Von Marlene am 22.08.2001
HALLO IHR!!!
Ich bin heute das erste Mal auf dieser Seite gelandet, und
mir ist wieder mal bewusst geworden, dass es vielen Menschen
so ähnlich geht wie mir. Warum fühlt man sich dann trotzdem so
einsam, schwach und klein? Ich habe nun schon seit 6 Jahren
mit dem Essen. Anfänglich hatte ich Magersucht und ca. 1 Jahr
später hat der ganze "Unsinn" mit der Bulimie begonnen.
Ich habe auch schon einige Therapien hinter mir, doch was helfen
die besten Therapien wenn man selber nicht davon überzeugt ist
die Bulimie ernsthaft VON SICH AUS bewältigen zu wollen? Ich
war erst vor kurzer Zeit in einer Klinik in Deutschland, welche sehr
viel versprochen hat, und ich war vor dem Aufenthalt richtig
meine Essstörung zu bewältigen. Es war das erste Mal, dass ich
von mir selber aus gesund werden wollte. (und diese Einstellung
ist unheimlich wichtig, um Erfolg zu haben) Doch,was mir in dieser
Klinik bewusst geworden ist, ist,dass ich mich an "meine" Bulimie
klammere. Sie gibt mir Halt,auch wenn sie einen zerstört. Wenn ich
einen Fressanfall habe,und dazu kommt es täglich, dann bin ich
ruhig und entspannt. Ich kann beim Essen abschalten, und alles
rundherum vergessen. Ich muss gestehen, dass ich es liebe so viel zu
essen, da es das Einzige ist was mir Freude bereitet. Ich möchte nicht,
dass ihr glaubt, dass ich die Bulimie preise, aber ohne ihr wüsste ich
manchmal überhaupt nicht weiter. Ich liebe es zu essen, weil ich daa abgelenkt
bin, doch ich hasse die Folter am Klo danach. Wenn ich nicht gerade
mit essen beschäftigt bin, dann fühle ich mich leer, und weiss nicht was ich tun
soll. Ich habe unheimlich liebe Freunde und einen verständnissvollen Freund.
Doch ich fühle mich trotzdem einsam. Sie können mir nicht das geben
wonach ich mich sehne. Ich weiss selber nicht mehr was mich glücklich macht, und wie
kann man etwas finden, wenn man nicht weiss was man sucht? Ich wünsche mir so oft unbe=
schwert zu sein, und herzhaft lachen zu können. Selbst unter meinen Freunden fühle ich
mich schon unwohl. Ich weiss echt nicht wie das Ganze weitergehen soll. Könnt ihr mich
verstehen? Danke fürs zuhören (zulesen) BABA Marlene
(ich bin 20 Jahre alt/jung)
bisherige Antworten:
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Betreff: Re: Es gibt keine Freude mehr
Von iris am 22.08.2001
Ja, es wird vielleicht nicht viel helfen, aber ich verstehe dich, nur ich frage mich, wüssten wir wonach wir suchen,und könnten wir die Hand danach ausstrecken, würden wir es ergreifen?! Oder wären wir zu feig (oder zu faul oder was auch immer)?
Du brauchst nicht darauf zu antworten wenn du nicht magst, weil ichs versteh wenn du damit nichts anfangen kannst.
Aber ich wünsch dir Alles Liebe!
iris
________________
Betreff: Re: Es gibt keine Freude mehr
Von Verena am 22.08.2001
Liebe Marlene, liebe Iris!
Ich hab Eure Einträge gelesen und möchte dazu etwas loswerden.
Es geht mir nicht anders, ich bin selbst davon betroffen und das seit einiger Zeit.
Ich klammere mich auch daran und komme nicht mehr allein davon los.
Ich hab heute den ersten Schritt gewagt und bin zu einer Psychologin gegangen. Ich weiß, dass ich mein Leben ändern will und muß, da es so nicht weitergehen kann.
Und das allein läßt mich hoffen und gibt mir Halt.
Es gibt sooo viele schöne Dinge auf dieser Welt, die wir einfach wieder zu schätzen lernen müssen.
