wollte mich jetzt auch mal zu wort melden...
@roserl:
ich habe dein posting nicht als angriff gesehen, ganz im gegenteil. ich stimme dir total zu, du hast es richtig beschrieben!
allerdings mache ich schon seit über 3 jahren eine ambulante therapie und war auch schon mehrere monate in kliniken. die hintergründe meiner bulimie kenne ich und ich setze mich auch heute noch mit den hintergründen und allem drum und dran in meiner therapie auseinander.
seelisch geht es mir momentan besser, ich arbeite momentan nicht nur daran, mein essverhalten zu verändern und nicht zu kotzen. sondern ich arbeite dabei auch an meinem verhalten, an meinen denkweisen. zb. mit tagebuch schreiben versuche ich mir über einiges bewusst zu werden und heruaszufinden wer ich bin und was ich wirklich will. bis jetzt bin ich immer nur davor weggreannt das herauszufinden.
aber ich bin an einem punkt angekommen, an dem ich das kann.
ich kann euch allen jetzt natürlich sagen, wie ich zu meinem sogenannten "KLICK" im kopf gekommen bin.
ist mir ehrlich gesagt etwas komisch, dass hierhin zu schreiben, hört sich vielleicht etwas merkwürdig an. hoffe ihr haltet mich jetzt nicht für völlig duchgeknallt!?
mir war nie bewusst, was ich da eigentlich mit mir mache...
ich habe gefressen, bin aufs klo, hab mich mies gefühlt beim kotzen, magen war wieder leer, mir war schwindelig, aber als ich zu klotür heraus bin, hab ich alles wieder verdrängt und so getan als wär nichts gewesen, als hätte ich mich gerade eben nicht schlecht gefühlt. hab mir eingeredet, dass ich mich jetzt besser fühlen würde und versucht nicht zu sehen, was ich da mit mir gemacht habe: das aufgequollene gesicht im spiegel, die tränenden augen usw. ...
und so kam irgendwie meine selbst-schock-therapie zustande.
fragt mich bitte nicht, wie ich auf diese idee gekommen bin!?
es hört sich jetzt echt etwas grausam an, aber ich habe nachdem ich gekotzt habe meinen fotoapparat geholt. habe dann das ganze drumherum im badezimmer fotografiert, waage neben dem klo, das vollgekotzte klo (von außen+ inhalt) und habe anschließend mich selbst fotografiert, mit aufgequollenem gesicht, tränenden augen usw.
die fotos von mir selbst sind nicht sher scharf, aber las ich sie anfang der woche das erste mal gesehen habe (an dem tag war ich eigentlich sehr gut drauf) musste ich total heulen und hatte ein ganz komisches gefühl. ich hatte ein schlechtes gewissen mir selbst gegenüber und war fix und fertig mit der welt. was mache ich da mit mir? kann das das leben sein, dass ich mir wünsche? ich sehe total verzweifelt aus...
das wraen meine ersten gedanken. und mir ist klar geworden, dass ich das nicht mehr möchte, auf keinen fall. neben den fotos von mir, auf denen ich lache ist es so schrecklich, das alles anzugucken.
in den letzten tagen hatte ich mehrere momente , in denen ich echt wieder kurz davor war zu fressen und zu kotzen. aber dann habe ich mir die fotos wieder nageschaut und ahbe mir gedacht, dass ich gleich nicht wieder soweit sein möchte wie dort auf den bildern...
hoffe ihr haltet mich jetzt nicht für völlig durchgeknallt!? mir gibt das eine menge kraft, weil ich dass jetzt nicht mehr verdängen kann.
in momenten in denen ich glücklich bin sehe ich die bilder und das ist dann echt hart für mich. deshalb möchte ich endlich den absprung aus der krankheit haben!!!
und jetzt nochmal zu der frage von onegirl und red-passion:
wie ich mich ernähre...
also, werde jetzt natürlich keine aufzählungen machen, da es in diesem forum nurmal nicht erlaubt ist.
leider ist hier wohl das missverständnis aufgekommen, dass ich nur sehr wenig essen würde und mir auch z.b. keine schokolade erlauben würde...
da muss ich jetzt erstmal ganz heftig widersprechen!
das ist absolut nicht so.
ich esse jeden tag schokolade, keine riesenmengen, da ich mich nicht überfordern möchte. aber ich esse jeden tag etwas schokolade und so ist auch kein heißhunger da.
ich esse total abwechslungsreich, oft am tag, gucke ein wenig, dass etwas gesundes dabei ist und verbiete mir absolut gar nichts!!
ich plane zwar jeden tag(außer am wochenende), was ich am nächsten tag essen werde, aber zwischen diesen geplanten mahlzeiten erlaube ich mir trotzdem immer etwas obst, falls ich mal wirklich hunger haben sollte.
aber ich esse bis zu 7 kleine mahlzeiten am tag. inklusive schokolade, teilchen vom bäcker, pudding, nutella usw.
natürlich auch viel gesundes, da ich ausgewogen essen möchte und auch eine gesunde ernährung erreichen möchte.
aber ich achte darauf, dass ich wirklich die sachen esse, die mir schmecken und auf die ich richtig lust habe, wie z.b. pudding oder schokolade.
zuerst dachte ich, dass ich bestimmt einiges zunehmen würde, da ich einiges abgenommen hatte. aber absolut nicht!! ich habe kein gramm zugenommen. und selbst wenn es so wär: lieber normal essen ohne kotzen als wieder soweit sein wie auf den fotos...
hoffe ich habe euch jetzt nicht geschockt mit meiner "selbsttherapie-geschichte".
alles liebe taily
ps: HEUTE IST MEIN 5. KOTZFREIER TAG!!!!
(ach ja, die eine woche soll jetzt nicht heißen, dass ich mich mit biegen und brechen durch die woche quäle ohne zu kotzen und danach dann erst recht wieder über dem klo hängen. ich wollte mir ein kleines, erreichbares ziel setzen. ich kann doch nicht sagen: so, ab heute kotze ich nie wieder!!! das wäre natürlich traumhaft, aber das wäre meiner meinung anch zu hoch gegriffen. ich hoffe, dass ich noch viele kotzfreie tage erreichen werde und denke, dass ich das mit dem essverhalten, dass ich momentan anstrebe und auch durchführe, das schaffen kann.)

wünsche euch eine menge kraft!!!
