Wieso habt ihr Problem von eurer B. zu erzählen?

#1
Hey Leute!
Hab da mal eine Frage an euch.Wieso fällt es euch so schwer anderen von eurer Krankheit zu erzählen.Ihr seid doch dann unehrlich zu euch und anderen wenn ihr es verheimlicht.Ich weiß es ist ein schwerer Schritt,aber wieso habt ihr Angst dann entäuscht zu werden,falls das sein sollte habt ihr vielleicht die falsche Freunde oder sie können nicht damit umgehen,doch das kann man lernen.
Würd gern eure Meinung wissen.Lasst es auch total gut gehen!Ariane

B.

#2
du bist anscheind nich von B. betroffen? das soll sich echt nich als vorwurf anhörn aber so wie du es schriebst hört es sich eben an. naja ich kann es einfach nich weil ich dann warscheinlich aufhörn muesste un soweit bin ich noch nich.
ich muesste mir vorwuerfe anhörn...es wäre nich shcön..es wäre unbequem!!!!!
ich kann es nich beschreiben..tut mir leid..viellei später nochma :?

#3
Ein paar von meinen Freunden wissen es eh (ein paar - genau zwei).
Die meisten anderen wissen von meiner damaligen Magersucht (ist ja nicht schwer zu übersehen).

Ich weiß nicht, warum ich es ihnen nicht sage. Vielleicht, weil ich meine, dass sie es eklig finden würden, oder weil sie mich nicht verstehen würden, oder (und das ist vielleicht einer der wichtigsten Gründe) weil ich dann ein Stück von mir hergeben müsste. Dann wüssten sie zu viel von mir, und das will ich nicht.
Klar, mich zipft es manchmal an, wenn sie nichts von mir wissen, aber sie sollen auch nicht zu viel von mir wissen, weil das will ich einfach nicht.
Dann fühle ich mich so... Naja, eigenartig.
Wenn irgendetwas wäre, hätten sie etwas gegen mich in der Hand!!

Naja, blöde Antworten, ich weiß!
Aber ehrlich gesagt hab ich noch nie drüber nach gedacht, warum ich es niemanden erzählen will!
Vielleicht auch, weil meine mia ein Teil von mir ist! Nur von mir!!

Lg, Mie

#4
1. jeder blick könnte alles bedeuten... also ist es erst recht uangenehm
vor ihnen zu essen


2. das ist so wie wenn sich einer zu seiner homosexualität outet. ich will
weder n bonus oder n nachteil mit dem outing haben. ich will normal
behandelt werden


3. ich habe nicht das gefühl unter druck zu stehen.. alle menschen die
mich lieben hoffen dass ich dann gesund werde. will mich nicht durch
zus#tzliche (hab genügend eigene...) erwartungen erst recht unter
druck setzen
sondern meinen heilungsweg relaxt und großer geduld angehen

#5
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele "Normalos" mit Bulimie nichts anfangen können. Magersucht, ja, da hungert man eben und ist sehr dünn und bekommt auch Mitgefühl. Aber Bulimie? Die können sich einfach nicht vorstellen, dass man "so etwas" macht, noch viel weniger, dass es eine Krankheit ist.

Ich rede nur mit Menschen darüber, die sich auskennen. Wenn es nötig ist, sage ich, ich bin essgestört. Meistens merke ich dann schon an der Reaktion, dass das nichts ist, worüber die anderen unbedingt mehr wissen wollen.

Meine Mutter (ist jetzt 71) hat es nie kapiert. Mein Mann hat viel Verständnís entwickelt, kann sich aber natürlich nicht vorstellen, wie ich fühle, denn er ist ja nicht betroffen. Aber er würde sich z.B. nie einmischen, wenn ich im Restaurant den Teller nicht leer esse - er weiß, dass es mir schlecht geht, wenn ich zuviel esse.

Es ist schwierig mit der Bulimie. Obwohl inzwischen eine anerkannte Suchtkrankheit, ist immer noch Unkenntnis, Unverständnis und Blindheit unter den Menschen.

Liebe Grüße,
Susanne

#6
Hallo,

also es fällt mir nicht schwer, davon zu erzählen, dass ich eine Essstörung habe. Das wissen auch alle. Aber zu sagen ich habe Bulemie fällt mir schon schwer. Ich äußer es zwar und wenn es nur in Andeutungen ist, wie: Es gibt Wege, das gegessene wieder los zu werden o. ä. Dann können die sich doch ihren Teil denken, aber ich muss es nicht aussprechen.