Da wir so in unserer Bulimiewelt gefangen sind, sehen wir rundherum nichts mehr. Wir können es nicht mehr wahrnehmen, da sich einfach alles nur ums Essen und nicht Zunehmen dreht.
Doch ist das der Sinn des Lebens? Gibt es nicht soo viele Dinge, die es wert wären, dass ihnen mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird? zB die Liebe, andere Menschen, Hobbies, etc.etc.
Wir wissen doch, dass wir so nicht glücklich sind nd auch nicht werden können. Aber wir wollen doch Freude, Begeisterung, Lust und Glück empfinden, oder?
Dann müssen wir darum kämpfen und nicht alles in unserer Sucht ersticken und sagen, ich fühl mich da so wohl, ich kann da nicht weg.
Im Endeffekt fühlen wir uns ja dort zum Kotzen. Wir müssen diese Krankheit auch positiv sehen und zwar insofern, dass wir daraus lernen können. Andere bekommen die Chance nicht. Wir müssen sie nur zu nutzen verstehen.
Wir müssen an uns arbeiten, tiefer blicken.
Der Körper ist doch nur die Hülle, das Leben spielt sich aber hauptsächlich in uns ab und genau dort müssen wir ansetzen. In uns drin.
Dort kommen nur wir allein hin, da kann uns keiner helfen.
Wenn wir aber nicht auf unsere innere Stimme hören, die uns sagen will, dass es so nicht weitergehen kann, wird es ewig so bleiben. Essen, kotzen, schlechtes Gewissen, Einsamkeit, Traurigkeit, Heißhunger, Hass gegen uns selbst.
Darin liegt nichts Positives.
Versucht es mit mir! Wir müssen kämpfen Mädels. Und wir schaffen das, oder???
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Betreff: Re: Es gibt keine Freude mehr
Von claudia am 23.08.2001
Liebe Verena, liebe Iris, liebe Marlene!
Mir geht es genauso wie euch. man klammert sich an das, was einen zerstört, weil es vertraut ist. wie ein raucher an die zigarrette oder ein trinker an die flasche. der elementare unterschied ist nur, daß man nicht einfach gänzlich aufhören kann zu essen.
In den letzten Wochen wurde mir zum ersten mal bewußt was es heist, süchtig zu sein. Es überkam mich einfach. ich essse ganz normal, aus wirklicher !!! nicht eingeredeter !!! überzeugung vegetarisch, ich bin satt. doch trotzdem gehe ich zum kühlschrank zurück, denke noch während des kauens und wohl wissend das es anders kommen wird: "du behälst es drin!". dann stopfe ich so ziemlich alles in mich hinein, was mir in die Finger kommt. Ihr kennt das sicher.
Mir ist jedoch aufgefallen, daß ich diese freßattacken nicht habe, wenn ich z.B. fotos einklebe, ein Buch lese, lerne, fotographiere, mich beschäftige. Das klingt jetzt ziemlich einfälltig, doch ich glaube, um diese Krankheit wirlich besiegen zu können, muß man sich bewußt werden, in welchen situationen man zuviel ist und in welchen man nicht mal ans essen denkt.
Man muß versuchen diese "lieb gewonnene" (nicht mißverstehen!!!) Angewohnheit durch andere dinge zu verdrängen. Pflanzen z.B sind das perfekte Hobby !! esv kann ewig dauern sie umzupflanzen und zu gießen, läuse abzusammeln, zu entstauben, ect... ich will euch nicht verleiten hobbygärtner zu werden. aber ich glaube, so eine Beschäftigung bringt einen auf andere Gedanken, löst einen von den Gedanken an die nächste Mahlzeit. Man horcht in sich hinein, sich selbst erforschen. Aber man muß stabdhaft bleiben. Auch Freunde zu treffen ist gut. Und wenn man spät abends nach Hause kommt, geht man gleich zu Bett, nicht nochmal zum Kühlschrank. Entschuldigt den schulmeisterischen ton. Für mich ist das hier der Beginn meiner Selkbsttherapie. das sind alles Dinge, die mir im Laufe der letzten Monate so eingefallen sind. tausendmal habe ich mir geschworen sie einzuhalten. doch viel ist das versprechen eines süchtigen wirklich nicht wert, wie ich feststellen mußte. Vieleicht weil ich es mir versprochen habe. Wenn man ein Versprechen an sich selbst bricht, tut das niemandem auser sich selbst weh. Ich werde es euch versprechen.
