Abschiedsbrief an die Bulimie
Verfasst: Mo Aug 18, 2003 21:32
Hallo,
wie ich vor ein paar Tagen geschrieben habe bin ich in eine neue Wohnung gezogen und habe beschlossen in dieser neuen Wohnung mich endgültig von der Bulimie zu verabschieden. Ich habe ihr ähnlich wie einer Person einen Abschiedsbrief geschrieben, und beschlossen mein altes Leben hinter mir zu lassen und etwas Neues zu probieren, obwohl ich weiß, dass mich die Essstörung noch manchmal einholen wird.
Ich will diesen Abschiedsbrief auch hier ins Forum schreiben. Es fällt mir ein bisschen schwer, weil ich ihn intim finde und auch ein bisschen eigenartig (ich mache das erste Mal sowas), aber ich möchte mich wirklich von der Bulimie verabschieden, und irgendwie würde es mich freuen, wenn ihr es auch mitlesen würdet.
Liebe Bulimie (ich nehme an du bist weiblich),
ich schreibe dir einen Abschiedsbrief, da ich dich in meiner alten Wohnung zurücklassen will.
Ich will dich dort zerreißen, verbrennen, mit meinen Füßen treten, mit dem alten Mist hinauskehren, dich mit Essigreiniger vernichten, dich in einem stinkenden Kasten einsperren und (da du aus dem Kasten wieder herauskommen könntest) dich letztendlich im Klo hinunterspülen wie ich es so oft getan hab, nur mit dem Unterschied, dass ich dich nie wieder holen werde.
Du warst zu lange bei mir, ich habe dich zu lange geholt und zu lange benutzt, um mich zu trösten, mich zu beruhigen, mich tot zu machen, mich zu betäuben (seltsamerweise habe ich dich auch geholt, um mich zu erholen, obwohl du mir keine Erholung brachtest), aber auch um mich zu bestrafen, mich hinter dir zu verstecken und mit deiner Hilfe vor dem Leben davonzulaufen. Ich fand hunderttausend Ausreden, warum ich dich an meiner Seite bräuchte. Es erschien mir einfacher und bequemer mit dir zu leben, anstatt mich um die wesentlichen und wirklich mir wichtigen Dinge im Leben zu kümmern.
Aber letztendlich hast du mich ausgelacht , meinen Körper gequält und an ihm Narben hinterlassen. Äußerlich an meinen Unterarmen und an meinen Zähnen, vielleich ein bisschen auch in meinem Gesicht. Die Kenner unter meinen Mitmenschen werden sie sehen und fälschlicherweise werden sie glauben, dass ich noch immer mit dir zusammenlebe, obwohl ich dich schon längst verlassen habe. Aber schlimmer sind die innerlichen Narben, die nicht meine Mitmenschen sehen, aber mich selber noch lange Zeit an dich erinnern werden.
Ich höre wieder dein Lachen
Ich höre wie du sagst:"Was du brauchst mich nicht mehr? Du willst mich endgültig verlassen? Bist du nicht zu ängstlich, zu leise, zu unsicher, noch zu wenig kräftig, um ohne mir zu leben? Zu dick, zu konfliktscheu, zu eigenartig? Woher weißt du, dass ich nicht in einer anderen Form wiederkomme oder du mich freiwillig wieder holst, ohne, dass du es bemerkst? Woher weißt du, dass die wenigen Kenner unter deinen Mitmenschen nicht fälschlicherweise denken werden?"
Eine kurze Unsicherheit überkommt mich. Ich spüre dich, wie du dich an mein Bein klammerst, mich versuchst festzuhalten, und mich mit deinen verunsichernden oder schmeichelnden Worten überzeugen willst.
Ich hasse dich nicht. Viel, viel zu lange habe ich mit dir gelebt, über ein..........., fast mein.............Leben habe ich mit dir tagtäglich vergeudet. (Jetzt lache ich auch über mich!)
Warum brauchte ich dich lange Zeit so sehr? Warum will ich dich erst jetzt von mir wegstoßen?
Aber brauche ich dich noch?
Ich muss versuchen meine Ängstlichkeit und Unsicherheit zu bekämpfen, nicht mehr mit dir alles hinuterschlucken!
Mein Leben will ich endlich in die Hand nehmen und endlich mein Leben frei und ohne deine Umklammerung mit mir leben.
