Tiefpunkt | 4 Antworten

#1
Von Andrea am 20.08.2001

Hallo,

mein Name ist Andrea und bin 22. Ich leide seit ca. einem Jahr an der Krankheit. Mal gehts mir gut, dann hab ich das Gefühl, ich falle wieder in ein tiefes Loch. Meistens will ich gar nicht kotzen, aber ich kann nicht anders. Manchmal fühle ich mich stark und das Essen bleibt drin, ist aber leider so selten. Ich würde mich gern mal mit jemandem austauschen.

bisherige Antworten:


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Betreff: Re: Tiefpunkt
Von Ninni am 20.08.2001


Hallo Andrea, ich bin 18 Jahre alt und habe diesen Sch... seit über 2 Jahren. Mir geht es genauso wie dir.Bei mir ist es wegen meiner Familie so gekommen, und warum hast du angefangen?

Freu mich auf Kontakt, denn ich bin sehr einsam.
Baba, Ninni


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Betreff: Re: Tiefpunkt
Von claudia am 23.08.2001


hallo Nini,
beim durchlesen der briefe, bin ich auf deinen hilferuf gestoßen. ich werde demnächst 23 und habe die krankheit genau genommen schon seit 7 jahren. davor habe ich über bulimie gedacht, wie jeder unbeteiligte. (mir passiertdas nicht, dafür esse ich zu gern, warum ess ich denn sonst, u.ä.)
doch mit der zeit wurde der druck um mich herum immer größer. meinen geschwistern machte es spaß, mich wegen meiner pfunde aufzuziehe, hinzu kamen die werbung und die zweite große liebe ... mit 16 beschloß ich, im folgenden jahr schlank zu sein. und da ich kein sehr geduldiger mensch bin und alle diät-versuche misglückten, steckte ich mit den finger nach dem abendbrot in den hals. nach weniger als einem jahr hatte ich mein wunschgewicht und beschloß, es nun sein zu lassen. und - ich würde alles daran setzten herauszufinden wie - es funktionierte. 3 1/2 jahre lang war ich "befreit" vom Kotzten. dafür trieb ich enorm viel sport, nach einem jahr wurde magersucht festgestellt und wurde zum Psychologen überwiesen. bereitwillig trat ich die therapie an und stellte bald fest, daß sich tief in meinem inneren viele kleine ungeheilte wunden befanden. bei fast jeder sitzung brachen diese wunden auf und ich heulte wie ein schloßhund. wie schon gesagt, bin ich nicht die geduldigste person und weinen ist keine sehr schöne beschäftigung. mir wurden die besuche von mal zu mal unangenehmer und peinlicher. ich sah kaum erfolge. das veranlasste mich zu einem folgenreichem schritt, wenn nicht zu meinem bis dato zweitschlimmsten fehler. ich brach die therapie ab. hatte ich es nicht getan, wäre ich nicht so furchtbar bequem und dämlich gewesen, würde ich heute diesen brief vieleicht nicht schreiben, sondern ab und an in fotoalben blätternd über eine schlimme lebensphase den kopf schütteln. Vieleicht würde ich den brief aber trozudem schreiben und könnte allen sagen: hey leute, ich hab es geschafft! Das könnt ihr auch!
Leider ist dem nicht so. Die situation ist, wie sie ist. und ich muß mich ihr stellen. es war dämlich, sich für seine gefühle zu schämen. ichnglaube , ich habe mich schon immer für sanfte innere gefühle geschämt. was für ein humbuck! Doch die Angst, wieder ausgelacht zu werden, weil man den bildern der freunde, der familie nicht entspricht, ist nach wie vor übermächtig.
meien großen rückfall erlitt ich vor fast 3 jahren. ich war im ausland und nahm zu ... die ganzen alten ängste kamen wieder hoch. anfangs hielt es sich noch in grenzen, doch kurz nachdem ich wieder zu hause war und die uni begann, wurde es richtig übel.
das ich diese krankheit habe weiß ich seit etwa 1 1/2 jahren, doch richtig bewußt wurde es mir erst in den letzten monaten und vor allem in den letzten stunden beim Durchlesen der verschiedenen Artikel im Netz.
meiner familie kann ich keine schuld geben. ich bin mie ziemlich sicher, daß sie von anfang an alles gewust haben. über meine magersucht waren sie zumindest informiert und das all abendliche kotzen war wohl nicht zu überhöhren. sie wissen einfach nicht, wie sie damit umgehen sollen. an ihrer stelle wüste ich es auch nicht. sie versuchen es zu akzeptieren.
ich wäre alt genug, um zu wissen, was ich tue. doch weist du, manchmal wünschte ich mir jemand der alles weis, mich einfach in den Arm nimmt und gar nichts sagt. meine mutter tut das. doch das ist nicht vergleichbar. ich kann es ihnene nicht sagen. ixch kann einfach nicht. ich kann es niemandem sagen, der mich kennt. zu groß ist die angst, die geliebten Menschen zu verlieren. weniger schlimm sind die gespräche. ich fürchte mich vor den blicken der anderen, wenn ich sie um hilfe bitte. das betretene schweigen, denn wie sollten sie mir den auch helfen ?
erst neulich wurde das thema von meiner Mutter angesprochen, doch nicht im zusammenhang mit mir.
sie fragte, wie man einem bulimie-erkrankten helfen kann. ich wußte es nicht.
sich selbst kennenlernen, akzeptieren, verändern. das ist wohl ein anfang.
mein körper ist ausgelaugt, meine zahnhälse liegen frei und sind von der säure angegriffen, ich habe zahnschmerzen, und getraue mich nicht zum arzt. es ist so furchtbar, so absurt.
Man tut etwas, was man nicht will !! ich möchte heulen und kann selbst das nicht mehr.
mein problem ist, daß ich zu niemendem absolutes vertrauen aufbauen kann. ich muß es einfach schaffen, allein. vieleicht mit deiner / eurer unterstützung? Sagen wir dieser Krankheit gemeinsam den Kampf an !!! Ich wünsche allen, die das lesen viel sonnenschein und jede menge hoffnung. für mich wünsche ich mir, hier einen ort zum aussprechen und kraft schöpfen gefunden zu haben. auch ich würde mich über antworten freuen.