Ich versuche das alles mit hummor zu nehmen. aus verzweiflung wrscheinlich, aus dem verzweifelten Drang heraus wiedeer gesund zu werden. Denn die Situation ist nich zum Lachen.
Ich finde es sehr mutig von dir, verena, das du zu einer psychologin gehst. Vor einigen jahren hab ich meine erste therapie (magersucht)abgebrochen. doch ich überlege, ob es nicht besser ist diesen schritt zuu wiederholen. noch fehlt mir der mut. Ich würde mich gern eurer "Kampfgruppe" anschließen. Mit jeder Minute die verstreicht und jeder Silbe, die ich schreibe wird mir mehr bewußt, wie sehr ich diese Krankheit besiegen möchte.
Die Verzweiflung in mir steigt proportional dazu an! Man sagt, es würde abhilfe schaffen, wenn man sieht, man ist nicht allein, andere haben das gleiche Problem. Natürlich stimmt das. Aber auf der anderen seite wirkt das alles beängstigend entgültig. Mein Gott, wo bin ich nur gelandet ??
Bitte hilf mir, bitte helft mir !! Zusammen sind wir stark. Und eines Tages sind wir sicher soweit auch allein stark genug zu sein. Ich danke euch für eure Gedult und fürs zuhören. bis balb, Claudia.
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Betreff: Re: Es gibt keine Freude mehr
Von Verena am 23.08.2001
Hi Claudia!
Alles was du schreibst klingt doch sehr positiv!
Du bist doch schon am richtigen Weg und beschäftigst dich mit dem Gedanken, dass du ein Problem hast und es loswerden möchtest!
Ds ist doch der Beginn! Du hast dich entschlossen etwas zu tun und das ist das Allerwichtigste!
Bei mir ist es genauso. Ich will einfach nicht mehr. Es reicht mir, ständig nur das im Kopf zu haben.
Aber ich weiß, dass es nicht leicht sein wird. Es wird ein Kampf. Doch gleichzeitig wird das auch positiv mein Leben beeinflussen.
Wenn ich viel mit mir beschäftige. Nicht nur mit em Essen.
Ich bin total froh, dass ich dieses Forum entdeckt habe. Und merke, wieviele Mäels es gibt, die das gleiche Problem haben.
Manche wissen noch gar nicht, dass sie ein Problem damit haben.
Ich bin tatsächlich erst nach Jahren draufgekommen und unternehme das erste Mal etwas.
Ich schreibe hier. Ich hab es meinem jetzigen Freund erzählt. Zusätzlich hab ich eine sehr gute Freundin, die das gleiche Problem hat, mit der ich darüber rede.
Und ich beginne eine Therapie. Ich hab mir 4 Bücher zu diesem Thema bestellt. Ich versuche aus den Tiefs, aus dem schwarzen Loch zu entkommen.
Ich weiß gar nicht richtig, wo ich anfangen und aufhören soll zu denken und zu schreiben. Da ist sooo viel, sooo viel das gesagt werden möchte.
Ich bin eigentlich ein sehr lebenslustiger Mensch und sehe, wie negativ ich mich verändert haben muß. Das will ich weder meiner Familie, noch meinem Freund oder meinen Freunden länger zumuten.
Da muß etwas getan werden Mädels, und in erster Linie für uns selbst!
lg Verena
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Betreff: Re: Es gibt keine Freude mehr
Von Marlene am 23.08.2001
Hallooooo IHR!!
