Hy,ihr!
Ich lese schon seit drei Tagen mit größtem Interesse eure postings.Das Forum gefällt mir wie kein anderes.
Ich finde es ganz bewundernswert,wie ihr euch unterstützt.
Also,ich hatte lange kein Einsehen,gesund werden zu müssen,um ein gutes Leben leben zu können.Aber mittlerweile habe ich die Motivation doch.
Ich denke daran,dass die Vorstellungen,die ich mir damals gemacht habe unrealistisch sind.Wenn ich untergewichtig bin,werde ich nicht bewundert,mehr geliebt,oder bekomme die Aufmerksamkeit,die ich will.Niemand findet es schön.Man erntet Mitleid,sogar Hass(weil es andere nervt)Man isoliert sich,kann an nichts mehr teilnehmen.Das Hungern gibt mir keine Kontrolle,es kontrolliert mich.Das Erbr... ist keine "Erlösung",keine Möglichkeit,meine Probleme wegzuspülen.Und das essen betäubt auch nicht lang.Letzendlich wird doch alles schlimmer.
Aber wenn ich daran denke,wie es sein wird,gesund zu sein,dann fallen mir schon sehr realistische Dinge ein.
Ich verschwende die Zeit nicht mit FAs und im Bad,kann die Zeit anders nutzen,ich kann meinen Kopf freier machen,wenn da Kalorienzählen aufhört,ich kann endlich zusagen,wenn man mich zum essen einlädt(die meisten Verabredungen haben mit Essen zu tun,auch wenn es keine direkte Einladung zum essen ist),ich kann mit meiner Familie an einem Tisch essen,ich kann jederzeit ans Telefon gehen,weil ich nämlich nicht gerade im Bad (und schon den zweiten Anruf dieses Tages verpasse,obwohl mich doch gerade jemand braucht) ,ich kann das essen wieder genießen,weil ich weiß ,dass ich gleich nicht wieder Qualen im bad dafür ertragen muss.
Ich meine,findet ihr es nicht auch furchtbar,wegen jeder verabredung,jedem fest Angst zu haben,wegen des Essesns.Wie lüge ich diesmal?Gehe ich hin? wo ist die Toi...?
Ich könnte damit im Moment nicht auf eine Stufenfahrt fahren,ich kann nicht an Kurstreffen teilnehmen,an verabredungen in der Eisdiele,kann nicht nach der Schule mit zu jemanden gehen,weil es dort Mittagessen gäbe.
Ich will,dass das aufhört.
Tut mir leid,dass ich so viel geschrieben habe...
Liebe Grüße!!
#2
Du hast schon serh genau erkannt, was ist:
Das kotzen löst deine Probleme nicht und für das dünn sein kriegst du nicht die Aufmerksamkeit, die du willst.
Du musst gar nicht so sehr an deiner Einstellung zum Essen arbeiten - sondern viel mehr daran, dir die Aufmerksamkeit und Zuneigung zu holen, die du willst, aber mit deinem Mund.
Sag wenn es dir schlecht geht, dich etwas stört, du dich freust, du etwas anderes willst.
Klar werdern erst mal viele auf die Barrikaden gehen, weil die sonst so fügsame, angepasst plötzlich einen eigenen Willen hat - aber dafür werden sie dich auch schnell wieder als einen Menschen begreifen, der Bedürfnisse hat, die man respektieren muss.
Du musst nicht krank sein, um auf dich zu achten oder das Recht zu haben, dich schlecht zu fühlen. Wenn das so ist, dann hat das einen Grund. Du darfst dich schlecht fühlen - denn nur dann kannst du erfahren wieso und es ändern.
Das Gewicht wird dann nebenbei unwichtiger. Das einzige was ich noch empfehlen würde ist, dass du übst, normal zu essen. Keine FAs, kein Hungern - drei Hauptmahlzeiten und je nach deinem Stoffwechsel noch zwei kleine und fertig. Das unterstützt verhaltenstechnisch ein wenig die Gesundung.
Die Hauptarbeit liegt aber darin, dass du dich selbst wieder kennen lernst, weist, was dir gut tut und was nicht, was deine Bedürfnisse sind, was deine Fehler sind, was deine Vorzüge - wenn du all das weißt, wird es dir nicht mehr schwer fallen, ein Leben für dich durchzusetzen, dass dir gut tut und nicht mehr jeden Ausutscher mit Selbsthass zu beantworten sondern mit gesunder, konstruktiver Selbstkritik, das ist ein Unterschied.
Du wirst nicht automatisch mit dir zufrieden sein, wenn du gesund bist. Jeder hat makel an sich, die ihn stören. Aber du wirst dich nicht mehr hassen, weil du dein Leben wieder im Griff hast.
