Hallo ihr Lieben

Nachdem ich schon vor einiger Zeit meinem Freund von meiner B* erzählt habe, haben es gestern auch meine Eltern erfahren.

Gestern hatte mein Vater Geburtstag und es gab ein grosses Essen für uns. Für mich war das natürlich eine Qual und meine Mutter hat schon bemerkt, dass ich nicht viel gegessen habe. Sie hat nach dem Essen, dass ihr aufgefallen ist, dass ich in letzter Zeit nur sehr wenig esse und penibel auf den Fettgehalt im Essen schaue. Ich bräuchte doch auch Vitamine und natürliche Fette. Und irgendwie ist dann meine ganze Fassade zusammengebrochen. Das Gespräch fand in meinem Zimmer statt und ich hab mich heulend in meine Bettdecke verkrochen. Meine Mutter fragte was den genau los sei. Sie hätte bemerkt, dass ich ein gestörtes Essverhältnis habe... Ich wollte zuerst nichts sagen, ich hab mich sooo geschämt. Dann kam auch noch mein Vater ins Zimmer und mein Freund. Meine Mutter wollte wissen ob mein Freund über das Problem bescheid weiss und als ich das mit Ja beantwortete meinte sie, dann könne ich es doch ihnen auch sagen. Ich müsse mich für nichts schämen. Naja und dann ist’s halt aus mir raus.... Mein Vater hat von allem nichts bemerkt gehabt aber meine Mutter sagte, sie hätte das schon länger vermutet. Aber dass es gleich 6 Jahre sind, hatte sie nicht gewusst.
Einerseits bin ich froh, dass sie es nun wissen, aber andererseits kam jetzt schon der erste Druck, ich müsse mir professionelle Hilfe holen. Ich hab dann gesagt, dass ich das nicht wolle und es allein schaffen will. Sie meinten dann ich soll jetzt alles mal mit meinem Freund in Ruhe besprechen und in einer Woche sitzen wir dann wieder zusammen und wollen schauen was ich machen könnte oder möchte...

Ich hoffe einfach immer noch, dass ich es alleine und mit Hilfe der Familie schaffe wieder aus dieser sch*** ES rauszukommen.

Heute gings mir besser als heute, aber konnte meinen Eltern beim Frühstück kaum in die Augen schauen. Ich schäm mich halt doch.

So, es tat gut ein bisschen zu schreiben.

Ich wünsch Euch allen einen guten Start in den letzten Arbeitstag dieser Woche.

Liebe Grüsse

Silver

Liebe Silver,

ich kann dich gut verstehen. Habs meiner Familie erst vor einigen Wochen gesagt und mach jetzt ab 30.Sept. stationäre Therapie und das ist - denk ich - auch gut so, denn irgendwie war es schon anstrengend es immer wieder selbst zu versuchen da rauszukommen und ich denke auch, dass das ziemlich hoffnungslos gewesen wäre. Ich kann das halt nur für mich sagen und ich glaube, dass ich es da nicht rausschaffen würde wenn ich mir nich professionelle Hilfe hole. Man sagt immer recht leicht, dass man es alleine schaffen will und das das klappen muss, aber ich glaub das nicht. Ich glaub, dass man das Recht hat Hilfe anzunehmen.

Denk halt drüber nach.

Alles, alles Liebe und Gute
- Deine Hope -

Hi Hope

Vielen Dank für Deine Worte. Ich weiss, dass ich es ganz alleine nicht schaffen werde rauszukommen, aber wenn ich Unterstützung von der Familie habe denke ich sollte ich es schaffen. Möchte erst mal warten und sehen wie sich alles entwickelt. Ich bin im Moment (noch) nicht bereit um ärztliche Hilfe anzunehmen. Ich habe liebe Menschen um mich und ich will versuchen, mit deren Hilfe meine ES zu besiegen.

Liebe Grüsse

Silver

Hi Silver!

Ja, ich glaube, ich kann dich verstehen.

Vielleicht liegen die Ursachen deiner Bulimie schlichtweg in der Familie und vielleicht hast du deswegen das Gefühl, dass du es auch mithilfe deiner Familie schaffen willst/kannst.

Ich finde, es ist ein guter Anfang, wenn deine Eltern dir erstmal noch ein bisschen Zeit zum Nachdenken lassen und sich dann nochmal mit dir zusammen setzen wollen.

Ich glaube, an deiner Stelle würde ich genauso reagieren - wenn nicht aus der freien Entscheidung heraus, würde ich auch nicht zum Therapeuten gehen! Tu das bloß nicht zum Gefallen deiner Eltern - ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass es dann für irgendjemanden etwas bringt!!!

Ich glaube, wenn es einfach aus dir ausgebrochen ist, wird das Bedürfnis davon zu erzählen auch schon vorher dagewesen sein.
Wie fühlst du dich denn jetzt? Abgesehen davon, dass du natürlich nicht einfach mal heimlich aufs Klo rennen kannst.....
Hast du das Gefühl, dass deine Eltern dein Problem verstehen und dir helfen wollen?

Ich wünsch dir, dass ihr es schafft versucht am besten gemeinsam herauszufinden, wie es dazu kam, dass du ein gestörtes Verhältnis zum Essen entwickelt hast!!! Ich finde, solange du gut mit deinen Eltern darüber reden kannst, ist es nicht falsch erstmal einen Besuch beim Therapeuten zu vermeiden - im Grunde genommen übernehmen da nur deine Eltern die Rolle des Therapeuten, sozusagen.

Viel Glück!!!!!!!!!!!!
liebe Grüße,
deine Meggie

Hallo Ihr zwei

Vielen Dank für Eure Worte!

Ich hab im Moment keine Ahnung wie sich das noch entwickelt. Irgendwie hab ich gar keine Lust mehr mit meinen Eltern darüber zu sprechen. Ich wart mal ab ob sie mich dieses Wochenende darauf ansprechen werden. Ich werde sie von mir aus ganz bestimmt nicht mehr darauf ansprechen!

Meine Mutter hat heute Mittag reklamiert als sie fragte was ich zu Mittag gegessen hab. Als ich antwortete meinte sie nur, dass das sehr ungesund sei, aber ich müsse es ja selber wissen.
Nach solchen Antworten hab ich echt keine Lust mehr mit ihnen über meine ES sprechen!

So ich mach jetzt Feierabend

Ich wünsch Euch einen ganz schönen Abend

Liebe Grüsse

Silver

Hallo zusammen

Ja hast vielleicht wirklich Recht damit, dass wir trotzdem miteinander sprechen sollten. Kennst Du/Ihr solche Foren für Angehörige? Wäre froh, wenn mir jemand Tipps geben könnte.

Silver