Zu aller Anfang muss ich mich bedanken, dass ich so schnell Antworten entdeckt habe. Ich finde, dass es etwas gaaaaaaanz Besonderes ist, sich hier so austauschen zu können. Es kommt nicht oft vor, dass man das Gefühl hat halbwegs verstanden zu werden. Aus den Texten kann ich sehr viel Motivation herauslesen, und darauf könnt ihr echt stolz sein!! Ich weiss zur Zeit nicht, woher ich mir diese Kraft nehmen soll. Für mich war diese Klinik in Deutschland die grosse und letzte Chance
aus dem Ganzen herauszukommen, doch ich konnte mich trotzdem nicht ändern. Ich habe schon so viel ausprobiert, und je mehr ich versuche mich auf Therapien einzulassen, umso mehr verzweifle ich auch, wenn ich merke, dass sich nichts ändert. Ich bemühe mich auch oft, den Fressanfall durch andere Aktivitäten zu ersetzen, doch es fällt mir schwer etwas zu finden, was mich genauso "ruhig stellt" wie das Essen. Wenn lese, dann bin ich unkonzentriert und schlage das Buch nach ein paar Seiten wieder zu. Wenn der Gedanke ans Essen einmal aufgetaucht ist, dann gibt es einfach nichts was mich auf andere Gedanken bringt. In dieser Zeit möchte ich mich auch garnicht ablenken. Das Problem ist glaube ich auch, dass ich absolut keinen Antrieb habe. Es kostet mich schon einige Überwindung mich mit meinen Freunden zu treffen, obwohl ich sie seeehhhr gern habe. Wenn ichs mir so echt überlege, dann macht mich das viele Essen nicht so fertig. Ich hasse eher mein nicht vorhandenes Selbstbewusstsein. Ich mache mich immer runter und traue mir nichts zu. Ich bin auch richtig kontaktscheu geworden, und habe vor Allem Angst. Ich möchte manchmal von niemanden angesprochen werden, da ich ja vielleicht nicht weiss, was ich mit dieser Person reden soll. Angst spielt eine immens grosse Rolle in meinem Leben. Manchmal würde ich so gerne unheimlich viel machen, doch meine Angst lässt es nicht zu. Bevor ich etwas mache, wo ich versagen könnte lasse ich es lieber ganz. Geht es euch auch so? Hmmmm, ich glaub ich hab mich fürs erste genug ausgeheult.......BIS BALD Marlene
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Betreff: Re: Es gibt keine Freude mehr
Von Verena am 23.08.2001
Hallo Marlene!
Du klingst traurig und verzweifelt. Ich verstehe dich ja sooo gut und würde dir sooo gern helfen.
Aber all diese Fragen die du stellst und Antworten die du suchst mußt du im Endeffekt (so hart es klingt) in dir selbst suchen.
Du kannst nicht von einem Tag auf den anderen versuchen dein Eßverhalten zu ändern, sondern du mußt ganz wo anders ansetzen. In dir drin.
Du mußt die Ursache herauszukriegen versuchen.
Diese Lustlosigkeit, Angst...das alles kenn ich. Doch du mußt es auch zulassen, dass das Gegenteil möglich wird.
Wenn du sagst so ist es und ich kann nicht anders und es geht halt nicht, dann hast du dich zu wenig darum bemüht.
Frag dich, was enau dich an dir stört und versuche es in kleinen Schritten zu ändern. Ich meine jetzt nicht dein Äußeres, sondern deine Einstellung und deine Denkweise.
Hast du denn einen Freund? Mit wem kannst du reden? Wer weiß von deinem Problem?
Ich denke, dass du dich gerade in einem Tief befindest. Gibt es auch Tage, an denen das anders ist? Oder fühlst du dich immer so leblos und leer?
Gib bitte nicht auf. Ich sehe ja schon an deinen Zeilen, dass du eine ganz liebe bist. Nur genau das mußt du den Menschen zeigen. Versteck dich nicht länger.
Alles alles Gute und viel Glück
Verena
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Betreff: Re: Es gibt keine Freude mehr
Von claudia am 23.08.2001
Halli, Hallo !!!