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Betreff: Re: Tiefpunkt
Von claudia am 23.08.2001


hallo Nini,
beim durchlesen der briefe, bin ich auf deinen hilferuf gestoßen. ich werde demnächst 23 und habe die krankheit genau genommen schon seit 7 jahren. davor habe ich über bulimie gedacht, wie jeder unbeteiligte. (mir passiert das nicht, dafür esse ich zu gern, warum ess ich denn sonst, u.ä.)
doch mit der zeit wurde der druck um mich herum immer größer. meinen geschwistern machte es spaß, mich wegen meiner pfunde aufzuziehe, hinzu kamen die werbung und die zweite große liebe ... mit 16 beschloß ich, im folgenden jahr schlank zu sein. und da ich kein sehr geduldiger mensch bin und alle diät-versuche misglückten, steckte ich mit den finger nach dem abendbrot in den hals. nach weniger als einem jahr hatte ich mein wunschgewicht und beschloß, es nun sein zu lassen. und - ich würde alles daran setzten herauszufinden wie - es funktionierte. 3 1/2 jahre lang war ich "befreit" vom Kotzten. dafür trieb ich enorm viel sport, nach einem jahr wurde magersucht festgestellt und ich wurde zum Psychologen überwiesen. bereitwillig trat ich die therapie an und stellte bald fest, daß sich tief in meinem inneren viele kleine ungeheilte wunden befanden. bei fast jeder sitzung brachen diese wunden auf und ich heulte wie ein schloßhund. wie schon gesagt, bin ich nicht die geduldigste person und weinen ist keine sehr schöne beschäftigung. mir wurden die besuche von mal zu mal unangenehmer und peinlicher. ich sah kaum erfolge. das veranlasste mich zu einem folgenreichem schritt, wenn nicht zu meinem bis dato zweitschlimmsten fehler. ich brach die therapie ab. hätte ich es nicht getan, wäre ich nicht so furchtbar bequem und dämlich gewesen, würde ich heute diesen brief vieleicht nicht schreiben, sondern ab und an in fotoalben blätternd über eine schlimme lebensphase den kopf schütteln. Vieleicht würde ich den brief aber trozdem schreiben und könnte allen sagen: hey leute, ich hab es geschafft! Das könnt ihr auch!
Leider ist dem nicht so. Die situation ist, wie sie ist. und ich muß mich ihr stellen. es war dämlich, sich für seine gefühle zu schämen. ich glaube , ich habe mich schon immer für sanfte innere gefühle geschämt. was für ein humbuck! Doch die Angst, wieder ausgelacht zu werden, weil man den bildern der freunde, der familie nicht entspricht, ist nach wie vor übermächtig.
meien großen rückfall erlitt ich vor fast 3 jahren. ich war im ausland und nahm zu ... die ganzen alten ängste kamen wieder hoch. anfangs hielt es sich noch in grenzen, doch 1/2 Jahr nachdem ich wieder zu hause war und die uni begann, wurde es richtig übel.
das ich diese krankheit habe weiß ich seit etwa 1 1/2 jahren, doch richtig bewußt wurde es mir erst in den letzten monaten und vor allem in den letzten stunden beim Durchlesen der verschiedenen Artikel im Netz.
meiner familie kann ich keine schuld geben. ich bin mie ziemlich sicher, daß sie von anfang an alles gewust haben. über meine magersucht waren sie zumindest informiert und das all abendliche kotzen war wohl nicht zu überhöhren. sie wissen einfach nicht, wie sie damit umgehen sollen. an ihrer stelle wüste ich es auch nicht. sie versuchen es zu akzeptieren.
ich wäre alt genug, um zu wissen, was ich tue. doch weist du, manchmal wünschte ich mir jemand der alles weiß, mich einfach in den Arm nimmt und gar nichts sagt. meine mutter tut das. doch das ist nicht vergleichbar. ich kann es ihnen nicht sagen. ich kann einfach nicht. ich kann es niemandem sagen, der mich kennt. zu groß ist die angst, die geliebten Menschen zu verlieren. weniger schlimm sind die gespräche. ich fürchte mich vor den blicken der anderen, wenn ich sie um hilfe bitte. das betretene schweigen, denn wie sollten sie mir den auch helfen ?
erst neulich wurde das thema von meiner Mutter angesprochen, doch nicht im zusammenhang mit mir. ich weiß, das sie den Verdacht haben, ich wäre bulemisch, doch sie sprechen mich nicht darauf an. das möchte ich auch nicht.
meine mutter fragte, wie man einem bulimie-erkrankten helfen kann. ich wußte es nicht.
sich selbst kennenlernen, akzeptieren, verändern. das ist wohl ein anfang.
mein körper ist ausgelaugt, meiene seele einsam, meine zahnhälse liegen frei und sind von der säure angegriffen, ich habe zahnschmerzen, und getraue mich nicht zum arzt. es ist so furchtbar, so absurt, so krotesk.
Man tut etwas, was man nicht will !! ich möchte heulen und kann selbst das nicht mehr. das ist nicht das leben, das ich führen will !!
mein problem ist, daß ich zu niemendem absolutes vertrauen aufbauen kann. zu oft habe ich erfahren müssen, das man mir nicht glaubte. persönlihe, vertrauliche mitteilungen wurden ausgeplappert und ich dadurch lächerlich gemacht. freundschaften zerbrachen an weitaus geringeren problemen.
ich muß es einfach schaffen, allein. wenn man zwischen zwei jungs geboren wird, lernt man stark sein zu wollen. vieleicht mit deiner / eurer unterstützung? Sagen wir dieser Krankheit gemeinsam den Kampf an !!!
das klingt alles sehr traurig, obwohl ich so gerne lache. dann habe ich oft das gefühl, ich selbst zu sein. Luther schrieb einmal: "du sollst scherzen unmd lachen, um teiflische gedanken zu vertreiben".
in diesem sinne wünsche ich allen, die diese zeilen lesen viel sonnenschein und jede menge hoffnung und kraft. mir wünsche ich, hier einen ort zum aussprechen und kraft schöpfen gefunden zu haben. ich freue mich sehr über antworten.


