zu derjenigen gemacht, die ich heute bin, und ich möchte keine andere sein.
Der Schmerz, den ich durchleben musste, hat am mich am Ende dahin geführt, den wahren Wert des Lebens zu erkennen, hat mir die Augen geöffnet für das Wesentliche, und ich wage zu bezweifeln, dass ich jemals dahin gekommen wäre, wenn ich nicht solange am Rande eines Abgrunds gelebt hätte.
Liebe Grüße,
Susanne
Verfasst: Di Dez 30, 2003 13:15
von kendra_pad
Als es mir mit meiner ES noch nicht so gut ging wie heute, hatte ich oft ein ganz schlechtes Gefühl, wenn ich an die Zeit gedacht habe, mit der ich mich mit meiner ES beschäftigt habe, anstatt zu leben, auch wenn ich daran dachte, welche Torturen ich meinem Körper zugemutet habe. Heute bereue ich nichts, denn ich habe diese Krücke gebraucht und damit es geschafft, mein eigenes Leben zu aufzubauen. Ich schaue heute mehr in die Gegenwart und die Zukunft, und hier fühle ich mich wohl.
Viele liebe Grüße Kendra
Verfasst: Di Dez 30, 2003 21:11
von P-Freak
@kleenemaus!
Das ist mir auch mal aufgefallen,das man Menschen viel besser versteht wenn man psyische Probleme hat.Man "durchschaut" sie schneller.Ich denke dies ist eine sehr wichtige Gabe die wir uns immer behalten sollen!
@Susanne und Kendra!
Ist es so wenn man ein gewisses Alter erreicht hat das man über den Dingen steht?Bereut ihr dies denn wirklich nicht?Ihr habt doch damit auch Dinge zerstört in euch und um euch!Wisst ihr wie ich es meine?
Ich drück euch!Ariane
Verfasst: Di Dez 30, 2003 21:54
von kendra_pad
Hallo Ariane!
Diesen Gedanken, dass man mit zunehmenden Alter mehr über den Dingen steht, hat mich selbst schon viel beschäftigt, deshalb freue ich mich darüber, dass Du es ansprichst. Es ist sicher so, dass man mit zunehmenden Alter mehr Erfahrungen gesammelt hat, dadurch bedingt besser weiss, was einem wirklich wichtig ist. Die jüngeren Jahre sind ja auch gerade dazu da, einfach ausprobieren zu dürfen. Auch die Abhängigkeit von anderen, z.B. von den Eltern, ist weitaus geringer und ich kann mein Leben mehr selbst bestimmen und bin seitdem auch viel zufriedener. Vielleicht gibt es deshalb in diesem Forum auch so wenig Frauen im höheren Lebensalter.
Wenn ich jetzt anfangen würde, meine ES zu bereuen, was von aussen gesehen eigentlich logisch wäre (auch ich würde dies objektiv so beurteilen), dann würde ich meinen Lebensweg wieder in Frage stellen. Mir geht es aber erst so gut, seitdem ich meinen Lebensweg nicht mehr in Frage stelle sondern ich mit mir stimmig geworden bin und mich so annehmen kann, wie ich bin samt aller meiner Unzulänglichkeiten. Insofern ist das Bereuen keine Frage mehr für mich. es würde mir auch nicht weiterhelfen. In schlechten Zeiten hat das Bereuen mir durchaus Antrieb gegeben, von der ES loszukommen, ich hatte einfach genug davon und wollte mein Leben wieder genießen.
Ich glaube, dass jeder Mensch auch Dinge um ihn herum zerstört, das kann niemand verhindern. Häufig möchten gerade dies Menschen mit ES vermeiden, wir kennen alle das Bedürfnis, es möglichst jedem recht machen zu wollen, eigene Bedürfnisse hinten an zu stellen und zu ignorieren sowie unseren ausgeprägten Perfektionismus. Daraus entstehen jedoch wieder neue Ausrichtungen, die ohne das Zerstören vorher nicht möglich gewesen wären. Mir ist in meinem Leben jetzt wichtig, was ich durch meinen ES gewonnen habe, darauf möchte ich nicht verzichten. Vielleicht beneide ich manchmal Menschen, die diesen Weg nicht gehen müssen, aber das ist sehr selten.
Viele liebe Grüße Kendra
Verfasst: Di Dez 30, 2003 22:46
von kleenemaus
@P-Freak:
ich denke,dass wir uns diese gabe auf jeden fall erhalten,denn es ist etwas positives und wir sind eben sensibler geworden. echt komisch,aber man merkt echt gleich ob es jemandem gut geht oder nicht.es ist ja auch bei vielen mit einer ES so,dass sie so n kleines "helfersyndrom" haben.sprich,dass sie die probleme anderer lösen möchten udn den anderen helfen wollen.ich denke mal,das macht uns auch so herzlich und warm
das möchte ich nicht mehr missen
liebe grüße
küßchen
Verfasst: Mi Dez 31, 2003 11:12
von Giocanda
Hallo,
mir geht es ähnlich wie Minime. Ich bereeue jetzt schon, dass ich meine gesundheit gefährdet habe und dass ich wahrscheinlich deshalb früher manche Krankheiten bekommen werde. Auf der anderen Seite weiß ich dadurch auch viele Dinge wieder mehr zu schätzen.