Vielen Dank für die Antwort!!! Das war heute mal ein Lichtblick !! gerade in diesem Moment befinde ich mich im Kampf mit meiner Eitelkeit!! Mit vollem bauch fühlt man sich eigendlich auch nicht schlecht, aber um so vieles träger und müder !! dabei muß ich heute wirklich noch an meiner hausarbeit schreiben. wenigstens heute will ich mal nicht ... Könnt ihr mir sagen, wieso ich mich trotz meines Entschlusses so hundeelend fühle ??? Ich kann mich kaum auf meine Arbeit konzentrieren ... vieleicht liegt das ja auch am schwülen wetter.
Und. Dir, liebe Marlene möchte ich sagen, daß es mir während meiner Magersucht auch so ging. Ich war ständig depressiv, total unzugänglich. Sobald ich darauf angesprochen wurde, wurde ich aggressiv und wenn andere lachten, wollte ich nur noch heulen. Ohne Johanneskrauttabletten (rein pflanzlich!) wäre ich warscheinlich zerflossen!Heute ist das nicht mehr so, aber einen oder zwei Heulkrämpfe hab ich immer noch im Monat. Man fühlt sich verdammt allein, weil man sich niemandem anvertrauen kann. Ich besitze dann auch die Gabe, mich in irgendwelche unbegründeten Anschuldigungen gegen alle möglichen mir liebgewonnenen Menschen hinein zu steigern. dann schäme ich mich dafüe schrecklih und beginne wieder an zu heulen. wenn ich mich nach einer Stunde des Selbstmitleids nicht beruhigt habe, schelte ich mich gewöhnlich vor dem Spiegel und nehm noch eine Johanneskrauttablette oder mach mir einen Beruhigungstee. Kennt ihr diese Situationen ??
Ja, und die Angst vor allen möglichen Dingen ist auch mein ständiger Begleiter. WAS WIRKLICH FEHLT; SIND POSITIVERLEBNISSE; ERFOLGE; DIE EINEN MAL AUFBAUEN; Dinge, die man selbst richtig gut gemacht hat und auf grund derer man von anderen auch mal gelobt wird. so geht es mir jedenfall.
aber eigentlich definiere mich selbst noch viel zu sehr über mein aussehen, obwohl ich weiß, daß das Quatsch ist. genaugenommen haben mich meine freunde immer so gemocht, wie ich war. ob nun dünn oder dicklich. früher hatte ich auch wesendlich mehr verehrer, wenn mich heute jemand anspricht, verhalte ich mich zimlich zickig. zum Teil auch verletztend. erst letzten herbst hab ich durch so eine aktion einen wirklich guten Freund verloren. die, die mich immer wieder aufgezogen haben, waren meine geschwister, meine Mutter, mein Vater - in dieser reihenfolge. hätten sie gewußt was ich für ein sensibles Weichei bin ... und ich wollte von ihnen einfach nur akzeptiert werden. das klingt alles sehr traurig und es war für mich auch keine besonders angenehme zeit. vieleicht hätten sie aufgehört, hätte ich mir mein gekränktes Gemüht nicht anmerken lassen. doch was sollen die spekulationen? Große Brüder ärgern ihre kleinen schwestern eben gern... ich muß dazu sagen, daß mein Verhältnis zu ihm auch heute noch nicht so blumig ist. Wenn ich das mit Freunden vergleiche... Aber es belastet mich heute weniger, als füher. ich gebe ihnen allen auch keine schuld. ich muß mich ändern. Vieleicht bemerken sie ja, das ich mich ändern möchte. hoffentlich wird dann alles besser. naja, zumindest einiges.
Hach, genug ausgeheult für heute. es ist verdammt umständlich eine mail zu schreiben, die keiner lesen soll und alle hirschen um einen herum ...
viele dank nochmal für eure geduld, das schreiben hat mir beim kämpfen geholfen ... bis bald, eure claudia
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Betreff: Re: Es gibt keine Freude mehr
Von Marlene am 24.08.2001
Aloha !!!
Danke, danke, danke...mehr sag ich nicht....