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Betreff: Re: Tiefpunkt
Von nela am 24.08.2001


Hallo Andrea!

Ich heisse Manuela und ich habe das seit drei Jahren immer wieder diese k...erei und manchmal gehts mir gut ich mache das nicht und dann gibts es wieder Phasen und Tage da gehts nicht anders und ich denke ich bin dick und häßlich mein Gesicht schwillt an pf. was für Gedanken schlimm denke ich ich hatte mal fast *kg und als ich damals eine Beziehung hatte in der es mir nicht so gut ging (ist egal) bin ich irgendwie in das ganze reingerutscht und habe erst nichts mehr gegessen, als ich das nicht mehr aushielt habe ich einiges davon von den was ich gegessen hatte wieder los werden mussen weil das Gefühl einfach schrecklich war wieder diese kilos die ich mit mühe los geworden bin wieder drauf zu kriegen ! Ich habe einnerhalb drei Monaten auf *kg abgenommen und dann irgendwann wieder einige Kilos zugennommen als es mir nach beendigung dieser Beziehung zu meinen damaligen Freund wieder etwas besser ging, nur ich bin immer noch nicht ganz davon weg......und wiege im Moment 49-.mal fünf drauf mal fünf runter mal esse ich nichts mal esse ich mal ko... ich alles wieder raus! Ich hatte auch schon Phasen da bin ich auf *kg gewesen und dann als alle zu mir in meinem Umferld sagten pfau du siehst besser aus und hast zugenommen war diese Angst wieder da und ich hatte wieder diese attacken essen und ich musste es auch wieder los werden schrecklich dieser gedanke das es immer im Hinterkopf ist nicht zunehmen zu dürfen, jetzt bin ich 26 kann über diese Krakheit auch mit anderen sprechen, sogar meine engsten Freunde wissen es erst seit einem Jahr ......


Wenn du lust hast schreib ....Lg. nela