Batoli möchte sich vorstellen
Verfasst: Do Okt 09, 2003 12:50
Hallo liebe Leidensgenossinnen!
Ich bin vorgestern auf diese Homepage gestoßen und habe mich in vielen eurer Berichte wiedergefunden. Ich bin 22 und habe seit meinem 14. Lebensjahr mit Bulimie zu kämpfen. Mal ist es besser, mal ganz schlimm. Ihr kennt das ja alle. Letzten Sommer habe ich begonnen, mit Freunden und Familie darüber zu sprechen. Davor hielt ich es immer geheim und litt sehr unter dem Doppelleben, das ich geführt habe (allen immer vorspielen, dass man glücklich ist, obwohl es in einem tief drinnen ganz schwarz aussieht). Ich ging jahrelang k* um mein Gewicht zu senken, was natürlich nicht klappte. Ich hielt es zwar, aber runter ging es nie. Bis ich dann im letzten Jahr begonnen habe, "normal" (dh ohne k*) zu essen und abzunehmen. Eigentlich war's zwar gar nicht normal, denn ich schrieb mir Tag für Tag vor, was ich aß (teilte die Lebensmittel in erlaubt und nicht erlaubt ein) und sportelte mich fast zu Tode. Ich glaub, das ging schon fast in Richtung Magersucht. Ich hatte mich vollkommen unter Kontrolle und war stolz auf mich, wenn ich stundenlang nichts aß und konnte nicht mehr schlafen, wenn ich aß... Aber egal, ich hab das erreicht was ich wollte. Endlich abzuznehmen. Auf welchem Wege auch immer. Mein Leben lang hab ich Schlanksein mit Glücklichsein verbunden. Ich redete mir immer ein, keinen Freund zu haben (und das wünschte ich mir immer sehr), weil ich zu dick war. Es mangelte mir immer an Liebe und Zuneigung (nicht von Seiten der Familie, aber von Freunden und vor allem einem Freund). Im letzten Sommer dann gab es bei mir die Mega-Krise. Ich verstand die Welt nicht mehr. Ich konnte nur mehr heulen und wußte nicht warum, denn eigentlich war ich seit meiner Kindheit zum ersten Mal wieder glücklich. Zufrieden mit meinem Gewicht und Aussehen, guter Familienzusammenhalt, liebe Freunde und was in meinem Leben am meisten zählt - ich habe die Liebe meines Lebens gefunden und schwebe auf Wolke 7
Dennoch und das find ich soooo paradox brauche ich seit ein paar Monaten Gesprächtherapie und Antidepressiva, weil ich mein Leben sonst nicht auf die Reihe kriege. Ich habe im Durchschnitt 2 Rückfälle die Woche und denke ungewöhnlich oft über das Essen nach. Jetzte hänge ich vor dem Computer, habe gar keinen Hunger (weil ich gut gefrühstückt habe - ich mußte erst um 12 auf die Uni und schlafe immer laaaange) und denke trotzdem immer daran, was ich heute noch essen werde/darf. Oft kommt vor, dass ich einfach einen Bissen zuviel esse und schon bin ich wieder im F*-K*-Teufelskreis gefangen. Mein Denken schaltet dann komplett aus. Ich habe dann nur mehr Angst, dass ich das Essen nicht mehr aus mir rausbringe (bei mir ist oft kein Brechreiz mehr da) und zunehme... und dass ich dann nicht mehr geliebt werde und mich selbst haße... Ich hoffe, diese Angst irgendwann loszuwerden und wieder "normal" essen/leben zu können. Ich höre meistens nur auf mein Sättigungsgefühl, wenn ich mit meinem Freund zusammen bin oder sonst unter Leuten bin. Komischerweise kann ich es dann. Nur wenn ich allein bin und mich einsam fühle, muß ich mich hin und wieder vollstopfen. Aber warum kann ich in so einer Situation nicht einfach eine Freundin anrufen und nett quatschen. Oft ist es doch genau das, was einem fehlt. Geht's euch auch so?dahinter kommen, was einem wirklich fehlt? Ich hab ja meistens gar keinen Hunger, wenn's F*-K* über mich kommt. Ich möchte einfach so weit kommen, dass ich mir anders helfen kann als durch F*-K*. Wie ist das bei euch so? Wißt ihr, warum ihr das macht? Ich bin mir bei mir immer noch nicht sicher, aber glaube, dass ich mich einfach noch oft einsam fühle und mich dann aber nicht überwinden kann, jemanden anzurufen, sondern das ganze einfach mit F*-K* kompensiere...