Liebe Verena, du hast ja so recht, wenn du sagst, dass NUR MAN/(FRAU) SELBER herausfinden kann wie man sich aus der ganzen Sache hochziehen kann. Ich glaube, dass ich insgeheim noch immer hoffe, dass mich jemand an die Hand nimmt und sagt: So, ich heile dich jetzt...oder, dass eine Pille erfunden wird, welche Bulimie und ihre Nebenwirkungen verschwinden lässt. DOCH das sind alles Träumereien, und ich muss begreifen, dass man einen harten, steinigen Weg vor sich hat, um mit sich selber im Reinen zu sein. Ich habe einen lieben Freund mit dem ich schon fast 3 Jahre zusammen bin, und er hat es nicht leicht mit mir. Er weiss alles von mir, denn ich esse auch in seiner Gegenwart. Wir wohnen gemeinsam in einer Wohnung, und er ist derjenige, der auch alle meine Launen und Stimmungen abbekommt. Ich halte es zur Zeit überhaupt nicht aus, von ihm berührt zu werden und bin ziemlich abweisend. Ich verletze immmer die Menschen am meisten, welche mir am Liebsten sind. Ich kann mit ihm auch darüber reden, doch er versucht immer Ratschläge zu geben, und ich möchte einfach nur angehört werden. Meine Freunde wissen auch über mich bescheid doch ich möchte sie mit diesen Problemen nicht immer belasten. Oft denke ich mir auch, dass ich nicht darüber reden möchte, da ich niemanden bewusst machen kann, wie ich mich wirklich fühle. Ich kann meine Traurigkeit nicht in Worte fassen. Ich muss meine Freunde einfach loben, da sie mich nie im Stich gelassen haben, oder gar vergessen haben wenn ich mal wieder in einer Klinik war. In solchen Zeiten findet man heraus wie wichtig wahre Freundschaften sind! Aber nun zu etwas Anderem: Ihr habt auch erwähnt, dass Lob und Anerkennung sehr wichtig sind, und da habt ihr Recht. Es tut gut zu wissen, dass man etwas geleistet hat, und kann sich dann besser annehmen. Ich bin aber ein Dummerl, und traue mich nicht Herausforderungen zu stellen. Ich versuche erst garnicht etwas zu leisten, da ich vor anderen blöd dargestellt werden könnte. Ich sage mir zu oft: Du schaffst das sowieso nicht, und alle anderen sind gescheiter und besser als du. Es fängt schon mit Kleinigkeiten an. Ich würde zB. gerne mit meinem Freund in die Tanzschule gehen, doch ich habe sogar vor ihm Angst zu versagen, denn vielleicht bin ich richtig schlecht beim Tanzen. Mei, manchmal könnte ich mich selber würgen für meine ständige Abwärtung!! Das kann einen ja nur depressiv machen! Zur Zeit ist es so, dass ich mich oft leer und leblos fühle, es gibt immer nur Phasen in denen es mir besser geht. Aber bei mir lösen schon die geringsten Kleinigkeiten einen Stimmungswechsel aus. Ich lege jedes Wort auf die Waagschale, und dabei kommt nichts Positives raus. So, jetzt muss ich baba sagen, und ich freue mich schon auf meinen nächsten Besuch hier! UND!!!!.....Claudia, ich finde es ganz toll, dass du dich durch deine Nachricht hier abgelenkt hast. Das beweist sehr viel Stärke!!! Tschüssi Marlene
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Betreff: Re: Es gibt keine Freude mehr
Von momo am 10.10.2001
Hallo Ihr Lieben!
Ich habe Probleme mit dem Essen seit ich 17 bin, dh, seit 3 Jahren. Mit euch allen mitzulabern kommt mir seltsam vor da ich nicht so dünn und leicht bin wie viele von euch. Ich habe *kg und das bei 1,65!!!! Kotzen muss ich ca. 3x pro Tag aber ich schaffe es einfach nicht leichter zu werden. Ich habe meine grosse Liebe letztes Jahr kennengelernt und vor 2Monaten geheiratet. Ganz spontan weil ich einfach einmal im Leben richtig glücklich war. Bloss wie verstecke ich meine Krankheit nur vor ihm: in 3 Monaten ziehen wir endgültig zusammen. Helft mir
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Betreff: Re: Es gibt keine Freude mehr
Von Aleschija am 11.10.2001
helft mir... ich finde ein komischer hilfeschrei, den du da von dir gibst. bei was sollen wir dir helfen? beim abnehmen?
