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Bin wieder da, muss noch was mit euch diskutieren
Verfasst: Sa Jul 12, 2003 18:01
von Cassandra
Aaaalso, worum es geht steht ja schon oben. Ich bin immer noch stabil und es geht mir immer noch gut. Allerdings ist mir etwas sehr aufgefallen, was ich für den Heilungsprozess für unendlich wichtig halte und was ich gerne mit euch diskutieren möchte.
Und zwar der Wiederaufbau einer Identität.
Habt ihr eine? Wirklich? Also ein "Ich" von dem ihr wirklich wisst, was es ist und das zu euch gehört, das euch das Gefühl gibt eine Einheit zu sein aus Körper und Geist und Empfindungen?
Mir ist nämlich aufgefallen, dass ich das während der ganzen letzten Jahre nicht hatte. Momentan entwickle ich es wieder und komsicherweise erinnere ich mich plötzlich wieder an so vieles aus den Jahren bevor ich krank wurde, oder entwickel einfach alte Interessen neu und merke, dass ich sie vor meinen Krankheiten auch hatte.
Ausschlaggebend bei mir war wohl die Tatsache, dass mein Abizeugnis schlechter war als erwartet und ich das Studium, dass ich erst durchziehen wollte nicht mehr machen wollte, weil es in Bochum gewesen wäre und da fand ich es sooo schrecklich, da wollte und will ich nicht hin.
Und irgendwie wurde dadurch ein Drcuk von mir genommen, der die ganzen Jahre auf mir gelastet hat. Ich habe, als ich gerade 8/9 war eine Klasse übersprungen und seitdem war ich immer die gute Schülerin, das pflichtbewusste Mädchen mit großem sprachlichen und musikalischem Talent und ich hab mich auch verdammt in diese Richtung gedrängt gefühlt, ich war abhängig von der Anerkennung der Erwachsenen, auch wenn die mich nicht absichtlich gefordert haben, sie dachten ich finde das toll, aber in Wirklichkeit war das für mich nach dem Überspringen der einzige Weg aus der Einsamkeit, denn bei Kindern findet man keine Akzeotanz mehr, wenn man überspringt. Ich konnte mich nur durch Leistung definieren, meine Persönlichkeit zählte nicht wirklich viel. Für mich galt also nur die Bewunderung als Mittel zur Nähe.
Und dadurch, dass mein Abizeugnis schlechter war als erwartet fielen plötzlich diese ganzen modernen, tollen Studiengänge weg, von denen alle sagen, ich soll sie machen, ich wär ja so begabt, ich hab mich irgendwie frei gemacht und gesagt, ich tu das, was ich will, ich studier Geschichte und ARchäologie. Ich hab mich von diesen indirekten Ansprüchen frei gemacht.
Und seitdem setze ich mich wieder zusammen. Seitdem spür ich Angst, nicht angenommen zu werden, was ich früher immer als "Wenn ich dünner wäre ginge das." abgetan hab. Was dann aber nicht dazu geführt habe, dass ich diese Angst angenommen hab und mich um sozialen Anschluß bemüht hab, sondern gekotzt hab, weil ich darin den Weg sah.
Seitdem bin ich aber auch wer und entdecke einzigartiges an mir, ich muss nicht mehr schön sein, ich entwickle sowas wie Vetrauen. Meine Waage ist nur mehr sekundär wichtig. Wenn wir ganz bei Äußerlichkeiten bleiben, dann geht es mir jetzt darum, dass ich mir lustige HOchsteckfrisuren mache, oder einen ungewöhnlichen Lidschatten trage, aber es geht nicht mehr um Figur und Persönlichkeit.
Ich habe den Eindruck, als ob ich zusammengepuzzelt werde und mich nach langer Zeit wiedersehe.
Ich kann euch daher nur ans Herz legen: beschäftigt euch mich Dingen aus euerer gesunden Zeit: wofür habt ihr euch interessiert, wie habt ihr gefühlt? So könnt ihr wieder zu eurer Identität zurückfinden und endlich eure wahren Gefühle spüren und nicht die kranken.
So weit meine Schilderung...jetzt die Frage: glaubt ihr das stimmt, dass es allgemein immer um die Findung der eigenen Identität geht oder hatte ich einfach nur eine schöne klassische Pubertätsstörung?