Der hass ensteht, weil du glabust etwas nicht zu schaffen. verständlich, weil du als Bulimikerin vermutlich Idealen nacheiferst, die dir überhaupt nicht entsprechen. Besinn dich lieber auf das, was du willst und kannst und dann tu das. Darin wirst du gut sein und darin wirst du Bestätigung als Mensch bekommen ohne Höchstleistungen erbringen zu müssen.
Und dann wird das glückliche Dünnsein von einem glücklichen,g esunden Normalsein ersetzt, dass du erreichen kannst ohne dich zu ruinieren.
Das kotzen löst deine Probleme nicht und für das dünn sein kriegst du nicht die Aufmerksamkeit, die du willst.
Du musst gar nicht so sehr an deiner Einstellung zum Essen arbeiten - sondern viel mehr daran, dir die Aufmerksamkeit und Zuneigung zu holen, die du willst, aber mit deinem Mund.
Sag wenn es dir schlecht geht, dich etwas stört, du dich freust, du etwas anderes willst.
Klar werdern erst mal viele auf die Barrikaden gehen, weil die sonst so fügsame, angepasst plötzlich einen eigenen Willen hat - aber dafür werden sie dich auch schnell wieder als einen Menschen begreifen, der Bedürfnisse hat, die man respektieren muss.
Du musst nicht krank sein, um auf dich zu achten oder das Recht zu haben, dich schlecht zu fühlen. Wenn das so ist, dann hat das einen Grund. Du darfst dich schlecht fühlen - denn nur dann kannst du erfahren wieso und es ändern.
Das Gewicht wird dann nebenbei unwichtiger. Das einzige was ich noch empfehlen würde ist, dass du übst, normal zu essen. Keine FAs, kein Hungern - drei Hauptmahlzeiten und je nach deinem Stoffwechsel noch zwei kleine und fertig. Das unterstützt verhaltenstechnisch ein wenig die Gesundung.
Die Hauptarbeit liegt aber darin, dass du dich selbst wieder kennen lernst, weist, was dir gut tut und was nicht, was deine Bedürfnisse sind, was deine Fehler sind, was deine Vorzüge - wenn du all das weißt, wird es dir nicht mehr schwer fallen, ein Leben für dich durchzusetzen, dass dir gut tut und nicht mehr jeden Ausutscher mit Selbsthass zu beantworten sondern mit gesunder, konstruktiver Selbstkritik, das ist ein Unterschied.
Du wirst nicht automatisch mit dir zufrieden sein, wenn du gesund bist. Jeder hat makel an sich, die ihn stören. Aber du wirst dich nicht mehr hassen, weil du dein Leben wieder im Griff hast.
Der hass ensteht, weil du glabust etwas nicht zu schaffen. verständlich, weil du als Bulimikerin vermutlich Idealen nacheiferst, die dir überhaupt nicht entsprechen. Besinn dich lieber auf das, was du willst und kannst und dann tu das. Darin wirst du gut sein und darin wirst du Bestätigung als Mensch bekommen ohne Höchstleistungen erbringen zu müssen.
Und dann wird das glückliche Dünnsein von einem glücklichen,g esunden Normalsein ersetzt, dass du erreichen kannst ohne dich zu ruinieren.
#3
Danke für deine Antwort!
Ich strebe jetzt auch ein normales Essverhalten an.Ich mache es wie damals,als ich es mal geschafft habe normal zu essen.Erst mal werde ich mich nur darauf konzentrieren,nicht zu erbrechen.Wenn ich das erst für eine kleine Weile geschafft habe,werde ich mich an einen normalen Ernährungsplan halten,2000 kcal essen.Du denkst warscheinlich,ich sollte sofort ganz normal essen.Aber mit Käse,Öl oder Schokolade schaffe ich es im Moment nicht,keine FAs zu bekommen,wenn ich aber den Kreis erst mal gebrochen habe,und ich ein bisschen vom Er.... "entwöhnt" bin ,fällt es mir sehr viel leichter diese Sachen zu essen,ohne FAs zu bekommen.Vielleicht klingt es nicht logisch.Aber aus Erfahrung weiß ich,dass es bei mir so funktioniert und eine radikale Umstellung,die ich in der Klinik erlebte,nicht.Aber ich wüsste trotzdem gern ,was du davon hälst.
Zudem muss ich auch wieder zu mir finden,da hast du auch Recht.Ich weiß nicht genau,was ich mag und was ich wirklich will,jedensfall nicht im vollen Umfang.
Ab nächster Woche werde ich wieder therapeutisch unterstützt.Ich werde dort noch alles besprechen.das hilft sicherlich.Ich habe schon vieles gelernt in stationären Therapien,aber in Sachen essen habe ich mich immer gesträubt(ich habe nur einml für Monate richtig gegessen ohne Zwischenfälle,so dass ich nie dachte,ich würde der Sucht wieder verfallen - aber die Lebensumstände ändern sich... - das ohne Therapie),jetzt werde ich zuhören,weil ich es jetzt auch wieder will.Das ist entscheidend.