ich kann dir leider nicht so zustimmen, bei deinem gewicht auch noch abzunehmen. warum denn?! ich seh da keinen sinn. meinst du denn wirklich, dass es dir besser gehen wird, wenn du 4 oder *kg weniger wiegst?! ich denke nicht. denn dann bist du nur noch mehr drauf, abzunehmen und nichts mehr zuzunehmen. ich bin magersüchtig und ich denke mir, es ist es nicht wert, sich so runterzuhungern, wie ich es getan habe. 4 oder *kg weniger und ich könnte tot sein.
außerdem nimmt man mit kotzen auch nicht ab. geh mal zu einer ernährungsberatung. mit gesunder und abwechslungsreicher ernährung erreicht man auch viel.
tut mir leid, wenn ich etwas barsch reagiert habe. mich macht das nur wütend, wenn jemand bei so einem gewicht bei der größe auch noch behauptet, er sei zu dick...
aleschija
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Betreff: Re: Es gibt keine Freude mehr
Von alex am 12.10.2001
hi momo,
ich schau ab und zu mal in diese seite rein, obwohl ich nur indirekt von eßstörung betroffen bin. überlege dir gut ob du deine krankheit vor deinem mann verheimlichen sollst. ich meine es ist deine entscheidung, aber du solltest dir bewusst sein dass wenn du weiterhin nichts gegen deine krankheit unternimmst oder unternehmen kannst, was ich glaube aus deinem beitrag zu erlesen, es für dich immer schwieriger wird selber damit umzugehen. vielleicht merkst du es jetzt schon dass du lustloser, aggressiver, schneller genervt und dass du mehr zeit für dich selber brauchst als vor drei jahren. glaube mir; obwohl du mit deinem freund zusammenziehst, wirst du deine begegnungen mit dem klo sicher gut vor ihm verstecken können, was du aber nicht auf dauer vor ihm verstecken kannst bist du. deine art und weise, deine veränderungen, welche er als unverständlich ansieht und unter welchen früher oder später eure beziehung ernsthaft leiden wird. ich weiss dass du angst und hemmungen davor hast es ihm zu sagen bzw. zu erklären, und natürlich gibt es noch den stolz - du bist doch perfekt?!?oder.
ich weiss auch wenn du den entschluss fällst es ihm zu sagen wird er es nicht verstehen; er denkt zwar zu verstehen, doch er wird es nicht - nicht sofort. du musst es ihm lernen. lerne ihm wie du dich fühlst, was du denkst, was du gern machen würdest. du wirst sehen - wenn eure liebe stark genug ist wird der eine dem anderen stehts eine stütze sein.
solltest du nicht fähig sein es ihm zu sagen, aus welchen gründen auch immer, dann zeige ihm umso mehr dass du ihn liebst.
alex.
meine freundin hat bulimie,ich weiss davon und ich wohne mit ihr zusammen.
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Betreff: Re: Es gibt keine Freude mehr
Von alex am 12.10.2001
hi momo,
ich schau ab und zu mal in diese seite rein, obwohl ich nur indirekt von eßstörung betroffen bin. überlege dir gut ob du deine krankheit vor deinem mann verheimlichen sollst. ich meine es ist deine entscheidung, aber du solltest dir bewusst sein dass wenn du weiterhin nichts gegen deine krankheit unternimmst oder unternehmen kannst, was ich glaube aus deinem beitrag zu erlesen, es für dich immer schwieriger wird selber damit umzugehen. vielleicht merkst du es jetzt schon dass du lustloser, aggressiver, schneller genervt und dass du mehr zeit für dich selber brauchst als vor drei jahren. glaube mir; obwohl du mit deinem freund zusammenziehst, wirst du deine begegnungen mit dem klo sicher gut vor ihm verstecken können, was du aber nicht auf dauer vor ihm verstecken kannst bist du. deine art und weise, deine veränderungen, welche er als unverständlich ansieht und unter welchen früher oder später eure beziehung ernsthaft leiden wird. ich weiss dass du angst und hemmungen davor hast es ihm zu sagen bzw. zu erklären, und natürlich gibt es noch den stolz - du bist doch perfekt?!?oder.