Nein, es ist auf jeden Fall besser, wenn ich dich endgültig und ohne Wiedersehen in meinem alten klo hinunterspüle.
wie ich vor ein paar Tagen geschrieben habe bin ich in eine neue Wohnung gezogen und habe beschlossen in dieser neuen Wohnung mich endgültig von der Bulimie zu verabschieden. Ich habe ihr ähnlich wie einer Person einen Abschiedsbrief geschrieben, und beschlossen mein altes Leben hinter mir zu lassen und etwas Neues zu probieren, obwohl ich weiß, dass mich die Essstörung noch manchmal einholen wird.
Ich will diesen Abschiedsbrief auch hier ins Forum schreiben. Es fällt mir ein bisschen schwer, weil ich ihn intim finde und auch ein bisschen eigenartig (ich mache das erste Mal sowas), aber ich möchte mich wirklich von der Bulimie verabschieden, und irgendwie würde es mich freuen, wenn ihr es auch mitlesen würdet.
Liebe Bulimie (ich nehme an du bist weiblich),
ich schreibe dir einen Abschiedsbrief, da ich dich in meiner alten Wohnung zurücklassen will.
Ich will dich dort zerreißen, verbrennen, mit meinen Füßen treten, mit dem alten Mist hinauskehren, dich mit Essigreiniger vernichten, dich in einem stinkenden Kasten einsperren und (da du aus dem Kasten wieder herauskommen könntest) dich letztendlich im Klo hinunterspülen wie ich es so oft getan hab, nur mit dem Unterschied, dass ich dich nie wieder holen werde.
Du warst zu lange bei mir, ich habe dich zu lange geholt und zu lange benutzt, um mich zu trösten, mich zu beruhigen, mich tot zu machen, mich zu betäuben (seltsamerweise habe ich dich auch geholt, um mich zu erholen, obwohl du mir keine Erholung brachtest), aber auch um mich zu bestrafen, mich hinter dir zu verstecken und mit deiner Hilfe vor dem Leben davonzulaufen. Ich fand hunderttausend Ausreden, warum ich dich an meiner Seite bräuchte. Es erschien mir einfacher und bequemer mit dir zu leben, anstatt mich um die wesentlichen und wirklich mir wichtigen Dinge im Leben zu kümmern.
Aber letztendlich hast du mich ausgelacht , meinen Körper gequält und an ihm Narben hinterlassen. Äußerlich an meinen Unterarmen und an meinen Zähnen, vielleich ein bisschen auch in meinem Gesicht. Die Kenner unter meinen Mitmenschen werden sie sehen und fälschlicherweise werden sie glauben, dass ich noch immer mit dir zusammenlebe, obwohl ich dich schon längst verlassen habe. Aber schlimmer sind die innerlichen Narben, die nicht meine Mitmenschen sehen, aber mich selber noch lange Zeit an dich erinnern werden.
Ich höre wieder dein Lachen
Ich höre wie du sagst:"Was du brauchst mich nicht mehr? Du willst mich endgültig verlassen? Bist du nicht zu ängstlich, zu leise, zu unsicher, noch zu wenig kräftig, um ohne mir zu leben? Zu dick, zu konfliktscheu, zu eigenartig? Woher weißt du, dass ich nicht in einer anderen Form wiederkomme oder du mich freiwillig wieder holst, ohne, dass du es bemerkst? Woher weißt du, dass die wenigen Kenner unter deinen Mitmenschen nicht fälschlicherweise denken werden?"
Eine kurze Unsicherheit überkommt mich. Ich spüre dich, wie du dich an mein Bein klammerst, mich versuchst festzuhalten, und mich mit deinen verunsichernden oder schmeichelnden Worten überzeugen willst.
Ich hasse dich nicht. Viel, viel zu lange habe ich mit dir gelebt, über ein..........., fast mein.............Leben habe ich mit dir tagtäglich vergeudet. (Jetzt lache ich auch über mich!)
Warum brauchte ich dich lange Zeit so sehr? Warum will ich dich erst jetzt von mir wegstoßen?
Aber brauche ich dich noch?
Ich muss versuchen meine Ängstlichkeit und Unsicherheit zu bekämpfen, nicht mehr mit dir alles hinuterschlucken!
Mein Leben will ich endlich in die Hand nehmen und endlich mein Leben frei und ohne deine Umklammerung mit mir leben.
Nein, es ist auf jeden Fall besser, wenn ich dich endgültig und ohne Wiedersehen in meinem alten klo hinunterspüle.