Verfasst: Sa Jul 12, 2003 18:56
von Regenbogenschlange
Also was mir aufgefallen ist, ist dass ich immer das Gefühl hatte, (besonders als es ganz schlimm war mit der B*, also ca. vor einem Jahr), dass da irgendwo in mir eine Person steckt, die ich schon mal war. die lieben konnte, die leidenschaftlich war, die schreien durfte, die emanzipiert war. und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass das so um die Zeit als es mit der B* anfing, so mit vierzehn war.
Ich hab mich aber überhaupt nicht mehr so gefühlt. Alles war irgendwie schwammig und ungreifbar. Ich fühlte mich kein bißchen attraktiv, begehrenswert, intelligent oder saogar liebenswert. Ich dachte, mit mir kann man ja nicht respektvoll umgehen und dass mich mein Freund gern hat, schob ich auf die Tatsache, dass ich die "erste" für ihn bin. Die erste richtige Freundin zumindest. Vor einem jahr hab ich mich unglaublich alt und hilflos gefühlt.
Dann hab ich mit der Therapie begonnen, und alles wird grad schrittweise besser. Ich hab heute zwar auch wiedermal gek* und das leider nciht nur einmal, aber es ist schon eher die Ausnahme und vor allem nicht mehr das wichtigste. ich hab wieder ein bißchen Kontakt zu dieser person tief in mir aufgenommen. Das war auch irgendwie schön zu erfahren, dass sie noch da ist!
Meine idendität hab ich aber immer noch nicht definiert. Auf Anhieb würden mir auch viel mehr negative als positive Eigenschaften an mir einfallen. Aber ich probier mich jetzt als verletzlichen, sensiblen, intelligenten, und irgendwie auch als hübschen menschen zu sehen. Weil das bringt irgendwie viel mehr, als sich dauernd niedermachen. Wenn man sich selbst ein bißchen netter behandelt und eine höhere meinung von sich hat, wird das von au´ßen auch viel mehr reflektiert. Und das tut einer armen ES- geplagten echt gut!!!!
Kann man immer brauchen!

Verfasst: Sa Jul 12, 2003 19:40
von Cassandra
Regenbogenschlange hat geschrieben:Aber ich probier mich jetzt als verletzlichen, sensiblen, intelligenten, und irgendwie auch als hübschen menschen zu sehen. Weil das bringt irgendwie viel mehr, als sich dauernd niedermachen.
Kleine Kritik erlaubt?
Das so zu machen bringt nichts. Der Ansatz ist gut, aber die Ausführung führt dich wieder in eine Sackgasse.
Weil....(jetzt kommt's)...dadurch
kreierst du wieder nur ein Bild von dir. Momentan hast du ein schlechtes und versucht jetzt ein gutes zu machen. Das klappt, wenn du nur ein etwas wackeliges Selbstbewusstsein hast, aber nicht bei einer tiefgehenden Essstörung. Du darfst nicht versuchen, ein gutes Bild von dir zu haben. Das wird nur dazu führen, dass du dich beim nächsten schwereren Fehler oder im nächsten miesgelaunten Moment (und die hat man auch gesund) noch mehr runtermachst, weil du dann deiner Krankheit die Möglichkeit gibst, dass sie dir einredet, dass du zu beschissen wirst, wenn du Selbstvertrauen entwickelst, dass du dadurch richtig arrogant geworden bist etc.
Du kannst auch kein nur positives Bild von dir haben, das geht nicht und wäre unrealistisch.
Es geht darum, dass du überhaupt ein Bild von dir hast. Du musst wissen, wer du bist, was an dir liebenswert und was Macken sind. Solch ein realisitsches, ausgewogenes Bild, so viel Selbstkenntnis, macht es der Bulimie unmöglich dich anzugreifen. Sie kann dir dann nicht mehr vorwerfen, dass du total unwert bist, du kannst ihr dann locker entgegnen: "Du übertreibst. Dies und jenes sind meine Fehler, das weiß ich und darauf hab ich ein Auge. Aber mehr nicht. Also halt jetzt den Mund und verschwinde."
