Nochmal ich...

Hab mal eine Frage (hoffe, niemandem damit zu nahe zu treten)...

Reines Interesse...

Bei mir war es so, dass ich mich während der schlimmsten Zeit der Magersucht öfter geritzt habe...ich wollte meinen körper bestrafen, wenn ich es nicht durchgehalten habe, nichts zu essen...

Kennt ihr das? Ritzt ihr euch/habt ihr euch mal geritzt? Und wenn ja, warum?

Tut mir Leid, ich weiß, die Frage ist relativ gewagt, aber dennoch, meine Neugier siegt

Triiiixi

Ich ritze seit ich 8 bin, also seit zehn Jahren. Aber im letzten Jahr nur einmal. essstörungen und Selbstverletzungen gehen oft einher, weil beides mit der Unfähigkeit zu tun hat, seine Gefühle zu bewältigen und ein positives Leben zu führen. Wenn ich nicht den respekt vor mir habe, mir essen zu geben, habe ich auch nicht den Respekt, meine Haut heil zu lassen.

Hallo Trixi,

ich wußte nicht das man das "ritzen" nennt. Ich schneide mich schon seit ca. 6 Jahren. Ich konnte nie offen drüber reden, mache das jetzt wirklich total heimlich und an Stellen wo es keiner sieht. Meine Familie und meine Freunde sind fast in Ohnmacht gefallen, als ich das mal an den Handgelenken durchgeführt habe. Seitdem nur an Stellen wo man die Schnitte nicht sieht. Auch ich bestrafe mich mit dem ritzen. Weiß aber das es nicht gut ist, das zu tun. Ich mache es auch nicht regelmäßig. Aber ab und an und danach fühle ich mich entspannt. Komisch? Nicht? Der Schmerz muss sein und danach geht es wieder. Aber ich hoffe, das die stat. Therapie mit sich bringt, es nie wieder zu tun. Ich hoffe es so sehr. Ich dachte oft ich bin verrückt, weil ich so was mache. Wer führt sich schon selbst Schmerzen zu? Ich möchte weg davon, genauso von der Kotzerei, ich möchte l e b e n !!!!
Gruß
Chiara

@Chiara

Ja, Entspannung, fast Befriedigung würde ich sagen.
Ich hab übrigens im laufe meiner Therapie eine ganz interessante Entdeckung gemacht: als ich wusste, weshalb ich das tue habe ich es zwar erst nicht eindämmen können, aber ich hab nicht mehr aus Wut auf mich geritzt sondern habe plötzlich wahrgenommen, auf wen ich wütend bin. Und von diesem Punkt ist der Schritt die Wut auch an die Personen zu lassen die es verdient haben nicht mehr weit. Versuch mal das mitzukriegen, wen willst du wirklich strafen?
Auch wenn es provozierend klingt: war es eine Genugtuung das deine Familie erschrocken war? Kannst du deine Familie nicht mal erschrecken indem du ihnen genau sagst, was mit dir los ist?
Ich hab das fast immer mehr oder weniger gezeigt, es war meine Art anderen etwas heimzuzahlen, wenn ich das auch nicht absichtlich so gemacht habe, es war damals aber mein Verhalten.

Hallo mit dem ritzen kenne ich auch gut genug ich habe vor 2einhalb jahren damit angefangen und später hat sich die Bulimie entwickelt.Es ist einfach eine Art den Stress und die Wut rauszulassen.Seit 3 monaten mache ich das nicht mehr,weil ich mir bei meiner Therapie bewusst geworden bin das ich mich schädige und das die Wut eigentlich gegen andere ist,doch der Zwang wird größer es bald wieder zu tun.

@Cassandra
Ich kenne es auch den anderen zu zeigen um ihnen heimzuzahlen was sie getan haben,doch das ist falsch

Ich habe das erste Mal geritzt, wo ich 14 war (glaub ich.. erinner mich nicht mehr) .. ich hab schon jahre vorher so ähnliche dinge gemacht.. aber nich so extrem.. aber mich auch verletzt.

Ich habe festgestellt, dass ich das "nur" mache, wenn mich k** nich weiterbringt also ich zu verzweifelt, wütend, alleingelassen, frustriert usw. bin.. also dass k** allein nicht mehr hilft.. und immer dann, wenn ich toootaaal unter druck stehe und selber denke, dass ich unfähig, nutzlos, wertlos, zu nichts zu gebaruchen und völlig wertlos bin.
Dass pasiert meistens während einem richtig festen Heulkrampf.. wenn ich mich selber nicht mehr richtig wahrnehme.. alle Gefühle durcheinander sind und ich vor allem meinen Körper nicht mehr spüren kann. Ich fühle mich dann so taub und tot.. dass es für mich richtig beruhigend ist, dass Blut fliessen zu sehn und realen Schmerz zu spüren.

