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gedanken einer betrunkenen depremierten bulimiekranken

Verfasst: So Jul 13, 2003 1:34
von kassandra
meine güte es ist ewig her seit dem ich das letzte mal etwas hier rein geschrieben habe. mit war einfach nicht danach. ich hatte einfach nicht das bedürfnis mich irgendwie mitzuteilen. ich habe es wieder einmal geschafft meine bulimie und mein problem, da jeder von euch mnit mit teilt so stark zu verdrängen, dass ich selber vergessen habe das ich bulimie habe, obwohl ich trotzdem jeden tag * mal aufs klo renne und wie wild alle meine probleme versuche aus mir raus zu kotzen und mit meinen problemen mein leben.
doch heute ist mir wieder richtig bewusst geworden, dass ich ein problem habe. habe es gewagt wieder einmal am abend das haus zu verlassen und habe versucht spass zu haben. es blieb bei dem versuch.
kennt ihr das, wenn ihr das haus verlasst und ihr seht viele menschen auf einem fleck und ihr habt angst vor den menschen? sie ekeln euch gleichzeitig an und ihr wollt euch nur noch in luft auflösen? ihr füllt euch wie in einem alptraum und wollt nur noch weg von den menschen die spaß haben, abschalten können und es schaffen ihr leben einfach zu genießen?
ich hasse sie, warum können sie das? warum kann ich das nicht. ich habe die wichtigsten jahre meines leben in denen sich ide persönlichkeit des menschen entwickelt, er soziale kontakte knüpft und lernt mit anderen umzugehen im badezimmer verbracht.
und jedes mal wenn ich mit jugendlichen in meinem alter verbringe wird mir das bewusst.

im moment bin ich in der stimmung in der ich mir nichts mehr wünsche, als magersüchtig zu sein, mich wegzuhungern, ein strich zu sein, immer dünner zu werden, bis nichts mehr von mir da ist, außer ein kaputter abgemagerter körper, der meinen momentanen seelen- geistes- oder gefühlszustand widerspiegelt. ich fühle mich klein unbedeutend, wie ein nichts, hässlich und kaputt, warum schaue ich dann nicht auch so aus?

vielleicht würde dann jemand mal darauf aufmerksam, keine sau, und das muss ich wirklich mal sagen kümmert sich darum, jeder schaut weg, wenn man bulimie hat ist man echt der arsch. niemand nimmt diese krankhiet wirklich ernst. magersucht, die armen mädchen, abgemagert und hilflos schauen sie aus. bulimikerinnen, verfressen, selber schuld, warum hören sie nicht auf zu essen, maßlos, ekeleregend, das ist das bild das viele von uns haben.
aber in wirklichkeit ist diese krankheit, wirklich die schlimmste die man haben kann. sie dauert ewig , selten wird man davon erlöst. schleichender, endloser selbstmord. was tun wir denn anderes als und umzubringen? nur erreichen wir nie das ziel.
ich habe einfach keine lust mehr. ich bin einfach nur müde, ich will meine ruhe, schlafen und nicht mehr aufwachen.
jetzt weiß ich endlich, woher das wort lebensmüde kommt.

erst drei jahre bulimie, ich bin 19 und so müde :(

Re: gedanken einer betrunkenen depremierten bulimiekranken

Verfasst: So Jul 13, 2003 8:21
von Cassandra
kassandra hat geschrieben: doch heute ist mir wieder richtig bewusst geworden, dass ich ein problem habe. habe es gewagt wieder einmal am abend das haus zu verlassen und habe versucht spass zu haben. es blieb bei dem versuch.
kennt ihr das, wenn ihr das haus verlasst und ihr seht viele menschen auf einem fleck und ihr habt angst vor den menschen? sie ekeln euch gleichzeitig an und ihr wollt euch nur noch in luft auflösen? ihr füllt euch wie in einem alptraum und wollt nur noch weg von den menschen die spaß haben, abschalten können und es schaffen ihr leben einfach zu genießen?
ich hasse sie, warum können sie das? warum kann ich das nicht. ich habe die wichtigsten jahre meines leben in denen sich ide persönlichkeit des menschen entwickelt, er soziale kontakte knüpft und lernt mit anderen umzugehen im badezimmer verbracht.
Na und? Ja, wirklich, na und. Du schreibst unten, du hast drei Jahre Bulimie, glaubst du etwa mit 19 bist du zu alt um das aufzuholen?
Hör auf zu Hause zu sitzen, dich zu betrinken und dich selbst zu bemitleiden weil du mit deiner Krankheit nicht klar kommst und tu was. Ich weiß du und viele andere werden sich jetzt über diese Härte aufregen, aber so ist es. Du wirst nicht gesund oder lebenswacher, wenn du zu Hause sitzt und weinst, weil ja gleich der nächste Anfall kommen könnte.