Verfasst: Sa Jul 12, 2003 19:56
von Regenbogenschlange
Hm... Ich nehme an, du bist in Therapie, oder? Wie lange schon, wenn ich fragen darf? Du hast schon recht, wenn du sagst, dass man alle Seiten, auch die schlechten an einem annehmen sollte, weil das realistisch ist. Ich hab das mit dem verletzlich sein ect. so gemeint, dass immer wenn ich mich sehe, nur negatives da war- fett, hässlich, Pickel, dünne Haare... aber irgendwann hab ich mir dann gedacht, dass ist ja total unfair, wie ich so von mir denke! Und dann hab ich überlegt, wie ich sein
könnte und was denn postiv ist, unter Umständen. Und immer wenn ich mir denke, dass wieder was nichts stimmt mit mir, versuch ich mich an meinen positiven Charaktereigenschaften zu orientieren. Aber du hast sehr recht, wenn du sagst, dass man den ganzen Menschen sehen soll. Wenn man aber nicht genau weiß, was jetzt
wirklich die eigenen Schwächen sind (die sind ja im Normalfall menschlich und sehr mympathisch), kann man auch schlecht dazu stehen, und dass ist so mein Problem. Ich würd mich gern besser kennen, arbeite auch daran. Hm... Ob ich es schaffen werd?

Verfasst: Sa Jul 12, 2003 20:03
von Cassandra
Regenbogenschlange hat geschrieben:Hm... Ich nehme an, du bist in Therapie, oder? Wie lange schon, wenn ich fragen darf?
Ich war, erst Psychiatrie und dann drei Jahre Gespräch. Ich hab das vor anderthalb Jahren beendet, eigentlich erfolgreich, war auch nicht in erster Linie wegen BUlimie da. habe aber irgendwie immer mal wieder weitergekotzt und hatte bis vor etwas merh als einem Monat einen wahnsinns Rückfall. Seitdem kotze ich nicht mehr und arbeite ich an mir, allein. Ich habe genug analysiert, was los ist, ich muss jetzt was tun. Aber natürlich hab ich durch die Therapie gelernt wie man Probleme analysiert und löst, ich hab es nur nie konkret getan. Nur die Psychiatrie war scheiße, daher hab ich die Bulimie erst gekriegt. Hab mir das da als Alternative zu Geräuschphobien und Selbstverletzung abgeguckt.
Du hast schon recht, wenn du sagst, dass man alle Seiten, auch die schlechten an einem annehmen sollte, weil das realistisch ist. Ich hab das mit dem verletzlich sein ect. so gemeint, dass immer wenn ich mich sehe, nur negatives da war- fett, hässlich, Pickel, dünne Haare... aber irgendwann hab ich mir dann gedacht, dass ist ja total unfair, wie ich so von mir denke! Und dann hab ich überlegt, wie ich sein könnte und was denn postiv ist, unter Umständen. Und immer wenn ich mir denke, dass wieder was nichts stimmt mit mir, versuch ich mich an meinen positiven Charaktereigenschaften zu orientieren.
Aber überspielst du dann nicht nur? Wäre es nicht besser sich mit den, laute der Bulimie, schlechten Eigenschaften auseinanderzusetzen und die Kritik der Bulimie auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen? Stimmt es? Stimmt es nicht? Stimmt es teilweise? Wie schlimm ist das eigentlich wirklich? Wie sieht das z.B. wirklich bei anderen aus? Spiel doch mal den Aufseher für die Bulimie, dreh den Spieß um, lass nicht sie dich auseinander nehmen, sondern nimm du mal ihre Theorien auseinander.
Wenn du einfach nur statt des negativen irgendwas positives suchst belügst du dich. Du kannst keine Reiterhosen schön reden, wenn du welche hast, dann hast du welche. Aber du musst dich fragen: "Sind dir wirklich so schlimm wie die Bulimie behauptet? Bin ich deshalb wirklich so wertlos? Wen kenne ich noch, der Reiterhosen hat? Wie finde ich das da? Nicht so schlimm, stimmt. Ist mir eigentlich egal. Also wird das bei meinen auch so sein. Gut, sie nerven, aber sie sind nicht das Drama, dass die Bulimie daraus macht und ich bin deshalb nicht wertlos.
Aber du hast sehr recht, wenn du sagst, dass man den ganzen Menschen sehen soll. Wenn man aber nicht genau weiß, was jetzt
wirklich die eigenen Schwächen sind (die sind ja im Normalfall menschlich und sehr mympathisch), kann man auch schlecht dazu stehen, und dass ist so mein Problem. Ich würd mich gern besser kennen, arbeite auch daran. Hm... Ob ich es schaffen werd?