Ich bin vorgestern auf diese Homepage gestoßen und habe mich in vielen eurer Berichte wiedergefunden. Ich bin 22 und habe seit meinem 14. Lebensjahr mit Bulimie zu kämpfen. Mal ist es besser, mal ganz schlimm. Ihr kennt das ja alle. Letzten Sommer habe ich begonnen, mit Freunden und Familie darüber zu sprechen. Davor hielt ich es immer geheim und litt sehr unter dem Doppelleben, das ich geführt habe (allen immer vorspielen, dass man glücklich ist, obwohl es in einem tief drinnen ganz schwarz aussieht). Ich ging jahrelang k* um mein Gewicht zu senken, was natürlich nicht klappte. Ich hielt es zwar, aber runter ging es nie. Bis ich dann im letzten Jahr begonnen habe, "normal" (dh ohne k*) zu essen und abzunehmen. Eigentlich war's zwar gar nicht normal, denn ich schrieb mir Tag für Tag vor, was ich aß (teilte die Lebensmittel in erlaubt und nicht erlaubt ein) und sportelte mich fast zu Tode. Ich glaub, das ging schon fast in Richtung Magersucht. Ich hatte mich vollkommen unter Kontrolle und war stolz auf mich, wenn ich stundenlang nichts aß und konnte nicht mehr schlafen, wenn ich aß... Aber egal, ich hab das erreicht was ich wollte. Endlich abzuznehmen. Auf welchem Wege auch immer. Mein Leben lang hab ich Schlanksein mit Glücklichsein verbunden. Ich redete mir immer ein, keinen Freund zu haben (und das wünschte ich mir immer sehr), weil ich zu dick war. Es mangelte mir immer an Liebe und Zuneigung (nicht von Seiten der Familie, aber von Freunden und vor allem einem Freund). Im letzten Sommer dann gab es bei mir die Mega-Krise. Ich verstand die Welt nicht mehr. Ich konnte nur mehr heulen und wußte nicht warum, denn eigentlich war ich seit meiner Kindheit zum ersten Mal wieder glücklich. Zufrieden mit meinem Gewicht und Aussehen, guter Familienzusammenhalt, liebe Freunde und was in meinem Leben am meisten zählt - ich habe die Liebe meines Lebens gefunden und schwebe auf Wolke 7

Dennoch und das find ich soooo paradox brauche ich seit ein paar Monaten Gesprächtherapie und Antidepressiva, weil ich mein Leben sonst nicht auf die Reihe kriege. Ich habe im Durchschnitt 2 Rückfälle die Woche und denke ungewöhnlich oft über das Essen nach. Jetzte hänge ich vor dem Computer, habe gar keinen Hunger (weil ich gut gefrühstückt habe - ich mußte erst um 12 auf die Uni und schlafe immer laaaange) und denke trotzdem immer daran, was ich heute noch essen werde/darf. Oft kommt vor, dass ich einfach einen Bissen zuviel esse und schon bin ich wieder im F*-K*-Teufelskreis gefangen. Mein Denken schaltet dann komplett aus. Ich habe dann nur mehr Angst, dass ich das Essen nicht mehr aus mir rausbringe (bei mir ist oft kein Brechreiz mehr da) und zunehme... und dass ich dann nicht mehr geliebt werde und mich selbst haße... Ich hoffe, diese Angst irgendwann loszuwerden und wieder "normal" essen/leben zu können. Ich höre meistens nur auf mein Sättigungsgefühl, wenn ich mit meinem Freund zusammen bin oder sonst unter Leuten bin. Komischerweise kann ich es dann. Nur wenn ich allein bin und mich einsam fühle, muß ich mich hin und wieder vollstopfen. Aber warum kann ich in so einer Situation nicht einfach eine Freundin anrufen und nett quatschen. Oft ist es doch genau das, was einem fehlt. Geht's euch auch so?dahinter kommen, was einem wirklich fehlt? Ich hab ja meistens gar keinen Hunger, wenn's F*-K* über mich kommt. Ich möchte einfach so weit kommen, dass ich mir anders helfen kann als durch F*-K*. Wie ist das bei euch so? Wißt ihr, warum ihr das macht? Ich bin mir bei mir immer noch nicht sicher, aber glaube, dass ich mich einfach noch oft einsam fühle und mich dann aber nicht überwinden kann, jemanden anzurufen, sondern das ganze einfach mit F*-K* kompensiere...