ich weiss auch wenn du den entschluss fällst es ihm zu sagen wird er es nicht verstehen; er denkt zwar zu verstehen, doch er wird es nicht - nicht sofort. du musst es ihm lernen. lerne ihm wie du dich fühlst, was du denkst, was du gern machen würdest. du wirst sehen - wenn eure liebe stark genug ist wird der eine dem anderen stehts eine stütze sein.
solltest du nicht fähig sein es ihm zu sagen, aus welchen gründen auch immer, dann zeige ihm umso mehr dass du ihn liebst.
alex.
meine freundin hat bulimie,ich weiss davon und ich wohne mit ihr zusammen.
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Betreff: Re: Es gibt keine Freude mehr
Von Susi am 19.10.2001
hi ihr,
ich will es nicht wirklich wahrhaben aber wahrscheinlich bin ich magersüchtig. Ich habe ziemliches Untergewicht und will noch weiter abnehmen. Jetzt habe ich auch noch angefangen mein Essen wieder auszukotzen. Ich bin zwar erst 13, aber mir geht es genauso wie euch: Ich liebe es, zu essen, dann stopfe ich alles in mich rein was mir so grade in die Hände fällt, nur um mich dann auf dem Weg zum Klo zu machen. Oft auch zwinge ich mich nichts zu essen oder nur wenig und dann viel Sport zu treiben, damit ich abnehme. Meine Mum will mich zur Therapie schicken, aber ich will nicht!! was läuft denn dort ab?
ciao, susi
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Betreff: Re: Es gibt keine Freude mehr
Von Andrea am 24.10.2001
Hy Marlene!!!
Glaub mir ich verstehe dich ziemlich gut.
Diese Macht über seinen eigenen Körper zu besitzen. Dieses innere Gefühl von Ruhe.
Obwohl es eigentlich das reinste Chaos ist.
Warum habe ich mich zum ersten Mal in der Therapie gefragt, jedoch bis heute weiß ich es nicht. Selbst heute denk ich noch öfters daran nach dieser inneren Ruhe und Befriedigung zu suchen. Die Qualen am Klo habe ich abgeschrieben, ich bin stolz gewesen, hab ich mal einen Tag nichts gegessen und heute, esse ich weil es sein muss, obwohl ich noch oft mit dem Gedanken spiele, wieder stolz auf mich zu sein, einfach alle Sorgen vergessen und den Tag mit meinem Körper zu verbringen. d.h. nichts zu essen oder die Qualen am Klo von neuem zu beginnen. Ich weiß nur, will das Hirn nicht so recht an die Heile Welt denken ist man nicht geheilt!!!
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Betreff: Re: Es gibt keine Freude mehr
Von Andrea am 24.10.2001
Hy Marlene!!!
Glaub mir ich verstehe dich ziemlich gut.
Diese Macht über seinen eigenen Körper zu besitzen. Dieses innere Gefühl von Ruhe.
Obwohl es eigentlich das reinste Chaos ist.
Warum habe ich mich zum ersten Mal in der Therapie gefragt, jedoch bis heute weiß ich es nicht. Selbst heute denk ich noch öfters daran nach dieser inneren Ruhe und Befriedigung zu suchen. Die Qualen am Klo habe ich abgeschrieben, ich bin stolz gewesen, hab ich mal einen Tag nichts gegessen und heute, esse ich weil es sein muss, obwohl ich noch oft mit dem Gedanken spiele, wieder stolz auf mich zu sein, einfach alle Sorgen vergessen und den Tag mit meinem Körper zu verbringen. d.h. nichts zu essen oder die Qualen am Klo von neuem zu beginnen. Ich weiß nur, will das Hirn nicht so recht an die Heile Welt denken ist man nicht geheilt!!!
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