Ich weiß auch, dass ich sehr lange Zeit keine andere Möglichkeit sah außer mich an die Bulimie zu wenden, sonst hätte ich wahrscheinlich eine andere Krankheit bekommen. Trotz Bulimie habe ich es doch geschafft die Dinge zumindest äußerlich für mich zu regeln.
ja ich bereue es auf der einen Seite auf der anderen Seite sehe ich es auch als ein Lebensweg, der mich zwingt mich mit vielen Dingen auseinanderzusetzen.
Liebe Grüße Giocanda
Verfasst: Mi Dez 31, 2003 11:28
von kendra_pad
@Minime:
Dein Beitrag hat mich etwas traurig gemacht. Es tut mir sehr leid für Dich, dass Du Deine Situation so negativ siehst. Gerade Deine Beiträge hier im Forum sind besonders klug und wertvoll. Ich lese sie immer sehr aufmerksam und sie geben mir sehr viel. Auch als Mensch ohne ES hast Du keine Garantie, nicht mit 40 eine schwere Krankheit zu erleiden, darüber würdest Du erst garnicht nachdenken. Sicher ist jeder mitverantwortlich für seine Gesundheit, aber diese Verantwortung trägst Du jetzt, denn Du versuchst, von dieser Krankheit loszukommen. Bereuen hilft, um aus der ES herauszukommen, aber nicht, um nach der ES weiterzuleben.
Viele liebe Grüße Kendra
Verfasst: Mi Dez 31, 2003 14:28
von gertl
Hallo Giocanda!
Mit 29 ist´s ja noch lange nicht vorbei ud ein super Zeitpunkt "damit" aufzuhören. Mit den Krankheiten ist es so eine Sache... entweder sie kommen oder, noch besser, sie kommen nicht(manche vergeht, wenn Du Dich darum bemühst).
lG, Gert
Verfasst: Mi Dez 31, 2003 19:09
von Susanne P.
Hallo Ariane,
nein, ich bereue heute wirklich nichts. Natürlich ist durch die Sucht vieles in meinem Leben kaputtgegangen - aber ich habe am Ende tatsächlich auch vieles dadurch gewonnen, siehe oben!
Eigentlich hat mir Kendra schon aus der Seele gesprochen. Wenn man älter wird, verändert sich außerdem die Sicht auf das Leben. Ich habe mich früher lange mit Reue und Schuldgefühlen herumgequält, aber das führt zu gar nichts. Nach vorne geht es weiter - die Vergangenheit ist nur gut, um aus den Erfahrungen, die man gemacht hat, zu lernen.
Und last not least lebe ich nach dem folgenden Motto. Es ist ein Gebet, dessen Bedeutung und Wichigkeit mir im Laufe des Lebens mehr und mehr bewusst geworden ist und mir wirklich immer wieder sehr hilft:
Gott gebe mir die Gelassenheit
Dinge hinzunehmen,
die ich nicht ändern kann.
Den Mut, Dinge zu ändern,
die ich ändern kann.
Und die Weisheit,
das eine vom anderen
zu unterscheiden.
Viele liebe Grüße,
Susanne
Verfasst: Fr Jan 02, 2004 14:34
von gertl
Hallo Ihr!
Mit meinen sechsunddreißig Jahren stehe auch ich nicht über den Dingen.
Nur die Reize wirken nicht mehr so intensiv, wohl weil sie schon so oft vorgekommen sind und daher nicht mehr so unmittelbar wahrgenommen werden.
Ob ich will, oder nicht: Ich nehme Kummer und Freude jetzt anders wahr, in meiner Jugend war´s viel bunter und gefühlsbetonter.
Und aus den Fehlern konnte ich fallweise lernen, dann eben wieder nicht..., siehe auch die anderen TeilnehmerInnen.
Ein Spruch geht mir in letzter Zeit auch nicht mehr aus dem Sinn:
Ich bin nicht nur verantworlich für das, was ich mache, sondern auch für das, was ich nicht mache...
lG, Gert
Verfasst: Fr Jan 02, 2004 19:06
von P-Freak
Liebe Susanne!
Diese Gebet kenne ich sehr gut.Les ich jeden Morgen dennoch weiß ich nie was ich hinehmen kann und was nicht... .
Denkt ihr das jeder Mensch das in einem Alter nicht mehr bereut?
Lieber Gert!
Heißt es du hast die Krankheit besiegt?Ist es nicht klar das man in der Jugend alles wichtiger von außen nimmt,weil man da halt noch nicht die Reife hat und vieles zu sehr interpretiert?!?
Ich hoffe es geht euch allen gut!Zumindestens besser als mir(Meerschwein gestorben

)!Lasst es euch gut gehen!Ariane
Verfasst: Sa Jan 03, 2004 10:23
von Giocanda
Hallo Gert,
stimmt du hast eigentlich recht Krankheiten kommen oder kommen nicht!
und es ist wirklich ein guter Zeitpunkt damit aufzuhören
Liebe Grüße
Giocanda