Auch in der Thera fällt es mir schwer, dies direkt anzusprechen.

Sabine

#7
Ich muss leider auch sagen, dass ich mir darüber noch nicht so viele Gedanken gemacht habe warum nicht?! Deshalb gefällt mir das Thema und es ist wirklich sehr interessant zu lesen, was ihr alle geschrieben habt.

In erster Linie wäre es dann wohl noch schwieriger "zusammen" zu essen. Während des Essens die fragenden Blicke und danach gleich die Kontrolle: geht man aufs Klo, wenn ja was macht man dort?!

Danach kommt der Druck. Die Erwartung von anderen, dass es gehen kann und muss.

Wie geht es denjenigen, die es der Familie oder den Freunden gesagt haben? Hat sich etwas geändert? Fühlt ihr euch kontrolliert? Redet ihr bewusst über eure Bulimie? Ich meine jetzt nicht in einer Thera, sondern mit Freunden und der Familie. Ist es einfacher geworden?

Gruß!

#8
Bei mir hat es 20 Jahre gedauert, ehe ich mich getraut habe, jemanden von meinen ES zu erzählen. Dieser Jemand war meine damalige Therapeutin. Ich kann heute noch das Gefühl nachvollziehen, wie unglaublich diese Erleichterung war, jemand etwas davon zu erzählen. Damals gab es noch keine Foren oder Chatrooms im Internet wie heute.
Meine Eltern haben in meiner Teenagerzeit schon bemerkt, dass mit meinem damaligen Untergewicht etwas nicht stimmte und haben mich sogar zum Arzt geschleppt. Dort habe ich strikt alles abgeleugnet und der Arzt selbst hatte auch keine Ahnung von der Thematik (es ist lange her!) und hat mir Schilddrüsenhormone gegen mein Untergewicht verschrieben. Auch heute wissen nicht mehr Personen von meinen Problemen. Meine Familie bekommt schon manchmal mit, wenn ich es mir nicht so gut geht, aber das geht mehr in die Richtung, dass ich einen anstrengenden Tag hatte und einfach meine Ruhe brauche.
Meine große Angst ist, dass ich meine Familie zu stark belasten würde, wenn ich ihnen von meiner ES erzählen würde. Vielleicht stände ich dann voll unter Druck, aus ihr herauszukommen, und wenn ich es nicht schaffen würde, wäre der Fall um so tiefer. Ich möchte auch wegen meiner ES nicht anders behandelt werden, sondern wie ein ganz normaler Mensch. Nicht die ES soll im Vordergrund stehen, sondern ich als Person selbst. Dies gilt nicht nur für meinen Familie, sondern auch für meine Freunde. Da befürchte ich, dass Menschen, die selbst nie ES hatten, es einfach nicht nachvollziehen können und mich vielleicht in irgendeine Schublade stecken könnten. Vielleicht sind meine Gedanken hier zu falsch, aber ich traue mich nicht ....
Viele liebe Grüße Kendra
Carpe Diem

#9
Also ich habe mich das auch schonmal gefragt; bin aber nie zu einem ergebnis gekommen

ich glaube aber das mich die anderen mit anderen Augen ansehen würden und mich behandeln würden wie ein kleines kind

auch jetzt merke ich es während meiner Magersuchphasen das mir einige sagen "es doch mal was" und ich muss mich dann immer rausreden

außerdem befrürchte ich das mir dann bis ans lebensende nachgesagt wird "das is doch die mit der ES" oder das mich freunde jedes mal fragen was ich gemacht habewenn ich nach dem essen auf klo gehe bzw auf die uhr gucken

wahrscheinlich könnte ich meinen eltern nicht mehr in die augen sehen

#10
Erst gestern schrieb ich meinen zwei besten freunden, und die Reaktionen waren durchaus "positiv", sie sind auf alle Fälle für mich da...

Bei anderen geht es einfach nicht, auch bei meiner Familie nicht, denen werd ich ees wohl nie sagen. Ich rutsch da gerade erst rein, versuch noch irgendwie rauszukommen, müssen die ja nicht wissen, für die bin ich lieber das perfekte Girlie ;-)

Neinnein, von ein paar weiss ich was sie über diese Krankheit denken, sie meinen es über eine andere zu wissen und dei Kommentare die eines Tages kamen waren heftig, ich lass das lieber...

Ich mach das lieber mit mir selbst aus!