Klingt sicherlich krank (hmm.. naja.. isses ja auch) aber es beruhigt mich toootaaal.. und bringt mich wieder ein bischen "ins Leben" zurück.. Ich mache das also, wenn ich meine Gefüle und Probleme allein durchs K** nicht mehr bewältigen kann, die einfach zu viel werden.
(Man könnte sich das so vorstellen, wie eine flasche Cola, die man 2-3 Minuten schüttelt und die dann - durch den Überdruck - einfach explodiert, so explodier ich dann auch innerllich.. und da gibts dann auch keinen Ander ausweg für mich, der Druck muss irgendwie abgelasen werden)

Hmm.. konnt ich dass jetz einigermassen rüberbringen.. ich mein, versteht ihr was ich meine?

LG Sabine

@P-Freak

Das ist falsch? Wäür ich ja nie drauf gekommen...

Ne, im Ernst, meine Eltern haben das gar nicht ernst genommen. Erst nachdem ich wegen einer Geräuschphobie in die Psychiatrie musste wurde das wirklich Thema. Vorher hab ich es gemacht und niemand hat mir mal Einhalt geboten und mich zum Psychologen geschickt, wo ich liebend gerne gewesen wäre....
Inzwischen sind meine Eltern da Gott sei dank feinfühliger.

Ich ritze seit ungefähr einem halben Jahr. das erste mal zwar schon letztes Jahr, aber "nur" einmal. Ich mach es, wenn ich mich, sowie red-passion, wertlos, nutzlos und alleine fühle, oder wenn ich sauer auf mich bin, dass ich z.B. wieder zu viel gegessen hab, mamchmal auch, weil ich schon wieder k* war, oder weil ich mich zu fett finde und meinen körper so hasse. Dabei fühle ich mich dann, wieder so wie red-passion, frustriert, verzweifelt und ein inneres Chaos, obwohl ich so leer bin, dass ich schwebe und traurig und alleine bin.
Eine Zeit lang hab ich es jeden Tag gemacht, ob ich mich gut oder schlecht (dann sowieso) gefühlt habe. Obwohl ich mir dann nicht vorstellen kann, dass es mir an den guten Tagen wirklich gut ging, weil ich's ja trotzdem gemacht hab.
Mir ist in letzter Zeit noch aufgefallen, dass wenn ich nicht über meine Gefühle spreche oder síe verstecke, dann ist das ritzen irgendwie ein ventil um diese Gefühle dann rauszulassen.

lg lonely

für mich war ritzden gar nicht so als bestrafung gedacht, es hat mir gut getan ich hab den druck dadurch losbekommen. ich hab immer geritzt wenn ich enormen druck hatte, wenn ich dachte mein körper würde zerspringen. dann hab ich geritzt und mir eigebildet dass durch die offene hautstelle der ganze druck aus meinem körper geht.. ich war dann immer so entspannt..
aber im nachhinein wäre ich froh wenn ich es nie getan hätte, ich hasse meinen unterarm. es schaut so ekelhaft aus die roten dünnen linien.. früher haben sie mir gefallen, ich hab es richtig genossen die ersten bluttropfen zu sehen und ja.. die linien ergaben früher ein richtiges muster für mich, ich fand es wunderschön..

aber jetzt bin ich froh dass ich das nicht mehr mache.. einmal bin ich rückfällig geworden.. aber tja..

Engaal,
du ritzt dich nicht mehr!!! Ich freue mich für dich. Wie hast du das geschafft?
Ich genieße in diesem Augenblick den Schmerz. Ich sehe das Blut, manchmal ist es mehr, manchmal weniger. Ich fühle mich dann entspannt und beruhigt. Ich möchte Schmerz spüren um anderen Schmerz zu vergessen. Ich möchte mich strafen, für das Kotzen zuvor. Den Druck rauslassen, ja, da kannst du auch Recht haben. Man kann es schwer erklären. Ich glaube auch hier zu lesen, das es nicht alle Mädchen aus dem selben Grund druchführen. Oder? Aber warum gehört das eigentlich zu dieser Krankheit. Reicht das Kotzen nicht schon? Warum , das dann auch noch dazu? Das frage ich mich oft. Aber ich kann es leider, noch nicht lassen. Ich wünschte ich könnte sagen, ja, ich habe es geschafft, ich verletze mich nicht mehr. Ich hoffe es , ich kann das hier auch eines Tages schreiben.