und jedes mal wenn ich mit jugendlichen in meinem alter verbringe wird mir das bewusst.

im moment bin ich in der stimmung in der ich mir nichts mehr wünsche, als magersüchtig zu sein, mich wegzuhungern, ein strich zu sein, immer dünner zu werden, bis nichts mehr von mir da ist, außer ein kaputter abgemagerter körper, der meinen momentanen seelen- geistes- oder gefühlszustand widerspiegelt. ich fühle mich klein unbedeutend, wie ein nichts, hässlich und kaputt, warum schaue ich dann nicht auch so aus?

vielleicht würde dann jemand mal darauf aufmerksam, keine sau, und das muss ich wirklich mal sagen kümmert sich darum, jeder schaut weg, wenn man bulimie hat ist man echt der arsch. niemand nimmt diese krankhiet wirklich ernst. magersucht, die armen mädchen, abgemagert und hilflos schauen sie aus. bulimikerinnen, verfressen, selber schuld, warum hören sie nicht auf zu essen, maßlos, ekeleregend, das ist das bild das viele von uns haben.
aber in wirklichkeit ist diese krankheit, wirklich die schlimmste die man haben kann. sie dauert ewig , selten wird man davon erlöst. schleichender, endloser selbstmord. was tun wir denn anderes als und umzubringen? nur erreichen wir nie das ziel.
ich habe einfach keine lust mehr. ich bin einfach nur müde, ich will meine ruhe, schlafen und nicht mehr aufwachen.
jetzt weiß ich endlich, woher das wort lebensmüde kommt.

erst drei jahre bulimie, ich bin 19 und so müde :(

Na und? Ja, wirklich, na und. Du schreibst unten, du hast drei Jahre Bulimie, glaubst du etwa mit 19 bist du zu alt um das aufzuholen was du in diesen Jahren verpasst hast?
Hör auf zu Hause zu sitzen, dich zu betrinken und dich selbst zu bemitleiden weil du mit deiner Krankheit nicht klar kommst und tu was. Ich weiß du und viele andere werden sich jetzt über diese Härte aufregen, aber so ist es. Du wirst nicht gesund oder lebenswacher, wenn du zu Hause sitzt und weinst und säufst , weil ja gleich der nächste Anfall kommen könnte.
Und dass sich nicht um Bulimiker gekümmert wird stimmt nicht. Aber du musst auch erst mal zu anderen gehen und sagen, dass du Hilfe brauchst. Tust du das? Bist du in einer Therapie? Versuchst du jeden Tag nicht zu kotzen und dich statt dessen dem zu stellen, was kommt? Gibst du immer gleich mit einem "Ich bin ja doch süchtig, so einfach geht das nicht." auf?
So wirst du nie gesund, das kann ich dir versprechen. So wirst du weitermachen bis immer alles dunkler wird.