Du musst dir halt erst mal klarwerden, was du bist und wer. Nicht in Gut und Schlecht unterteilen, fang mit Fähigkeiten an, mit dem was du liebst und was nicht und bewerte nicht. Du wirst dann, wenn sich da langsam ein Fundament aufbaut sehr schnell merken, was an dir gut und schlecht ist, woran du arbeiten musst und was einfach so ist und nicht weiter gravierend. Du musst dir den Mut und das Recht nehmen Scheiße zu bauen, sonst lernst du deine Grenzen nicht. Und dann kann dir die Bulimie weiter ihre diktieren, denn du weißt es ja nicht besser. Das kannst du nur, wenn du es ausprobierst.
Verfasst: Sa Jul 12, 2003 20:24
von Regenbogenschlange
erstmal danke, dass du dir so große Mühe gibst, auf meine probleme einzugehen! Das ist voll lieb von dir. Du hast recht, mit dem was du schreibst. Aber ich glaube, bei mir ist es noch immer ein weiter Weg bis dorthin, wo ich scheiße bauen "darf". Das trau ich mir noch nicht so richtig zu, glaub ich.
Ich find das irgendwie voll arg, dass du in der Psychiatrie Bulimie gekriegt hast! Aber ich bewundere deinen tapferen Weg, den du da scheinbar gehst und hoffe, dass ich auch irgendwann den Mut haben werd, einfach drauflos zu marschieren, ohne Angst.
liebe Grüße
Verfasst: Sa Jul 12, 2003 20:29
von Cassandra
Verfasst: Di Jul 22, 2003 3:42
von star
Hi
Also ich wuerde zu diesem thema gerne mal darauf hin weissen, dass, die Bulimie ein Teil von euch und auch mir ist.
Aber ueberlegt mal die Bulimie hat euch sicherlich durch sehr viel, viele schwere Stunden gefuehrt.
Aber lernt ihr dadurch nicht auch mehr ueber euch und ueber das leben, Sachen zu schaetzen?
Ihr befasst euch viel mehr mit dem Leben, und ich denke man lernt durch diese krankheit auch etwas naemlich, wie wertvoll das "normale" Leben ist!!!!!
Ausserdem glaube ich wenn man merkt man wird gesuender dass, diese Ueberwindungen einen auch staerker machen. Das Leben ist sicherlich fuer keinen einfach und vielleich fuer den einen schwere als fuer den anderen.
Aber versucht doch die positiven schoenen Dinge zu sehen, mal zu laecheln, mal einen tag in der natur verbringen, ein schoenes lied hoeren, ein nettes Gedicht lesen, vielleichtmal eine nette Unterhaltung haben, oder sich ueber das Wetter freuen auch wenn es ein Donnernder-regnender Tag ist, man kann es sich doch gemuetlich machen, oder ueberjeden kleinen kleinsten Erfolg denn ihr in etwas habt,
Ich versuche es auch!!!

Verfasst: Di Jul 22, 2003 7:06
von little Mouse
Bei mir ist es in letzter zeit ganz schlimm! dauernd frag ich mich warum mein freund mich liebt, begehrt, mir beisteht etc. manchmal bin ich zu meinem umfeld einfach so agressiv! - vor allem zu ihm! ich würde so gern wieder so sein wie früher, als er mich kennen gelernt hat! kein streiten, kein hass (mir gegenüber). wenn ich ihn wieder mal ungerecht behandle, dann ist es, als würde ich neben mir stehen und mir selbst auch dabei zusehen. ich will nicht so sein, aber ich kann einfach nichts dagegen tun! es ist glaub ich nur noch eine frage der zeit, wie lange er das noch aushält! ich würde mich so gerne ändern, aber ich habe einfach nicht die kraft!

Verfasst: Di Jul 22, 2003 7:43
von Röschen
@littlemouse: Oh, das kenn ich. Vielleicht testest Du genau damit Deinen Freund ob er Dich liebt. Oder du gibst Dir einen Grund Dich zu hassen ("ich hab ihn vertrieben").
Vielleicht stimmt an eurer Beziehung etwas nicht? Etwas kleines unmerkliches, dass Du spürst, nicht spüren willst- und daher "wegfrisst". Versuch Dich mit Deiner Beziehung WIRKLICH auseinanderzusetzen (nicht "ach, er ist soo toll, immer für mich da...", sondern "mich ärgert es, dass er immer Sex will, nie anruft, nur von sich redet.....").
