lache, wenns nicht zum weinen reicht...
Verfasst: Mi Jun 18, 2003 8:42
hi ihr.
es ist etwas schreckliches passiert. meine mama ist am sonntag gestorben. ganz plötzlich, ohne vorwarnung, und ich war nicht bei ihr, sondern in wien. ein blutgefäss im gehirn ist geplatzt. sie war sofort tot, wurde wiederbelebt, gelang aber nicht wieder zu bewusstsein. ich musst es von meinem stiefvater per telefon erfahren.
am freitag ist begräbnis.
ich begrabe damit eine zukunft, die ich mit einer mama hätte teilen können und sicher geteilt hätte.
es ist so surreal, so unwirklich und doch volle dröhnung realität. einer geht, einer kommt. der gehende eine war meine mama.
trauern macht müde.
blicke ich in meine zukunft, fehlt etwas.
aber ich weiß, mein leben liegt noch vor mir. ich weiß es. alles im leben hat einen sinn. auch das.
mich hat mein kleines leben so stark gemacht, so viel ist passiert, so viel war so wenig gut, so wenig gut zwar, aber so hilfreich.
ich bin die geworden, die ich bin.
und ich bin stark.
stark in meiner schwäche, denn momentan wackeln meine knie, bebt mein sein.
ich bin so jung, und darf jetzt schon etwas lernen, das ich vielleicht erst gelernt hätte, wenn ich achtzig jahre gewesen wäre. ich kann das, was mir durch existentielles, elementares beigebracht wird, für den rest meines lebens anwenden und mein leben damit bereichern.
so nichtig erscheint mir oberflächlichkeit, streit, unehrlichkeit, all das.
ich konnte mit mama den weg aus der bulimie teilen. es war etwas, wo wir miteinander, aber nicht den anderen vereinnehmend, jeder das getan hat, was sein war. sie hat gelernt, mich loszulassen und auf meine stärke, meinen willen zu vertrauen. sie war stolz auf mich.
ich habe sie in all den krankheitsgeschwängerten jahren nicht durch ein geständnis quasi zwangsverpflichtet, etwas für mich zu regeln, für das ich allein verantwortlich war. ich habe die verantwortung für mich selbst übernommen, sie war oft bürde, doch gab sie mir freiheit und eigenständigkeit. in den letzten monaten habe ich mich ihr mitgeteilt, und ihr gezeigt, wo mein weg aus der essstörung liegt. ich habe diesen weg allein beschritten. war ihr tochter, freundin, gegenpart, habe das gefälle in unserer mutter-tochter-beziehung verringert und ihr ein stück rockzipfel zurückgeschenkt.
welch glück, dass wir beide das noch voneinander lernen durften.
tagsüber lenke ich mich jetzt ab, doch über allem liegt ein schleier aus salz, meine tränen perlen innen, über mein herz, äußerlich ist der schmerz noch zu tief. vergangenheit ist erinnerung und erinnern tut weh.
sie war ein wundervoller mensch.
meine lieben, ich habe durch die therapie so viel kraft getankt, die ich jetzt so notwendig brauche.
lebt jetzt. es kann so schnell vorbei sein.
eine zerknautschte rose
es ist etwas schreckliches passiert. meine mama ist am sonntag gestorben. ganz plötzlich, ohne vorwarnung, und ich war nicht bei ihr, sondern in wien. ein blutgefäss im gehirn ist geplatzt. sie war sofort tot, wurde wiederbelebt, gelang aber nicht wieder zu bewusstsein. ich musst es von meinem stiefvater per telefon erfahren.
am freitag ist begräbnis.
ich begrabe damit eine zukunft, die ich mit einer mama hätte teilen können und sicher geteilt hätte.
es ist so surreal, so unwirklich und doch volle dröhnung realität. einer geht, einer kommt. der gehende eine war meine mama.
trauern macht müde.
blicke ich in meine zukunft, fehlt etwas.
aber ich weiß, mein leben liegt noch vor mir. ich weiß es. alles im leben hat einen sinn. auch das.
mich hat mein kleines leben so stark gemacht, so viel ist passiert, so viel war so wenig gut, so wenig gut zwar, aber so hilfreich.
ich bin die geworden, die ich bin.
und ich bin stark.
stark in meiner schwäche, denn momentan wackeln meine knie, bebt mein sein.
ich bin so jung, und darf jetzt schon etwas lernen, das ich vielleicht erst gelernt hätte, wenn ich achtzig jahre gewesen wäre. ich kann das, was mir durch existentielles, elementares beigebracht wird, für den rest meines lebens anwenden und mein leben damit bereichern.
so nichtig erscheint mir oberflächlichkeit, streit, unehrlichkeit, all das.
ich konnte mit mama den weg aus der bulimie teilen. es war etwas, wo wir miteinander, aber nicht den anderen vereinnehmend, jeder das getan hat, was sein war. sie hat gelernt, mich loszulassen und auf meine stärke, meinen willen zu vertrauen. sie war stolz auf mich.
ich habe sie in all den krankheitsgeschwängerten jahren nicht durch ein geständnis quasi zwangsverpflichtet, etwas für mich zu regeln, für das ich allein verantwortlich war. ich habe die verantwortung für mich selbst übernommen, sie war oft bürde, doch gab sie mir freiheit und eigenständigkeit. in den letzten monaten habe ich mich ihr mitgeteilt, und ihr gezeigt, wo mein weg aus der essstörung liegt. ich habe diesen weg allein beschritten. war ihr tochter, freundin, gegenpart, habe das gefälle in unserer mutter-tochter-beziehung verringert und ihr ein stück rockzipfel zurückgeschenkt.
welch glück, dass wir beide das noch voneinander lernen durften.
tagsüber lenke ich mich jetzt ab, doch über allem liegt ein schleier aus salz, meine tränen perlen innen, über mein herz, äußerlich ist der schmerz noch zu tief. vergangenheit ist erinnerung und erinnern tut weh.
sie war ein wundervoller mensch.
meine lieben, ich habe durch die therapie so viel kraft getankt, die ich jetzt so notwendig brauche.
lebt jetzt. es kann so schnell vorbei sein.
eine zerknautschte rose