Nochmal lieben Dank
Ich strebe jetzt auch ein normales Essverhalten an.Ich mache es wie damals,als ich es mal geschafft habe normal zu essen.Erst mal werde ich mich nur darauf konzentrieren,nicht zu erbrechen.Wenn ich das erst für eine kleine Weile geschafft habe,werde ich mich an einen normalen Ernährungsplan halten,2000 kcal essen.Du denkst warscheinlich,ich sollte sofort ganz normal essen.Aber mit Käse,Öl oder Schokolade schaffe ich es im Moment nicht,keine FAs zu bekommen,wenn ich aber den Kreis erst mal gebrochen habe,und ich ein bisschen vom Er.... "entwöhnt" bin ,fällt es mir sehr viel leichter diese Sachen zu essen,ohne FAs zu bekommen.Vielleicht klingt es nicht logisch.Aber aus Erfahrung weiß ich,dass es bei mir so funktioniert und eine radikale Umstellung,die ich in der Klinik erlebte,nicht.Aber ich wüsste trotzdem gern ,was du davon hälst.
Zudem muss ich auch wieder zu mir finden,da hast du auch Recht.Ich weiß nicht genau,was ich mag und was ich wirklich will,jedensfall nicht im vollen Umfang.
Ab nächster Woche werde ich wieder therapeutisch unterstützt.Ich werde dort noch alles besprechen.das hilft sicherlich.Ich habe schon vieles gelernt in stationären Therapien,aber in Sachen essen habe ich mich immer gesträubt(ich habe nur einml für Monate richtig gegessen ohne Zwischenfälle,so dass ich nie dachte,ich würde der Sucht wieder verfallen - aber die Lebensumstände ändern sich... - das ohne Therapie),jetzt werde ich zuhören,weil ich es jetzt auch wieder will.Das ist entscheidend.
Nochmal lieben Dank
#4
Ich mach es genauso.Meeresengel hat geschrieben:Danke für deine Antwort!
Ich strebe jetzt auch ein normales Essverhalten an.Ich mache es wie damals,als ich es mal geschafft habe normal zu essen.Erst mal werde ich mich nur darauf konzentrieren,nicht zu erbrechen.Wenn ich das erst für eine kleine Weile geschafft habe,werde ich mich an einen normalen Ernährungsplan halten,2000 kcal essen.Du denkst warscheinlich,ich sollte sofort ganz normal essen.Aber mit Käse,Öl oder Schokolade schaffe ich es im Moment nicht,keine FAs zu bekommen,wenn ich aber den Kreis erst mal gebrochen habe,und ich ein bisschen vom Er.... "entwöhnt" bin ,fällt es mir sehr viel leichter diese Sachen zu essen,ohne FAs zu
Ca. 2000 kcal, wenig Fett, aber von allem etwas, drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten (Joghurt oder Brötchen oder so) für meinen Blutzuckerspiegel. Dazu versuch ich jeden Tag zumindest einmal mit dem Fahrrad zum Kiosk zu fahren, Zeitschriften holen oder in die Stadt jemanden besuchen etc.
Das sind Richtwerte, die nicht krank machen, aber helfen - man muss halt nur aufpassen, dass man flexibel bleibt. Es muss drin sein, dass es wegen eines Grillabends mal mehr werden ohne das man am bächsten Tag hungert, das kommt aber recht schnell, wenn man erst mal wieder ein Gefühl für die für sich optimalen Mengen hat.
#5
Hallo Meeresengel!
Ich muss sagen, du hast es ja wirklich auf den Punkt gebracht! Die Bulimie kann und darf einfach kein Dauerzustand sein. Es schränkt dich in so vielen Lebenslagen ein. Leider realisiert man erst viel später, wieviel Spaß man im Leben verpasst. Sei es beispielsweise sich mit Freunden zu treffen um Essen zu gehen. Aber nicht nur das, sondern die Bulimie macht uns alle zu ungewollten Heuchlern! So traurig dies auch sein mag, aber es ist so! Und jetzt stell dir die Frage: Hast du denn das wirklich verdient?
Also, vielleicht sind dies doch kleine Denkanstöße, die dir eventuell weiterhelfen können!
Liebe Grüße. Amy
Ich muss sagen, du hast es ja wirklich auf den Punkt gebracht! Die Bulimie kann und darf einfach kein Dauerzustand sein. Es schränkt dich in so vielen Lebenslagen ein. Leider realisiert man erst viel später, wieviel Spaß man im Leben verpasst. Sei es beispielsweise sich mit Freunden zu treffen um Essen zu gehen. Aber nicht nur das, sondern die Bulimie macht uns alle zu ungewollten Heuchlern! So traurig dies auch sein mag, aber es ist so! Und jetzt stell dir die Frage: Hast du denn das wirklich verdient?
Also, vielleicht sind dies doch kleine Denkanstöße, die dir eventuell weiterhelfen können!
Liebe Grüße. Amy