#11
@ Starlight:

Reinrutschen ist wohl auch das Stichwort bei mir.... doch ist es noch rutschen oder schon der freie Fall. Irgendwie hatte ich bis vor kurzem noch das Gefühl der Kontrolle doch jetzt? Schwindet sie oder wird mir nur (nicht zuletzt durch dieses) Forum bewusst, dass genau die Kontrolle alles verschlimmert?

Auch ich habe entschlossen es meiner Familie nicht zu sagen, weil ich noch der Hoffnung bin, dass es wieder wird.

@ breathing:

dein letzter Satz ist wohl auch bei mir ein wichtiger Punkt.... "in die Augen sehen" ...

#12
Wow hätt ja nicht gedacht das soviele antworten.Also erstens habe ich auch Bulimie,oder hatte hab es schon 2 Monate nicht gemacht.*freu*Also kann ich eure Ängste voll verstehen.Bei mir wissen eigentlich alle Bescheid,so fühle ich mich ehrlicher zu allen.Ihr wollt nicht beurteilt werden durch eure Krankheit,das kann ich sehr gut verstehen.Doch ich hätt angst dann falsch beurteilt zu werden.
Na klar gibt es Menschen die Scheiße reagieren aber wie ich am Anfang geschrieben habe können das dann keine Freunde sein,oder sie haben echt keine Ahnung.Man sollte die Leute wirklich mehr über Esströrungen aufklären.Danke für eure Antworten.Ariane

Ich habe es nie gesagt

#13
weil ich mit meinen Freunden über das Thema bereits mal gesprochen habe - ohne das sie wußten, daß ich diese Krankheit habe. Sie haben gesagt, ein Mensch der so etwas hat, der hat den größten Klopfer auf der ganzen Welt. Die sind noch schlimmer als die Magersüchtigen. Wie man sich nur einen Finger in den Hals stecken kann.... und so weiter und so fort. Das hat für mich den Ausschlag gegeben nichts zu sagen. Ich wollte nicht, daß man mich als ekelhaftes, geistesgestörtes Wesen ansieht. Inzwischen hab ich es nach 5 Jahren Bulimie geschaft über 1 1/2 Jahre nicht mehr zum Klo zu laufen... aber erzählt habe ich es noch immer niemanden....

#14
Hat sicher was damit zu tun, dass wir unser "kleines Geheimnis" nicht preisgeben können bzw. wollen, weil es doch das einzige Ventil ist, das wir haben, wenn's uns schlecht geht. Obwohl man es hasst fühlt man sich doch so wohl bei dem gedanken, nach einem miesen Tag alleine zu Hause zu sein und k* zu können. Mir geht's jedenfalls so.
Dass es unehrlich ist, ist ja jedem klar, doch es ist einfach so schwer, das ganze aufzugeben, weil es doch ein riesengroßer Teil unseres Lebens ist (was nichts Positives bedeuten soll - ganz und gar NICHT!), doch es ist einfach oft Feigheit, das alles hinter sich zu lassen, weil es doch manchmal so bequem ist...
Und wenn man dann anderen davon erzählen würde, könnte man sich nicht mehr dahin flüchten, obwohl gerade das unser Ziel sein sollte/ist. Eben mit Schwierigkeiten auch ohne B* zurecht zu kommen.
Naja, dass das alles unheimlich kompliziert ist und man sich in lauter Widersprüche verstrickt, die durch das ewige "Vernunft gegen Gefühl" entstehen, brauch ich hier ja keinem erzählen.

Ich drück euch alle! adrigole

#15
Hey Sweety!
Wie ich es hasse wenn andere Leute so urteilen,das man dann den größten "Klopfer" auf der Welt hat. :evil: Ich hoffe dsas du dennoch mit den Leuten klar kamst,weil ich könnt es nicht wenn sie mich so indirekt beleidigen.Freu mich aber riesig das du es geschafft hast ohne kotzen die letzen eineinhalb Jahre zu überstehen.*stolzsein*

Hey Adrigole!
Wenn wir uns doch aber anderen anvertrauen,können sie uns doch helfen diesen Scheiß zu überwinden.Ich denke jemand der sich mit Bulimie auskennt,weiß auch das es immer Rückfälle gibt,also kann man dir nichts vorwerfen,fallls du irgnedwann aufhörst und wieder nen Rückfall hast.Wir sollten uns nicht wegen jadem Sch.. zurück ziehen,was bringt denn das?Pass auf dich auf!Ariane