@cassandra

Wieso bist du da nicht alleine zu einer Psychologin?Aber nun hast ja jemanden zum rden und doch auch eine Psychologin,oder?
Freu mich das dir deine Eltern nun endlich helfen

@P-Freak

Ich hatte meine Threapie letztes Jahr erfolgreich beendet. Und momentan schaffe ich es auch wieder alleine, ich arbeite wirklich an mir und das Werkzeug hab ich durch meine Therapie, aber ich muss es umsetzten und das tue ich jetzt endlich, ich war gerade mal wieder auf einer dieser pro-anorexie und pro-bulimie seiten und ich konnte sie nicht mehr verstehen. vor einem monat hab ich mir da noch tipps geholt (hoffe ich bringe jetzt niemanden auf dumme gedanken...aber ich muss das halt mal erzählen...) und fand es zwar krank aber hab es verstanden, heute ist mir diese welt ganz fremd gewesen und darauf bin ich so stolz.
Aber zurück zur Therapie: ich habe meiner Mutter mit 8 Jahren gesagt, dass ich schneide, sie meinte nur, ich solle das lassen, ich das machen nur Verrückte. Ich habe auch schon früher meinem Vater gesgt, dass ich Angst vor ihm habe, aber meine Eltern haben das nie ernst genommen, ich wusste auch gar nicht, dass es sowas wie Psychologen gibt. Erst mit 12/13, als meine Eltern sich getrennt haben und selbst psychologische Hilfe beansprucht haben, habe ich auch damit angefangen.
Nicht, dass sie es verboten hätten, meine beiden großen Schwestern waren auch in Psychiatrien, aber es war einfach kein Thema und ich wusste auch gar nicht, dass das was psychisches ist und nicht normal. Ich hab mich halt für all das schlimme bestraft, dass ich so tue...für mich war die realität das ich böse bin und meine Eltern das nicht begreifen, mir viel zu viel schenken...ich hab Spielzeug deshalb weggeschmissen, weil ich meinte, viel mehr als andere zu haben und das gar nicht zu verdienen. Noch mit 16 hab ich meinen CD-Spieler an meine große Schwester verkauft, weil das so ein ganz teurer großer war für den ich mich immer geschämt hab vor meinen Freundinnen, weil die sowas nicht hatte und ich doch viel schlechter war.

Oh Gott, mir ist gerade zum heulen, ich könnt jetzt so losheulen, oh mein Gott....das tut so weh, das ist so absurd, aber ich hab das noch nie so gesehen....was mache ich da eigentlich?

Ich habe auch lange Zeit geritzt bzw. mich mit Streichhölzern verbrannt. Jetzt tue ich es nur mehr ganz selten, weil ich ganz gut gelernt habe, meine Gefühle anders auszudrücken und vorallem MICH SELBST ZU SPÜREN!!!
Das Ritzen erfüllte für mich mehrere Zwecke:
*)Ich wollte mich bestrafen, wenn ich meiner Ansicht nach zu viel gegessen hatte. =Selbsthass
*)Ich wollte endlich wieder etwas spüren/empfinden können, da ich oft das Gefühl hatte, mein Körper sei ein lebloser Klumpen und irgendwie total taub, und erst der Anblick von Blut bestätigte mir, dass ich doch noch am Leben war.
*)Im Krankenhaus war es auch öfter so, dass ich auf mich aufmerksam machen wollte und die Schwestern mich dann verarzten mussten und ich so die Gelegenheit hatte, mit ihnen zu reden- ich hätte diese Gelegenheit natürlich auch "so" gehabt, aber ich dachte immer, ich würde sie nicht verdienen, so lange nicht etwas "passiert" sei, das alle sehen konnten. Ein kranker Gedankengang, ich weiß....
Jetzt mache ich es wie gesagt nur mehr selten, und dann vorallem aus Selbsthass, sprich wenn ich mich mit einer Freundin zerstritten habe, wenn ich irgendwo "versagt" habe, etc.- in diesen Momenten weiß ich noch immer oft nicht, wie ich mit all den Gefühlen umgehen soll....

Kismet hat geschrieben:ich hätte diese Gelegenheit natürlich auch "so" gehabt, aber ich dachte immer, ich würde sie nicht verdienen, so lange nicht etwas "passiert" sei, das alle sehen konnten. Ein kranker Gedankengang, ich weiß....

Genau das ist es, du hast es echt auf den Punkt gebracht, ich glaube, das steckt hinter ganz vielen Persönlichkeitsstörungen, insbesondere hinter selbstzerstörerischen.

hi!
ich ritze auch seit ich 9 bin. allerdings hab ich das ritzen nie im bezug auf die bulimie gemacht, also, ich hab mich damit nicht für zu viel essen bestrafen wollen. bei mir war´s so, dass ich mich total mies gefühlt hab, denn mein 7-jähriger bruder war schwerkrank und musste sterben, und ich hab mir dann selbstvorwürfe gemacht, dass ich nicht an seiner stelle sterben konnte...naja... heut is es so, dass ich einfach so einen wahnsinns-druck in meinem ganzen körper, v.a. in meinem hirn hab, dass ich das gefühl hab, ohne das schneiden zu zerplatzen!
is das bei euch auch so, dass dieser druck v.a. im kopf is?
lg