Du musst dir und deinem Leben wieder Struktur geben. Das heißt jeden Tag normal essen, ob dich das essen anwiedert oder nicht, das heißt nicht hungern und nicht fressen - und du hast die Kontrolle darüber, glaub mir, du musst sie nur ausüben und in Kauf nehmen, dass diese Hilflosigkeit von dir genommen wird und du die Verantwortung übernimmst dafür, was du isst.
Du musst herausfinden wer du bist. Beschäftige dich mit deinem Ich vor der Krankheit. Was hat es gefühlt? Hast du diese Gefühle jetzt auch bevor du kotzt? Was hat es interessiert, was fand es wichtig? Fühlst du dich mit diesen Interessen jetzt vielleicht wohler, wenn du ihnen wieder nachgehst anstatt denen, die du während deiner Krankheit angenommen hast?
Und weiter musst du dich mit dem Jetzt beschäftigen, was ist jetzt gut in deinem Leben,w as schlecht. Mach die Liste ohne ihre Ergebnisse zu bewerten. Wenn du deinen ewigen Hunger schlecht findest, dann akzeptier das so und lass dir nicht von deiner Bulimie einreden, dass du ihn aber verdient hast und die letzte bekloppte Sau bist, dass du HUnger als etwas schlechtes kategorisierst.
All das wird dazu führen, dass du wieder jemand bist und als jemand kannst du der Bulimie sagen sie soll sich verpissen. Beziehungsweise wirst du wieder jemand, setzt du dich wieder zusammen, wenn du die Bulimie rausschmeist.

Du kannst nicht gesund werden wenn du säufst, kotzt und nur heulst. Dann ist es klar, dass immer alles dramatischer wird und schlimmer wird. Du musst etwas tun, und etwas tun heißt nicht eifnach nur mal versuchen nicht zu kotzen oder sich selber positiv sehen, das ist es nicht. Du musst nicht mehr kotzen und vernünftig essen, egal welche Wiederständen in dir sind und du musst dich mit dir auseinandersetzen. Wenn du einen schwabbeligen Hintern hast, dann hast du einen schwabbeligen Hintern, den kannst du dir nicht schön reden und die Bulimie wird eh wieder stärker dagegen reden. Aber wenn du dich mit den Vorwürfen der Bulimie über diesen Hintern auseinandersetzt und ihr mal entgegenhälst, wie viele so einen Hintern haben, wie wenig der Beachtung findet und wie unwichtig der für dein Leben ist, dann kannst du wieder ein gesundes Selbstbild haben, weil dann nichts zwanghaft schön oder kaputt geredet wird, sondern weil du dich kennst und annimmst, weil du dich mit dir auseinandergesetzt hast.

Und neben diesen Dingen musst du wissen, woher deine Bulimie kommt. Einfache Frage: was wäre schlimm daran, wenn du dick wärst. Jetzt sag mir nicht wie du dich siehst sondern was wäre dann? Noch mehr Einsamkeit? Du hast dann einfac Angst vor Ablehnung. Frag dich woher die kommt und danach spring ins kalte Wasser und üb soziale KOntakte, egal wie schlecht dir vor Angst wird. Dein Ekel ist kein anderen Ausdruck als "Ich will hier weg." Weil es einfach ist zu sagen, ich kann nicht unter Menschen, es ekelt mich, als zu sagen: "Ich bin allein und hab Angst allein zu bleiben."
Und dann musst du auch was gegen die Ursachen tun. Du hast Angst nicht angenommen zu werden, weil deine Eltern lieblos waren. Verdammt dann geh hin und sag ihnen, was sie dir angetan haben. Wofür wurdest du denn mit einem Mund geboren? Du wurdest mißhandelt? Geh hin und zeig den Täter an.

So. Das war es. Nicht nett, ich weiß, aber sehr deutlich. Ich war selbst lange genug bulimisch als dass ich weiß, wie sehr einem dieser dramatische Selbsthass gefällt und wie schön man sich dort hineinsteigern kann. Aber du bist darin nicht so hilflos wie du denkst (oder denken willst weil du deine Krankheit noch irgendwo für brauchst und sie nicht ablegen willst, aber gerade dann ist das doch ziemlich armselig, oder? Dass du lieber krank bist, als die wahre Ursache dessen, was dich fertig macht zu finden und ihr eins reinzuhauen?).