Übernimm nicht die ganze Schuld für das Misslingen der Beziehung! Damit gibst Du Dir einen Grund Dich zu hassen (und zu fressen).
@cassandra: Bewunderung als Ersatz von Nähe?! Bingo! Kenn ich! Danke!! Hätte ich nie so formuliert!
Und- wie konntest Du Dich aus dem Gefühl lösen? Andere Nähe zulassen?
Verfasst: Di Jul 22, 2003 8:54
von Cassandra
Ich konnte mich lösen, weil ich eben in meinen Augen total versagt hab und die Welt sich doch noch weiterdrehte und nicht ales mit angehaltenem empörtem Atem auf mich blickte und da war ich plötzlöich kein kleiner Star mehr. Ein herber Schlag in die Magengrube aber eben auch der Moment indem ich keiner mehr sein musste. Und seitdem wandel ich in Freiheit und entdecke sie.
Verfasst: Di Jul 22, 2003 10:49
von little Mouse
ich glaub du hast da was falsch verstanden: ich bin glücklich mit ihm, sehr sogar! meine agressionen gehen auch nicht nur gegen ihn, einfach gegen jeden, der mich im falschen moment antrifft oder was "falsches" zu mir sagt. und so kenne ich mich einfach nicht, alles nur wegen der Scheißkrankheit!!!
früher als ich magersüchtig war - das klingt vielleicht blöd - war ich wenigstens fröhlich, so ziemlich glücklich und lieb zu meinen Mitmenschen. ich war einfach zufrieden wenn ich nichts gegessen habe!heute bin ich unzufrieden mit mir selbst, ob ich was gegessen habe oder nicht (auch wenn mein essen sowieso nicht drinnen bleibt)!
trotzdem danke für den wahrscheinlich gut gemeinten rat, aber mein freund (seit 2 jahren) ist wirklich nicht schuld an meinem dilämma!
also dann
Verfasst: Mi Jul 23, 2003 8:02
von Röschen
@littlemouse: Ich sag auch nicht, dass er Schuld hat. Aber Fakt ist, Du bist nicht glücklich.
Diese "Scheißkrankheit" machst Du dafür verantwortlich. Du sagst, sie "macht" Dich agressiv.
Die Bulimie macht nichts mit Dir! Du bist kein Opfer! Die Bulimie ist Teil Deiner selbst, sie erfüllt einen Zweck.
Ich bin selbst Bulimiker und ich kenne diese Agressionen, ich kenne auch die Hilflosigkeit, das Gefühl, die Bulimie "überfällt" einen und man kann sich nicht "wehren".
Aber es ist nicht so. Es ist etwas das aus uns rausbricht, sich einen Kanal gesucht hat.
Das Unglück war vor der Bulimie da (und vor der Magersucht, die auch bei mir als erstes da war).
Du musst jetzt lernen (wie auch ich) einen neues Weg zu finden für Deine Gefühle. Damit besiegst Du die B.
Und um jetzt wieder zu Deinem Freund zurück zu kommen. Ich habe auch immer gesagt, mein Mann ist der Beste der Welt. Er hat nichts mit der B zu tun und muss sooo unter mir leiden.
Nur, jetzt nach 4 Jahren hab ich festgestellt, dass er sehr wohl auch Einfluss genommen hat. Nicht arg, nicht bewusst und nicht böswillig, aber es hat zu FA´s geführt.
Ich denke, gewusst, nein gespürt habe ich immer das etwas kleines nicht stimmt, aber ich wollte es nicht zulassen, da ich so froh war ihn zu haben. So, und nun werd ich mein "kleines" Problem mit meinem Mann ausfighten um den Rest der FA´s loszuwerden (denn er ist trotz Agession bei mir geblieben, so schlimm empfand er das gar nicht

).
Und danach wurden sie glücklich bis an ihr Lebensende- nein quatsch

, aber man muss wirklich schaun, dass man seine Augen offen hält für Probleme, damit man die B los wird.
Denk einfach nochmal darüner nach wieso Du meinst so "super glücklich" mit Deinem Freund zu sein und gleichzeitig so dermaßen unglücklich bist (und schieb das Unglck nicht wieder nur auf die B, wie gesagt).
Alles Liebe, das Röschen