Verfasst: So Jul 13, 2003 10:49
von Pauline
Liebe Kassandra, Du bist ja wirklich zur Zeit in Deiner Opferrolle gefangen, dabei bekommst Du ordentlich Hilfe vom Kumpel Alkohol, der so ein falscher Hund ist und es Dir nicht zeigt. Sondern er tröstet ja so wunderbar und läßt Dich vergessen. Besser wäre zu sagen verdrängen. Naja, das ist glatter Selbstbetrug, denn wenn er sich verflüchtigt hat, hat sich nicht verändert, außer das sinnlos Zeit verstrichen ist...
Versuche Dich nicht nur als bemitleidenswertes Opfer zu sehen, auch wenn Du Dich jetzt so beschissen und verlassen und einsam fühlst. Es ist wahrscheinlich so und auch von heute auf morgen nicht mit einem Paukenschlag zu ändern, was wir uns wohl alle in solchen Situationen wünschen. Sei fair und ehrlich zu Dir; auch wenn Du Dich so sehr haßt, so ist in Dir Leben und Du bist nicht handlungsunfähig, im Gegenteil, mit dem "Ko...n" wirst Du jedesmal zum Täter an Dir selbst. Opfer und Täter gehören zusammen und nur Du allein kannst das verändern. Ich halte nicht viel von klugen Ratschlägen und den vielen "Du mußt, Du mußt doch einfach nur, und, und, und..." was wir von den "Normalos" andauernd hören, wenn Sie von der Bulimie erfahren. Sei nachsichtig mit Ihnen, woher sollen Sie wissen, wie es Dir geht?
Du bist ein Mensch, eine Wesen der Schöpfung und in allen Deinen Eigenschaften, Fähigkeiten und Fertigkeiten, ob Du Sie als positiv oder negativ empfindest ist doch scheißegal und entspringt doch nur Deiner Bewertung, einzigartig und auf dieser Welt, um zu L E B E N. Ich denke das ist die "Grundaufgabe" die an jeden Menschen gestellt ist. Wir jeder einzelne das letztlich tut und nach welchen Maßstäben ist ganz allein seine Sache. Aber er muß es zuerst einmal für sich herausfinden. Was Du wirklich brauchst, was Du wirklich willst und was Du wirklich gibst und nimmst, welchen Sinn Du Deinem Leben geben willst, das ist einzig und allein Deine Entscheidung. Wenn Du diese getroffen hast wird es Dir besser gehen, es wird nichts einfacher und leichter sein, aber Du wirst Dich wohler fühlen und mit jedem Schritt auf diesem Weg auch ein wenig zufriedener werden. Glaub mir, ich war ganz unten, wollte nur noch sterben, war lebendig abgestorben und fühle mich heute mit der getroffenen Entscheidung fürs Leben mit aller Konsequenz wesentlich besser. Die Heilung wird noch einige Zeit brauchen, ich mußte Geduld lernen, aber ich spüre es wird. Noch ein Tipp, ich habe mich konsequent von Alkohol und Medikamenten getrennt, lebe seit fast 2 Jahren abstinent und weiß heute, daß das der notwendige berühmte erste Schritt auf dem Genesungsweg für mich war, ich betone für mich. Was Du brauchst, kannst auch nur Du wissen und sinnvoll ist in jedem Fall die Entscheidungshilfe sich beim Therapheuten/in zu holen.
Ich wünsche Dir einfach viel Glück und viel Mut...

Gruß Oauline

Verfasst: So Jul 13, 2003 11:22
von Regenbogenschlange
hi Kassandra!

Lass den Kopf nicht hängen!!! Ich nehm deine Bulimie ernst und bin davon überzeugt, dass du auch irgendwo ein postitiver Mensch bist- ist gestern vielleicht ein bißchen Im Alk ertrunken aber du wirst zugeben müssen, dass es auch schöne Momente im Leben gibt, oder?
Vielleicht hast du ja gerade das Gefühl, dass ein schlimmes Gefühl besser als gar keines ist, weil so eine zerfressende Leere noch schlimmer als einfach nur schlimm ist. Und wenn man sich schlecht fühlt, ist das zwar auch sehr schwer auszuhalten, (viel leichter auszuhalten mit fressen und k*- wie wir alle wissen) aber es ist immerhin besser, als man fühlt gar nichts, oder? so wie- lieber unglücklich verliebt, als gar nichts zu spüren. So gesehen gibts also sicher noch eine Chance, weil du weißt, dass etwas nicht stimmt. Das kannst du ja immerhin wahrnehmen.
Ich kann dir nur sagen, dass wenn du den Entschluss fassen wirst, dass du etwas ändern möchtest, wird es sich irgendwann auch wieder für dich zu leben lohnen! Ich wünsch dir viel glück dabei! :)